Tirol im Jubeljahre seines Bundes mit dem göttlichen Herzen Jesu : Gedenkbuch der Säcularfeier im Jahre 1896
Die Landessàr in Bozen ain ?. Jnni^ 77 Pilger, der einmal nach Bethlehem kam, hatte diese Umschrift gelesen, und bei dein Gedanken: „Jetzt steh' ich auf der Stelle, wo der Sohn Gottes geboren worden ist', wurde sein Herz so von Rührnng über wältigt, dass er niederfiel und starb. Ja, hier ist der Platz, wo das erstemal das Herz Jesu in Liebe uns entgegengeschlagen hat. Hier hat er das erste Opfer ans Liebe zn nns gebracht. Hier hat er die Härte der Menschen, welche serner Mutter
, seinem Nährvater kein Plätzchen gönnten, ertragen, hat er dies für nns ausgeopfert, Hier hat sein Herz cine Armnt erwählt, wie es wohl kein anderes Menschenkind ertragen hat, eine Armut gewählt, damit wir einmal reich werden. Hier hat er eine Erniedrigung gefunden, wie sie wohl kein anderes Menschenkind er tragen hat, damit wir einmal erhöht werden. Hier hat sein Herz eine kalte Wohnstätte gewählt, damit wir einmal in die Wohnnng des Him mels gelangen. Geliebteste! Bon hier ans ruft der Herr: „Sohn, gib
mir dein Herz?' Und was wird die Antwort sein? — — Wollt ihr diesem Herzen, das euch so geliebt hat, nicht anch euer Herz geben? — Aber wir müssen weiter. Lassen wir bei Seite alle Mühen und Anstrengungen, alle Mühen und Leiden, welche das Herz Jesu während .W Jahren für nns gelitten hat. Gehen wir hinauf ans jenen Berg, wo noch Abkömmlinge der Oelbiinme stehen, nnter welchen unser Herr soviel gelitten hat. Hier ans dem Oelberg e ist es wahr geworden, was der Prophet Jeremias sagte: „Sehet, ob ein Schmerz
ist, wie mein Schmerz ist.' Hier war eS, wo die Schrecknisse des furchtbarsten Leidens vor seinen Augen standen. Hier lag die ganze Masse der Sünden der ganzen Welt wie ein Berg ans seinen Schultern, und sein Herz fieng an zu zittern und zu beben. Und da wollte er von der Einsamkeit weg einen Augenblick zu seinen Jüngern gehen, nm ein bisschen Trost zn finden. Aber wie er hinkam, da ist wieder wahr geworden, was der Prophet sagt: „Ich bin fremd geworden nnter meinen Brüdern. Ich erwartete, ob jemand mit mir tranere