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Tiroler Land-Zeitung
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Page 10 of 18
Date: 23.12.1911
Physical description: 18
Seür 10 freute sich sein junges Herz, aus der Stadt heim ins kleine Elternhäuschen zur Mutter zu kommen und zu den Geschwistern zum hl. Abend. Er hatte sich einen freudigen hl. Abend ausgeträumt, wie sonst. Es war ja bis jetzt immer freudig gewesen. Schallende Kinderstimmen um den Tisch herum und auf dem Tisch. Daß die Mutter so krank sei, konnte er sich ja gar nicht denken und nicht glau ben. Kinder glauben nie, daß die Eltern sterben. Und Josef war den Kindesjahren ja noch so nah. Und darum

konnte er gar noch nicht an Böses oder an Prüfung oder an Unglück denken. Stürmisch erwartenden Herzens war er über den beschneiten Steg über das Brücklein dem Heimat dorfe und dem Elternhause zugeeilt. Und wie litt nun sein Herz, als er die Mutter so elend fand und das Stüblein so arm und öd und freudelos. „Ja Mutter", sagt er, und das Blut möchte ihm selber stille stehen und im Kopfe brennts, und eine Angst macht ihm das Herz fast stocken. Er heißt die Geschwister, die Kleinen, ruhig sein und eilt

sein um diese Stunde. „Gelobt sei Jesus Christus, Hochwürden", sagt der Josef ehrerbietig, als er unter die Türe tritt. Und nun schlägt das Herz ihm zum Zerspringen. Es bleiben ihm die Worte in der Kehle stecken. Aus seinen Augen stürzen Tränen und: „Die Mutter", sagt er endlich, „Hochwürden möchten zur Mutter kommen und alles mitbringen." Der junge Priester kannte die Mutter. Er kannte die Familie, die Kinder. Er war erst ge stern auf Krankenbesuch drüben. Es schien aber noch nicht so gefährlich

wie Kristall, violett und weiß und klar. Und Stille und Friede ringsum, überall. Und durch das Herz des jungen Priesters zogs wie Opfer freudigkeil und Dankbarkeit und heilige Furcht vor seinem heiligen Berufe. Eben hatte er noch an die daheim gedacht. Doch nun trägt er den Heiland, Jesus Christus, das Jesuskindlein wahrhaft auf seinem Herzen zu einer Sterbenden. O Eltern liebe, o Liebe eines Priesters zu den Eltern, wie bist du groß! Doch sag, Mutter, würdest du es einem Sohne übelnehmen

. Auf einen Wink der Mutter knieten die sieben Kinder, auch die kleinsten, um das Bett. Wie schauten diese, als der Priester die Kranken burse herausnahm und zwischen die zwei Kerzen auf das weiße Linnen legte! Jst's etwas vom Christkind lein? Sollte es sie doch nicht vergessen haben, wenn sie auch arm sind und die Mutter krank. Wie sie die Händlein falten, wie die Herz lein schlagen und die Aeuglein leuchten: ■ „Ecce Agnus Dei, ecce qui tollis peccata mundi: Seht an das Lamm Gottes, welches hinweg nimmt

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Der Burggräfler
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Page 9 of 20
Date: 23.12.1911
Physical description: 20
, „soll es läuten tvie lange es will. Blich kümmert es gar nicht, geh du deiner Wege'. Das Mädchen schaute mit großen erschrockenett Augen auf den finster blickenden Mann. Aber das kleine Herz kämpfte die Furcht nieder. „Ja Vater, hast du denn das Christkind nicht lieb? Man muß ja heute in die Kirche gehen.' „Donnenvetter, saugt der Fratz auch schon zum Predigen an. Das ginge mir noch ab, mach' daß du sortkommst.' Zornig stürmte wo die Menschen das Christkind nicht lieben. Da hat er es auch gelernt

, so zu sein, wie die anderen. Aber wenn du recht betest, wird ihm der Heiland die Gnade schenken, daß er wieder gut nnd gläubig wird. So, jetzt geh in Gottes Namen, bete auch für mich, mein Kind!' Ja viel, viel hatte Christine zu beten, wie eine Bürde lag's auf der kleinen Kindesseele. Sie hatte in der Schule gehört, daß auch das ärmste Kind dem Gotteskindlein etwas schenken könnte, nämlich das Herz, llnd so kniete sie vor der Krippe, die Hände gefaltet, die Augen voll Tränen. „Du liebes Kindlein von Bethlehem, du bist so arm, aber du kannst

mir doch helfen, weil du ein Gotteskindlein bist. Ich Hab ja keine Gabe niederzulegen an der Krippe, aber ich bringe dir mein Herz und schenke es dir. Ich Hab dich so lieb, du Jesulein. O hilf mir doch. Mach' die liebe Mutter gesund, recht, recht bald. Und den Vater, o laß ihn wieder gut werden, daß er auch zu dir kommt. Er kann ja gar nicht Helsen dafür, daß er so geworden ist, er hat's von den bösen Menschen gelernt. Weißt du was, liebes Jesulein? Ich opfere dir mein Leben auf, ich will gerne sterben

, will krank sein und alles gerne ckeideu, aber nicht wahr, du machst dann die Mutter gesund und den Vater tvieder fromm und gut.' Sv bat und flehte Christine und das kleine Herz wurde ganz ruhig, fast freudig. Holdselig lächelte der Himmelsknabe aus seiner Krippe, er schien die Arme nach Christine auszubreiten. Gefiel ihm des guten Kindes Opfer? Der Weihnachtsengel aber nahm das stille, opfernde Gebet, trug es empor und es war echtes Weihnachtsgold, verklärt durch kindliche Liebe Am Stefanitag kam

der heilige Abend an. wieder zogen die Kinder zum heiligen Male. Auch Christine hatte ein heiliges Mahl gefeiert, aber schon int Dämmerdunkel des Morgens, das Liebesmahl mit dem göttlichen Kinde, das heute von Priesterhand getragen au ihr Krankenbettchen gekommen. Wie schlug ihr junges Herz so liebeglühend, so sehnsuchts voll dem Heilande entgegen. Und er lohnte die Liebe des opfermutigen Kindes: Franz Lener lag neben Christinens Bette auf den Knien vor feinem Gott und Herrn; seine zuckenden Lippen

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Bozner Zeitung
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Page 11 of 20
Date: 23.12.1911
Physical description: 20
. das Dankesstammeln, das Jau^hgeni unlschul» diger Kinder, das wie ein Sonnenblick selbst da4 dimkelste Herz erfüllt wer «möchte diatz >hinwogwün» fchen aus der Weihnachtsfeier! Werden wir doch 'selbst wieder jung bei dem Anblick dieses unge suchten. unbewußten Glückes, welches das Herz die ser kleinen Welt höher Wagen macht, beö der kind lichen Naivität, die eine Welt der ZufmedenHeit -und Freude findet in jenen KkeÄngkei'ten, die. an und. für sich geringwertig, ihren hohen Wert da durch erlangen

gewesen wäre. Manch ander«! treibt des Lebens rauhe Bahn sort von den Ske- ^n, zu fremden Menschen in die Ferne; auch er verlebt den Wo'chnachtskbend einsam und freud los: «Denn um den Weihnachtsbaum! der Welt Hat Gott die Sterne aufgestellt. Die künden da in goldner Schrift. Was alle recht ms Herze trifft: Woihnachrserzählung von Max Träumer. ^Nachdruck verboten) meine Herren, Weihnpchten bleibt nun Allein, aller» am Weih nachtsfest Im großen, deutschen Land! — Und Hätt' sc >gern ans Herz gepreßt Manch

er nicht, einem unauRsteWchen Vcrgesetzten gegenüber kiihl bis ans Herz zu 'bleiben und unter allen Umständen den Mund,zu hallten. Und einen «unauSstehUchen Kapitän hatten wir, einen nörglevichen, heimtücki schen Pedanten, der in jeden Quarck seine schnüf felnde Nase steckte. Herr Christian Nielsen — bei Gott! iso hieß «der arme Schacher mit feinem mau- segrauen. bürstenähnlichen Schnurbart — war ein nrs Mißtrauen und Bosheit zusammenge fetzt s widerliches Wesen. Durch sckn heimliches Bei ikevn der Offiziere bei AuTübUnig

Sie die Hand herunter,' stieß der Kapitän min im Befehlston heraus, „ich schenke Ihnen den Gvuß!' Feodors Hand blieb oben. Ironisch erwiderte er: „GescheM nehme tich von Ihnen nichts an Auf das Wort „Ihnen' legte er besonderen Stach, druck. Es war heraus und ließ sich nichts mehr zurücknehmen. Und allen schlug das Herz bis an den HaZs. Vernichtend maßen sich die bsiden Feinde mit Blicken, in denen sine Welt von .Haß lag. „Begeben Sie sich sofort in Ihre Kabine!' sagte gefaßt und sehr langsam der Kapitän

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 1 of 20
Date: 23.12.1911
Physical description: 20
des Allerbarmers der Hoffnungsstrahl für Tausende von Entrechteten. Wohl dem, der in der Weltsucht nicht untergegangen, dessen Herz frei blieb von dem zerfetzenden Maras mus der Zeit. Ihm war die frohe.Mmde Erlösung von nagendem Zweifel, eine Stütze, die ihm Kraft und Mut gab, die Sorgen der Welt zu tragen, den Zweck und die eigentliche Aufgabe der Lebenspilger- fahrt zu erkennen. Wie groß war doch der Unterschied zwischen dem Bestehenden und dem Neuen. Eine Welt von Jrruu. gen, aus der kein Ausweg zu finden

betrachtet ihn näher. Ein Schauer durchrieselt seine Glieder, eisiger als die tanzenden Flocken, die vor seinem Fenster niederwirbeln gleich schleierbekleideten Märchenfeen. Er fühlt, wie dieser Schauer sein Herz umkrallt. Diese Waffe soll ihm endlich die Brücke bilden von diesem Leben, dessen er übersatt ist, zur Ruhe, zum Frieden. Zur Ruhe, zum Frieden? Wer kann es wissen? Doch gleichviel, wenn er nur einmal wegkommt von diesem trostlosen Dasein, das ihm all sein Reichtum nicht angenehm machen konnte

hat! Jetzt kann ich mir Brot kaufen!' Laut frohlockte das Kind. Ein dankbarer Blick der Frau trifft Herther. Sie nähert sich ihm' Tränen stehen in ihren Augen: „Vergelt's Gott'! Sie will ihm die Hand küssen. Er wehrt ab und geht weiter. Ein warmer Hauch umfächelt sein Herz. Ein Freudegefühl, ivie er es noch nie gespürt hat, macht seinen Körper beben. Das ist ja wie Glück! Nenes Leben wallt in ihm auf. Hastig dreht er sich um. Gerade verschwindet die Frau um die Straßenecke. (5r eilt ihr nach. Sie wendet sich dem alten

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Tiroler Stimmen
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Page 1 of 12
Date: 23.12.1911
Physical description: 12
, klichm^tdZktetterrtd, Singend, lachend, 61 orich^WmM^nd ln den goldgefrantfen Wolken ' ' Busgelatt'ne Jubelpolken. Und ein Stall mit braunen Schindeln! Drinnen liegt in weihen Windeln €ingehüllt ein armes Weflein, Bngehauchf von Ochs und Cllein, ln dem Stroh der futterkrippe; Und mit roter Kinderlippe fächelt es 5o MH, Io lonnig Ruf die Hirten hin zu ?ühen, Und die Sternenäuglein grühen Rings lo warm und weich und wonnig, DaH das Herz der armen Bauern Zitternd pocht in Oebesfchauern. — Kniet daneben

dieses febens dämmert, Und das Herz, das müdgehetzte, Heitz in Todespeinen hämmert; Wehre du den wilden Stürmen, Die sich um die Seele türmen, DaH wir aus des Daseins Röten — Buf der Oppe deinen Romen — Zu den ewigen Morgenröten Selig fahren. Bmen. Rmen! Br. Willram. Weihnachten. Der Kirchenschriftsteller Tertullian hat das schön« Wort niedergeschrieben von der „a n i m a n a t u r a 1 i - ter Christiana", das heißt, von der inneren Wahlverwandtschaft und den innigen Wechselbeziehun- gen

zwischen der gesunden Menschennatur und den Lehren des Christentums. Die katholische Kirche tragt allen berechtigten Trieben und Strebungen in ausge dehntestem Maße Rechnung und sie allein hat es ver standen, auch scheinbare Gegensätze zur harmonische« Entfaltung zu bringen. Ans dem Boden des katholischen Christentums finden in gleicher Weffe ihre Pflege Autorität und Freiheit, finden in gleicher Weise ihre Befriedigung Verstand und Gemüt, Geist und Herz. Natur und Offenbarung, Wissen und Glaube reichen

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