die Fürstin Galitzin aus Rußland. Klausen, 14. Sept. Gestern Nachmittags wurde in Billnöß der Gendarm Sauder, ein Wälschtiroler vo» einem italienischen Vaga bunden, den er arretirte, überwältigt und am Kopfe und an der Brust schwer verwundet. Der Verbrecher, welcher über Froi sich flüchtete, ist in Grödeu bereits verhastet worden. Wie», 13. September. Der Führer der Berfassungspartei, der ehemalige Professor und Justizmiuister Dr. Herbst bereist gegen wärtig seinen Wahlkreis Schluckenau in Nordböhmen
und hat bei dieser Gelegenheit verschiedene Reden gehalten, welche vo» der liberalen Presse lebhast besprochen werden. Der Grundgedanke derselbe» gipfelt darin, daß die liberale Partei in Oesterreich künftig deutsch-national sein müsse. Nun sind die liberalen Blätter selbst nicht darüber einig, wie dies zu verstehen sei. Die Einen meine», Herbst wolle durch dieses Schlagwort wie durch einen Lockruf die Liberalen einigen, im übrigen aber die alte Politik der liberalen Partei verfolgen, während Andere des Glaubens
sind, daß Herbst's Aeußerungen ernst zu nehmen seien, und daß die Liberalen in Ö sterreich künftig den nationalen Interessen alle andern Rücksichten opfern wolle«. Die Verschiedenheit der Ansichten in der liberalen Presse illustrirt in bester Weife die Einigkeit, wie die Ehrlichkeit innerhalb der liberalen Partei. Die Conservativen lassen sich durch die Rede» des Dr. Herbst in keiner Weise beirren. Es ist ziemlich gleichgiltig, ob die Liberale» sich national deutsch, oder a»derS nennen, da der Name »ichts
. In dem Sinne wäre es sogar ein Fortschritt, wen» die Liberalen im Reichsrath durch Eintreten für nationale, für wirklich nationale Zwecke sich eine etwas idealere Grundlage für ihre Politik suchten, als sie selbe seit langer Zeit haben. Im Uebrigen lockt die deutsch-nationale Maske, welche die Liberale» in Befolgung des Rathes des Dr. Herbst etwa vorlegen, keinen Hund hinterm Ofen vor, so wenig der Esel, der die Löwenhaut sich um hängte, dadurch Schrecken verursachte. Der Esel konnte nicht brülle