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Newspapers & Magazines
Beilagen, Sonderausgaben, 2. Auflagen
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Page 122 of 204
Date: 01.01.1868
Physical description: 204
122 Hier Joseph, den kein Herz vergißt, ein Märtyrer und Weiser, Dort, den ein dunkler Flor umschließt, der Deutschen letzter Kaiser, Und schon zum Ehrenmale wird das Fundament geschichtet Dem Sänger, der daö Hohe Lieo vom Schützen Tell gedichtet. Aus theuren Gräbern rauscht empor ein Gruß von deutschen Klangen, Beethoven'», Mozart's, Schubcrt's Geist ersteht in Zaubersängen, Zieht durch den Festsaal, durch den Wald, vom Wohltantflug getragen, Wie durch den Dom, den deutsche Kunst hier ließ

zu Sternen ragen. Wenn Heimatlaute traut an'S Ohr in Gruß und Saug euch gleiten, Ihr fühlt's, wie deutsch dies Land und Volk, kerndeutsch seit Urweltzeiten; Deutsch ist sein Blut, deutsch ist sein Herz, und deutsch sein Sinn und Treiben, Deutsch sind wir noch und wollen deutsch trotz dem und dem auch bleiben! Frisch braust der Geiü, frisch stürzt das Wort, gleich unfern Alpenbächen, Fromm sind, ja waren wir noch mehr, ihr hörtet davon sprechen, Daß fröhlich wir, wer wüßt' es nicht, manch Büchlein ließ

, erwarken'S ohne Klage, Wir lernen schönen Schützentrost dafür vom Schützentage: Ein festes Ziel, das unverwandt vor unfern Augen rage, Gesundes Herz, daö voll und stark, nicht ungeduldig schlage, Ein scharfer Blick, der kühn und klar in weite Fernen rücke, Und ruh'ge Hand, die nicht verirrt vom ernsten Tagwerk zücke. D'rauf stoßet an, d'rauf schlaget ein! eö gilt erneutem Bunde; Der Becherschall wird Glockenhall in solcher Weihcstunde, Wenn treue deutsche Männer steh'n auf treuer deutscher Erde

, Des Einen HochgedankenS voll, dem die Erfüllung werde! „Dem deutschen Volke Ruhm und Heil!" Aus euren Feuerrohren Dies Wort mein' ich im Donnerspruch als Festchoral zu hören; O laßt sein weckend Echo nach von Herz zu Herzen zittern, Wie im Gebirg von Berg zu Berg ein läuterndes Gewittern! Wien, 26. Juli 1866. Anastasius Htün.

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Newspapers & Magazines
Beilagen, Sonderausgaben, 2. Auflagen
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Page 158 of 204
Date: 01.01.1868
Physical description: 204
158 mit mir theilt und deren zarte Hand die Falten von meiner Stirn streicht, wenn ich ermüdet und mit den Sorgen, die auch mit unserem Berufe oft ver knüpft sind, heimkehre. Jedes Herz, auch das des Kriegers, sehnt sich nach Theilnahme und Liebe — ". „Sollten Sie die denn noch nie gefunden haben?" fragte Gustchen mit schlecht verstecktem Mißtrauen. „Allerdings, meine Kameraden lieben mich, meine Vorgesetzten erzeigen mir Theilnahme", erwiederte ich trübe," — „das Alles vermag

sich ein grüngestrichener Tisch und eine ringsherum laufende Bank. „Wollen wir nicht einen Augenblick in diesen kleinen herbstlichen Tempel eintreten? fragte ich, Gustchens Hand nehmend und leise drückend. Es ist so kalt," sagte ich zögernd. „Mein Herz aber so warm," flüsterte ich, — „sehen Sie die Sonnenstrah len, sie sind hineingedrungen." Ich blickte dabei nicht die Sonne an, sondern tief in Ihre himmelblauen Augen. „Man könnte sich aber darüber wundern, daß ich, — " stammelte sie. „Ach, Papa schläft, Mama füttert

ihre Katzen, Ihr Herr Bruder hat sich unter die Akten begraben, und ich — werde selten einen so glücklichen Augen blick wieder finden, Cie ein Bischen tiefer in mein Herz blicken zu lassen. Frei lich, was kann Sie das kümmern, da ich morgen früh um sechs Uhr wieder auSmarschire?" Gustchen ließ sich ohne ein weiteres Wort auf die grüne Bank in der Laube nieder, ich dicht neben sie. Ich werde mich wohl hüten, auszuplaudern, was wir dort wohl eine gute halbe Stunde lang gesprochen

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