Nummer des „Tiroler Volksboten' wenden sich die beiden Redakteure in einem Brief an ihre Leser, der wieder ein Prachtstück volkstümlicher und herz- und ge mütvoller Schreibweise ist. Wir glauben, we nigstens auszugsweise den Inhalt wiedergeben zu sollen: „Seitdem das „Bötl' durch das Land reist, hat es in den Häusern und Familien nie so viel Jammer, Elend und Not gesehen wie Heuer. Aber auch nie hat es so viel Gelegen heit, Schmerzen zu lindern, die Betrübten zu trösten, wichtige Aufklärungen
senken, ist gegenwärtig die Haupt aufgabe des „Bötl'. Ein starkes, edles, glau benstreues, an Kopf und Herz gesundes Volk geht niemals zugrunde. Dermalen zielt jeder Wunsch, jeder Gedanke, jeder geschriebene Buchstabe des „Bötl' darauf hin, daß unser ruhmgekröntes,s chönes, liebes Vaterland aus dem furchtbaren Kriege glücklich und siegreich, neu belebt und geadelt hervorgehe. Das „Bötl' arbeitet für Euer Bestes uud Liebstes — und darum könnt Ihr es schon brauchen. Nun fin den aber manche auszustellen
, daß das Blatt nicht mehr den frischen, lebendigen Ton an schlage wie früher. Eine Glocke, die einen Sprung hat, gibt keinen hellen Klang : ein Herz, das bekümmert und bedrückt ist, bringt es zu keiner rechten Stimmung. Traurig und nie dergeschlagen sind wir alle in dieser schweren Zeit. Aber laßt nur einmal den Frühling kom men und init ihm den Frieden! Wenn der Schnee von der Alm geht und die Berge wie der grün dastehen, wenn der Himmel tiefblau prangt, die Sonne Heller leuchtet, alle Vögel wieder singen
, wenn sie ihm auch gar nicht gut stehen und er die Anleihe gar nicht notwendig hat. So schreibt er auf seine Visitenkarte „p. s.' (pour feliciter - um Glück zu wüuscheu), anstatt dessen er viel ver ständlicher „v. G.' (viel Glück!) schreiben könnte: ebenso könnte oder sollte er anstatt „p. r.' (pour remercier lim zu danken) ,.v. D.' (vielen Dank!), anstatt „p. c.' (ponr condoleance zum Beileide) „h. B.)' (herz lichstes Beileid!), anstatt „p. f. v.' und „p. r. v.' (pour faire, rendre visite ^ für den abgestatte ten
selbst hat es in seiner Güte den Men schen nahegelegt, mit ihm besondere Bündnisse einzugehen und sich so gegen etwaige Gefahren zu schützen. Gott schloß ein Bündnis mit Noe nach der Sündflnt, mit Abraham und seinen Nachkommen, mit dem ganzen israelitischen Volke. Das Bündnis Tirols mit dem Herzen Jesu ist ein eigentlicher Vertrag. Die Vertrag schließenden sind auf der einen Seite das Herz Jesu, auf der anderen die Landstände von Ti-