, „soll es läuten tvie lange es will. Blich kümmert es gar nicht, geh du deiner Wege'. Das Mädchen schaute mit großen erschrockenett Augen auf den finster blickenden Mann. Aber das kleine Herz kämpfte die Furcht nieder. „Ja Vater, hast du denn das Christkind nicht lieb? Man muß ja heute in die Kirche gehen.' „Donnenvetter, saugt der Fratz auch schon zum Predigen an. Das ginge mir noch ab, mach' daß du sortkommst.' Zornig stürmte wo die Menschen das Christkind nicht lieben. Da hat er es auch gelernt
, so zu sein, wie die anderen. Aber wenn du recht betest, wird ihm der Heiland die Gnade schenken, daß er wieder gut nnd gläubig wird. So, jetzt geh in Gottes Namen, bete auch für mich, mein Kind!' Ja viel, viel hatte Christine zu beten, wie eine Bürde lag's auf der kleinen Kindesseele. Sie hatte in der Schule gehört, daß auch das ärmste Kind dem Gotteskindlein etwas schenken könnte, nämlich das Herz, llnd so kniete sie vor der Krippe, die Hände gefaltet, die Augen voll Tränen. „Du liebes Kindlein von Bethlehem, du bist so arm, aber du kannst
mir doch helfen, weil du ein Gotteskindlein bist. Ich Hab ja keine Gabe niederzulegen an der Krippe, aber ich bringe dir mein Herz und schenke es dir. Ich Hab dich so lieb, du Jesulein. O hilf mir doch. Mach' die liebe Mutter gesund, recht, recht bald. Und den Vater, o laß ihn wieder gut werden, daß er auch zu dir kommt. Er kann ja gar nicht Helsen dafür, daß er so geworden ist, er hat's von den bösen Menschen gelernt. Weißt du was, liebes Jesulein? Ich opfere dir mein Leben auf, ich will gerne sterben
, will krank sein und alles gerne ckeideu, aber nicht wahr, du machst dann die Mutter gesund und den Vater tvieder fromm und gut.' Sv bat und flehte Christine und das kleine Herz wurde ganz ruhig, fast freudig. Holdselig lächelte der Himmelsknabe aus seiner Krippe, er schien die Arme nach Christine auszubreiten. Gefiel ihm des guten Kindes Opfer? Der Weihnachtsengel aber nahm das stille, opfernde Gebet, trug es empor und es war echtes Weihnachtsgold, verklärt durch kindliche Liebe Am Stefanitag kam
der heilige Abend an. wieder zogen die Kinder zum heiligen Male. Auch Christine hatte ein heiliges Mahl gefeiert, aber schon int Dämmerdunkel des Morgens, das Liebesmahl mit dem göttlichen Kinde, das heute von Priesterhand getragen au ihr Krankenbettchen gekommen. Wie schlug ihr junges Herz so liebeglühend, so sehnsuchts voll dem Heilande entgegen. Und er lohnte die Liebe des opfermutigen Kindes: Franz Lener lag neben Christinens Bette auf den Knien vor feinem Gott und Herrn; seine zuckenden Lippen