den Antrag, zwei Generalredner zu wählen. Nach mehreren aufgeregten Zwischen- rcden und Akten wurden Msgr. Greuter und Dr. Herbst als Generalredner gewählt. Nun entstand ein neuer Streitpunkt, wer zuerst sprechen soll. Der Präsident und die Liberalen wollten dem Dr. Herbst das Schlußwort lassen. Die Konservativen waren dagegen. Während man noch darüber bei allgemeinem Lärm debattirte, erscholl . der Ruf: „Schluß der Sitzung!', d.er auch nahezu mit Stimmen- ! einhelligkeit angenommen wurde. ^ In. Bezug
. Wenn man stets hoffnungslos harrt, ist es dann ein Wunder, wenn man über die Grenze blickt? (Stürmische Ohorufe.) Wenn man in diesem Hause von Panslavismus spricht, so ist dies nur ein Zeichen, daß es unzufriedene Slaven gibt. Die Minister mögen dieses Wort beherzigen, damit man nicht dem Auslande neue Mittel zum Untergange Oesterreichs, den Gott ver hüten möge, bietet. (Beifall.) » . Der Generalredner der Linken, Dr. Herbst, hielt er zunächst geboten, dem Vorredner eine Lection über die Aufgabe
eines Ge neralredners zu halten, indem er ihm vorhielt, daß er die Haupt sache, die Interpellation und deren Beantwortung, ignorirt habe. Dr. Herbst betont hiernach das Recht des Hauses zur Interpella tion über auswärtige Angelegenheiten und wendet sich dann gegen den Grafen Hohenwart, der dieses Recht an der Hand der Ver- ! fafsung bestritten und es nur den Delegationen vindicirt hatte. Der ! Bezugnahme HohenwartS auf ausländische Journalartikel, welche beweisen, daß schon der Spott Europas
sich an die Interpellation geknüpft habe, entgegnet Dr. Herbst, daß es „österreichische Export artikel (aus officiösen Federn) seien, die dort abgelagert worden seien und daher nicht die Meinung des Auslandes repräsentiren. Dann geht Redner auf die Sache selbst ein und. weist den Vorwurf des „Friedens um jeden Preis' zurück und ebenso die Insinuation (des Abg Wosniac), daß möglicher Weise die czechischen Soldaten bei einem Kriege gegen die Slaven die freudige Hingabe an Kaiser und Reich vermissen lassen dürften
. Die Verbesserung der Lage der türki schen Christen Hält Dr. Herbst für das maßgebende österreichische Interesse, well dadurch allein der Friede erhalten werden könne und in diesem Punkte alle Mächte einig seien. Der Zweck der Interpel lation sei allem gewesen, die Beruhigung deS österreichischen Volkes, dessen Friedensbedürfniß zu constatiren Gelegenheit gegeben wurde. Und habe die Debatte dazu beigetragen, so habe man die Interpel lation nicht zu bereuen — So Dr. Herbst, dessen matte Rede inner halb