29,352 items found
Sort by:
Relevance
Relevance
Publication year ascending
Publication year descending
Title A - Z
Title Z - A
Newspapers & Magazines
Sterne und Blumen
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/STEBLU/1914/15_11_1914/STEBLU_1914_11_15_2_object_8328532.png
Page 2 of 16
Date: 15.11.1914
Physical description: 16
o „ ' if 362 - war's put, wenn sie wenigstens für einige Zeit fortging, bis Gemütlich saß die kleine Gesellschaft im Gartenzimmer. man sich das alles in Ruhe überlegt hatte: „Nur nichts Blumensträuße schmückten die Tafel, aus dem Garten wehte übereilen, nicht zu früh sich binden. Eine reichliche Prüf- der Dust der Blütenbäurge herüber und die Vöglein im ringszeit. Wenn du aber danach bei deinem Entschluß be- Gebüsch sangen und jauchzten. harrst — in Gottes Namen denn. Heinrich von Toring

." und der Staub wirbelte ihnen ins Gesicht, kein fröhlicher „Armer Heinrich," klagte Charlotte, „so haben sich seine Hornruf, kein froher Gruß erklang, trüben Ahnungen doch erfüllt — wenn auch anders, als er Auch die versammelten Leute wurden so merkwürdig meinte. Wenn andern bei der Heimkehr das Glück ent- still und standen starr da und sahen — und sahen — . gegeneilt, will es vor ihm entfliehen." Auf den Arm seiner Gattin gestützt, stieg der Hausherr „Maria war immer allzu rasch in ihren Entschlüssen

du nicht, Tante, daß die Zeit doch noch manches bewegen. Sie hatte einst einen edlen Mann von sich ge- lindern kann?" siel Lotte ein. „Ich meine immer, das zu wiesen um eines leichtfertigen Fremdlings willen — sie hatte dem andern, das war gar keine echte Liebe. Auch wußte sie das Glück verscherzt, dem heimkehrenden Sieger entgegen längst, daß Kapitän de Barolles verheiratet war." zu eilen! „Das wußte sie. Aber sie tröstete sich wohl damit, daß Und wird Heinrich von Toring sie verurteilen, hart

hielt von ihr. Erst, als er heute früh in seiner öaß sie nicht um einen Unwürdigen Zusammenbrrcht ^n dreisten Art vor sie trat und ihr die verächtlichen Worte schwerer Arbeit will sie sühnen — zum Wohl des Vater- hinwarf, erst da empfand sie seine einstigen Liebesbeteuer- ^udes und zum Wohl der Menschheit, ungen als eine Schmach." Schon bog der Zug um die Ecke, schon schritten die ersten '„Ja, sie hat ein hartes Lehrgeld zahlen müssen. Aber durchs Tor — in wenigen Minuten wird Heinrich von Tonng

neigt, als drücke eine Last sie nieder. Uiid hinter der Bahre annehmen, sie wollen alle selbst ihre Erfahrungen sammeln." her schritt ein herrenloses Pferd. Die Träger zauderten, „Arme Maria, armer Heinrich! Ich wollt', wir könnten ehe sie in den Gutshof traten, dann setzten sie die Bahre sie doch noch zusammen bringen, so ein schönes, glückliches nieder und standen im Kreise umher, mit gesenktem Blick. . Paar gäb's nicht zum zweitenmal." So still war's, als höre man den Atem der andern. Nir

1
Newspapers & Magazines
Außferner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ZDB-3062711-4/1914/22_11_1914/ZDB-3062711-4_1914_11_22_14_object_8230686.png
Page 14 of 20
Date: 22.11.1914
Physical description: 20
, ungszeit. Wenn du aber danach bei deinem Entschluß be- harrst — in Gottes Namen denn. Heinrich von Toring, so ein tapferer Kriegsheld, wird auch seiner Liebe Herr werden." Als Maria nach dem Mittagessen hinaufgegangen war, um ihr Gepäck zur Reise zu rüsten, besprach er die Ange legenheit noch einmal mit Gattin und Tante. „Wundersam," sagte Frau Amtsrat, „daß gerade Ritt- meister von Toring völlig unverletzt heimkommt, der so voll banger Ahnungen auszog." „Die Todesahnungen haben ihn bis zuletzt

nicht der- lassen. Noch nach dem Friedensschluß, noch beim letzten Aufenthalt, war er unwillig über jede Zögerung. Er war so glücklich, als ich ihm von Marias Sinnesänderung er- zählte und drängte zu immer größerer Eile. Jeder Tag des Aufschubs könnte die Wiedersehensfreude stören, er ver- langte danach, die Bestätigung aus ihrem eigenen Munde zu hören." „Armer Heinrich," klagte Charlotte, „so haben sich seine trüben Ahnungen doch erfüllt — wenn auch anders, als er meinte. Wenn andern bei der Heimkehr das Glück

Maria, armer Heinrich! Ich wollt', wir könnten sie doch noch zusammen bringen, so ein schönes, glückliches Paar gäb's nicht zum zweitenmal." „Ei, ei," neckte Felix und zog seine Lotte am Ohr, „so arg mußt du nicht übertreiben. Wenn ich's auch nicht an Schönheit mit deinem Bruder aufnehmen kann — aber an Glück sicherlich. Und du, Lottchen — na, für mich wenigstens bist du noch viel schöner, als Mariä." „Na ja, für dich", gab sie zu. „Aber du bist nicht maß gebend, du trägst so eine kleine rosige

Fremdlings willen — sie hatte das Glück verscherzt, dem heimkehrenden Sieger entgegen zu eilen! Und wird Heinrich von Toring sie verurteilen, hart und streng, wenn er alles erfahren hat? Wird er ein Wort der Milde für sie haben? Vernehmlich raunte ihr die innere Stimme zu: „Für immer vorbei." Nur seine Achtung will sie noch erringen, er soll sehen, daß sie nicht um einen Unwürdigen zusammenbricht. In schwerer Arbeit will sie sühnen — zum Wohl des Vater landes und zum Wohl der Menschheit. Schon bog

der Zug um die Ecke, schon schritten die ersten durchs Tor — in wenigen Minuten wird Heinrich von Toring vor ihr stehen. — Was trugen die Soldaten in ihrer Mitte — so schwer, so schwer? Eine Tragbahre war's, mit einem Soldaten mantel verhüllt. Wie sie langsam näher kamen, die Träger gingen ge neigt, als drücke eine Last sie nieder. Und hinter der Bahre her schritt ein herrenloses Pferd. Die Träger zauderten, ehe sie in den Gutshof traten, dann setzten sie die Bahre nieder und standen im Kreise umher

2
Newspapers & Magazines
Sterne und Blumen
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/STEBLU/1914/18_10_1914/STEBLU_1914_10_18_3_object_8328489.png
Page 3 of 12
Date: 18.10.1914
Physical description: 12
zu. Zu einem letzten Gruß betrat noch einmal Heinz-Felix von Winz-Kornhausen die Schwelle seines Herrenhauses. Heinrich von Toring aber zog vorüber. „Warum kehrte er nicht mit ein?" fragte Tante Divekke. „Er hat auf einem Patrouillenritt einen angetroffen, der hier wohlbekannt war", erwiderte Heinz-Felix und blickte prüfend zu Maria hin. „Das war freilich nicht mehr der Renö de Barolles von einst. Weißhaarig, lahm — die er frorenen Glieder sind nicht mehr auszuheilen —, aber er lebt!" „Rene lebt!" schrie Maria

. Ihr Gesicht war bleich, wie das einer Toten, und sie starrte angstvoll den Bruder an. „Warum — V u „Zum Kriege ist er untauglich", fuhr, Heinz-Felix mit harter Stimme fort: „So leistete er dem Kaiser Spionen- dienste. Mit dem zerlumpten Flüchtling aus Rußland hatten die guten Deutschen Mitleid — dem mißtraute keiner. Aber Heinrich war hinter einem Spion her, er nahm ihn gefangen — da erkannte er Rene de Barolles. Als er ihn erkannte, dachte er an dich, Maria. Unrecht war's von Heinrich, aber — er ließ

den Kerl laufen — statt ihn auf zuhängen — Verrätertod!" Heinz-Felix trat zu seiner Schwester hin: „Hattest du keine Nachricht von — dem — erhalten?" „Rens lebt — und ich weiß von nichts." „Heinrich von Toring hat ihm um deinetwillen sein Leben geschenkt. Er sagte, er will es in deine Hand legen, ob du aus dem Ehrlosen wieder einen ehrlichen Menschen machen willst, Heinrich von Toring wollte nicht dein Glück töten." Maria mußte sich anhalten, um nicht zu sinken: „Elend — krank —", murmelte

sie, „vielleicht hat er sich gescheut, so — als Krüppel — wiederzukommen." „Darauf müssen ein Soldat und eine Soldatenbraut immer gefaßt sein. Daran stirbt eine große Liebe nicht — ich würde auch als Krüppel zu Charlotte zurückkommen." Er wandte sich fort, er wanderte durchs Zimmer und wieder blieb er vor seiner Schwester stehen und sah sie traurig an: „Willst du dir nicht Mühe geben, ihn zu überwinden, Maria? — oder soll ich Heinrich von Toring deinen Dank aussprechen, daß er ihn vor dem ehrlosen Tode bewahrt

hat?" Leise erwiderte sie: „Ja, ich lasse Heinrich von Toring vielen Dank sagen. Ich werde ins französische Feldlager an Rene schreiben — er hat mein Wort — er muß mir eine Botschaft senden." Und sie schrieb. — (Fortsetzung folgt.) Gott schütze jetzt und allezeit ... des deutfchen Reiches Einigkeit! — «Nachdruck verboten.) äjjfs klingt der Gruß durchs deutsche Land, W vom Rhein bis zu der Ostsee Strand, Und mächtig tönt sein Widerhall Sn deutschen Herzen überall: O Vaterland, du uns're Zier

3
Newspapers & Magazines
Tiroler Post
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIPOS/1914/20_11_1914/TIPOS_1914_11_20_14_object_8208321.png
Page 14 of 28
Date: 20.11.1914
Physical description: 28
sich binden. Eine reichliche Prüf ungszeit. Wenn bu aber -danach bei deinem Entschluß be- harrst — in Gottes Namen denn. Heinrich von Toring, so ein tapferer' Kriegsheld, wird auch seiner Liebe Herr werden." Als Maria nach dem Mittagessen hinaufgegangen war, um ihr Gepäck zur Reise zu rüsten, besprach er die Ange legenheit noch einmal mit Gattin und Tante. „Wundersam," sagte Frau Amtsrat, „daß gerade Ritt meister von Toring völlig unverletzt heimkommt, der so voll banger Ahnungen auszog

." „Die Todesahnungen haben ihn» bis zuletzt nicht ver lassen. Noch nach dem Friedensschluß, noch beim letzten Aufenthalt, war er unwillig über jede Zögerung. Er war so glücklich, als ich ihm von Marias Sinnesänderung er zählte und drängte zu immer größerer Eile. Jeder Tag des Aufschubs könnte die Wiedersehensfreude stören, er ver langte danach, die Bestätigung aus ihrem eigenen Munde zu hören." „Armer Heinrich," klagte Charlotte, „so haben sich seine trüben Ahnungen doch erfüllt wenn auch anders, als er meinte

sammeln." „Arme Maria, armer Heinrich! Ich wollt', wir könnten sie doch noch zusammen bringen, so ein schönes, glückliches Paar gäb's nicht zum zweitenmal." „Ei, ei," neckte Felix und zog seine Lotte am Ohr, „so arg mußt du nicht übertreiben. Wenn ich's auch nicht an Schönheit mit deinem Bruder aufnehmen kann — aber an Glück sicherlich. Und du, Lottchen — na, für mich wenigstens bist du noch viel schöner, als Maria." „Na ja, für dich", gab sie zu. „Aber du bist nicht maß gebend, du trägst

Fremdlings willen — sie hatte das Glück verscherzt, dem heimkehrenden Sieger entgegen zu eilen! Und wird Heinrich von Toring sie verurteilen, hart und streng, wenn er alles erfahren hat? Wird er ein Wort der Milde für sie haben? Vernehmlich raunte ihr die innere Stimme zu: „Für immer vorbei." Nur seine Achtung will -sie noch erringen, er soll sehen, daß sie nicht um einen Unwürdigen zusammenbricht. In schwerer Arbeit will sie sühnen — zum Wohl des Vater landes und zum Wohl der Menschheit. Schon bog

der Zug um die Ecke, schon schritten die ersten durchs Tor — in wenigen Minuten wird Heinrich von Toring vor ihr stehen. —• Was trugen die Soldaten in ihrer Mitte — so schwer, so schwer? Eine Tragbahre war's, mit einem Soldaten mantel verhüllt. Wie sie langsam näher kamen, die Träger gingen ge neigt, als drücke eine Last sie nieder. Und hinter der Bahre her schritt ein herrenloses Pferd. Die Träger zauderten, ehe sie in den Gutshof traten, dann setzten sie die Bahre nieder und standen im Kreise umher

4
Newspapers & Magazines
Lienzer Nachrichten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ZDB-3091117-5/1914/17_11_1914/ZDB-3091117-5_1914_11_17_2_object_8497598.png
Page 2 of 16
Date: 17.11.1914
Physical description: 16
, wenn sie wenigstens für einige Zeit fortging, bis man sich bas alles in Ruhe überlegt hatte: „Nur nichts übereilen, nicht zu früh sich binden. Eine reichliche Prüf ungszeit. Wenn du aber danach bei deinem Entschluß be- harrst — in Gottes Namen denn. Heinrich von Toring, so ein tapferer Kriegsheld, wird auch feiner Liebe Herr werden." Als Maria nach dem Mittagessen hinaufgegangen war, um ihr Gepäck zur Reise zu rüsten, besprach er die Ange legenheit noch einmal mit Gattin und Tante. „Wundersam," sagte Frau Amtsrat

Heinrich," klagte Charlotte, „so haben sich seine trüben Ahnungen doch erfüllt — wenn auch anders, als er meinte. Wenn andern bei der Heimkehr das Glück ent gegeneilt, will es vor ihm entfliehen." „Maria war immer allzu rasch in ihren Entschlüssen, schon als Kind. Jeder Schmerz, jede Freude mußte sofort in eine Tat umgesetzt werden. So eine Verzweiflungs stunde, wie heute, kann an einem Wesen von Marias empfindsamer Art nicht spurlos -vorübergehen." „Denkst du nicht, Tante, daß die Zeit

. Ja, ja, die jungen Leute von heute wollen nicht mehr Lehren annehmen, sie wollen alle selbst ihre Erfahrungen sammeln." „Arme Maria, armer Heinrich! Ich wollt', wir könnten sie doch noch zusammen bringen, so ein schönes, glückliches Paar gäb's nicht zum zweitenmal." „Ei, ei," neckte Felix und zog seine Lotte am Ohr, „so arg mußt du nicht übertreiben. Wenn ich's auch nicht an Schönheit mit deinem Bruder ausnehmen kann — aber an Glück sicherlich. Und du, Lottchen — na, für mich wenigstens bist du noch viel schöner

. Sie hatte einst einen edlen Mann von sich ge wiesen um eines leichtfertigen Fremdlings willen — sie hatte das Glück verscherzt, dem heimkehrenden Sieger entgegen zu eilen! Und wird Heinrich von Toring sie verurteilen, hart und streng, wenn er alles erfahren hat? Wird er ein Wort der Milde für sie haben? Vernehmlich raunte ihr die innere Stimme zu: „Für immer vorbei." Nur seine Achtung will sie noch erringen, er soll sehen, daß sie nicht um einen Unwürdigen zusammenbricht. In schwerer Arbeit will sie sühnen

— zum Wohl des Vater landes und zum Wohl der Menschheit. Schon bog der Zug um die Ecke, schon schritten die ersten durchs Tor — in wenigen Minuten wird Heinrich von Toring vor ihr stehen. — Was trugen die Soldaten in ihrer Mitte — so schwer, so schwer? Eine Tragbahre war's, mit einem Soldaten mantel verhüllt. Wie sie langsam näher kamen, die Träger gingen ge neigt, als drücke eine Last sie nieder. Und hinter der Bahre her schritt ein herrenloses Pferd. Die Träger zauderten, ehe sie in den Gutshof traten

5
Newspapers & Magazines
Tiroler Post
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIPOS/1914/16_10_1914/TIPOS_1914_10_16_23_object_8208224.png
Page 23 of 28
Date: 16.10.1914
Physical description: 28
unter ihrem Marfchall Vorwärts, auf Leipzig zu. Zu einem letzten Gruß betrat noch einmal Heinz-Felix von Winz-Kornhäusen die Schwelle seines Herrenhauses. Heinrich von Toring aber zog vorüber. „Warum kehrte er nicht mit ein?" fragte Tante Divekke. „Er hat auf einem Patrouillcnritt einen angetroffen, der hier wohlbekannt war", erwiderte Heinz-Felix und blickte priisend zu Maria hin. „Das war freilich nicht mehr der Renö de Barolles von einst. Weißhaarig, lahm — die er frorenen Glieder sind nicht mehr auszuheilen

—, aber er lebt!" „Rene lebt!" schrie Maria. Ihr Gesicht war bleich, wie das einer Toten, und sie starrte angstvoll den Bruder an. „Warum —?" „Zum Kriege ist er untauglich", fuhr Heinz-Felix mit harter Stimme fort: „So leistete er dem Kaiser Spionen- dienste. Mit dem zerlumpten Flüchtling aus Rußland hatten die guten Deutschen Mitleid — dem mißtraute keiner. Aber Heinrich war hinter einem Spion her, er nahm ihn gefangen — da erkannte er Rens de Barolles. Als er ihn erkannte, dachte er an dich, Maria. Unrecht

war's von Heinrich, aber — er ließ den Kerl laufen — statt ihn auf- zuhüngen — Verrätertod!" Heinz-Felix trat zu seiner Schwester hin: „Hattest du keine Nachricht von — dem — erhalten?" „Renö lebt — und ich weiß von nichts." „Heinrich von Toring hat ihm um deinetwillen sein Leben geschenkt. Er sagte, er will es in deine Hand legen, ob du aus dem Ehrlosen wieder einen ehrlichen Menschen machen willst, Heinrich von Toring wollte nicht dein Glück töten." Maria mußte sich anhalten, um nicht zu sinken

: „Elend — krank —", murmelte sie, „vielleicht hat er sich gescheut, so — als Krüppel — wiederzukommen." „Darauf müssen ein Soldat und eine Soldatenbraut immer gefaßt sein. Daran stirbt eine große Liebe nicht — ich würde, auch als Krüppel zu Charlotte zurückkommen." Er wandte sich fort, er wanderte durchs Zimmer und wieder blieb er vor seiner Schwester stehen und sah sie traurig an: „Willst du dir nicht Mühe gehen, ihn zu überwinden, Maria? — oder soll ich Heinrich,von Toring deinen Dank aussprechen

, daß er ihn vor dem ehrlosen Tode bewahrt hat?" Leise erwiderte fie: „Ja, ich lasse Heinrich von Toring vielen Dank sagen. Ich werde ins französische Feldlager an Rene schreiben — er hat mein Wort — er muß mir eine Botschaft senden." Und sie schrieb. — — (Fortsetzung folgt.) ————— Gott schütze jetzt und allezeit ... des deutfchen Reiches Cmigkeit! (Nachdruck verboten.) s Klingt der Gruß durchs deutsche Land, Vom Rhein bis zu der Ostsee Strand, Und mächtig tönt sein Widerhall In deutschen Herzen überall: O Vaterland

6
Newspapers & Magazines
Außferner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ZDB-3062711-4/1914/25_10_1914/ZDB-3062711-4_1914_10_25_19_object_8230607.png
Page 19 of 24
Date: 25.10.1914
Physical description: 24
zu. Zu einem letzten Gruß betrat noch einmal Heinz-Felix von Winz-Kornhauscn die Schwelle seines Herrenhauses. Heinrich von Toring aber zog vorüber. „Warum kehrte er nicht mit ein?" fragte Tante Divekke. „Er hat auf einem Patrouillenritt einen angetroffen, der hier wohlbekannt war", erwiderte Heinz-Felix und blickte prüfend zu Maria hin. „Das war freilich nicht mehr der Rens de Barolles von einst. Weißhaarig, lahm — die er frorenen Glieder sind nicht mehr auszuheilen —, aber er lebt!" „Rens lebt!" schrie Maria

. Ihr Gesicht war bleich, wie das einer Toten, und sie starrte angstvoll den Bruder an. „Warum — ?" „Zum Kriege ist er untauglich", fuhr Heinz-Felix mit harter Stimme fort: „So leistete er dem Kaiser Spionen- dienste. Mit dem zerlumpten Fliichtling aus Rußland hatten die guten Deutschen Mitleid — dem mißtraute keiner. Aber Heinrich war hinter einem Spion her, er nahm ihn gefangen — da erkannte er Rens de Barolles. Als er ihn erkannte, dachte er an dich, Maria. Unrecht war's von Heinrich, aber — er ließ

den Kerl laufen — statt ihn auf- zuhüngen — Verrätertod!" Heinz-Felix trat zu seiner Schwester hin: „Hattest du keine Nachricht von — dem — erhalten?" „Rene lebt — und ich weiß von nichts." „Heinrich von Toring hat ihm um deinetwillen sein Leben geschenkt. Er sagte, er will cs in deine Hand legen, ob du aus dem Ehrlosen wieder einen ehrlichen Menschen machen willst, Heinrich von Toring wollte nicht dein Glück töten." Maria mußte sich anhalten, um nicht zu sinken: „Elend — krank —", murmelte

sie, „vielleicht hat er sich gescheut, so — als Krüppel — wiederzukommen." „Darauf müssen ein Soldat und eine Soldatenbraut immer gefaßt sein. Daran stirbt eine große Liebe nicht — ich würde auch als Krüppel zu Charlotte zurückkommen." Er wandte sich fort, er wunderte durchs Zimmer und wieder blieb er vor seiner Schwester stehen und sah sie traurig an: „Willst du dir nicht Miihe geben, ihn zu überwinden, Maria? — oder soll ich Heinrich von Toring deinen Dank aussprechen, daß er ihn vor dem ehrlosen Tode

bewahrt hat?" Leise erwiderte sie: „Ja, ich lasse Heinrich von Toring vielen Dank sagen. Ich werde ins französische Feldlager an Rene schreiben — er hat mein Wort — er muß mir eine Botschaft senden." Und sie schrieb. (Fortsetzung folgt.) Gott fehlte jetzt und allezeit . . Reiches Einigkeit! £ßfs klingt der Gruß durchs deutsche Land, vom vhein bis zu der Ostsee Strand, Und mächtig tönt sein Widerhall In deutschen Herzen überall: G Vaterland, du uns're Zier, Du unser Stolz, Gott sei mit dir! Es strahlt

7
Newspapers & Magazines
Lienzer Nachrichten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ZDB-3091117-5/1914/20_10_1914/ZDB-3091117-5_1914_10_20_11_object_8497519.png
Page 11 of 16
Date: 20.10.1914
Physical description: 16
Gruß betrat noch einmal Heinz-Felix von Winz-Kornhausen die Schwelle seines Herrenhauses. Heinrich von Toring aber zog vorüber. „Warum kehrte er nicht mit ein?" fragte Tante Divekke. „Er hat auf einem Patrouillenritt einen angetroffen, der hier wohlbekannt war", erwiderte Heinz-Felix und blickte prüfend zu Maria hin. „Das war freilich nicht mehr der Rene de Barolles von einst. Weißhaarig, lahm — die er frorenen Glieder sind nicht mehr auszuheilen —, aber er lebt!" „Rene lebt!" schrie Maria

. Ihr Gesicht war bleich, wie das einer. Toten, und sie starrte angstvoll den Bruder an. „Warum — ?" „Zum Kriege ist er untauglich", fuhr Heinz-Felix mit harter Stimme fort: „So leistete er dem Kaiser Spionen- dienste. Mit dem zerlumpten Flüchtling aus Rußland hatten die guten Deutschen Mitleid — dem mißtraute keiner. Aber Heinrich war hinter einem Spion her, er nahm ihn gefangen — da erkannte er Rene de Barolles. Als er ihn erkannte, dachte er an dich, Maria. Unrecht war's von Heinrich, aber — er ließ

den Kerl laufen — statt ihn auf- zuhängcn — Verrätertod!" Heinz-Felix trat zu seiner Schwester hin: „Hattest du keine Nachricht von — dem — erhalten?" „Reno lebt — und ich weiß von nichts." „Heinrich von Toring hat ihm um deinetwillen sein Leben geschenkt. Er sagte, er will cs in deine Hand legen, ob du aus dem Ehrlosen wieder einen ehrlichen Menschen machen willst, Heinrich von Toring wollte nicht dein Glück toten." Maria mußte sich anhalten, um nicht zu sinken: „Elend — krank —", murmelte

sie, „vielleicht hat er sich gescheut, so — als Krüppel — wiederzukommen." „Darauf müssen ein Soldat und eine Soldatenbraut immer gefaßt sein. Daran stirbt eine große Liebe nicht — ich würde auch als Krüppel zu Charlotte zuriickkommen." Er wandte sich fort, er wanderte durchs Zimmer und wieder blieb er vor seiner Schwester stehen und sah sie traurig an: „Willst du dir nicht Mühe geben, ihn zu überwinden, Maria? — oder soll ich Heinrich von Toring deinen Dank oussprechen, daß er ihn vor dem ehrlosen Tode

bewahrt hat?" Leise erwiderte sie: „Ja, ich lasse Heinrich von Toring vielen Dank sagen. Ich werde ins französische Feldlager an Rene schreiben — er hat mein Wort — er muß mir eine Botschaft senden." Und sie schrieb. — (Fortsetzung folgt.) Gott schütze jetzt und allezeit . . . des deutfchen Reiches Einigkeit! lNachdriick verboten.) s klingt der Gruß durchs deutsche Land, vom Rhein bis zu der Ostsee Strand, Und mächtig tönt sein Widerhall In deutschen lserzen überall: 0) Vaterland, du uns're Zier

8
Newspapers & Magazines
Lienzer Nachrichten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ZDB-3091117-5/1936/21_08_1936/ZDB-3091117-5_1936_08_21_5_object_8512184.png
Page 5 of 12
Date: 21.08.1936
Physical description: 12
plattner,- Heinrich Ernst, BunöeSbahnschaff- ner (innere Verletzungen) .und Leopvldine Emst (leichte Hautabschürfungen),- Wilma Rohrwasser, Wien, XIX., Grinzingerstraße 10 (leichte Prellungen),- Maria und HanS Kreuziger, Wien, XX., Klvsterneuburgerstraße 114/21, Diplomkaufmann (beide leichte Haut abschürfungen),- Fritz Berger, Hauptmann, Wien, IX., Berggasse 32 (leichte Verletzun gen am Kopf),- Kaufmann Egon Braunfeld, Prag (Riß- und Quetschwunden im Gesicht und Quetschungen des rechten Fußes

Obmann Wimmer er klärt, ist es sicher, daß sich, die Geschästs- itzrem Vetter Volker, dem alten Roetenstainer, weder mit Rat noch Tat gegen die Görzer Grafen zu helfen. 10. August 1277. (Schloß Bruck). Graf Albrecht von Görz-Tirol gestattet Heinrich (Lienzer Bürger), Sohn der Elisabeth bei dem Tore, den Bau einer Mühle und verleiht ihm einen Grund am unteren Ufer der Isel vor dem Marktplätze bis zum nächsten Zaun. 10. August 1301. Wilhelm und Eberhard die Eedlacher geloben

, die unter den Frontsoldaten sehr notwendig ist, haben sich die Kameraden, die in Bezüge der Zulage stehen, bereit erklärt, daß sie gerne auf einige Schillinge verzichten, wenn schon die finanzielle Seite die Schuld sein sollte, um auch die Silberne 2. Kl. einbe ziehen zu können. Wir sind aber der Ansicht, daß nicht die finanzielle Seite, sondern andere Dinge maßgebend sind, die wir sehr gerne in Erfahrung bringen möchten. 13. August 1321. (Lienz). Graf Heinrich v. Görz-Tirol verleiht einen Acker, der bei Hein rich

! v. Lawants Haus zu Winklern liegt, an Ritt er Heinrich feiern Lawant. Vorher hat ihn Heinrich von der Lhnnöen zu Winklern inne. 15. August 1936 beginnt nachm, in Lienz das Stadtfest „Alt Lienz" mit Fahrt des alten Stellwagens, HvchzeitSfeier, Alm abtrieb u. ögl. 16. August 1936 findet in L e i f ach die Ur aufführung (in Tirol) des Freilichtspiels der Fanny Wibmer pedit: Das Rosenwunder (ein Spiel der kleinen hl. Theresia) statt. 18. August 1349. Gräfin Euphemia v. Görz-Tirol urkundet, daß ihre Söhne

, Graf Meinhard' mb Graf Heinrich mit ihrer Zu stimmung die Gemahlin des Grafen Mein hard, Gräfin Katharina von Pfannenberg, mit der Heimsteuer auf die Feste, Gericht und Urbar zu Lint gewiesen haben, was Morgen gabe für Gräfin Euphemia gewesen war. Sie verzichtet auf diese Verweisung! violl und ganz und gibt sie für ihre Schwiegertochter frei, Wvaio sie selbst ihre Morgengabe von ihren Söhnen auf andere Feste und' Urbar ficher- gestellt erhält. 19. August 1329. (Brixen). Als Vormund des jungen

9
Newspapers & Magazines
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIRVO/1956/04_07_1956/TIRVO_1956_07_04_5_object_7691401.png
Page 5 of 6
Date: 04.07.1956
Physical description: 6
(Kufstein). Pech in Himmelberg: Gewiegter Kassenschränker scheiterte an einem zerrissenen Handschuh Vierzehn durchwegs schwere Vorstrafen wegen Kasseneinbrüchen hat der 48jährige Heinrich Gruber aus Küssen, der dieser Tage durch Beamte der Erhebungsabteilung des Landesgendarmeriekommandos Kärnten nach einem Kasseneinbruch in der Raiff eisenkasse in Himmeüberg (Kärnten) ge schnappt wurde. Heinrich Grober beging die sen Einbruch mit dem bereits 36mal vorbe straften 60jährigen Namensvetter Peter Gro ber

, einer bekannten Erscheinung der „Kla genfurter Unterwelt: Heinrich Grober, der zwischen seinen Ein brüchen und meist langjährigen Haftstrafen in Kössen wohnt, beschäftigt sich seit 1628 ausschließlich mit Kasseneinbröchen; zuletzt erhielt er 1651 eine zweieinhallbjähxige schwere Kerkerstrafe. Nach seiner Haftent lassung ging er wieder keiner geregelten Ar beit nach. Heuer im März fuhr er nach Vor arlberg und bat in Bregenz einen polizei- bekannten Hehler um die Angabe der Stand orte alter Kassen. Bereits

am 16. März ge lang ihm ein Einbruch in die Gebietskran kenkasse Vorarlberg. Beute 14.000 S. Unge fähr zwei Monate später brach Grober in die Gemeindekasse von Wolfurt bei Bregenz ein; Beute 9000 8. Dann schien ihm der Boden in Vorarlberg zu heiß und er wandte sioh nach Kärnten. Angeblich sollte er in Kolbnitz Arbeit als Maschinist erhalten, fuhr aber nach Klagen- furt und traf dort Peter Grober, einen ®ne- maligen Mithäftling. Von Klagenfurt fuhren Heinrich und Peter Grober nach Feldkirchen; wie Heinrich

an gab, wollte er nach Kolbnitz, machte aber den Umweg über Himmelberg, da Peter hier Verwandte batte. „In Faidkirchen kam mir der Gedanke, in Himmelberg einen Kassen einbruch zu machen, da ich gerade das Werk zeug bei mir batte.“ In der Aktentasche trug Heinrich Grober eine alte Blitzzange, den Eisenteil eines Zepins, einen Bohrer und einen Schraubenzieher. 31 Zündhölzer, weil die Taschenlampe versagte In Himmelbarg verbrachten die beiden den größten Teil des Tages damit, zwischen der Post

und der Raiffeisenkasse als Eimbruchs- ort zu wählen. Schließlich entschied man sich wegen der „günstigeren“ Lage für die Raiff eisenkasse und um etwa 23.40 Uhr stieg Heinrich Grober dort ein, während Peter Schmiere stand. Heinrich konnte mit seinen Werkzeugen wohl die Eisenwand rund um das Schloß aufschlitzen, das Schloß selber aber wegen eines geringfügigen Fehlers am Dietrich, den er in der Dunkelheit nicht be merkte, trotz zahlreicher Versuche nicht öffnen. „Es war eine große Arbeit für nichts. Zum Pech versagte

10
Newspapers & Magazines
Außferner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ZDB-3062711-4/1913/31_05_1913/ZDB-3062711-4_1913_05_31_18_object_8229150.png
Page 18 of 28
Date: 31.05.1913
Physical description: 28
, daß Maria Ellenrieder das Wort, das ein Zeitgenosse ihrer selbst prägte, erfüllt hat: „Das Schöne ver langt die Vereinigung nrehrerer Ei genschaften: die Kraft allein ist nicht schön ohne die Anmut. Mit einem Wort: die Harmonie wäre der weiteste Begriff des Schönen", vergessen aber auch nicht, was uns heute gilt, näm lich: „Den Alten war die Schönheit Zweck ihrer Kunst — hie Losung unserer I ü n g st e n i st die Wahrheit!" Zur Silberhochzeit des Prinzen Heinrich von Preufjen. (Nachdruck verboten

, r\a§ deutsche Kaiserhaus feiert in diesem Jahre bedeutsame ^ Feste. Dem Silbernen Regierungsjubiläum des deutschen Kaisers gingen noch zwei schöne Familienfeste voraus: die Ver mählung der Kaisertochter und die silberne Hochzeit des Prinzen Heinrich. Prinz Heinrich von Preußen, der fürstliche Seemann, ist eine allbekannte und beliebte Persönlichkeit. Geboren am 14. August 1862 als drittes Kind des preußischen Kronprinzenpaares, bildete sich der junge Prinz für die Marine aus und legte im Alter von 15 Jahren

die Aufnahmeprüfung ab. Nach absolviertem Besuch der Marineschule trat er am 15. Oktober 1878 auf dem Sce- kadettenschulschifs „Prinz Adalbert" eine Reise um die Welt an, die zwei Jahre dauerte. Nach Ablegung der Seeossiziersprüfung wurde Prinz Heinrich als Wachtossizier an Bord der Glattdecks korvette _ „Olga" kommandiert und kaut nun nach Südamerika und Westindien. Im Jahre 1885 wurde er zum Kapitänleutnant, 1895 zum Kontreadmiral befördert. Eine außerordentlich wich- trge Aufgabe wurde ihm im Jahre 1897

mit feiner Reife nach Ostasien im Anschluß an die Besetzung des Kiautschougebietes durch die deutsche Marine anvertraut. Er war hier zunächst Ehef der 2. Division des Kreuzergeschwaders und dann Ehef des gan zen Krcuzergeschwaders. Nach einer Reife durch die Vereinigten Staaten finden wir den Prinzen als Chef der Marinestation der Ostsee mit dem Sitz in Kiel. L>eit dem Jahre 1999 ist Prinz Heinrich Großadmiral j£nzer5rec/7/£c.fl --/ </*ayromersoarars- Brillantes weisses Li cht 03 zu beziehen BeOOHm

11
Newspapers & Magazines
Lienzer Nachrichten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ZDB-3091117-5/1913/30_05_1913/ZDB-3091117-5_1913_05_30_14_object_8495608.png
Page 14 of 16
Date: 30.05.1913
Physical description: 16
. Wir er kennen, daß Maria Ellenrieder das Wort, das ein Zeitgenosse ihrer selbst prägte, erfüllt hat: „Das Schöne ver langt die Vereinigung mehrerer Ei genschaften: die Kraft allein ist nicht schön ohne die Anmut. Mit einem Wort: die Harmonie wäre der weiteste Begriff des Schönen", vergessen aber auch nicht, was uns heute gilt, näm lich: „Den Alten war die Schönheit Zweck ihrer Kunst — d i e Losung unserer Jüngsten ist die Wahrheit!" Zur Silberhochzeit des Prinzen Heinrich von Preußen. (Nachdruck verboten

D as deutsche Kaiserhaus feiert in diesem Jahre bedeutsame Feste» Dem Silbernen Negierungsjubiläum des deutschen Kaisers gingen noch zwei schöne Familienfeste voraus: die Ver mählung der Kaisertochtcr und die silberne Hochzeit des Prinzen Heinrich. Prinz Heinrich von Preußen, der fürstliche Seemann, ist eine allbekannte und beliebte Persönlichkeit. Geboren am 14. August 1862 als drittes Kind des preußischen Kronprinzenpaares, bildete sich der junge Prinz für die Marine aus und legte im Alter von 15 Jahren

die Aufnahmeprüfung ab. Nach absolviertem Besuch der Marineschule trat er am 15. Oktober 1878 auf dem Sec- kadettenschulschiff »Prinz Adalbert" eine Reise um die Welt an, die zwei Jahre dauerte. Nach Ablegung der lseeoffiziersprüfung wurde Prinz Heinrich als Wachtoffizier an Bord der Glattdecks korvette „Olga" kommandiert und kam nun nach Südamerika und Westindien. Im Jahre 1885 wurde er zum Kapitänleutnant, 1895 zum Kontreadmiral befördert. Eine außerordentlich wich tige Aufgabe wurde ihm im Jahre 1897

mit feiner Reise nach Ostasien "im Anschluß an die Besetzung des Kiautschougebietes durch die deutsche Marine anvertraut. Er war hier zunächst Chef der 2. Division des Kreuzergeschwaders und dann Chef des gan zen Kreuzergeschwaders. Nach einer Reise durch die Bereinigten Staaten finden wir den Prinzen als Chef der Marinesta'tion der Ostsee mit dem Sitz in Kiel. Seit dem Jahre 1909 ist Prinz Heinrich Großadmiral Luawig noizi, mnicnen. Größtes Fahrradgeschäft Pustertals. Preisbücher gratis. ISI

12
Newspapers & Magazines
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIRVO/1927/25_01_1927/TIRVO_1927_01_25_1_object_7643179.png
Page 1 of 8
Date: 25.01.1927
Physical description: 8
Kronen, ans dem Lon- Feuilleton. Kanossa. Vor 850 Jahren, in den Tagen vom 25. bis 28.. Jänner 1077, stand der deutsche Kaiser Heinrich lK r , als Büßer irrt Schnee aus dem Hose des Schlosses Kanossa in Norditalien, um die Verzeihung des Papstes Gregor VN. zu erlangen. Man hat diesen Schritt bis vor kurzem immer als eine große Demütigung des Trägers der weltlichen Macht in Deutsch land vor dem höchsten Kirchenfürsten angesehen, und in die sem Sinne hat auch Bismarck das stolze Wort geprägt

wurde eine Frist von einem Monat gewährt, Ricciotti Garibaldi nur eine Frist von drei Tagen. Der Lump spielt sich als Opfer auf. Paris, 24. Jän. Die Blätter bringen Unterredungen mit 'dem gestern aus der Haft entlassenen Ricciotti Gari baldi. der erklärte, er fei einem politischen Prozeß zum Opfer gefallen. Er teilte auch seinen Wunsch mit, sich zu fei nem Brüder nach Amerika zu begeben. Als nun Heinrich durch den Papst zum Gehorsam gegen über de:n Apostolischen Stühle aufgesordert worden

er nicht innerhalb eines Jahres sich vom Bannflüche des Papstes gelöst habe. Es galt also jetzt für Heinrich den von den feindlich gesinn ten deutschen Fürsten vorgeschützten Rechtsgrund hinfällig zu machen, Gregor zur Aufhebung des Bannfluches zu be stimmen und so die Gegner — den Papst und die Fürsten — voneinander zu trennen. Ans dieser klugen Erwägung heraus ging Heinrich nach Kanossa. Nun mußte das geistliche Oberhaupt den Schritt tun. den der schlaue Polittker so gern vermieden hätte. Er mußte

den Bannfluch ausheb-eu uud damit das von ihm selbst so kunstvoll gewobene Netz seines intriganten Macht strebens zerreißen. Die Fürsten wählten zwar dennoch einen Gegenkönig gegen Heinrich aber 'der Papst konnte nun nicht mehr gegen 'den Kaiser auftreten, weil dieser sich ja der Ge walt Gottes „unterworfen" hatte. So hatten die Fürsten, nachdem sie vom Papste verlassen worden waren, eine starke Stütze beim Volke verloren und konnten sich nicht gegen Einzelnummer 20 Groschen Postzeitungslist» 823

volles Verständnis für ihre fozialveaktionäreGestnnung fanden, geht schon daraus hervor, daß die Vertreter 'der Industrie es wagen konnten, auch gegen die Avbeiterver- Heinrich, den Vorkämpfer der Reichseinheit, behaupten. Ihr Zorn darüber richtete sich gegen den Papst selbst, und da mit hatte der Gang nach Kanossa seinen Zweck erfüllt. Als Heinrich Zum zweiten Male gegen Gregor austrat, zeigte es sich, daß der Papst die allergrößte Zahl seiner Anhänger in Deutschland eingöbußt hatte. Er mußte

13
Newspapers & Magazines
Kitzbüheler Bezirks-Bote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ZDB-3077611-9/1908/21_06_1908/ZDB-3077611-9_1908_06_21_10_object_8421404.png
Page 10 of 16
Date: 21.06.1908
Physical description: 16
. „Verzeihe, Eugen! Da habe ich gefehlt! Ich hätte dir's früher sagen sollen. Aber daß ich es vergessen konnte, mag dir ein Beweis feilt, daß mein Herz von jener Jugendaffäre völlig unberührt geblieben ist." „Ich weiß nicht, ob mir das lieb oder unlieb sein soll!" sagte Eugen finster. Ihr Stolz flammte auf. „Höre mich au, Eugen! Ich war fünfzehn Jahre alt, ein halbes Kind noch, als mich meine Eltern mit dem Sohn eines Gutsnachbarn und väterlichen Duzfreundes verlobtett. Der neugebackene Leutnant Heinrich

war ein guter, artiger Junge, der ebenso fügsam „Ja" sagte, wie tch. Er war wohl auch in derselben Art gefragt worden, wie ich, in einer Art, die weniger einer Frage, als einem Befehl glich. Mein Vater, wie seiner, neigten zur Strenge und wir beide fürchteten sie mehr, als wir sie liebten. Drei Jahre waren ich und Heinrich verlobt, und wir sahen uns in dieser Zeit alle Weihnachten und Ostern etliche Tage. Wir schrieben uns — meine wie seine Briefe gingen durch die Hände meiner Mutter , wir sandten

streifte die kindlichen Flügel ab und begann die Wirklichkeit mit all ihren Anforderungen zu erfassen. Im Denken und Handeln gewann ich rasch jene Selbständigkeit, die du, Eugen, an mir svon Anfang an liebtest. Sie hieß mich Heinrich offenbaren, wie ich fühlte, und daß ich mich nach Freiheit sehnte. Er gab sie mir, ohne gekränkt zu sein, denn zwischen unseren Herzen bestand ja keinerlei Kontakt Was wir füreinander empfanden, war nur freundschch licher Natur. Darüber sind fünf Jahre hingegangen

, ! Heinrich ist bereits glücklicher Ehemann und ich habe schier ganz vergessen, daß mich einst ein äußerliches Band an ihn knüpfte ... Ich sage die Wahrheit, Eugen! Läßt du sie gelten?" Der junge Mann hatte sich auf einen Stuhl nieder, gelassen und sah düster vor sich hin. Er schwieg. Maria legte ihre Hand auf seine Schulter. „Zeihst du mich noch des Wankelmutes? Keines Mannes Bild trug ich im Herzen außer deinem! Glaubst du mir?" Ein schwaches Nicken war die Antwort. „Und du grollst

14
Newspapers & Magazines
Sterne und Blumen
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/STEBLU/1914/04_10_1914/STEBLU_1914_10_04_2_object_8328468.png
Page 2 of 12
Date: 04.10.1914
Physical description: 12
er sich zu seiner Braut und küßte sie zum Abschied. Aber nun war's die höchste Zeit, fort zu reiten, die Pferde waren gesattelt und scharrten un ruhig mit den Hufen. Er reichte seinem Schwager, der daneben stand, die Hand. „Es tut mir leid, Heinrich," sagte er, „ich hätte keinem lieber als dir meine Schwester Maria gegeben." „Die Liebe läßt sich nicht erzwingen," erwiderte traurig Heinrich von Toring, „und überdies — wer weiß, ob ich den Krieg überlebe?" Heinz-Felix schüttelte den Kopf: „So, einen Gedanken mutzt

zu rechter Zeit zu finden wußte, wendete sich in ihrer ruhigen Art an Heinrich von Toring: „Wenn Gott Opfer von uns verlangt, werden wir uns in seinen Willen fügen. Es gibt nicht viele unter uns Alten, die nicht eine Hoffnung schon begraben haben. Das muß ein jeder lernen im Erdenleben. Aber Sie, Herr von Toring, Sie sind noch jung — ich bitte Sie, begeben Sie sich nicht mutwillig in Gefahr, wenn Ihnen auch jetzt das Leben nicht lieb ist. Man kann auch tapfer sein mit Bedacht, und Sie wissen

nicht, was die Zukunft Ihnen vielleicht noch Schönes bieten will oder — was Sie in Ihrem späteren Leben noch Gutes schaffen könnten. Heute wenigstens lassen Sie mich hoffen, daß ich Sie nach dem Friedensschlüsse wieder gesund und frisch an meinem Tisch begrüßen darf." So schloß Tante Divekke und reichte dem jungen Freunde die Hand. Heinrich von Toring neigte sich über die Hand der treff lichen Dame und küßte, sie, aber er sah so traurig aus, als wenn er an ein eigenes Glück nicht mehr glaubte

15
Newspapers & Magazines
Der Tiroler / Der Landsmann
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIR/1908/20_10_1908/TIR_1908_10_20_3_object_150176.png
Page 3 of 8
Date: 20.10.1908
Physical description: 8
wie unter haltendes Stündchen in Aussicht steht. Zutritt haben, wie stets, auch NichtMitglieder, die von Mitgliedern our gestellt werden. Aerew für Saty. KaudtksaogtstelNt „Werliurla'. Dienstag den 20. Oktober Vereinsabend im Postgasthof „Erzherzog Heinrich', l. Stock. SchieWandsnachrichten. Das KaiferjuSiläumsschieken in Terkan, owie das ganze Fest ist in der befriedigende!! Weise verlaufen und lohnte die Bemühungen und Op'.'r der B^rsiehung und de- rastlosen Herrn Obkr'chüy.unneisters Dc. kölsch, lluier

! Anschließend bringen wir die Liste der Bestgeioniner diese- Zchießens^ Jubiläums scheide Jejsacher Peier, Zilliau, 32«. Huber Karl, Terlan, >'ib1. Ranigle: Alois, Eppan, 3!^7. Sanon Josef Anton, It. Ulrich. 432. Hildedrand Johann, Nals, 701. Kaoll Jakob, Nalz, 7ü2. Neuhauser Alois, jun., Terlan, 778. Profaiuer Daniel, Audrian. !N6. Pattis Eduard, Kardaun, v«'!». Tschöll Hau-, Schwaz, 1l)73. Zischg Heinrich, Bozen, t l^>7. Ealoonazi Gregorio, Eivezzano, t>22. Ziuflesser Jo es. ^t. Ulrich, IlRI. Waschgier

, Burgstall. !!<! !. Wallnörer I. I., Pra!>. 2U<>!. einiger Wilhelui, Zeiten. 2'I.'>. Aanch Heinrich. Nals. 20>1. Faller Ludwig, Fügen, Kelverir Lermann, ^ier- zing, 21U2. Meraner Jakod, Bo^eu, 21^ ^ Hausverger Kaspar, Fügen 2134. Außerbrunnsr Alois, M:raii, 21 i7. Kobald Joses, Nal4, 2l<>^>. o. Dellemann Joief, iun.. Audriau, 221^. Ni»l Fran>„ Fügen. 224.«. Ztimvf! viilion, Kurratsch, 2M». Zieiu'sller Zuliu?. Bozen, 2>!4l. Riyl Jngennin, Zell am Ziller. 2A->1. Dörfer Joiei, Nals, 23-i6, Zvarrer Joses

. ' Ladurner Joses. '.'!!gm-d Abler August, Marlin«- Slein- ieller Julius. Ä^>zen Ob.-rdoiser Urban, Lauch. Freue- Josef. Taufer.-, ^nsteri.il Plainier Amon, Lennmoos. Zt?':ikeller Theodor. Zozen. Runer Heinrich, Terlan. Wagg^c >^eo!/-!, Burgstall. >tlis!!.uiger Josef, Alguud. völler Alois. Karo^un. Gritt'. r Matthias. Lana. Bauer Mailhuis, Tors Tirol, I2« '2>. Nachleier, ^igh^n-chr Heinrich, Boz«: >225 . I ch l e ck ' 7 > ch e i b - „ Zir 0 l'. ^lernhüld Franz. ^ter.in >76'! . Zchlschtleiine: Alois

, Täufers. Platiner Anton. Leng moos Kinigaduer Johann, Frauzensfeste Mairhofer Johann, Meran. Rainer Sebastian. Tchnals Ziustesser Joses, 2i. Ulrich Nägele itarl, Hieran. Oberlechner Anton. Müblwals, Täufers, Pusterial. Außerbrunner Alois, Meran. Baldauf Kassian. St. Balemin a. d. Haid. Furtner Franz, Zt. Margarethen, Jenbach. Gdlsch Anton. Ätsran. Eder Ludwig, Jenbach. Zischg Heinrich, Bozen. Zchwienbacher Josef, St- Pankraz, Ulten- Prein Johann, Innsbruck- Easagrande Benjamin, Cognola- Eomploi Tobias

16
Newspapers & Magazines
Kitzbüheler Nachrichten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ZDB-3077641-7/1939/30_12_1939/ZDB-3077641-7_1939_12_30_6_object_8458787.png
Page 6 of 12
Date: 30.12.1939
Physical description: 12
Carl und Frau, München, Hotel Tiefenbmnner Buhlan Eleonore, Wien, Grandhotel Bäumkirchen Franz, Wien ,Grandhotel BradeiS Hans, Thal, Graz, Pension Erika Breitweicher Hannes, Landshut, Bichlalm Breitweicher Heinrich, Regensburg, Bichlalm Tr. Biederleck Eduard, Salzburg, Pension Rainer Braun Gusti, Graz, M. Perwein Bieber Fritz, Graz, Unterleiten Tr. Buschmann Karl, Gelsenkirchen, Pension Bavaria Prof. Bueb Roland, Klagenfurt, Hotel Kitzbühelerhof v. Block Luise, Berlin, Hotel Kitzbühclerhvf Georg

Birkenbach Richard und Frau, München, Reischhotels Bauer Heinrich und Frau, Regensburg, Grandhotel Burdeker Franz und Frau, Wanne, Hotel Eckingechof Boecker Herrmann und Familie, München, Pension Rainer Burgmann Heinrich und Frau, Berlin, Reischhotels Bittner Oswald und Frau, München, Villa Rosengatten Bmckner Wolfgang, Linz, Pension Erika Beck Bernd, Bitterfeld. Haus Pag! Barfutth Fritz, Neubeuern, Alpengasthof Oberaigen Brwsing Camilla, Oberhausen, Hotel Holzner Tr. Bünller Walter, Breslau, Grandhotel

Heinrich und Familie, Köln, Hotel Weißes Rössel Ezerniezky Fritz und Frau, Wien, Tennerhof Canek Fritz und Frau, Salzburg, Hotel Kitzbühelerhof Ehatemy Adalbert, Wien, Reischhotels Conte Egon Wolff, Berlin, Hotel Kitzbühelerhof Czerwwka Fritz, Linz, Bodenseer Czwitsch Frieda, Wien, Hotel Kaiser Engel Kurt, Hamburg, Reischhotels Czemwka Anna und Sohn, Vöklabruck Dr. Chlimmerch Max, Wien, Hotel Tiefenbrunner Cüdenbach Hugo, Aachen, Hotel Kitzbühelerhof Ihr Fotohaus: SS ,ho * bürgt für beste Qualität

., München, Villa Edelweiße Dietlein Max, Nürnberg, Gütler Dr. Eckert Heinrich und Frau, Osthofen, Hotel Kaiser Dr. Ergwthaler Leo., Wien, Rosengarten Dalm Hanno, Machen, Hotel Klausner Treuer O. und Tochter, Breslau, Reischhotels Deßmann Rudi, Berlin, Hotel Eckingechof Debussion Walter, Frankfurt, Pension Mvntana Decker Karl, München, Reischhotels Diebel Werner und Frau, Forst, Pension Schweizerhof Dalm Elfriede, Mnchen, Hotel Klausner Dabny Annemarie, Dresden, Posthof H ! : Elling Hans Joachim, Berlin

Erika Dr. Ends Orel, Wien, Ansitz Blumau Ellermann Walcher, Berlin, Grandhotel Eggenberger Albert, München, Bodenseer Ing. Engel Heinrich,Bürarieden, Hotel Kaiser Eckhardt Max, Kmindorf, Hotel Tiefenbrunner Euler Adolf und Frau, Berlin, Hotel Eckingechof Droysen Kate und Sohn, Berlin, Bichlalm Dr. Freibach Amandeus und Familie, Solingen, Bichlalm Frisch und Kinder, Stuttgart, Grandhotel Feyerstein Walther und Tochter, Wien, Tennerhof Eisenfeller Wilhelm Md Frau, Köln, Blumenberger Dr. Faulhaber

17
Newspapers & Magazines
Tiroler Post
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIPOS/1914/09_10_1914/TIPOS_1914_10_09_22_object_8208195.png
Page 22 of 28
Date: 09.10.1914
Physical description: 28
die höchste Zeit, fort zu reiten, die Pferde waren gesattelt und scharrten un ruhig mit den Hufen. Er reichte seinem Schwager, der daneben stand, die Hand. „Es tut mir leid, Heinrich," sagte er, „ich hätte keinem lieber als dir meine Schwester Maria gegeben." „Die Liebe läßt sich nicht erzwingen," erwiderte traurig Heinrich von Toring, „und überdies — wer weiß, ob ich den Krieg überlebe?" Heinz-Felix schüttelte den Kopf: „So, einen Gedanken ' mußt du gar nicht aufkommen lassen, es kommt

sich in ihrer ruhigen Art an Heinrich von Toring: „Wenn Gott Opfer von uns verlangt, werden wir uns in seinen Willen fügen. Es gibt nicht viele unter uns Alten, die nicht eine Hoffnung schon begraben haben. Das muß ein jeder lernen im Erdenleben. Aber Sie, Herr von Toring, Sie sind noch jung — ich bitte Sie, begeben Sie sich nicht mutwillig in Gefahr, wenn Ihnen auch jetzt das Leben nicht lieb ist. Man kann auch tapfer sein mit Bedacht, und Sie wissen nicht, was die Zukunft Ihnen vielleicht noch Schönes bieten

will oder — was Sie in Ihrem späteren Leben noch Gutes schaffen könnten. Heute wenigstens lassen Sie mich hoffen, daß ich Sie nach dem Friedensschlüsse wieder gesund und frisch an meinem Tisch begrüßen Lars." So schloß Tante Divekke und reichte dem jungen Freunde die Hand. Heinrich vowToring neigte sich über die Hand der treff-' lichen Dame und küßte sie, aber er sah so traurig aus, als wenn er an ein eigenes Glück nicht mehr glaubte: „Wenn ich aber nicht wieder komme," erwiderte er, „dann sagen

18
Newspapers & Magazines
Außferner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ZDB-3062711-4/1914/11_10_1914/ZDB-3062711-4_1914_10_11_22_object_8230562.png
Page 22 of 28
Date: 11.10.1914
Physical description: 28
zog. Wieder und wieder neigte er sich zu seiner Braut und küßte sie zum Abschied. Aber nun war's die höchste Zeit, fort zu reiten, die Pferde waren gesattelt und scharrten un ruhig mit den Hufen. Er reichte seinem Schwager, der daneben stand, die Hand. „Es tut mir leid, Heinrich," sagte er, „ich hätte keinem lieber als dir meine Schwester Maria gegeben." # „Die Liebe läßt sich nicht erzwingen," erwiderte traurig Heinrich von Toring, „und überdies — wer weiß, ob ich den Krieg überlebe?" Heinz-Felix

. Und Tante Divekke, die stets' das rechte Wort zu rechter Zeit zu finden wußte, wendete sich in ihrer ruhigen Art an Heinrich von Toring: „Wenn Gott Opfer von uns verlangt, werden wir uns in seinen Willen fügen. Es gibt nicht viele unter uns Alten, die nicht eine Hoffnung schon begraben haben. Das muß ein jeder lernen im Erdenleben. Aber Sie, Herr von Toring, Sie find noch jung — ich bitte Sie, begeben Sie sich nicht mutwillig in Gefahr, wenn Ihnen auch jetzt das Leben nicht lieb

ist. Man kann auch tapfer sein mit Bedacht, und Sie wissen nicht, was die Zukunft Ihnen vielleicht noch Schönes bieten will oder — was Sie in Ihrem späteren Leben noch Gutes schaffen könnten. Heute wenigstens lassen Sie mich hoffen, daß ich Sie nach dem Friedensschlüsse wieder gesund und frisch an meinem Tisch begrüßen darf." So schloß Tante Divekke und reichte dem jungen Freunde die Hand. Heinrich von Toring neigte sich über die Hand der treff lichen Dame und küßte sie, aber er sah so traurig

19
Newspapers & Magazines
Lienzer Nachrichten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ZDB-3091117-5/1914/13_10_1914/ZDB-3091117-5_1914_10_13_10_object_8497486.png
Page 10 of 16
Date: 13.10.1914
Physical description: 16
' ich zu dir und pflege dich und hole dich heim." Man sah's dem blonden Mädchen nicht an, daß es auch von so einer Leidenschaftlichkeit sein konnte, aber' sie hatte ihn ja so einzig lieb, ihren Heinz-Felix — der in den Krieg zog. Wieder und wieder neigte er sich zu seiner Braut und küßte sie zum Abschied. Aber nun war's die höchste Zeit, fort zu reiten, die Pferde waren gesattelt und scharrten un ruhig mit den Hufen. Er reichte seinem Schwager, der daneben stand, die Hand. „Es tut mir leid, Heinrich," sagte

er, „ich hätte keinem lieber als dir meine Schwester Maria gegeben." „Die Liebe läßt sich nicht erzwingen," erwiderte traurig Heinrich von Toring, „und überdies — wer weiß, ob ich den Krieg überlebe?" Heinz-Felix schüttelte den Kopf: „So, einen Gedanken mußt du gar nicht aufkommen lassen, es kommt doch alles nach Gottes Ratschluß." „So mag's in Gottes Ratschluß beschlossen sein, daß ich falle. Ich suche den Gedanken nicht, aber er kommt zu mir und läßt mich nicht los. Der Kampf verlangt seine Opfer — Heinz

-Felix, warum sollten wir von Opfern ver schont bleiben?" Charlotte lehnte sich schaudernd an ihren Bräutigam. Er faßte fester ihre Hand: „Wir alle sind bereit, Opfer zu bringen", erwiderte er feierlich. Und Tante Divekke, die stets das rechte Wort zu rechter Zeit zu finden wußte, wendete sich in ihrer ruhigen Art an Heinrich von Toring: „Wenn Gott Opfer von uns verlangt, werden wir uns in seinen Willen fügen. Es gibt nicht viele unter uns Alten, die nicht eine Hoffnung schon begraben haben. Das muß

." So schloß Tante Divekke und reichte dem jungen Freunde die Hand. Heinrich von Toring neigte sich über die Hand der treff lichen Dame und küßte sie, aber er sah so traurig aus, als wenn er an ein eigenes Glück nicht mehr glaubte: „Wenn ich aber nicht wieder komme," erwiderte er, „dann sagen Sie der Einen noch meinen Abschiedsgruß, die mir heute nicht einmal die Hand zum Abschied reichen will." „Sie ist.ein törichtes, betörtes Kind", seufzte. Frau Amts rat. „Wir wollen zu Gott beten, daß er ihren Sinn

20
Newspapers & Magazines
Alpenzeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/AZ/1939/28_05_1939/AZ_1939_05_28_3_object_2639652.png
Page 3 of 8
Date: 28.05.1939
Physical description: 8
schwänzelten, schob sich des Prechtl lange Gestalt etwas zö gernd in die Gaststube der Fleischbacker- thrès, deren Wirtshaus dem Seeufer am nächsten lag. Das war eine ungewohnte Sache, und sie schauten alle aus, der Ei senbahner Merkler, der Holzknechl Hein rich Tamnig, der ein berüchtigter Raufer war und deshalb der sanfte Heinrich ge nannt wurde, der Revierjäger Galli und noch andere. Der Prechtl war niemals ein Wirtshausgeher gewesen-, einige Monate vor seiner Krankheit war ihm die Frau gestorben

, und die hatte so viel Haare aus den Zähnen, daß der Prechtl neben ihr kümmerlich wirkte und als Pantoffelheld galt. Jetzt also trat dieser selbige Mann in die Wirtsstube, setzte sich breit hin und legte die Faust auf den Tisch: „Kathl! Eine Halbe Tiroler!' Der sanfte Heinrich lachie und sagte: „Du verträgst ja nicht einmal ein Vier tele.' „Ich heb' ein neues Leben an. und der neue Mensch vertragt eine Halbe und noch mehr.' Der Prechtl hatte sich beim Haarschnei der die langen Zotteln kürzen lassen und trug sogar

so was wie einen vcheitel an der rechten Schädelhälfte. Er trank mit gleichmäßigen Schlucken den halben Li ter, aß eine Riesenportion Nierndln und Geröstete dazu, dann eine gesottene Hauswurit und ein Trumm Brot und setzte aus das alles noch ein Viertele. Sogar dem i'ansten Heinrich stockte die Lästerzunge. Als es zum Zahlen kam u, die Kathl zusammenrechnete, tätschelte während dieser ernsten Beschäftigung der Prechtl die Maid dort, wo sie wohlge- rundet am fleischigsten war. Der Heinrich, zu dessen zahlreichen Schien

vollzogen hatte, ging die Nanndl öfter als je hin und meine zu ihrer Mutter, es sei ein Werk der Nächstenliebe, sich nm den alten Mann zu kümmern. Das stimmte, denn der Prechtl war in >er Nachbarschaft der Nächne und — Lie be war es auch. Im Wirtshaus der Fleischhackerthres erschien der Fischer jetzt öfter, trank seine Halben. Viertelen und auch Ganzen und war von immer neuer Huld gegen die Kellnerin Kathi. Der sanfte Heinrich sah diesen Griffen nach seinen vermeintlichen Rechten lange zu und begleitete

sie mit spöttischen Bemerkungen über des Fi schers Hinfälligkeit, obwohl das Gegen-! teil schon oller Welt offenbar war. Prechtl grinste dazu, und auch an jenem denkwürdigen Abend blieb er auf das Wortgekitzel des Heinrich ganz still, legte nur die Pfeift weg, beugte sich über den Tisch und sah mit verschwommenen, blin zelnden Aeuglein, darin die genossenen anderthalb Liter ebenso sichtbar waren wie auf der Ankreidetafel der Wirtin, den Heinrich an. Dazu sagte er weich u. mitleidig. wie man mit Kindern spricht

21