„Was paßt das daher!" lärmte Hanshenner hitzig. „Gäns und Holz ist zweierlei!" „Und ich sag' jetzt selber, Schwager, die Drohung von dem Windsberger Schulz darfst du nicht einstecken, willst du nicht deine Ehr' und Reputation auf's Spiel setzen!" rief nun «uch der Schneidershannikel. „Nieder muß das Holz, das sag' ich! — Und du weißt, ich überlege meine Reden!" „Wenn du das meinst, Schwager, wird mir die Sach' immer einleuchtender! — Hätt' wahrlich starke Lust! — Der Schulz tut auch gar
zu gräulich gegen mich!" „Nieder mit dem Holz!" schrie Hanshenner. „Ihr könnt' und Ihr dürft gar nicht anders, Gottfried, Ihr feid's Euch und Euren Leuten schuldig, daß Ihr Euer Eigentum in Sicher heit bringt. Nieder mit dem Holz — lieber heut' wie morgen!" „Pat!" schrie plötzlich der Schneidersheiner dazwischen. „Hol' mich der Geier, wenn's nicht das Gescheitste ist, Ihr macht gleich heut' das Holz um, gleich jetzt! — Solch' günstige Ge legenheit findet sich nicht wieder! Die Buchbacher sind daheim
blitz schnell den Taumel, der während der Nacht seine Gedanken gefangen gehalten. Klar stand ihm seine gestrige „Dummheit" vor Augen; gedroht hatte er dem Zipfelschneider: „verspiel' ich, schlage ich Euch das Holz vor der Nase nieder!" — War das jetzt die Antwort des Zipfelschneiders auf seine unüberlegte, nicht von weitem ernstlich gemeinte Drohung?" — Unterdessen, so sehr er sich die Augen rieb, die Axthiebe schallten fort, das Krachen und Rauschen ward stärker. Was es auch sein mochte, Gewißheit
mußte er haben. Leise, leise — um die Bäuerin nicht zu wecken, — schlich er in die Knechts kammer, rüttelte den Knecht wach und sagte: „Hansmichel, um tausend Gotteswillen, steh' geschwind auf und lauf' in's Holz. Lauf', was du vermagst, ich vergeh' vor Angst!" Der Knecht machte große Augen, gehorchte jedoch unverzüglich. Bald kehrte er zurück und berichtete atemlos: „Herr, in Eurem Holz geht's drunter und drüber. Die ganze Buchbacher Ge meinde ist auf den Beinen, voran der Zipfelschneider; tut
! — Geh' 'rum, sag' ich!" Eben kam die ganze Gemeinde, drei Mann hoch, zur Türe herein. Die Erregung über den feindlichen Einfall war groß, einstimmig ward ausgesprochen, diesen Schimpf dürfe Windsberg nicht dulden. Nicht um das bißle Holz handle es sich, die Ehre der Gemeinde stehe auf dem Spiel; lasse man die Buch bacher gewähren, keinem Menschen könne man mehr unter die Augen treten. Der schmächtige Ursula — er hatte als armer Knecht seine Herrenfrau Ursula geheiratet und hieß nach ihrem Tod