von Kähnen und Einbäumen ge fahren, mit Gästen beladen, welche bei der Hochzeit des reichsten Burschen und des schönsten Mädchens einen Krug trinken und einen „Luftigen" tanzen wollten. Hell leuchtete die Sonne herab vom wolkenlosen Himmel. Das Wirtshaus vermochte die Gäste nicht zu fassen, und so saßen und lagen sie draußen auf dem großen Wiesenplan in fröhlichem Geplauder, die zinnernen Krüge in guter Freundschaft einan der reichend und von vergangenen Kriegszeiten und dann wieder von dem prächtigen
muß der üben, der mit ihm gut hausen will." Die junge Frau ließ den Kopf tief auf die Brust herabhängen und eine Träne fiel auf das seidene Tuch, das ein Geschenk ihres Bräutigams war. Drüben im Westen stiegen Wetterwolken auf, blau schwarz und unheilsvoll, und an dem Seelen himmel Gertrauds ward es auch mit einem Male düster, und als sie auf die Träne niedersah, die auf ihrem Brusttuche lag, war es ihr, als schliefen auch darin schwere Ungewitter und bitteres Leid. Leise schlich
Stirne an den kalten Stein pressend. Ihr Gebet fand keine Worte, und doch hatte sie nie so innig zum Himmel gefleht. Sie erinnerte sich, was die Mutier vor zehn Jahren zu ihr gesagt hatte. „Kind, dich muß das Leben erziehen in sei ner unerbittlich harten Schule, und dann wirst du erkennen, was es heißt, ein Recht zu Tränen und Klagen zu haben." Jetzt fühlte sie, daß der Mutter Wort nicht leere Drohung war, und mehr und mehr flüchtete sich iyre trauernde Seele in den tröstenden Schutz des Gebetes
sich so, wie er ist und ich bin nun einmal wie eine wilde Hummel oder wie eine einsame Blume draußen im Walde, die dann am glücklichsten ist, wenn kein Menschenauge auf sie niederschaut, sondern nur der Himmel, der nie mandem wehe tut." „Mädel, du weißt nicht, was du schwatzest. Dich muß das Leben erziehen in seiner unerbittlich har ten Schule, dann erst wirst du erkennen, was es heißt, ein Recht zu Träne und Klage zu haben; dann wirst du dich zurücksehnen nach dem Frieden deiner Jugend, den du nicht verstanden, uns nach dem Glücke, das du undankbar