Volks- und Wirthschafts-Kalender für das Burggrafenamt und Vintschgau ; 77. 1897
eingesührt p werden. Aus dem Osten der Monarchie wurde er nach zweijährigem Aufenthalte nach dem äußersten Westen gesendet, indem er am 29 . Juli 1855 zum General- Major und Statthalter von Tirol und Vorarlberg ernannt wurde. Diese Zeit seines Lebens, in die auch die Tage seiner ersten Ehe fielen, war dem Verblichenen als die schönste seines Lebens verflossen. Seine segensreiche Verwaltung, seine persönliche Leutseligleit und Liebenswürdigkeit, sein warmes Herz für das Volk führten ihm die herz lichsten
1855 trat er seine Rundreise an, überall mit Enthusiasmus und tirolischer Herz lichkeit begrüßt. Mit unermüdlicher und umsichtiger ' Thätigkeit gab sich der Erzherzog der Sorge für unser Land hin. Insbesondere im Jahre 1859 entwickelte er aus Anlaß des Feldzuges mit Italien eine erfolgreiche und energische Thätigkeit bei der Organisation der Landesvertheidigung. In den Tagen des Friedens wandte er fein besonderes Augenmerk der Pflege von Kunst und Gewerbe zu. Während seiner Wirksamkeit
umgestaltet. Es schien, als ob jene goldene Zeit, die die Inns brucker einst erlebt, als sie eigene Fürsten aus dem angestammten Erzhause in der Hofburg be herbergten, wieder erstehen sollte. Doch der Tod, der am 15 . September 1858 mit rücksichtsloser, Hand dem Prinzen die. Gemahlin entriß, vernichtete diese Hoffnung. Das Herz der Prinzessin, die im Lenz des Lebens, sie zählte erst 18 Jahre, dahin geschieden, ist in der Kapelle der Innsbrucker Hof burg Leigesetzt. An des Erzherzog erste Gemahlin erinnert