sie weiter, mit leise bebender Stimme und doch noch verständlich genug sür ihre beide» Zuhörer: „Zu meiner Frende, mir zum Troste, möchte ich sagen, weuu Gottes Allmacht nicht schon seine schmerzlindernde Hand ans mein Herz gelegt, — 61 — Kind, welches überall Rath wusste, auch hier einen Ausweg zeigen oder ein Mittel nennen, wie sich die vcruinthlich entgegengesetzten Wünsche der Ob- ristin und Baronin Vudowieens erfülle» ließe». „Ich sollte es Ihnen eigentlich nicht sagen, gnädiges Fräulein, die Fran Tante
.' „Aber ich bin ja so unerfahren, Johann!' „Nun denn, so schütten ^-ie in Gottes Name» Ihr Herz vor mir ans!' Sie war ausgestanden, befestigte die goldenen Kugeln an dem Baume und lächelte dabei — sie uahmeu sich ja so hübsch aus zwischen den grünen Tadeln nnd neben den glänzenden Ketten. E.» schien fast, Hildegard war gar nicht neugierig auf das Geheimnis des Allen, ihre Gedanken loinitcn sich uicht losrciß n von der hohen, stattlichen Tanne nnd dem lieben Christfest, das sie verherrlichen sollte. „Das Klosur Sanet Marien
in B—bürg ist aufgehoben,' sagte Johann ohne weitere Vorbereitungen, „und Baronin Vndoiviea ist anf dein Wege zu ihren Verwandten, oder schon in ihrem Hause!' „Johann, ist das Wahrheit?' Jetzt war sie doch in hohem Grade interessiert, der Raine Lndowica wirkte nahezn zauberisch anf ihre jugendliche Einbildniigskraft und ihr — Herz. Im Augenblick war der geschmückte Banm, alles, alles war ganz nnd gar vergessen, was mit ihm znsninmenhieng. sie dachte »nr an jene arme, unglückliche grau, deren schöne Züge