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Lienzer Zeitung
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Page 5 of 34
Date: 08.10.1910
Physical description: 34
Erste Beilage zur Nr. 41 der „Lienzer Zeitung' vom 8. Oktober 1910. ' </6/7 ^^<?LL6/7 x??V'6/X'^>7/'^>^eV7 Der Oktober. Von Elimar Kernau. Nachdruck verboten. Der Oktober kommt gefahren, RoteS Weinlaub in den Haaren, Welke Blätter rascheln drein. In dem matten Sonnenstrahle Glüht eS perlend im Pokale: Goldner Most und junger Wein! Wie sich Blatt um Blatt entfärben! Nun beginnt das große Sterben Und der Herbst zog in das Land. Seine weißen Nebel brauen, Fröstelnd legt er auf die Auen

Seine rauhreifweiße Hand. Raschelnd surrt's auf allen Wegen, Schweren Flugs kommt's dir entgegen Krächzend, eine Krähenschar. Auf den Feldern, aus den öden Segeln grau spätsommersäden, Schmiegen sich um Haupt und Haar. . . . Aecker voll Kartoffelfeuer . . . Dunstumsponnen fern ein Weiher. . . Zieht der Tod durch Hain und Hag? Und eS wächst um dich daS Sterben, Wenn die Blätter welk sich färben Leidvoll am Oktobertag! Der Oktober ist da. Herbst singt im Land. Die Blätter fallen, Nebel brauen und die ersten

und Raupennester abzu suchen. Ist jemannd schließlich noch Bie nenzüchter, dann muß er jetzt die Fluglöcher verengern, Räubereien verhüten und den überflüssigen Honig fortnehmen. Der Oktober ist unser eigentlicher Herbst monat,der unseren Wäldern und Hainen nicht nur die letzte Reife, sondern auch die satte Fülle buntester Farben bringt. Er ist der Monat scheidender Spätsommerwehmut und nahender Herbststurmrauheit. So lieblich sein Anfang, so unwirtlich gewöhnlich sein Ende. Und doch ist und bleibt

er uns ein lieber Monat, denn er gewährt uns gewöhnlich bis in seine letzten Tage hin ein den ungehinderten Aufenthalt in der freien Natur. Mit seinen zarten Stim- mungen aber ist er reich an eigenartiger Herbstpoesie, die oft im Liede festgehalten worden ist, wie wir auch mit einer solchen, schließen wollen: Oktobertaz ... Es fällt das Laub, Die weißen Nebelschleier wehen. Der braune Herbst zieht aus auf Raub Und schüttet seinen grauen Staub Auf Brombeerranken und auf Schlehen. ES ist so still, so sonnenmüd

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