nicht wie ander» ich e» mir erklären soll; aber Ihre große Abgeschiedenheit ^ bei so viel Holdseligkeit und Jugend, die verhaltene Kläge, daS tiefe und dabei so edel getragene Leid, wovon Ihre Augen, Ihre Züge, Ihnen selbst vielleicht unbewußt Kunde geben, und endlich der Anblick solcher Thränen, wie Sie sie eben weiaten, die» alles rechtsertigt die innigste THeiwahme genügend. O weisen Sie mich nicht von sich! In Medewi schlägt für Sie kein weibliches Herz so warm, wie dos meinige; fürchten Sie nicht, ich könnte bei näherem
Verkehr je unzart in Sie drängen.' „O «ein, nein gewiß nicht!' rief Josefa gerührt, und zog die dargebotene Hand der lieblichen Frau an ihr gequältes Herz, „und dennoch, so dankbar ich Ihre Güte erkenne , so wohlthuend dem Leidende» überall der Ausdruck freundlicher Gesinnung ist, dennoch muß ich michJhrer sanften Theilnahme entziehen.» Mir ist e» einmal vom Schicksal bestimmt', allein zu stehen mit all meinen Gefühlen, und so schmerzlich diese oft auch sein mögen, glauben Sie mir, gute Frau
meinen Namen; Sie kannten mich also? ich wußte da» nicht' Hohe Muth färbte einen Augenblick Jvsefa'» Antlitz, sie hatte unbewußt einen Namen ausgesprochen, dessen geliebter Klang einst ihr Herz wie Engelstimmen be rührte und e» bluten gemacht; sie fürchtete, sich selbst verrathen zu haben , und darum erröthete sie; doch bald gefaßt, erwiederte sie : .»Ich sah Sie zuweilen im Vorübergehen, gnädige Frank'ich hörte, ich ver muthete, daß der genannte Name Ihnen angehöre. — Doch ich darf nicht länger weilen
; noch einmal ich danke Ihnen, und möge Ihr Herz? Ne' «ine» Kummer zu leide» habe», der eine Theilnahme er heischt, wie Sie mir solche saust nnd liebreich boten.'» — Sie reichte Abschied nehmend Melanim die Hand; diese erwiderte den leisen Druck und sagte in Bezug auf Josefa'» letzte Worte mit unterdrücktem Seufzer : „Da» steht bei Gott! — doch welche» auch meta Schicksal in der Ankunft sein möge, ich will mich be streben, e» würdig wie Sie zu tragen.'