Der neue Tag schaute zwischen den Fugen der Balken in den Heuschupfen herein. Da erwachte der den lichten Wolken empor. Plötzlich sagte er zu sei nem Brüderchen: „Du Hänsele'» da oben ist unsere Mutter.' ..Wo denn?' Da oben im Himmel, hinter den Wolken. „Geh, Zorgl. steigen wir auf den Berg hinauf, es ist gar nicht weit, dann können wir hineingehen.' O Hänsele.' bemerkte der Zörgl, „da oben auf dem Berg ist'» noch weit in den Himmel; aber es kommt schon bald die Mutter und führt
uns in den Himmel; es hat mir heute Nacht geträumt, daß die Mutter mir sagte, ste werde mich bald ab holen.' Die schönen Tage waren vorbei, und an einem Samstag abends fing es an zu schneien. Der Zörgl wollte noch einmal hinaus zum Grabe der Mut ter. bevor der Schnee es zudecke. Lange kniete er draußen. Es wurde Nacht. Er war so müde und schläfrig. Er setzte sich auf das Grab und lehnte sich mit dem Rücken an das Kreuz. Der Schnee legte feine weiche Decke über den Knaben, und der Kna be träumte. Am Morgen
fanden ihn die Kirchgänger er starrt auf dem Grabe der Mutter; ste war gekom men und hatte ihn abgeholt. Er liegt jetzt neben seiner Mutter begraben auf dem Friedhöfe zu Erlbach. Auf seinem Grabe steht ein Kreuzl.und an dem Kreuzt stnd folgende Reime zu lesen: Verlassen von der ganzen Welt. So einsam auf dem weiten Feld Schleicht fich ein armer Moasellme Zur Winterszeit dem Friedhof Er schaut zu Himmel traurig nan. Spricht lieber Gott, bitt', nimm mi auf Und führ mi in dein Paradies. Wo g'witz mei
Muetta z'finden is. Und wie er so zum Himmel fleht» Falt' er die Handlan zum Gebet, Sinkt aus. oer Mnetter Grob hinein, V'vr lauter £ Vf - • ein. fvflum h»r er u - -ir Aeuglein zu», Da träumt er sch»« rer Woafelbue: Diel Engel kommen zu ihm g'flog'n, Hab'n ihn in' Himmel aufitrog'n; Da droben da war der Baa nit fremd. Denn alle Engel hab'n chn 'kennt. Auf einmal ist's aus und g'scheh'n, Er hat sei Muetter ob'n g'seh'n; Da juchazt auf der Bue voll Freud') Mei Muetter, du mei Seligkeit
! 2 bin ko« Woasel, bin dei Kind, Hab aV-tioR i herob'n di find'. Ihm wird jo wohl vor Freud und Lust, Er fühlt stch an der Mutter Brust; Vorbei ist Kummer. Sorg und Schmerz, Glückselig ist des Kindes Herz. Den Mond mit seinem Silberstrahl, Biel tausend Sternlein ohne Zahl, Die sieht er all am Firmament, Bor Freuden er fast weinen könnt. Wie schön ist's doch im Himmel droben! Gelt. Muetter, i bleib', bei dir oben? Schick mi nit' nunter mehr in d' Wett? Was tu' i. wenn mir d' Muetter fehlt k* Und kaum daß d' Sunn