59 items found
Sort by:
Relevance
Relevance
Publication year ascending
Publication year descending
Title A - Z
Title Z - A
Books
Category:
Geography, Travel guides , Südtiroler Dorfbücher
Year:
2002
Schenna : Dorfbuch 2002
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/273340/273340_533_object_5505251.png
Page 533 of 726
Author: Innerhofer, Walter [Red.] / [Herausgeber: Gemeinde Schenna. Koordinator: Walter Innerhofer]
Place: Schenna
Publisher: Gemeinde Schenna
Physical description: 720 S. : zahlr. Ill., graph. Darst., Kt.
Language: Deutsch
Notations: Literaturang.
Subject heading: g.Schenna ; s.Heimatkunde
Location mark: III 197.035
Intern ID: 273340
2 Zum Heuziehen eignete sich in besonderer Weise die Ziehpferggel, wie sie der Pichlbauer von Untertall, Stefan Pichler, hier präsentiert Zeiten für die Holzschlägerung. Auch Holz für die Herstellung von Kleingeräten, wie Schlitten oder Pferggeln, sollte nur an ganz bestimmten Tagen des Jahres geschlägert werden. Ist es dann aber geschlägert, so erkennt man in der Faserung des Holzes den Rechts- oder den Linksdrall: Holz, dessen Faserung nach links dreht, eignet sich besonders zur Herstellung

von Schin deln, während es als Bauholz ungeeignet ist. Besonderes Augenmerk galt von jeher dem Edelholz, wie Nuss, Esche und Buche, das, abgesehen vom richtigen Zeitpunkt für die Schlägerung, noch eine bis zu 20-jährige Trocknungszeit hinter sich haben musste, um z. B. im Mühlenbau Verwendung zu finden: die Kammräder, das sind die Teile für die Kraftübertragung vom Wasserrad zum Mahlwerk, wurden aus ausgesuchtem Holz und nur vom Fachmann hergestellt. Die Mühlenbauer waren, ohne Übertrei bung, echte

Künstler, ihr Wissen um das richtige Holz, stellt für uns heutige Men schen ein Geheimnis dar, da kann uns auch der beste Computer nicht helfen. Die gesamte Umgebung des Menschen war früher von Holz geprägt, hunderte verschie- 3 Die allermeisten bäuerlichen Geräte wurden früher aus Holz gemacht: links ein Ganzschlitten, rechts ein Halbschlitten für den winterlichen Transport von Heu, Streu und Holz dene Arbeitsgeräte waren nötig, um die Arbeitsabläufe einer autarken Wirtschaftsform in Gang zu halten

. Zahl reiche Geräte wurden in mühsamer Kleinarbeit von den bäuerlichen Familienmitgliedern selbst hergestellt, vom Handkorb zum Tragkorb, vom Besen aus Beinweide oder Birke zur Kandel für die Wasserleitung und zum Wasser trog. Auch die Gefäße für Wasser und Milch, zum Zube reiten des Brotes und zum Backen wurden aus Holz her gestellt und gebunden. Säkörbe wurden aus Baumwurzeln geflochten, und Baumrinde wurde zum Gerben von Roh häuten verwendet. Hand- und Fuhrschlitten zum Liefern, nämlich Ziehen

von Holz, Streu und Heu aus den ent legenen Wäldern und von den Bergmähdern im Winter, waren ausschließlich aus Holz. Zum Heuziehen eignete sich besonders die Ziehpferggel. Ein leichter, vierkufiger Schlitten mit Überstab, Vorseil und Stricke war zum Heu- und Streuziehen besonders geeignet und wurde besonders in der Gegend von Tall verwendet. Der Wald trug und trägt aber auch zur Ernährung des Menschen bei: Man denke an die schmackhaften Wald beeren und besonders an die Kastanie, die heute

1
Books
Category:
Geography, Travel guides , Südtiroler Dorfbücher
Year:
2002
Schenna : Dorfbuch 2002
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/273340/273340_465_object_5505183.png
Page 465 of 726
Author: Innerhofer, Walter [Red.] / [Herausgeber: Gemeinde Schenna. Koordinator: Walter Innerhofer]
Place: Schenna
Publisher: Gemeinde Schenna
Physical description: 720 S. : zahlr. Ill., graph. Darst., Kt.
Language: Deutsch
Notations: Literaturang.
Subject heading: g.Schenna ; s.Heimatkunde
Location mark: III 197.035
Intern ID: 273340
nur am Ackerrand. 42 Es wurde also häußg eine Mischkultur betrieben. Öfters findet man aber in alten Quellen auch die Bezeichnung ein Stuck Weingart, das bedeutet eine Par zelle, die ausschließlich mit Reben belegt war. 43 Bis vor hundert Jahren bestand der gesamte Pataun aus Holz. Der Holzbedarf für den Weinbau war folglich immens und konnte nie vom Weinbaugebiet gedeckt werden. Das meiste Weingartholz kam daher aus höher gelegenen Waldgebieten-wie der Vinschgauer und Marlinger Nörder, aus Ulten und Passeier

bis vier Wein gartstangen herausgespalten. Solche Ver ordnungen gegen willkürliches Holzschla gen wurden offenbar notwendig, nachdem der sich ständig ausweitende Weinbau immer mehr Holz verbrauchte. 46 Nur die Tallner durften ihr Holz frei verkaufen. Wahrscheinlich hatten sie, indem sie den Weinbauern im Dorf und auch in umliegen den Orten das nötige Holz lieferten, einen einträglichen Nebenverdienst. Das Holz wurde im Winter geschlagen und an Ort und Stelle verarbeitet. Um Lichtmess (Anfang Februar

die Stecken und Säulen gespalten, alles übrige Holz wurde in Sägewerken geschnitten. 48 Die Tallner Bauern brachten ihr Holz meist nach Verdins. Hier stand an der Stelle des heutigen Hotel Fürstenhof eine Säge. Andere wichtige Sägewerke in Schenna waren die Bau mann-Sog und die Holzner-Sog, wo das Holz vom Schenner- berg geschnitten wurde. Zum Befestigen der Holzteile und zum Rebenbinden ver wendete man die einjährigen Triebe der Goldweide und ihrer Abarten. Diese Weiden heißen Feier. Sie wurden

. Einige alte Geräte sind: der Stoaßkeil, die Stoaßkette, die Runggl, die Stoaßer-Praxe, der Stoaß-Stuhl und die Stoaß- Bank. Die Stecken mussten vorher gekloben, geputzt, zuge spitzt und gebrannt werden, damit das Holz im feuchten Boden möglichst lange nicht faulte. In Schenna hat man nach alter Erfahrung mit dem Stoaßen erst begonnen, sobald im März die Sonne im Stoaßerloch, das ist-von hier aus gesehen - genau in der Vinschgauer Talsenke, unter ging.

2
Books
Category:
Geography, Travel guides , Südtiroler Dorfbücher
Year:
2002
Schenna : Dorfbuch 2002
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/273340/273340_532_object_5505250.png
Page 532 of 726
Author: Innerhofer, Walter [Red.] / [Herausgeber: Gemeinde Schenna. Koordinator: Walter Innerhofer]
Place: Schenna
Publisher: Gemeinde Schenna
Physical description: 720 S. : zahlr. Ill., graph. Darst., Kt.
Language: Deutsch
Notations: Literaturang.
Subject heading: g.Schenna ; s.Heimatkunde
Location mark: III 197.035
Intern ID: 273340
sich das Schindeldach, wie es heute noch vereinzelt zu sehen ist. Auf ähnliche Weise entwickelte sich der Bau von Schutz- und Vorratsräumen für das Vieh, von Stall und Stadel, immer war Holz primäres Baumaterial. Während im Berg gebiet das Schindeldach weiter Verwendung findet, kommt es in den Tallagen zu einer Entwicklung hin zum steilen Strohdach, das nur für Stall und Stadel diente. Die Häuser wurden einheitlich mit Schindeln gedeckt-die Entwicklung hin zum Ziegel dach dauerte ein ganzes Jahrhundert, und immer

noch sieht man Häuser mit Schindeldächern, sie sind erhaltens- und schützenswert. Vermehrt werden Schindel dächer heute noch für Almhütten verwendet und durch finanzielle Mittel des Landes gefördert. Der Wald, das Holz, gibt dem Menschen Schutz und Wärme. Von Anfang an lernte der bäuerliche Mensch mit Holz umzu gehen. Vieles, was er sich schaffte, zahl reiche Arbeitsgeräte für Haus, Stall, Feld und Almen waren aus Holz. Er lernte Holz in seiner vielfältigen Verwendungsmöglich keit kennen und wusste

, welche Holzart für dieses oder jenes Arbeitsgerät sich besonders eignet. Der Mensch entwickelte im Umgang mit Holz eine wahre Wissen schaft, er wusste um die richtigen Schläge rungszeiten Bescheid, wo das Holz nicht modert, nicht fault, ja nicht einmal brennt. Jahrhunderte lange Erfahrungen machten den Menschen zum Wissenschaftler im Umgang mit dem so wichtigen Rohstoff Holz. Alles begann bei der Schlägerung. Hier galten besonders die kurzen Tage des Jahres bei kleinen Mondphasen als günstige

3
Books
Category:
Geography, Travel guides , Südtiroler Dorfbücher
Year:
2002
Schenna : Dorfbuch 2002
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/273340/273340_539_object_5505257.png
Page 539 of 726
Author: Innerhofer, Walter [Red.] / [Herausgeber: Gemeinde Schenna. Koordinator: Walter Innerhofer]
Place: Schenna
Publisher: Gemeinde Schenna
Physical description: 720 S. : zahlr. Ill., graph. Darst., Kt.
Language: Deutsch
Notations: Literaturang.
Subject heading: g.Schenna ; s.Heimatkunde
Location mark: III 197.035
Intern ID: 273340
testen Wäldern herunter gebracht, durch Driften oder mit Ochsen- oder Pferdefuhr werken oder auch abwechselnd durch Driften und Führen. Dazu war wieder ein großer Arbeitsaufwand nötig, aber rentabel war es allemal, solange das Holz noch einen hohen Wert besaß. Die für den Streutrans port erbauten Wege dienten nun auch zum Holzführen, im Winter auf Schlitten, im Sommer auf Protzen mit Ochsen- oder Pferdegespann. Ein Holzprotzen hatte eine Spurweite von 33 Meraner Zoll, das sind etwa

87 cm. Auf den alten Pflasterwegen kann man heute noch die Spurrillen betrachten. Aus entlegenen und weglosen Wäldern musste das Holz getrieben oder gedriftet werden. Das war eine sehr schwere und gefährliche Arbeit, verbunden mit hohem Holzverlust im steilen und steinigen Gelände. Das einzig Schöne beim Holz treiben war der weithin hörbare, melodische Klang, der beim Aufeinanderprallen der Holzstämme entstand. Die Holzarbeit war immer schon eine harte und gefährliche Arbeit. Dazu bedurfte es zweifelsfrei starker

und gesunder Menschen. Von den Anfängen der Holzarbeit, als es noch keine Ziehsäge gab, wissen wir, dass sie im Alleingang bewältigt wurde. Der Holzer hieb mit der sprichwörtlichen Axt die Bäume um. Einer dieser Alleingänger, wohl der letzte, ist uns noch mündlich überliefert. Er war beim Goldeggerhof in Tschifon zu Hause und war seinen Lebtag als Holzer unterwegs. Mit der Hacke fällte er die Bäume und war mit Wald und Holz innigst vertraut. Seine spezielle Freude war die Musik. Aus dem Holz

; die Forststraße vom Flarer über Gsteier bis Marchgrueb mit der Abzweigung zum Kleebrunnen und in die Tiefgräben. Ein Teil dieser Forststraßen ist neutrassiert, streckenweise aber folgen sie den alten Waldwegen. Die Erhaltung all dieser Forststraßen und -wege ist kosten- und arbeitsauf wendig. Holz wurde in alten Zeiten auch zu Holzkohle veredelt, die man zur Erzschmelze verwendete. Plätze, die auf das Kohlebrennen hinweisen, gibt es genug. Am offensichtlich sten und treffendsten tut es der Name des Zmailer

4
Books
Category:
Geography, Travel guides , Südtiroler Dorfbücher
Year:
2002
Schenna : Dorfbuch 2002
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/273340/273340_538_object_5505256.png
Page 538 of 726
Author: Innerhofer, Walter [Red.] / [Herausgeber: Gemeinde Schenna. Koordinator: Walter Innerhofer]
Place: Schenna
Publisher: Gemeinde Schenna
Physical description: 720 S. : zahlr. Ill., graph. Darst., Kt.
Language: Deutsch
Notations: Literaturang.
Subject heading: g.Schenna ; s.Heimatkunde
Location mark: III 197.035
Intern ID: 273340
10 a Vater Michael Almberger (1871-1958) und Sohn Josef Almberger (1911-1945) beim Holzabschneiden mit der Blochsäge auf dem Gruberhofin Verdins 9 b Die Baumann-Säge ist das letzte Sägewerk in Schenna, in dem der Sagmeister Luis Dosser noch bis 1995 Holz geschnitten hat schlag pro Jahr. Ob nicht wenigstens von Seiten der Gemeindeverwaltung einmal da rüber nachgedacht werden müsste, wenig stens eine dorfeigene Säge zu halten? Früher wurde sehr darauf geachtet, das gefällte Holz auf dem kürzesten

Weg zu einem Sägewerk zu bringen, wodurch die in der Falllinie durch den Wald herunterfüh renden Holzriese, althochdeutsch Risi, ent standen. Als Beispiele seien die Riese im Schwarzbach, im Holztal und im Fleasbachl genannt. Das Holz wurde im Sommer an den Sägewerken aufgearbeitet, die vielen Bretter transportierte man im Winter auf guter Schneebahn mit Pferdeschlitten ins Dorf. Die Bretterfuhren, die vorne auf den Schlitten auflagen, hinten aber direkt auf dem Schneeweg glitten, ergaben ausgezeich nete Fahrbahnen

für die Holzarbeit machten auch schon den Weg frei. Die Schlittenfuhrwerke fuhren bis ins Dorfzen trum und zum Tannerplatzl, dort wurden die Bretter zu hohen Stapeln geschichtet und feilgeboten. Es gibt eine mündliche Überlieferung, wonach am Josefiabend (18. März) die letzten Schlittenfuhren mit Brettern zum Tannerplatzl fuhren. Die zunehmende Rundholzvermarktung brachte einen Rückgang der Schnittholz erzeugung, besonders in weiter entlegenen Orten, mit sich. Das geschlägerte Holz wurde nun als Rundholz

6
Books
Category:
Geography, Travel guides , Südtiroler Dorfbücher
Year:
2002
Schenna : Dorfbuch 2002
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/273340/273340_280_object_5504998.png
Page 280 of 726
Author: Innerhofer, Walter [Red.] / [Herausgeber: Gemeinde Schenna. Koordinator: Walter Innerhofer]
Place: Schenna
Publisher: Gemeinde Schenna
Physical description: 720 S. : zahlr. Ill., graph. Darst., Kt.
Language: Deutsch
Notations: Literaturang.
Subject heading: g.Schenna ; s.Heimatkunde
Location mark: III 197.035
Intern ID: 273340
Eine der eindrucksvollsten und kulturge schichtlich bedeutendsten Leistungen des Südtiroler Kunsthandwerkes stellt die Holz baukunst dar, insbesondere die der Stuben. Sie bildeten seit 500 Jahren das Herz jedes Bauernhauses und den Mittelpunkt des Familienlebens. Durch den sehr regen Altertumshandel in den sechziger- und siebziger Jahren wurden viele alte Stuben aus den Bauernhäusern heraus gebrochen und verkauft. Die Tradition der Stuben hat sich jedoch in vielen neugebauten Häusern von Schenna bis heute erhalten. Rein

technisch betrachtet sind die ältesten Stuben als Block-, Stab- oder Bohlenständer bau errichtet worden. Sie waren in frühester Zeit ein ausgesprochenes Zimmermanns- werlc. In der Romanik und Gotik erstellte man sie als ein gezimmertes Gehäuse mit starken Ständern, Bohlen und einer eng verlegten Balkendecke. Die frühesten Holz decken sind dachförmig ansteigend und dann zur gewölbten Bohlendecke weiterent wickelt worden. Die Form der aufgewölbten Bohlendecke ist über ganz Tirol, im Enga din, im Fassatal

15