sie nach dem Glase und trank. Sie wollte auch ihren Sohn dazu nö tigen. aber dieser weigerte sich. ( „Du willst nicht mit mir trinken, weil du deine Mutter fürchtest', fuhr sie nach einer Pause fort. „Tue es nur, du kannst jetzt doch nicht mehr zurück. Wenn du wüßtest, wie niein Herz auffubelte, als du vor drei Jahren den ersten Streit mit diesem Konrad hattest und der Haß in deinem Busen sich zu regen begann! Da war es mir lieb, daß du nach Köln gekommen, denn ein eigentümlicher Ge danke lebte von nun an Tag
, ihr kummervolles Herz auf, wie sie das noch gegen niemand getan habe. Ich erfuhr von ihr, daß die Che mit ihrem Manne anfangs sehr unglücklich war, aber seit sein einziges Kind krank geworden, fei der Mann wie umgswandelt. Daraus könne sie den Segen der Krankheit erkennen, sprach ich zu ihr; ihr Sohn leide wohl nicht für sich, son dern für seinen Vater und das Glück der Fa milie. Die Frau kam mir vor wie ein nach Wasser dürstendes Erdreich, und unter dem Gnadenregen der dargereichten christlichen Wahrheiten
, ihnen folgte die Militärkapelle mit klingendem Spiele, hierauf eine große An- zahl von Offizieren, geführt vom Komma», danten des Dozner Militärdiftrlktes, Herrn Oberst Gambt, und sodann die Rekruten welche deutsche Lieder singend, von der an gesammelten Volksmenge mit lauten 'Heil, rufen begrüßt wurden. Am Waltherplatz, längs der Parkstraßc und am Bahnhofe hat- te sich eine große Volksmenge angesammell, die unseren deutschen Rekruten einen herz, -lichen Abschied bereitete und ihnen die bc. sten
werden, behufs gemeinsamer Durchführung des Lehrstoffes während des gan» zen Schuljahres. 451 Lengmoos, 4. Sept. (Abschied der Rittncr Rekrute n.) Am Schutz engelsonntag fanden sich unsere Neurekmten im Pfarrwidum zu einem Abschicdsvaletl ein. Der hochw. Herr Pfarrer spendierte ih nen eine kleine Jause und gab dabei den jungen Burschen sehr lehrreiche Ermahnun gen mit. Jnsbefonders legte er ihnen ans Herz das 4. Gebot. Sie sollen den Borgesetz ten gehorchen. Weiters sollen sie sich hüten vor schlechten
werden. Wir wün schen unseren Landesverteidigern ein herz liches Lebewohl nach und hoffen auf ein fro hes Wiedersehen. Deutschnafeu, 4. September (Rekruten- Abschiedfeier.) Am Schutzengelsonntag war hier im Theater- und Musikzimmcr des Schlosses eine kurze, einfache, aber dafür mn so genmüichere Wschiedsfeier der Rekmten. Den lieben Nachbarn von Petersberg scheint di« Einladung mißverständlicher Welse zu spät in die Hände gekommen zu sein, so daß sich dieselben an der Veranstaltung nicht be teiligen konnten