haben. Prüfen wir ihn. — Was ist denn schön? Schön ist, was dazu angetan ist, reines Wohlgefallen zu erwecken. Erlaubt mir jetzt eine Zwischenfrage! Ein genialer Dichter verfaßt ein Spottgedicht auf deine Eltern. Dieses Gedicht ist seiner Form nach tadellos, meisterhaft, aber jede Zeile ist ein vergifteter, spitzer Pseil ins Herz des teuren Vaters, der lieben Mutter geschnellt. Wirst du das Gedicht schön finden, wirst du reines un gemischtes Wohlgefallen daran haben können? — Du wirst sagen, es ist umso
für Mutter und Sohn, aber auch eine Zeit der Gnade. die indischen Brahmanen einen phantastischen Götzen tempel uns herbauen würden. Aber man hat nicht nur ein Auge; man hat doch auch eine Seele. Und der katholische Tiroler hat ein Herz, ein warm fühlendes Herz für seine Mutter, die katholische Kirche und für das Herz Jesu, und dieses Herz muß durch ein Kunstwerk, das als Trutzbau der „Los von Rom'-Bewegung erscheint, ties verletzt werden. — Wir lassen uns nicht Sand in die Augen streuen. Scheinbar mag
wurde und das Blut, das in unsern Adern rollt, ist derselben Quelle, demselben Herzen entsprungen. Darum: „Was die Bäter einst gelobt. Da der Kriegssturm sie umtobt, Das geloben wir aufs neue Jesu Herz, dir ew'ge Treue!' Freut euch, daß ihr Gelegenheit habt, euch eurer Väter würdig zu zeigen. Nach 70—80 Jahren da werden alle zur ewigen Ruhe oder zur ewigen Unruhe gebettet sein, alle, die den Lanzenstoß wider das Herz Jesu führen wollten, und auch alle, die dabei Hand langerdienst leisteten
, aber auch alle, die diesen Lanzen stoß abzuwehren suchten, ja sich vor das Herz Jesu stellten und mutig sagten: „Der Weg eurer Waffen ins göttliche Herz geht nur durch unsere Herzen.' Was wird etwa ein Tiroler Vater seinen Söhnen erzählen von diesem Kampse? Lauschen wir in die Zukunft und suchen wir die Töne zu erHaschen, die dann nicht mehr an unsere Ohren dri ngen können: o „Ihr wißt es, Kinder, daß jeder echte Tiroler von der Herz Jesu-Fahne sagen kann: „Ja, eine Fakne hab' ich auserkoren. Die laß ich nicht, ich hab es Gott
geschworen. Die laß ich nicht und müßt ich bettelnd wallen Von Tür zu Tür auch in der rauhsten Zeit; Die laß ich nicht und müßt ich sterbend fallen In heißem Kampf in blutgetränktem Kleid; Für sie, mag auch der Feinde Hohn erschallen, Bin ich zu Schmach und Ehre gleich bereit!' Aber es war eine Zeit — vor etwa 70—80 Jahren — da gab es viele, die die Herz Jesu- Fahne durch ihr Tun und Reden in den Kot ziehen und sie zerreißen wollten. Ach, Kinder, eure Augen blitzen, eure kleinen Fäuste ballen sich! Wißt