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Tiroler Land-Zeitung
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Page 2 of 16
Date: 01.11.1902
Physical description: 16
Und jauchzt der Hirtenknab'. Die Glocken des Dorfes klingen Melodisch zum Gesang — Von Almen und Triften leuchtet Der Sonnenuntergang. Mich tragen die Abendwellen Zu seligen Geistern fort. Es winkt eine blaue Blume Auf kleinem Grabe dort. Paul R. Greußing. Allerseelen. Die Früchte des Feldes und Gartens sind ein geerntet, die Blätter gefallen, die letzten Blüthen sterben langsam dahin — alles in der Natur rüstet sich zum Winterschlaf. Es wird öde in Wald und Flur, und unser Herz füllt sich mit leiser

, und der brennende Wunsch packt uns, gut zu machen, was wir gefehlt. Und was wir dem Heimgegangenen Freundliches erwiesen haben, das möchten wir ver zehnfachen, unsere ganze Liebe möchten wir über j unsere Todten ausschütten, und da das Grab uns ' daran hindert, löst sie sich auf in ein heißes Flehen für das Heil ihrer Seelen. Wer aber keinen Todten zu beweinen hat, oder wes Herz hart geworden ist im Kampf ums Dafein oder verknöchert in Selbstsucht, verflacht in Weltlust, daß es das Weinen und Beten verlernt

Liebe auf die Hügel gehäuft hat, leuchtet das blasse Flämmcken der ' symbolischen Kerze. Und leise zieht der Trost in unser Herz. Mitten in der spätherbstlihen Oede frische Blüthen, grünes Laub als Zeichen neuen Lebens; über Nacht und Tod strahlt ein sieghaftes Licht. Die gereinigte Seele geht aus dem läuternden Feuer unsterblich hervor, das ist die große Verheißung des Allerseelentages, die sich als lindernder Balsam um unser wund-s Herz legt. Ei« Sermrgehener. Der „Unterinnthaler Bote

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Neueste Zeitung
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Page 3 of 4
Date: 03.03.1941
Physical description: 4
Me sollen wir unsere Kinder erziehen? klne Artihelreihe von Charlotte Köhn-Vehrens, Dozentin an der HumboIÖthochfehule Verlagsrecht ira Presseverlag Ludwig Wollbrandt, Berlin. — (2) Jarl es Lieblmgskia-er geben? Wenn man eine Mutter danach fragt, ob sie ein Lieblingskind Habe, dann wird sie ganz selbstverständlich antworten: „Nein, natürlich nicht, einer Mutter sind alle Kinder gleich lieb!" Ihr mütterliches Herz sträubt sich, die Wahrheit Zuzugeben, weil es gut begreift, daß gerade

der Geschlechter auf; man hätte sicher dem einen oder anderen ziemlich fremd gegenübergestan den, wenn wir ihnen im Leben zufällig begegnet wären. Es ist deshalb kein so sehr großes Wunder, wenn wir plötzlich in un serem eigenen Kinde einen fremden, uns oft unverständlichen Menschen entdecken, denn die Vererbung macht es uns nicht so leicht, daß sie einfach nur Aehnlichkeiten mit dem Vater oder ier Mutter aufkommen läßt. Eines unter den Kindern „spricht" ms und unser Herz vielleicht besonders an; es sieht

mit un seren eigenen Augen, fühlt mit dem Pulsschlag unseres Her- Jetts, weiß, wenn wir heiter oder traurig sind. Oder: es gleicht dem Vater, der Mutter, eben dem Men schen, der schon einmal unser ganzes Wesen gefangengenommen bat, vielleicht auch einem der eigenen Eltern, die man beson ders geliebt hat... Ist es da ein Wunder, wenn unser Herz ftttt und heimlich das Wort „Liebling" prägt? „Ich bleibe immer gerecht", sagen solche Eltern, aber sie den ken nicht daran, daß gerade Kinder ein ungeheuer feines

. Aber alles Leben lebt von diesem inneren Widerstreit. Und das Ziel heißt' nicht, das Entgegengesetzte des Natürlichen zu erreichen, sondern dieses Naturhafte in ein höheres Ethos einzuordnen. Sprechen wir zunächst von den Fällen, in denen die heimliche Bevorzugung des Lieblings unbewußt geschieht. Hier hilft nur eine ehrliche Auseinandersetzung mit sich selbst, ein Sich-selbst- Ueberwinden; denn das Herz der Mutter und die Liebe des Vaters haben gleich groß für alle — über die Natur hinaus — zu sein. Spürten

werden sich bis zur Härte steigern, wenn Mutter oder Vater nicht verstehen, sein Herz rechtzeitig aufzuschließen. Glau ben wir aber nicht, das sei leicht. Liebe ist immer eine schwere Aufgabe, und gerade die Besten unter uns werden in Stunden innerster Verzweiflung spüren, daß dies Exempel unseres Le bens das schwierigste ist und bleibt. Einen Menschen aufzuschlie ßen und ihn so ausgeschlossen zu erhalten, daß er lebendig-aktiv ° ~ ' - *- — ' ! ht, dazu gehört mehr Kraft, ins Leben und zu anderen als st' Schulweisheit

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Oberinntaler Wochenpost
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Page 1 of 14
Date: 04.04.1930
Physical description: 14
, leb wohl, Acht Jahr sind um, meine Zeit ist aus, Geh morgen früh auf Urlaub z' Haus. — •— Und muß es sein, Lieb Bruder mein, So soll dich Gott behüten 1 Ein Blitz, ein Krach! — — Kamerad, ach, ach. Mich hat die Kugel ins Herz getroffen, Ich Hab in der Welt nichts mehr zu hoffen. -— -— Es mußt so sein, Lieb Bruder mein Ist fort in Urlaub gangen." So schön auf der Geige gespielt Hab ich wohl mein Lebtag nie; ich war ganz ergriffen, wie ich den letzten Strich tu, steht auf einmal der Geistliche

, ich war mutterseelenallein. Da packte mich das Heimweh mit so fürchterlicher Gewalt, daß mir grad die Zähne klap perten. Ls hat förmlich aufgeschrien in mir drinnen: „Heim, heim, heim, wo ich wieder ein Herz find, das mir gut und treu ist! Nur nicht sterben in der Fremde!" — — Die Leute, die ich gefragt Hab, sagten, daß ich nicht mehr weit in die Schweiz Hab. VII. In den nächsten vierzehn Tagen durchwanderte ich die schönsten Gegenden, die ich mein Lebtag gesehen Hab. Wft, wenn ich auf einen Bergvorsprung

an meinen verstorbenen Freund, den Wenzel, denken, was der etwa sagen würde, wenn er noch bei mir wäre, und dann haben mir angefangen, das Herz und die Augen zu brennen. Das schlimmste von allem aber war die Heimkrankheit. Ich hatte keine Rast und keine Ruh, immer quälte mich eine sonderbare Angst, ich erlieg auf der Reise oder es passiert etwas daheim und ich komm zu spät. Es ist gewesen, wie wenn mich jemand, den^ ich nicht sehen kann, fortziehen tat, an LjändeN und Füßen. Da ich 'jirfa fünfzig Franken Geld

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