, als wenn wir ihre leiblichen Kinder wäret,, und die uns mehr helfen kann, als die mächttgste und barmherzigste Kaiserin der Erde. Nehmt die Mutter der Barmherzigkeit, die Mutter der göttlichen Gnade hinweg — was dann? — O, dann wären wir wohl die armseligsten Waislein, die elendsten, geschlagensten Kinder Evas» dann wäre unsere Lebenszeit finster und trostlos wie eine sternlose Nacht und un ser Herz traurig wie eine Wüste. — Fragte einmal ein Herr einen Iesuitenmissionär: „Sie, Hochwürden, finden
dich, holdselige Mutter!' — Im vergangenen Kriege hatten einmal protestantische Soldaten in ihrer Stellung ein Täfelchen aufgehängt, und darauf stand die rührende Bitte, Maria möge auch ihnen Mutter sein, trotzdem sie Protestanten wären. Das ist das christliche Herz, das naturgemäß zur Himmelsmutter hinstrebt. Und das Herz der Himmelsmutter strebt zu ihren Kindern. 'Eine schöne polnische Sage erzählt, droben am Himmel stehe allezeit eine kleine Pforte offen, und durch den Spalt fallen die Strah len
aus den Augen der Müttergottss auf die Sonne. Würde Gott die Spalte schließen, so gleich verlöre die Sonne ihren Schein und eine große Finsternis' siele auf die Erde. Aber so trägt die Sonne überall hin den Glanz aus den Augen her Muttergottes und segnet damit die Welt. Es ist nur eine Sage, j aber wahr ist's: wie Sonnenglanz strahlt j Mariens Hoheit und Macht in das Herz ihrer , Kinder, wie Sonnenwärme tröstet sie diesel ben und tut ihnen wohl. O, Maria, wer vermag wie d u^die nieder geschlagenen Herzen
. Geh täglich, wenn du kannst, zur Maian dacht. Und wenn du nicht kannst, richte dir selbst eine Marienandacht ein. Mach es so. Schaffe dein Herz zu einein Altar, indem du es schneeweiß und rein hältst. Stelle dir das Bild der lieben Himinelsmutter recht klar und lebendig vor, dadurch setzest du es auf den Altar. Bring ihr tagtäglich alle deine Müh seligkeiten und Plagen und Leiden zum Op fer, das sind die Rosen und Vergißmeinnicht, mit welchen du den Altar schmückest. Erweck immer