hindurch wurde der Wald nur als ein Territorium angesehen, woraus man belobige Mengen von Holz entnehmen konnte, die dem Waldbesitzer, ohne feine Tätigkeit allzusehr in Anspruch zu nehmen, eine Rente ab- warfen. In dem Maße, als die Wälder sich lichteten, erhielt das Holz einen höheren, steigenden Preis; Grund genug, um allen wirtschaftlichen Anschauungen zum Hohne den Wald für unerschöpflich zu halten und über jene Genzen hinaus auszubeuten, wo dies mit Rücksicht aus allgemeine Kultur
- und wirtschaftliche Verhältmsse ungestraft ge schehen konnte. Die Folgen blieben nicht aus und was der Egoismus dB einzelnen verschuldete, das mußte oft die Gesamcheit büßen. Durch ein unverantwortliches AusbsuLen. Plün dern und Zerstören der Wälder wurden oft ganze Land striche und Ländergebiete nicht nur holz- und wasserarm, sondern, weil sie ihrer natürlichen Schutzmauer gegen kli matische und Elementar-Einflüsse beraubt wurden, auch ganz unfruchtbar, öde und leer. Ein trauriges Beispiel findet
. Krain. Kroatien, Dalmatien, in dem lombar» disch-venetianischen Gebiet. Brennende Wunden sind diesen Gebieten durch die Unwirtfchaft in den Waldungen und die Verschwendung des gewonnenen Holzes geschlagen worden. Oesterreich hat vor dem Kriege mit großen Opfern die Wie derbewaldung am Karst begonnen, es werden jedoch noch mehrere Generationen die geschlagenen Wunden em'^'nden. Immer häufiger wird von der Industrie Holz als Rohstoff verwendet. - :Dies ist namentlich bei dem Sch'sf- bau der Fall
. In Frankreich und England ist beispielsweise der Verbrauch an Bauholz, namentlich an Schiffbauholz, groß, die Not darum nicht minder groß und es ist diesen Ländern nicht möglich, ihren Bedarf an geeignetem Bau holz anders zu decken, wie einen Teil desselben aus Amerika, ja sogar aus Australien und aus den ziemlich weit entfernten Kolonien zu beziehen. Ungeheure Massen, viele Millionen Kubikmeter, Eichenholz werden zum Schiff bau benötigt. Neben dem Schiffbau sind es besonders die Eisen bahnen, zu deren Bau
und Erhaltung ein großes Qnant«rm Holz erforderlich ist. NimArt man an. daß'die Bahnschwel- len 80 Zentimeter von einander entfernt l'egen und zieht man dir doppelten Bahngeleist- mit den mchrgeleissgen Stationsanlagen in Betracht, so wird sich be: der An nahme, daß 1250 Schwellen aus einen Kilometer Geleise- länge notwendig, sind, ergeben, daß ungeheuer große Wald flächen notwendig sind, die den Schwellenbedarf decken, umsomehr, als alle fünf Jahre die Schwellen durch neue ersetzt werden müssen