M 17. Die Tugend, die voll Stolz sich giebt, ist eitles Selbsterheben; Wer alles Rechte wahrhaft liebt, weiß Unrecht zu vergeben. 1908 Wer die Imprägnierung von Holz zur Uer- . Minderung seiner FeuergefiLhrlichkeit lübt Jng. Noeder in der „Zeitschrift für Dampfkessel- und Ma schinenbetriebe' nachstehende Ratschlage: Da es in letzter Zeit häufig vorgekommen ist. daß Eisen bahn- und Straßenbahnwagen sowie Automobilgefährte wäh- rmd der Fahrt in Brand gerieten (fei es durch Heißlaufen
eines Achslagers, durch Kurzschluß oder durch Explosion unver brannter Gase), ist die Frage aufgeworfen worden, ob das beim Bau dieser Fahrzeuge verwendete Holz nicht derartig im prägniert werden kann, daß seine Entzündung ausgeschlossen ist. Hierauf läßt sich nun erwidern, daß zwar schon seit län gerer Zeit Methoden bekannt sind, welche bezwecken, die leichte Entzündlichkeit des Holzes herabzusetzen, daß diese jedoch, ob wohl sie stellenweise mit Erfolg probiert wurden, nicht die wünschenswerte Verbreitung
gesunden haben. Letzteres lag hauptsächlich wohl daran, daß die Behandlung, der das Holz unterworfen werden mußte, um es auch gegen die Einwirkung des Feuers zu schützen, so umständlich und langwierig war. daß dadurch eine bedeutende Preissteigerung der so bebandelten Holzteile bedingt wurde. Wir können mit der Imprägnierung durchaus nicht Un- verbrennbarkeit erreichen, sondern müssen unsere Anforderun gen darauf beschränken, die Entzündbarkeit des Holzes derart herabzusetzen, daß es, einer Flamme
ausgesetzt, nicht schnell ^rbrennt,, sondern nur verkohlt. Die Verkohlung muß aber nushören, sobald das Holz nicht mehr der Flamme ausgesetzt 'it. Die Imprägnierung soll also dem Holz die Eigenschaft verleihen, den Einwirkungen des Feuers besser widerstehen zn lönnen. Um diesen Zweck zu erreichen, ist das Augenmerk darauf ZU richten, nur solche Substanzen zum Imprägnieren zu wählen, lvelche das Holz nicht zum Wärmeleiter machen, ferner nicht wasserhältig sind, weil sonst die Gefahr vorliege
, daß sie wieder Ausgeschwitzt werden: ferner dürfen diese weder die NagÄ- und ^chraubenfestigkeit des Holzes beeinträchtigen, noch das zur Verarbeitung dienende Werkzeug angreifen. Diesen vielfachen Anforderungen genügen nur zwei Stoffe vollkommen, nämlich eine Lösung von Phosphorsäure und Am moniak — unzutreffenderweise phosphorfaures Ammoniak ge- nannt — und die Borarsäure. Wird mit phosphorsaurem Ammoniak getränktes Holz dem Feuer ausgesetzt, so wird infolge der hierdurch besinaten Temperaturerhöhung das Ammoniak