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Alpenländer-Bote
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Page 15 of 20
Date: 17.11.1935
Physical description: 20
. Vorauszuschicken ist dabei, daß Osttirol ein ausgesprochenes Viehzuchtgebiet ist und diese Herbst märkte das verläßlichste Wirtschaftsbarometer des Be zirkes darstellen. Die ersten Herbstmärkte boten den Verkäufern sehr schlechte Aussichten. Am Matthiasmarkt in Matrei, dem entscheidendsten und größten Markte des Isel- tales, wurde zum Beispiel das Vieh so durchwegs um den Preis von 55 bis 70 Groschen gehandelt. Der dazumal entsendete Regierunqseinkäufer, von den Bauern ganz allgemein mit „Jud" bezeichnet

und allein der u n- g e h e u r e Bargeldmangel, insbesondere der Steuer- siskus Zwinger» die Bauern, diese Viehabverkäuse zu tätigen. Dreivierteljahrlang hat ihm der Kaufmann die notwendigen Lebensmittelzukäuse gestundet. Eben so wartet der Handwerker schon lange auf seiner Ar beit Lohn, selbst die Gemeinde hat mit der Einhebung der Grundsteuer sich auf den Herbst vertrösten lassen. Mit unter übten sogar auch Geldinstitute Nachsicht, und nun sieht der Bauer seine erhofften Eingänge nur etwa

zu Dreiviertel erfüllt und mancher seiner Gläubiger muß wieder warten, vielleicht sogar bis zum nächsten Herbst. Es gibt nur einen, der nie oder sehr selten stundet. Es ist der Steuersiskus, der „bei sonstiger Exekution" seinen Teil einsordert. Wenn alle Gläubiger mit der Methode der Finanzbehörde über die Bauern herfallen würden, so mußte das mit einem Schlage die gesamte Bauernschaft aus den Kopf stellen. Was die Bauern wollen und auf was sie Anspruch erheben, sind keine Subventionen, keine Geschenke

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