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Neueste Zeitung
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Page 2 of 4
Date: 15.07.1941
Physical description: 4
werden es sein. Nein. Heinrich, das sind Finken, die sicher ein Gewitter anschlagen. Aber das ist ihm gleich. Und auf den Nuhbaum vor dem Haus versteigt sich frech ein Eich kätzchen. Heinrich sieht ihm nach, lang, bis es von der grü nen, wogenden Krone verschlungen wird. Dann wendet er sich grollig ab. Fangen möchte er den Häher, aber Vater oder Frau Jolle dürften es nicht sehen. Sonst fällt ihm nichts ein, dem kleinen Schelm. Was soll Heinrich auch machen, nach seinem ersten Schuljahr und auf dem Feld braucht

man ihn heute nicht. „ t ^ Heinrich geht in Vaters Garten. Groß ist er, der Gar ten, und grün und voller Gewächse. Da ist Blaukohl und Salat und drüben glänzen Tomaten, die ihm nie schmecken. Auch an dem ewigen Grün der Kreßbeete schlendert er acht los vorbei. Nur den gelben Rüben schenkt er einige ver langende Blicke. Sie werden auch von Tag zu Tag größer. Er kennt Ganzen^leuchten wie schwere Trovfen, und'es sieht aus als ob sie ersticken, weiße, rote und blaue Blumen, auf die die Mutter fo stolz

ist. Warum und den Grund weiß Heinrich Mutter fo stolz ist. Warum und den Grund weiß nemncy nicht, und es ist ihm auch gleich. Daß du mir ja keine Blumen brichst, wenn du in den Garten gehst, sagt die Mutter täglich, sonst... ja. ja. die alte Leier. Das weiß der kleine Heinrich doch viel besser als Mutter, wie man Blumen behandelt. Natürlich! Kinder und Dummköpfe werden immer klüger. Wenn sie der Frühling berauscht. Herrgott, so ein Sonnentag prall von Strahlen und Son- keimlut. Sogar dem kleinen

Heinrich sticht es ins Gemüt und jer wird stolzer, selbstbewußter. Vielleicht ist auch etwas kind liche Dummheit dabei. Rein, sonst ist Heinrich Nicht dumm. o nein. Da denkt er schon seit Tagen nach, wie man in Nachbars Garten bei Frau Jolle die Erdbeeren stehlen könnte... Heinrich streift weiter bis dorthin, wo Vater feine Erd beeren gesetzt hat. Ja, im Garten seines Vaters wachsen auch Erdbeeren, rot und frech lachen sie ihm zu. Aber wenn Heinrich durch den dichten, buschigen Gartenzaun hinüber

schielt in den Garten der bösen Frau Jolle, dann kommt es ihm vor als wenn die Erdbeeren in Nachbars Garten viel, viel schöner seien und mehr verführen. Da läuft Heinrich das Wasser von überallher zusammen, dauernd muß er schlucken. Fremde Erdbeeren schmecken immer viel besser als die eige nen. Und jedesmal, wenn er diese Beeren betrachtet, kommt er später zum Mittagessen. Einmal in den Erdbeerbeeten von Frau Jolle stehen und wühlen können so frei nach Lust und Genuß! Traum, Hein richs Stammtraum

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 6 of 8
Date: 21.07.1931
Physical description: 8
mit der Wildbachverbauung beim Rettenbach be gonnen wird, um endlich einige Arbeitslose unterzubringen, wurde dahin beantwortet, daß er selbst nichts Richtiges er fahren könne, scheinbar wird diese wichtige Sache ans finanziellen Schwierigkeiten verzögert. Zischer zu vier Fahren schweren Kerkers, HahnenfchwSnzler Heinrich zu fünf Fahren schweren Kerkers verurteilt! Da» Ende des großen Fischer-Prozesses. Das „Präludium" des letzten Verhandlungstages war ein nicht endenwollendes Plädoyer des Staatsanwaltes. Zwei volle

Stunden lang erörterte Dr. Grünnewald die ein zelnen Punkte seiner großen Anklage. Sehr scharf ging er gegen Robert Heinrich vor, dem zweifellos das Stehlen zur Gewohnheit wurde und der auch (den Aussagen Fischers nach) zu Gewalttaten neigte. Dr. Grünnewald beantragte mit aller Schärfe, daß im Urteil die Zulässigkeit der Abgabe in eine Zwangsarbeitsanstalt betreffs Robert Heinrichs ent halten sei. Gegen Erwin Fischer, der um kein Haar besser als Hein rich ist, zeigte sich der Staatsanwalt bedeutend

milder. Fi scher hat ja die ganze Zeit über den Angeber gemacht und seinen Freund, Komplicen und Vertrauten Heinrich in jeder Weise verraten. Geständnis und Verrat der Spießgesellen ist seit jeher bei Gericht ein ganz besonderer Mlderungsgrund. ! Dr. Grünnewald betonte diesen für Fischer sehr ins Gewicht ; fallenden Milderungsgrund mehrmals — und beantragte außerdem nicht die Abgabe in eine Zwangsarbeitsanftalt, sondern bloß Stellung unter Polizeiaufsicht nach verbüßter Strafe. Allerdings stellte

— er war für das fernere Leben gewitzigt. Da kam er neuerlich mit dem galten Freund und Kollegen Robert Heinrich zusammen — und nun war es wieder um Fischer und seine guten Grund sätze geschehen. Gemeinsam mit Heinrich glitt er wieder ab wärts, in Tiefen, in da8 Verbrecherleben . . . Betreffs Karner führte Dr. Jeschenagg aus, daß er der am wenigsten Bemakelte ist, am wenigsten beging, zurzeit ehrlich arbeite — und daß er am Arbeitsplatz bis zur Ein stellung der Arbeit (Gebirgsstraßenbau in Steiermark) zu belasten sei

. Anton Karner hat übrigens bereits zehn Mo nate in der Untersuchungshaft verbüßt, erscheint also ohne hin schon empfindlich bestraft. Rechtsanwalt Dr. Torggler als Verteidiger des so sehr belasteten Robert Heinrich begann mit dem russischen Volks- sprichwovt: „Der Verteidiger ist das bezahlte Gewissen!" Das stimme aber diesmal nicht, denn er (Dr. Torggler) sei ja Ex-osso- (Armen-) Verteidiger. Als Armenverteidiger müsse er allerdings vor allem gestehen, daß die Angeklagten zuallermeist Straftaten

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Neueste Zeitung
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Page 2 of 6
Date: 13.12.1935
Physical description: 6
Unterlassen der Verhinderung, zu verantworten. Angeklagt sind: 1. Der 18jährige Schüler Heinrich Peter aus Innsbruck; 2. Severin Peter, Konditor in Innsbruck; 3. dessen Gattin Anna Peter; 4. Margarethe Sachs, Pri vate .aus -Bozen; 5. Maria Freinademetz, Private in Mühlau; 6. Walter Gillich, Monteur in Innsbruck. — Die vom Staatsanwalt Dr. M o s e r erhobene Anklage führt folgen'des aus: Am 25. August d. I. vormittags wurde in der Nahe der Ortschaft Pflach bei Reutte, unweit der reichsdeutschen Grenze

bei der politischer: Behörde in Land eck vMtionalsozialisten angegeben habe r:nd warnte des halb die Parteigenossen durch Herausgabe eines F l u g b l a t- t e s, dstF die Personsbeschreibung Leikermosers enthielt. Leikermoser machte nun bald nach seiner Ankunft in Inns bruck die Bekanntschaft des Heinrich Peter, dessen Eltern Severin und Anna Peter in, der Leopoldstraße eine kleine Konditorei betreiben und in der Mentlgasse 18 wohnhaft sind. Den Erhebungen zufolge sind alle Mitglieder dieser Familie Anhänger

der nationalsozialistischen Bewegung. Heinrich Pe ter- der zur Zeit des Zusammentreffens mit Leikernwser in diesem einen bedürftigen Gesinnungsgenossen sah und noch nichts davon wußte, daß Leikermoser Parteigerwsser: der po litischen Behörde angegeben hatte, nahm ihn am Abend des 23. Mgust 1935 in die Wohnung der Eltern mit, ir: der er ihn zum Essen einlud und über Nacht zu behalter: versprach. Die Eltern des Heinrich Peter nahmen dann auch tatsächlich den von ihrem Sohne gebrachten jungen Mann in ihre Woh- nung auf. Am Zlbend

aus der von seiner Freundin gemachten Beschreibung Leikermosers erkannt haben, daß dieser der Mann sein müsse, vor dem das Flug blatt der Nationalsozialisten Innsbrucks warnte. Er legte da her seiner Freundin nahe, die Familie Peter zu warnen, damit sie nicht durch ihn in Ungelegenheiten geriete. Marie Freinademetz zögerte nicht, den: Rate zu folgen und suchte noch am Vormittage die Anna Peter auf, um,ihr Gillichs War nung zu überbringen. Anna Peter beauftragte nun ihren Sohn Heinrich, sich um gehend

zu dein ihr bekannten Kaufmam: Dr. Otto Tischer zu begeben, diesern von der Persönlichkeit des in ihrem Hause verweilenden Leikermoser Mitteilung zu machen rrnd zu fra- gen> was für eine Bewandtnis es mit Leikermoser habe. Heim rich Peter begab sich in die Wohnung Dr. Tischers, nachdcnr er sich vorher noch aus dem Rocke Leikermosers heirrrlich dessen Papiereü angeeignet hatte, um sie Dr. Tischer vorzuweisen. Heinrich Peter traf in der Wohnung Dr. Tischers nur dessen Eugen Leikermoser. Lebensgefährtin Margarethe

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Tiroler Wastl
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Page 25 of 28
Date: 17.12.1911
Physical description: 28
, um zu künftiger Rettung Deutschlands wieder aufzustehen. Friedrich Barba rossa hatte sein Volk herrlich und groß gemacht und dies vergaß es ihm nie. Heinrich VI., Barbarossa's hartherziger, kalt be rechnender, unsympathischer Sohn, hatte gleich zu Beginn seiner Regierung von Neuem Kämpfe mit Heinrich dem Löwen zu bestehen, welcher den Kreuz zug Friedrich Barbarossas dazu benützt hatte, aus der Verbannung heimzukehren und einen Teil sei ner ehemaligen Länder wieder an sich zu reißen. Heinrich VI. tauchte mehr

durch List als durch Ge walt sich seines geschworenen Gegners zu entle digen. In einem Vertrage, welcher bei einer Be gegnung zu Tilleda am Kyffhäuser zu Stande ge kommen war, wurden die Streitigkeiten beider Häu ser endlich beigelegt und der Friede zwischen Wel fen und Staufen hergestellt. Heinrich VI. hatte des Friedens im Reiche bedurft, um das Erbe seiner Frau, Neapel und Sizilien mit dem Reiche vereini gen zu können. Gegen diese Ausdehnung deutscher Macht bis an die Südspitze Italiens wehrte

sich das Papsttum auf das energischeste. Papst Zöle stin III. verweigerte Heinrich VI. sogar die Kaiser krönung, wurde aber später dazu gezwungen. Als Heinrich VI. zur Besetzung Siziliens von Rom aus aufgebrochen war, und eben Neapel belagerte, wurde auch sein Heer von einer Seuche ergriffen, wie dies deutschen Heeren in Italien schon öftere Male geschehen war. Heinrich VI. mußte abziehen und brachte nur Wenige seiner heerfolge heil in die Heimat zurück. So wurde der Eroberungsgier deutscher Kaiser massenhaftes

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Kitzbüheler Nachrichten
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Page 5 of 8
Date: 27.07.1940
Physical description: 8
Liner von LANGEMARCK Roman von Felix Naumann 4. Fort setz u n g Das alles tat sie mit solch flinker Grazie, daß jeder der meist jungen Leute sich freute, der mit ihr zu tun hatte und von ihr betreut wurde. Als .Heinrich an diesem Abend auf sein Zimmer zurück« kehrte, machte er sich zunächst wieder über die Bücher her. Dann aber packte er sie sorgfältig in den Schrank und über- legte, ob er den Brief der Mütter jetzt 'schon lesen sollte oder erst am .heiligen Abend, für den er doch bestimme

Ein kleines Eckchen nur — herausgeschnitten . . . Es zeigt uns Deutschlands blanken Ehrenschild, Und wie wir kämpften, bluteten und litten Wie unsere Jugend, hohen Geistes voll. Gleichwertig stand 'den Alten an der Seite — Tie Tür öffnete sich nach kurzem Klopfen. Heinrich! wandte teil Kopf. Eine Ordonanz erschien und überreichte eine Be suchskarte. „Ter Herr möchte den Herrn Unteroffizier spre chen." Natt laß erstaunt: Dr. Alwin Goldschläger, Kantonal- tat, Ingenieur und Bauunternehmer. Genf. Er nickte

: „Ich lasse bitten." Ein großer, breitschultriger Mann mit grauem Bart und Haar trat ein. Einen Augenblick schien er im Nahmen zu zögern, dann schritt er über die Schwelle und streckte Natt, ler seinem Besuch entgegengegangen war, die Hand hin. „Sie sind der Kriegsfreiwillige Unteroffizier Heinrich! Natt aus Grcß-Parin, rächt wahr, ich irre mich doch! nicht?" „Ter tritt ich! Was verschafft mir die Ehre Ihres Be suches ?" Ter Herr mit den breiten, offenen Gesicht, der an der Grenze der Sechzig stehen

, meine F!rau, die mir vor einem Jahr der Tod nahm, war die Schwester Ihres Vaters — !" , 'Heinrich lehnte sich in den Stuhl zurück Und atmete schwer auf. „Mein Onkel? Ith habe nie etwas voN einem Verwand ten gewußt!" Goldschiläger streckte die Hand aus. „Komm, schlag ein, das, was ich heute zu sagen habe, laßt sich besser Vorbringen und verliert auch seine Schärfe, wenn "der Onkel zum Neffen spricht und nicht ein Fremder zum Fremden! Ich! muß de Manche Punkte berühren, die schmerzlich sind. Die Haupt

- sachie aber ist, daß 5ie Unterredung ein erfreuliches Ende, nimmt, und das hoffe ich!" . Und der alte Herr begann zu erzählen, ganz schlicht und Erstach. „Das sind jetzt etwa 35 Jahre her, da gründete!»» Wei junge Architekten, der Dir. Goldschläger und Heinrich Natt, eine Baufirma. Zuerst ging alles gut, denn ich hatte Mein kleines Erbteil mit eingeschlossen. Dann heiratete Ich die Schwester meines Teilhabers Natt, deines Vaters." Goldschlägers Züge veränderten sich jetzt. Sie umdüster- ten

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Tiroler Wastl
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Page 8 of 16
Date: 22.10.1911
Physical description: 16
mächtigsten Herzogtümer waren die der Franken und Sachsen. Nach einer kurzen Regierung des zum König erwählten Konrad I. von Franken, em pfahl dieser selbst auf seinem Sterbebette die Wahl des Sachsenherzogs Heinrich des Finklers zum deutschen Könige. Nun endlich konnte sich Deutschland als selbständiges Reich konstruieren. Es war die Karolinger und mit ihnen die französisch romanische Herrschaft losgeworden. König Heinrich I., der Begründer des eigentlichen e r st e n d e u t s ch en K a i serge

schlechtes, rechtfertigte vollkommen alle Hoffnun gen, welche das deutsche Volk in ihn gesetzt hatte. Er ordnete die inneren Verhältnisse seines Reiches und sicherte dessen Grenzen nach außen. Heinrich der Finkler verfügte auch über die für seine schwere Aufgabe nötigen Machtmittel Der Volksstamm der Sachsen war entschieden der ausgebreitetste und stärkste von allen deutschen Stäm men. Das weite Gebiet von der Nordsee bis ans Fichtelgebirge war von ihnen besiedelt. Auch zeich nete diesen Volksstamme mehr

Einheit und kriege rische Kraft aus. Da auch Heinrich dem Finkler wie allen seinen Vorfahren der Ruf echt germanischen Heldentums vorausging, konnte es nicht fehlen. Mit seinem Walten gewann das deutsche Geschichts leben wieder jene frische und biedere Arwüchsig- keit zurück, welche die alten Germanen ausgezeich net hatten. Die Zeiten Hermann des Cheruskers, Dietrichs von Bern, Siegfrieds schienen wieder kehren zu wollen. Wie es bei Deutschen schon nicht anders geht, lehnten sich die Herzoge

von Schwaben und Bayern sofort gegen ihren neuen König auf. Doch wußte sich Heinrich bald deren Anerkennung zu erzwingen. Während nun in Deutschland die Dinge einen guten Kurs nahmen, war es jetzt Frank reich, das mit seinen letzten Karolingern genau so heruntergekommen war, wie zuvor Deutschland. Heinrich I. benützte dies zur Einverlei bung Lothringens in das deutsche R e i ch. Nachdem er dessen Ostgrenzen auch gegen die räuberischen Magyaren einigermaßen sicherge stellt hatte, begann er sein größtes Werk

deutsche Städte entwickelten, wurde er auch zu dem berühmten deutschen Städtebegünder. Heinrich der Finkler war das Ideal eines deut schen Königs. Er sorgte dafür,daß Deutschland auch wirklich deutsch wurde, und konnte so manchen seiner Nachfolger darin als Vorbild dienen, die es in dein Punkte leider ganz anders hielten. Auch gegen den dänischen Norden schützte er sein Reich

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Tiroler Wastl
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Page 23 of 28
Date: 03.12.1911
Physical description: 28
auszunützen. Heinrich V., der seinem unglücklichen Vater gefolgt war, besaß nun allerdings jene Krokodilsnatur, die sogar römischer Tücke gewachsen war. Ein Mensch, der seinen grei senhaften Vater in den Hungerturm sperrt, bringt auch noch andere Dinge fertig, wenn es sein Interesse erheischt, seiner Herrschsucht dienlich ist. Er ließ den Papst Paschalis, der ihn gegen seinen Vater unmenschlich handeln gelehrt hatte, sofort fühlen, daß er zu ähnlichen Unmenschlichkeiten gegen jeden fähig wäre

, der seine Kreise stört. Mit dem harther zigen, finsterer Entschlossenheit vollen Sohne des leichtlebigen vierten Heinrich konnte man keine solche Pfaffenstücklein aufführen wie mit letzterem. Dies galt nicht nur vom Papste, sondern auch von den ehrenwerten deutschen Teilfürsten. Heinrich V. zeigte von vornherein den Herrn. Obwohl der Investitur streit, d. i. der Streit um das Recht der weltlichen Herrscher, geistliche Würdenträger in ihren Lande zu ernennen,, durchaus noch nicht erledigt war, wagte

es der päpstliche Hof doch nicht mit Heinrich V. anzubinden, der indessen in Deutschland Ordnung schuf und seine Herrschaft mit dem Schwerte in der Faust sicherte. Nun zog Heinrich V. mit einem stattlichen Heere nach Italien, wo man bald genug kennen lernen sollte, daß man es mit einem Manne von rücksichtsloser Energie zu tun hatte. Heinrich V. hatte im Februar 1111 seinen feierlichen Einzug in Rom gehalten, um sich zum Kaiser krönen zu lassen. Schon der Umstand, daß er die Freiheiten und Rechte der Stadt

wider die Deutschen aus. Sogar Heinrich V. kam in Le bengefahr dabei und wurde nur durch Zufall gerettet. Trotzdem gelang es ihm des Aufstandes Herr zu werden und den Papst gefangen fortzuführen. Hein rich lagerte nun vor der Stadt und nach langen Verhandlungen erzwang er endlich am 13. April 1111 seine Kaiserkrönung, worauf er nach Deutsch land zurückkehrte.

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 2 of 8
Date: 30.07.1923
Physical description: 8
der Verelendungsmaschinerie ein solches Sicherheits ventil anzubringen. Seine Valuta hatte bis zur Zeit des Ruhreinbruches verhältnismäßig geringe Schwankungen zu verzeichnen: es ergab sich daher keine zwingende Notwendigkeit, für die Aufrecht erhaltung des Reallohnes ständige Kämpfe zu füh ren. Und nun, da das Unglück auf Deutschland förmlich über Nacht hereingebrochen ist, müssen mit den Unternehmern und der Regierung erst Ver handlungen geführt werden, um das Versäumte Der Glockenrummel. Heinrich glaubte die deutschen Fürsten

auf seiner Seite, täuschte sich aber, es kam anders. Die Fürsten er klärten den Lehenseid für gelöst, von den Bischöfen hatten sich bis auf wenige auf Seite des Papstes begeben; Sachsen ging für Heinrich IV. verloren. Gregor VII. hatte alles erreicht, was er wollte, und schwelgte in übermütiger Freude. Hatte doch der deutsche Fürstentag zu Tibur — 16. Oktober 1076 — erklärt, der König sollte in allen Dingen dem Papste sich unterwerfen, seine Fehler gegen den Papst öffentlich bekennen und zur Buße

sich anheischig machen. Seine Lossprechung vom Banne müsse längstens bis zum 22. Februar 1077 — dem Jahrestag der Ban- nung — erfolgt sein. Habe er bis dahin keine Lossprechung erwirkt, so sei ihm Krone und Reich für immer genom men. Als Heinrich sah, daß fast alle deutschen Fürsten den Lehenseid vergesien hatten, machte er sich auf, um den Papst zu bitten, ihn von dem Banne und Interdikt zu lösen. Grgor hielt sich in der auf einem steil abfallenden Fels liegenden, mit einer dreifachen Mauer umgebenen Burg

Canossa bei Reggio in Italien auf. In ihren Mauern befand sich eine Kirche und ein Kloster. Jetzt ist alles eine Ruine und zahlreiche Bauern hausen am Fuße des Berges. Früh war der Winter eingebrochen und da feine Feinde die Alpenübergänge besetzt hatten (Albert Jäger: Geschichte der landständischen Verfassung Tirols, Innsbruck 1881.), so nahm Heinrich den Weg über den Mont Cenis, dessen Pässe vollkommen verschneit waren. Die Geschichtsschreiber erzählen uns: In strenger Winter kälte, am 25. Jänner

1077 erschien der König mit noch einigen Gebannten barfuß und in härenem Lusthemde vor d«n Schloßtore der Burg Canossa und verlangte Einlaß. Doch ftuchtlos. Dieses klägliche Schauspiel wiederholte I sich am anderen Tage, Heinrich wurde nicht müde, unter Tränen die Barmherzigkeit dieses sonderbaren Stllver- treter Gottes anzuflehen, den selbst seine eigene Umge bung kniefällig um Mitleid bat. Endlich am dritten Tage, und zwar zumeist auf das Zureden des Abtes von Clugni, gab der Hartnäckige

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 4 of 8
Date: 01.09.1933
Physical description: 8
hatten. Der Verteidiger brachte auch vor, daß zur Abwehr dieses Putsches am 4. Mai eine Kompagnie des Radfahrerbatail lons von Hall in Tirol nach Kufstein beordert wurde und die dortige Gendarmerie um 64 Mann verstärkt wurde. Es könne sich also unmöglich um unbegründete Gerüchte ge handelt haben. Der Angeklagte Kienast mußte freigesprochen werden, denn er konnte mit Bestimmtheit annehmen, daß die Putsch gerüchte nicht unberechtigt waren. Berta Horn stieß den Mann neben ihr an. Heinrich Knogge stand jedoch

so verschüchtert da, daß er kein Wort fand. Da trat das Mädchen einen Schritt vor und ver teidigte sich. „Ich kann doch nichts dafür, daß ich ihn so lieb habe. Wir haben uns doch vorhin — verlobt, Mutter. Ich werde doch seine Frau." * Die dicke Frau beruhigte sich. „Ja, dann. — Das ist ja dann *—• " And das Mädchen sprach weiter: ' „Was denkst du denn von uns! Heinrich würde doch «nie —, wenn er mich nicht heiraten wollte. Nicht wahr, 'Heinrich?" ' Die schmiegte sich an ihn. Da gab er sich einen Ruck

habt, dann schadet es ja nichts. Das ist ja nun einmal so. Wir sind eben alle Menschen. — Ich weiß ,ja auch von gar nichts, und Vater erst recht nicht. — Ja, ^da ist also die Berta jetzt Braut. — Solche Freude! Ja, große Freude ist das sür mich; denn die Berta wird mit Ihnen glücklich. Bekommt so einen tüchtigen Mann. Ich weiß doch! — Nein, dieses Glück, dieses Glück! — Ja, Herr Sekretär. — oder nein, jetzt kann ich wohl sagen: Heinrich, Kann ich das? — Freilich, ich weiß

! — Freust du dich, Heinrich?" Der strich ihr verwirrt durch daS muschelige Haar. „Ich — bin noch ganz benommen. Ja —" Sie bettelte schon wieder. „Jetzt dürfen wir uns ja liebhaben. Du, küsse mich, bitte, bitte!" Und er verlor bei ihrem Locken wieder alle Ruhe, griff nach ihr, preßte sie an sich, atmete schwer, und küßte und warD geküßt. Aber den Spott, der heimlich in Bertas Augen irrlichterte, den sah er nicht. Sie bat. „Hilf mir doch die Schuhe anziehen!" Und warf sich lästig auf das Sofa. Er suchte

. „Die Schuhe?" „Sie müssen hier unter dem Tisch irgendwo liegen." Endlich hatte er sie gefunden und zog sie ihr ungeschickt, mit zitternden Händen an. Als die Mutter eintrat, lachte Berta. „Ist Heinrich nicht gut, Mutter?" Er erhob sich errötend. Die Frau nickte ihm strahlend zu. „Ja, der Heinrich! Ein so guter Mann! — Was bist du doch zu beneiden, Berta! Die ganze Stadt wird dich be neiden! — So, und nun müssen wir auf euer Glück an- stoßen. -- Setzen Sie sich nur, Heinrich. Actz Gott, ich darf

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Unterinntaler Bote
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Page 15 of 20
Date: 21.06.1913
Physical description: 20
Kunftmaler fieinrich Rltherr. ls Nachfolger des Professors Friedrich von Keller erhielt der » Kunstmaler Heinrich Altherr einen ehrenvollen Nus an die Akademie nach Stuttgart mit einem Lehrauftrage für die Komponierschule. Der rühmlich bekannte Künst ler ist ein geborener Schweizer. In Basel hat er im Jahre 1878 das Licht der Welt erblickt und frühzeitig sein Talent zur Malerei bekundet. Nach dem er in München und dann in Rom seine Stu dien gemacht, lieh er sich in seiner Heimat Basel nieder

. Im Jahre 1900 siedelte Altherr nach Karlsruhe über, lvo sich seiner Schaf fenslust reiche künstlerische Anregung bot. Er betei ligte sich im Jahre 1912 an der großen Kunstaus stellung in Dresden mit einer Kollektivausstellung, welche die allgemeine An erkennung der Kunstver ständigen fand. In seiner nunmehrigen Stellung wird ihm voraussichtlich ein erfolgreiches Schaffen beschieden sein. Kunstmaler Heinrich Kltherr. Das Gordon-Denkmal in Khartum. (Mit Abbildung.) Z^s hat lange gedauert

, das die Südwestgruppe des deutschen Luftfahrcrverbandes gab, vom Prinzen Heinrich von Preußen mit anerkennenden Worten derKaiserpreis überreicht. Ebenso er hielt er den Prinz Heinrich-Preis der Lüfte nnd als Zuver lässigkeitspreis den Preis des bayerischen Kriegsministers. Leut nant Freiherr von Thüna erhielt den Ehrenpreis des Statt halters und Leutnant Freiherr von Haller den Ehrenpreis des Prinzen Anton von Hohcn- zollern. Außerordentlich in teressant waren die Probe- und Schauflüge, die mehrfach vor dem Beginn

des großen Fluges in Gegenwart des Prinzen Heinrich auf dem Wiesbadener Rennplätze abgehalten wurden. Man konnte außer dem Zeppelin- Luftschiff „Viktoria Luise" gleichzeitig massive Dovpeldccker, leichte Eindecker und schlanke Rumplcrtauben über- und untereinander in der Luft beobachten, und waren es nicht selten sieben Flugmaschinen, die gleichzeitig ihre Bahnen zogen. Auf einer Rumplertaube erhob sich Leutnant Canter rasch auf. 1300 Meter Höhe. Diesem „Wiesbadener Höhcnrekord" kam Leutnant

von Hiddefsen mit 1100 Metern am nächsten, während Ingenieur Thelen den längsten Flug (mit Zwischenlandung) mit 55 Minuten absolvierte. Prinz Wilhelm von Schweden. Der älteste Soldat Deutschlands Vom Prinz Heinrich-flug 1913. (Mit zwei Abbildungen.) D er Prinz Heinrich-Flug, der eine Luftlinie von etwa 1000 Kilometer in drei Zwischenstationen (Wiesbaden-Koblenz, Koblenz-Karlsruhe, Karlsruhe-Straßburg) zurücklegte, wurde am 17. Mai in Straßburg beendet. Die Veranstaltung, an welcher sich 18 Flieger

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Alpenländer-Bote
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Page 3 of 16
Date: 03.09.1933
Physical description: 16
Heinrich Mosel wurden ergriffen. Diese bei den hatten sich vor den Geschworenen zu verantwor ten. Der erstere hat eine Handgranate geworfen. Sein Bruder, Heinrich Mosel, hat ihm und dem Weichsel baum die Handgranaten aus einem Sprengmitteldepot der Heeresverwaltung verschafft. Die Anklageschrift er zählt nun folgendes: Als Heinrich Mosel am Nachmittag des 19. Juni dem Herbert Mosel in der Küche ihrer Mutter zwei Hand granaten übergab, war Herbert Mosel darüber außer ordentlich erfreut. Als Heinrich

ihm zugleich mitteilte, daß heute nachmittags eine Abteilung der Assistenz männer der Hilfspolizei von der Schießstätte her ge gen Krems marschieren, ries Herbert: „Da können wir sie ihnen gleich hineinhauen." Weich selbaum, der dabei war, meinte: „Na ja, wir haben ohnedies nichts zu verlieren." Heinrich Mosel unterrichtete seinen Bruder Herbert in der Handhabung der Granaten. Weichselbaum und Mosel schritten sofort an die Tat. Sie waren äußerst vorsichtig und wichen allen Per sonen aus. Weichselbaum bezog

, dem es mit Hilfe von Freunden ge lang, zu fliehen. Herbert und Heinrich Mosel stellten ursprünglich jede Beteiligung in Abrede. Zuerst schritt Herbert zu einem Geständnis. Er habe aus Haß gegen die Leute, die er als seine politischen Gegner ansah und aus Haß gegen die Regierung, welche diesen Leu ten Arbeit gebe, gehandelt. Er hat auch wiederholt er klärt, daß er die Tat nicht bereue. Heinrich Mosel mußte sich auch später zu einem Geständnis bequemen. Nach einem Zeugenprotokoll, das bei der Verhand lung

verlesen wurde, waren die beiden Angeklagten, als sie verhaftet worden waren, sehrguterLaune und sangen Lieder (!). Heinrich Mosel, der bis zur Tat Wehrmann in Krems war, bekannte sich nicht schuldig. Aus Aerger darüber, daß er bereits den vierten Sonntag Wachedienst gehabt habe, habe er fünf Handgranaten aus dem Magazin genommen. Zwei gab er seinem Bruder, drei wollte er sich aufheben, bis die SA. zur Macht kommt und Hilsspolizei wird. Obwohl der Vorsitzende an feinen Mannesmut appellierte

und ihn aufforderte, nicht zu unverschämt zu lügen, behauptete Heinrich Mosel, nicht gewußt zu haben, was sein Bruder tun werde. Der Kommandant der Hi'lfspolizei, Major Hotzy, sagte: „Ich habe im Feld viele Episoden mitgemacht. Es war erschütternd, wie die Leute am Boden lagen. Sie hätten weder nach rechts noch nach links entkom men können." Die übrigen Zeugen, Mitglieder der Hilfspolizei und des Christlichen Turnerbundes, humpelten zum Teil auf Stöcken in den Saal. Sie wurden durchwegs schwer verwundet und viele

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Neueste Zeitung
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Page 2 of 4
Date: 24.10.1920
Physical description: 4
, mit beschmutztem, aufgeriffenem Kragen, mit verquollenen Augen unid wirren Mxmfoem Haar, hinter einem Gebüsch der vorstädtischen Anlagen fand sich der sonst so ordentliche Herr Heinrich Wimpffensprung wieder. Aus einmal fühlte er, sich was die Knie erhebend, in seinen Taschen nach und entdeckte ohne große innere Bewegung, datz Uhr, Brieftasche und eine kleine Ledertasche, in der er sein Geld zu tragen pflegte, nicht mehr da waren. — Nach Schluß der Tagesarbeit war es gewesen, als Heinrich Wimpssin- sprnng

Zärtlichkeiten. Ein Druck der Hände, eine leichte Bewegung vom schmuckvoll getragenen, Kopse ausgehend und sich aus den schlayken Körper des Mädchens von oben nach unten sortpflcmzend, waren die schwachen äußeren Zeichen inneren stacken Empsindeus. And ein Blick. — Ein Blick, der nur für die »Kai eines einmaligen Herzschlages sich mit dein Blick des Liebenden verband, und dann, während des kurzen Momentes einer tremwuden anmutigen Kopfbewegung, in das Unbestimmte ging — in dem Heinrich Wimpffensprung gerade

zusällig stand. So empfing Heinrich Wimpffensprung als ein Geschenk des Zufalles zum erstenmal den liebenden Mick einer Frau. Einen Blick den man sonst nicht ernten kann wie die Blüten nnd Früchte, die in irgend einem Garten wachsen. Ein Blick, dessen schimmernde Fassung und dessen warmer, glühender Funke das Ergebnis langen gemeinsamen Er lebens ist. Das junge Mädchen stieg, ohne sich ihrer ungewollten Freigebigkeit bewußt geworden zu sein, in einen haltenden Wagen det Straßenbahn ein. .Heinrich

Ratifikation des Vorfriedensvertrages von Riga in Kenntnis gesetzt. Zur Lösnng der Wrluaer Frage. KB. London, 22. Oktober. (Funkspr.uch) Die polnische Antwort ans die gemeinsame englisch-französische Note er klärt die vollste Bereitwilligkeit, die Wiluaer Frage, in gerechter und unparteiischer Weise zu lösen. Bndjenni marschiert gegen Ns Bolschewisten. KB. Warschau? 23. Oktober. (Funkspr.) Mehrere Zei tungen bringen die Meldung, daß der Sowjetgeneral Glanz der elektrischen Lichter, wenn sie zu Heinrich

Wimpfsensprung hinübersah, ihrem Blick eine grcke Nachahmung einer schimmernden Fas sung, eines warmen, glühenden Funkens zu geben. Heinrich Wimpffen sprung empfand, als wäre er an ein unbewußt gestecktes Ziel plötzlich bis auf Reichweite herangerückt. Er saß nach wenigen Augenblicken an dem Tisch der Braun gelockten, die ihm als Zeichen ihres Vertrauens ver riet, daß sie Nellie hieße, und die ihm Vorschlag, doch mit in eine Diele zu kommen, die nicht weit weg war, und wo man sich ungestört und vortrefflich

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Volksbote
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Page 2 of 12
Date: 17.07.1924
Physical description: 12
, um sich von der kaiserlichen Gewalt möglichst un abhängig, ja selbständig zu machen. Diesen traurigen Bersaüserscheinungm trat Hem, ich in kraftvoller EntschMenheit entgegen. Diel- soch gelang es ihm, durch seine Ehrlichkeit und Gerechtigkeit, durch seine große Milde und ausnehmende Klutzhsrt die Widerstre benden zu gewinnen und in die deutsche Reichseinheit einzufügen. Um des Reiches Frieden. Heinrich war ein Friedenskaiser und faßte seine Regierung auch nur in dem Sinne ans, dem deutschen Volke nach innen und außen

den Frieden zu sichern. Dabei blieb er aber auch fest entschlossen, gegen alle jene, die die sen Frieden stören wollten, mit unerbittlicher Waffengewalt vorzugehen, wenn friedliche Schlichtungsversuche sich als vergeblich erwie sen hatten. Daher kam es, daß Heinrich bei all seiner Friedensliebe während seiner Re- gierungszeit immer wieder zu den Waffen greifen mußte, um des Reiches Grenzen und Frieden zu schützen. \, Am meisten zu schaffen machte ihm der ji Polenkönig Bol« slaus, der ein großes

Slavenreich begründen wollte, zu dem außer j • Polen unter anderen auch noch Böhmen, j Mähren, Schlesien usw. gehören sollten, wel- - che Ländergebiete er auch tatsächlich zeitwei- - lig in seine Gewalt bekam. Heinrich gelang es aber, Boleslaus in wiederaolcen Waffen- i gangen dazu zu zwingen, Deutschlands Ober- \ Hoheit auch für Polen anzuerkennen und den j größten Teil der entrissenen Gebiete wieder j zurückzugeben. Auch in Ungarn wurde die j deutsche Oberhoheit wieder fest begründet. i Trotzdem

Heinrich anders als fein Vor- i gänger das Schwergewicht des Reiches nach jj innen — nach Deutschland selber — verlegt • wissen wollte und nicht nach Italien, zwan- l gen ihn doch wiederholt Aufstände, die dort /gegen die deutsche Oberherrschaft erregt ir wurden urch die Bedrängnisse des heiligen italienischer t \ Adolsfamilien, mit bewaffneter Macht über \ die Alpen nach Italien zu ziehen,, um dort ? Recht und Ordnung wieder hsrzustellen. i 1 || Kaiser Heinrich zieht durch unser Land. s Dreimal zog

Heinrich nach Italien. Alle j diese Züge gingen durch unser Land, der Etsch entlang, i Noch im Jahre 1002 hatte der Markgraf Harduin von Jorea sich für unabhängig er klärt und in Pavia zum König von Italien ji krönen lassen. Der Schlachtruf Harduins und feiner Archänger lautete: „Unabhängigkeit ;< für Italien und Versagung der Deutschen.' ij Um die Aufständischen niederzuzwingen, zog j; Heinrich im Jahre 1004 nach Italien. In Be gleitung zahlreicher Fürsten und Krieger aus den Rheinlanden, Franken

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Tiroler Wastl
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Page 9 of 12
Date: 05.11.1911
Physical description: 12
nicht auf die römische Kaiser würde und "die Eroberung Italiens so kapriziert hätten. Die ewigen italienischen Händel ließen den deutschen Kaisern gar nicht Zeit, daheim zum Rech ten zu sehen. Die Abwesenheit des Kaisers wurde immer zu Aufständen im Reiche selbst benützt und besonders den slavischen Völkern, Polen und Tsche chen wurde es dadurch ermöglicht, die Ostgrenzen Deutschlands beständig zu bedrohen. Heinrich II. sah sich sogar genötigt einen langjährigen Krieg gegen den Polenherzog Boleslaw zu führen

, in dem er allerdings Sieger blieb. Der überaus bigotte König beging aber bald nachher einen groben Fehler, welcher in der Folge seinen Nachkommen verhäng nisvoll werden sollte. Heinrich II. hatte nämlich ein Bistum Bamberg gegründet und zu dessen kirch licher Einweihung den Papst Benedikt VIII. eingeladen. Diesen selbst empfing Heinrich II. mit nahezu göttlichen Ehren und demütigte sich selbst im Angesichte des Volkes dermaßen vor dem Ober haupte der Christenheit, daß seither das kaiserliche Ansehen

vor dem päpstlichen zu einem Nichts zu sammenschrumpfte. Die Wirkung dieser Selbstdemü tigung sollte sich bald zeigen. Als sich Heinrich II. 1014 zum römischen Kaiser krönen ließ, wagte es der Papst bereits, vom Kaiser die Angelobung der Treue zu verlangen. Das sinkende Ansehen der Kaiserwürde brachte es naturgemäß mit sich, daß das Selbstbewußtsein und die Macht der Reichsfürsten wuchs. Während das Königtum eine Wahlwürde blieb, wurde in den deutschen Herzogtümern das Erbrecht immer mehr üblich

. Wenn ein deutscher König nicht selbst über eine große Hausmacht ver fügte, war er den Vasallen gegenüber ziemlich ohn mächtig. Auch in Jtalen begannen mit der zuneh menden Macht der Araber und der Festsetzung der Normannen aus italienischem Boden die Verhält nisse eine ganz andere Gestalt anzunehmen. Das Papsttum sah sich bald von einer ganz an deren Seite her bedroht und suchte seine Stütze. Da es sie bei den deutschen Kaisern nicht immer genügend fand, nötigenfalls bei den näher gele genen Normannen. Heinrich

II. hatte sich kurz vor seinem Tode durch den Papst noch zu einem Kriegszuge gegen die Süditalien noch besitzenden Griechen bewegen lassen, ohne aber dem oströmi schen Reiche trotz der Hilfe der Normannen ihren italienischen Besitz entreißen zu können. Wohl aber hatten verheerende Krankheiten die Blüte der deut schen Streiter in dem ungewohnten Klima vernich tet und den Kaiser zum Rückzuge gezwungen. Als Kaiser Heinrich der Heilige 1024 kinderlos starb, hatte das zweite deutsche Kaisergeschlecht

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Kitzbüheler Nachrichten
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Page 5 of 8
Date: 05.10.1940
Physical description: 8
der Erfolge und Nieder lagen, dieses Gemisch! aus Ernstem und Bizarrem! "Als Heinrich Liersch seine junge Frau zu Grabe getragen hatte, begann er seine Beziehungen zum Konzern der Stella und Iduna zu lösen. Fäst mit Gewalt wollte man ihn Hali ten, aber Heinrich strebte fort von Berlin, fort aus der Um gebung, die nur schmerzliche Erinnerungen weckte und ihn nicht zur Rühe und Wiedergenesung kommen ließ. Ein anderer Erdteil, andere Menschen, andere Verhältnisse, das brauchte er. Und bald nach dem Tode

. — Als er in Bremerhaven an Land stieg, meldeten schon alte Zeitungen, daß Heinrich LierschMatt zunächst für den deutschen Film kaum in Frage komme, da er sich ganz deM Theater widmen wolle. An einem Nachmittag traf er in Zehlendorf ein und fand die Mütter ein wenig müder und etwas grauer geworden, aber sonst gesund an. Und dann, als der erste Trubel der Begrüßung vorüber war, bat Heinrich um die Schlüssel zuM unteren Stockwerk. Tie Mütter blickte den Sohn fragend an. „Jetzt schon? Es ist doch alles verpackt

soll, so wirst tu liebevoll verneinend das Haupt schütteln! Tu ha>st mich selbstlos geliebt und du wistst, daß« ich wieder glücklich! werde. Die andere, die soll nicht vor dir stehen, und deine lieble Gestalt verdecken, sondern neben dir, und sie ist es wert!" Und Heinrich Liersch-Natt war, als oft von den Wänden eine Antwort widertönte, die seinen Entschluß! billigte. Als Mütter und Sohn beim Abendbrot saßen, sagte Hein rich: „Morgen will ich zum Friedhof hinaus und etmerr Kranz auf Sophies Grab niederlegen

die Damen schön, daß du wieder in Deutschland bist, und du selbst hast ja von Bremen aus geschrieben, daß du bald zum Besuch kommen woll test , " 5 Liersch blickte auf: „Woher weißt du das alles?" „Cordula hat mich angerufen!" Da nickte Heinrich vor sich hin. „Nun wollen wir sehen, wie alles wird." ' Es gibt keine Jahreszeit, die so voller Reize ist wie der Herbst. Gewiß, etwas Melancholisches ist über sein Wirken und Weben gebreitet, denn alles gemahnt an den kommenden Winter, an Nebel und Stürme

forderte seine Reichte. Man aß zunächst gemeinsam zu Mittag, und Cordula hatte den alten Brand mit dazu gebeten. Am Nachmittag aber zog sich Frau Natt ein wenig zur Ruhe zurück. Gräftn Magdalena hatte mit dem Inspektor Geschäftliches zu erledigen; so blieben Heinrich und Cordula auf sich angewiesen, und sie beschlössen, einen Spaziergang nach dem Pariger Holz zu machen. Rings um das Gut lag die Landschaft in bunte Tinten getaucht. Die Sonne stand an einem HimMek, wie er wolken loser und tiefer

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Kitzbüheler Nachrichten
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Page 5 of 8
Date: 14.09.1940
Physical description: 8
Liner von LANGEMARCK Roman von Felix Naumann 11. Fortsetzung. Src schlug die erste Seite auf. Das war Lierschs Handschrfft. Sie wurde blaß! unter der Schminke und schob das Buch stneli wieder an seinen Platz. Welches Geheimnis steckte hinter dieser Widmung? Zu nächst stand fest, daß Heinrich Liersch-Natt der Bühnen dichter war, der sich unter dem Pseudonym „alter ego" nckbarg. — Und einer Sophie widmete er das Buch? DZe Eifersucht in ihrer häßlichsten Form flammte auf. Sie liebte ja Heinrich

. Es waren keine Theatertränen, sondern echte. Dü Parchan verstand es, auch wirklich zu weinen, wenn es der Augenblick erforderte. „Gaby, seien Sie vernünftig. Ich glaube, wir haben schon einmal über diese Angelegenheit gesprochen. Und damals sagte ich Ihnen meine Meinung." Da schluchzte sie wild auf. „Das war es ja gerade, was mich so erregt hat, diese eisige Gleichgültigkeit mir gegen- ! über!" . Heinrich Liersch war noch jung. Für die Stellung, die > er bekleidete, sogar noch sehr jung! Er war vorsichtig in Lickessachen

. /Diese Chance wollte sie ausnutzen. Niedlich und rührend maulte Ile: „Schwierigkeiten dem Tostary, diesem alten Nuß? knacker? Na ja, ich gebe zu —" Tann blickte sie wie ein K''nd zu Heinrich auf: „Er hat mich oft geärgert." Sie hob die schlanken, wohlgeformten Arme: „Aber wenn bu die Leitung hast, Heini, dann schwöre ich dir, daß ich folgsam wie ein Hündchen fein werde." In Liersch kämpften Verdruß und Heiterkeit. Er wich ein wenig zurück, denn man konnte nicht "wissen, oft die tem peramentvolle Gaby

sie mit holdem Lä cheln: „Und dann noch etwas, was ich fast vergessen hätte. Herzlichen Glückwunsch zum Erfolg Ihres neues Stückes. Ich werde es mir gleich in den nächsten Tagen ansehen, lieber ,alter ego'!" Liersch runzelte die Stirn. „Was reden Sie da wieder, Gaby?" Sie aber winkte ab und schritt tänzelnd zur Tür. „Man hat so seine Verbindungen, ich weiß alles. Im übrigen werde ich natürlich schweigen!" Und fort war sie. Heinrich ließ sich in den Sessel nieder. Kein Geheimnis ließ sich bewahren

unter. Brand w-ar gerade vom Felde nach Haufe zurückgekehrt, um Mittagspause zu machen. Fast eine Stunde blieben die Herren in ernstem wirtschaftlichem Gespräch mit- emander Als Heinrich das Haus verließ, um zu Fuß den kurzen Weg zu gehen, war ihm um vieles leichter zumute. Auf irgendeine Weise mußte er der Familie Bohlen die Guttaten zurückzah-len, die er genossen hatte. Mer es sollte in einer taktvollen Form geschehen, um jeden Charakter des Almvsens zu vermeiden. So hatte er sich über das wie schon

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Tiroler Wastl
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Page 26 of 28
Date: 26.11.1911
Physical description: 28
angenommen und zerfleischte nicht weiter sich selber, um den Italiener aus Pe- tris Stuhl ein Vergnügen zu machen. Der Hetz bischof wurde schließlich von seinen eigenen Leuten umgebracht und auf demselben Wege wurde Kaiser Heinrich IV. auch von seinem letzten furchtbaren Feinde, dem Markgrafen E k b e r t von Meißen, befreit. In Deutschland war endlich Ruhe ein getreten, aber sowohl Kaiser wie Papst hatten im Reiche alles Ansehen verloren. Das war der Schlußeffekt der Kämpfe zwischen weltlicher

und geistlicher Macht gewesen. Seine letzten Regie- rnngsjahre verbrachte Heinrich IV. unter unerquick lichen Kämpfen mit seinen eigenen Söhnen Konrad und Heinrich, deren Ersteren er in den Tod jagte, während der Letztere ihn seinen Vater auf hinter listige Weise gefangen nahm und zur Abdankung zwang. Auf der Flucht vor dem eigenen Sohne beschloß dieser schuldbeladene, unglückselige Kaiser sein Leben 1106. Auch die Empörung seiner Söhne hatte der Kaiser dem infernalischen Priesterhaß des Papsttums

zu verdanken gehabt, welches ihn mit erinnyenhafter Wut bis in den Tod verfolgte. An Heinrich IV. bewahrheitete sich der Satz, daß der keine Ruhe auf Erden mehr fand, welcher die Kirche zum Feinde hatte. Eine besonders schändliche Rolle hatten bei der gewaltsamen Entthronung des Kai sers außer seinem Sohne silbst die Erzbischöfe von Köln und Trier gespielt. Der bestialische Haß dieser Diener der Kirche ging so weit, daß man sogar noch an der Leiche des zum Tode gehetzten Kaisers seine Wut ausließ. Man grub

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 5 of 8
Date: 13.12.1935
Physical description: 8
geboren, nach Innsbruck zu ständig, Zuckerbäcker; seine Frau Anna Peter, 1896 in Brixen geboren, nach Innsbruck zuständig; deren Sohn Heinrich Peter, 1917 in Innsbruck geboren und zuständig, Schüler, und Grete Sachs, geborene Neoing, in Wien 1892 geboren und nach Bozen zuständig; wegen Verbrechens der Vorschubleistung zu d esem Menschenraub Marie Freina- dametz, 1969 in Mühlau geboren und nach Innsbruck zu ständig, Private, und deren Freund Walter Gill i ch, 1909 in Innsbruck geboren und dorthin

nun in Innsbruck an naLionalsoziackstische Gesin nungsgenossen heranmachte. Bald nach seiner Ankunft in Innsbruck machte Leiker- mo"'er bier die Bekanntschaft des Heinrich Peter, dessen El tern in der Leopoldstraße eine kleine Konditorei betr eben und im Haufe Mentlgasse 18 wohnten. Er nahm Leikermoser am Abend des 23. August mit in die Wohnung seiner El tern, die — ebenfalls stramme Nazis — dem notleidenden Gesinnungsgenossen Kost und Logis gaben. Am Abend dieses Tages kam nun die Beschuldigte Marie

, damit diese nicht in Unannehmlichkeiten gerate, welchen Auftrag die Freina dametz auch sofort ausführte. Anna Peter schickte sofort ihren Sohn Heinrich zu dem Nationalsozialisten Dr. Tischer mrt dem Aufträge, diesem mitzuteilen, daß Leikermoser sich in ihrer Wohnung befinde. Heinrich Peter gelang es, «dem Leikermoser dessen Papiere unbemerkt aus der Tasche zu ziehen und begab sich damit in die Wohnung Dr. Tischers, traf aber nur dessen Lebensgefährtin Margarete Sachs an. Diese versprach, den Tischer sofort zu verständigen

und über gab dem Heinrich ein Flugblatt mit der genauen Persons beschreibung des Leikermoser. Von dem Ergebnis dieser Dorsprache machte Peter der auf der Straße wartenden Freinadametz Mitteilung. Gegen Mittag kam Heinrich Pe ter in die Wohnung Tischers, der ihm nun mitteilte, daß alles weitere von ihm veranlaßt werde, nötig sei nur, daß Leikermoser nicht aus der Wohnung gelassen werde, damit er abends dort von Parteigenossen abgeholt werden könne. Heinrich Peter sollte während dieser Zeit in der Wohnung

, in der sich auch gegen 9 Uhr Heinrich Peter einfand. Die drei Personen unterhiel ten sich im Wohnzimmer mit Leikermoser, der von der ihm drohenden Gefahr natürlich keine Ahnung hatte. Gegen 10 Uhr abends kamen dann die Nationalsozialisten Hubert Baumann, ehemaliger Zapflerwirt in Mühlau, und Engel bert Tusch in die Wohnung Peters, fragten unter dem Vor wände, daß sie Polizeibeamte seien, nach Leikermoser und forderten diesen auf, in das Vorzimmer herauszukommen. Rasch wurde dem sich heftig Wehrenden ein chloroformiertes

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Neueste Zeitung
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Page 3 of 16
Date: 22.04.1938
Physical description: 16
des zur Weihestätte ausgestalteten Kriegslazaretts. Geburtstag Adolf Hitlers Das befreite Wien feiert den Die Parade der Wehrmacht vor dem Parlament Vorbeimarsch einer Marineabteilung gegenüber dem Heldendenkmal (Nachdruck verboten.) 27 Der echte Waldemar. Roman von Maria Renee Daumas. (Copyright by Verlag Oskar Meister. Werdau in Sachsen.) Danach war ein deutscher Fürst, Heinrich mit Namen, heftig m dem Wunsche beseelt gewesen, an/die heiligen Stätten zu leisen, wo der Herr über die Erde gewandelt war, teils

, sondern als einfacher Pilger, wie unser Herr dort gewandelt, wollte er, nur von einem Knappen be- Sleitet, im Heiligen Lande umhergehen. Alles lauschte gespannt den Worten des erzählenden Ge izes, den Heinrich Frauenlob, die Saiten dazu schlagend, Würdig, mit edlem Anstand und von schönen, gefälligen Gesten begleitet, vottrug. Allein noch ehe der Fürst nach dem Orte seiner Sehnsucht gelangte, wurde das Schiff, das er von Marseille aus benutzt Ete, von den Sarazenen angegriffen und genommen. Irgend lemand mußte wohl

Jahren, als der edle Sultan Ladgin zur Regierung kam — der letzte Stützpunkt der Chri sten in Asien, Akkon, war inzwischen für diese verlorenge gangen und das Christenreich hatte dort ein Ende gefunden —, entließ er den fürstlichen Dulder und schenkte ihm ohne alles Entgelt die Freiheit. Heinrich kehrte nach Deutschland zurück, wo seine treue Ge mahlin noch immer seiner harrte. Die Kinder waren heran gewachsen, zum Teil schon verheiratet — sie aber wartete noch immer auf den Geliebten ihres Herzens

, der andere verbrannt worden. Immer aber harrte die Frau noch des Mannes, und endlich sollte ihre Treue belohnt werden, er kehrte zu ihr zurück. Schon von der Grenze seines Landes lief Herrn Heinrich die Nachricht von seiner Ankunft voraus. Ueberraschend schnell hatte diese seltsame Rückkehr sich herumgesprochen. Frau Anastasia schickte ihm Boten entgegen, alles Leute, die ihren Gemahl von früher her gekannt hatten, und alle bekun deten diesmal einstimmig, daß der Heimgekehrte der wirkliche und echte Fürst Heinrich

, daß alle im Saale, auch der Sänger, gespannt auf ihn blickten und auf ein Zeichen von ihm warteten, um Beifall spenden zu dürfen, raffte er sich aus und schüttelte leicht den Kopf, als müsse er die ihn bedrängenden Vorstellungen von sich werfen. Dann dankte er ernst, aber freundlich dem wer ten Gast für seinen Gesang, machte ihm ein Geschenk in lötigem Silber und lud ihn ein, für etliche Tage auf der Burg zu bleiben, was Heinrich von Meißen um so lieber annahm, als der brandenburgische Hof

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 1 of 8
Date: 13.03.1929
Physical description: 8
nm den Achtftnndentag, Feuilleton. Zwanzig Fahre Kerker. Novelle von Franz Koci. Heinrich sah Lola zum erstenmal aus dem Podium in einer Provinzstadt. Es war der Beginn ihrer Karriere als Tänzerin. Die Zuschauer waren gleich bei ihrem ersten Auftreten von ihr begeistert. Ihre Kunst war zwar noch nicht ausgereist, doch man konnte ihr dies um ihrer herr lichen Figur und um ihrer Schönheit willen verzeihen. Sie hatte Augen tief wie ein See, eine Welle dunkler Haare schmiegte sich um ihre Stirn und flatterte um chren

weißen Nacken. Die Herzen der jungen Leute flogen ihr zu. Es konnte nicht ausbleiben, daß Heinrich mit Leib und Seele in ihren Bann geriet. Den ganzen Abend wußte er nicht mehr, was um ihn herum vorging. Er konnte das Ende der Vorstellung kaum erwarten, um sich ihr auf irgend eine Weise nähern zu können. Aber nach ihrem Auftreten wurde sie von einem Kreise von Be kannten und Bewunderern umringt, die ihr zu ihrem Erfolge gratulierten, so daß der junge Mann es aufgab, an sie heranzukommen. Heinrich

tappte wie betäubt nach Hause, und auch am nächsten Tage war die Bezauberung noch nicht von ihm gewichen. Die Arbeit im Büro der großen Jndustriesirma, bei der er beschäftigt war.ginü chm nur schlecht von der Hand. Die Stunden am Schreibtisch zogen sich endlos in die Länge. Noch nie hatte Heinrich die Fron der Arbeit so schwer empfunden wie jetzt. Sobald er die Fabrik verlaßen und zu Hause in aller Eile das Mittagesien, das seine Mutter ihm bereit hielt, yeruntergeschlungen hatte, zog

er seinen besten Anzug an und stürmte von Hause fort. Er forsckte nach Lola wie ein Fuchs auf der Fährte. Er durchlief die Stadt kreuz und quer, schließlich bekam er heraus, wo Lola wohnte, und legte sich aus die Lauer, um sie abzupassen. Endlich war ihm das Glück hold. Sie verließ gerade ihr Haus, als er die Straße vom gegenüberliegenden Trottoir aus überqueren wollte, und blickte vergnügt um sich. Heinrich bekam Herzklopfen. Er nahm seinen ganzen Mut zusammen, trat auf sie zu und grüßte. Lola dankte leise

lächelnd mit einem Kopfnicken, als ob er ihr irgend woher bekannt wäre. Und so entschloß er sich, sie anzu sprechen. Mit dem Entschluß war ihm schon leichter ums Herz. Heinrich war ein sympathischer, junger Mann, der im schönsten Alter stand. Knapp siebenundzwanzig Jahre alt. Nachdem die erste Scheu überwunden war, gab ihm seine Verliebtheit instinktiv die richtige Taktik ein, um die schlanke Tänzerin für sich zu interessieren. Die Zusammenkünfte wurden häufiger und nahmen mit jedem Male

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Neueste Zeitung
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Page 3 of 6
Date: 24.08.1929
Physical description: 6
. Auch die Feuerwehren lNachdruck verholen.) 16 Bankhaus Neichenbach. Roman von Artur Landsberger. Copyright 1928 by Georg Müller Verlag A.G., München. „Du tust ja gerade, als ob er etwas zu verbergen hätte." „Ich traue ihm keine Unredlichkeit zu. Aber die Eile, mit der er ohne Grund fortdrängt, verpflichtet mich, wach sam zu sein." „Du gefällst mir immer mehr! In dir steckt, scheint mir, ein kleiner Heinrich Morener." „Weshalb ein kleiner! Wenn ich die Schule und die Er fahrung meines Onkels hätte - wer weiß

— und als sie ihm jetzt die Hand reichte, fühlte sie deutlich, daß sie mit ihrem Harzen ganz wo anders war. von Ladis und Tösens nahmen an dem Rettungs- werk der umliegenden Holzhäuser teil. Der Schaden ist durch Versicherung teilweise gedeckt. Man vermutet, daß der Brand gelegt wurde. 7. Obgleich Heinrich Morener bemüht war, nach außen hin und in seinem Gedächtnis alles auszulöschen, was ihn an seine Vergangenheit erinnerte, hatte er doch den neunzehn jährigen Sohn seines Geschäftsfreundes Schnitter in die Bank übernommen

. Der junge Schnitter war bei seinem Vater, der sich mit allen Arten von Geldgeschäften befaßte, in die Lehre gegangen. Wenn Heinrich Morener Geschäfte hatte, die selbst ihm zu unsauber erschienen, dann ging er zu seinem Freunde Schnitter, der das Geschäft in seinem Namen tätigte und für die Uebernahme des oft nicht nur moralischen, sondern auch kriminellen Risikos eine hohe Gewinnbeteiligung erhielt. Schon ehe Heinrich Morener das Bankhaus Reichenbach übernahm, hatte er mehrmals versucht

, sich von Schnitter zurückzuziehen. Manches aus sichtsreiche Geschäft hatte er diesem Wunsche geopfert. Aber Schnitter, der die Absicht merkte, hielt zäh an Morener fest. Nicht so sehr aus Gewinnsucht, als aus dem Wunsch heraus, seinen Sohn in eine saubere Atmosphäre zu ret ten. Denn er kannte Heinrich Moreners Ehrgeiz, und dessen Absicht, nur so lange mit ihm zu arbeiten, bis er reich genug war, um es sich leisten zu können, nur noch anständige Geschäfte zu machen. Als Heinrich Morener dann eines Tages so weit

von Angestellten. Leute, die Schnitter heißen, gibt es in jeder Stadt. Kein Mensch wird aus den Gedanken kommen, daß Erich Schnit ter ein Sohn von Ludwig E. Schnitter ist." Heinrich Morener fühlte damals, daß seine Situation noch nicht stark genug war, um nein zu sagen. Und so kam Erich Schnitter ein paar Wochen, nachdem Heinrich Morener das Bankhaus übernommen hatte, zu Gebrüder Reichenbach L Co. Da es nahe lag, daß der junge Schnitter sich über das Verbot Heinrich Moreners hinwegsetzen und seine per

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