alles nehmen, wie er es vorfindet; darum ist er aber immer noch imstande, im Sinne einer bewußten Idee zu arbeiten. Er muß sich von vornherein darüber klar sein, was er eigentlich dar stellen wU, z. B. ob es ihm auf die Landschaft an sich an kommt, oder ob er dieselbe benutzen will, um eine besondere Stimmung zu veranschaulichen. Hiermit im Zusammenhang muß die Frage beantwortet werden, bei welcher Beleuchtung, bei was für Wetter, mit welchem Himmel, auch zu welcher Jahreszeit die Aufnahme erfolgen
Duftes über der Ferne und durch har monische Zusammenklingen mit den Tönen des Himmels und gleichzeitig der Lmldschaft anschaulich gemacht werden. Der Himmel darf m'cht ein eintöniger, weißer Fleck sein, vor dem die Bämne wie Theaterkulissen stehen; es kommt aber auch nicht darauf an, daß er unter allen Umständen von „Wolken belebt' sein müsse. Wir wollen so indiskret sein, zu verra then, daß man die prächtigsten Wolkenhinunrl fix und fertig kaufen kann, lvelche dann in harmlose Bilder hineinkopirt
tverden. Nein, ganz abgesehen davon, daß man derartiges meistens „merkt' — das ist ein Mißverständniß! Die Luft muß natürlich „passen', sie muß organisch mit dein ganzen Bilde Ntsanm«nhatrge»l,' 'und in vielen Fällen ist es gerade ein einförmig graller, unbelebter Himmel, der dem Bilde die richtige Stünmnng gibt. Ztber selbst wenn man Wolken ha ben will: Oft muß man vor einer Landschaft mit den schönsten Wolken lange und inanchinal vergebens warten, denn, um mit den Bämnen, mit den Konturen, Linien
und Massen der Landschaft tvirklich ein Bild zu gebar, wie man es sich vorge nommen hat, muß gerade eine Wolke von bestimmter Form an einer bestimmten Stelle stehen. Beachtet man das nicht, so betvirkt der an sich trefflich gelungeile Himmel, daß die Bildwirkung durch seine Unruhe beeinträchtigt oder aufge hoben, daß die Harmonie des Ganzen gestöl-t wird. Da kann sich der Maler leichter helfen; beide fühlen, so muß es sein, der Maler kalm es machen, der Photograph muß tvarten, bis es sich ihm bietet