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Alpenländer-Bote
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Page 3 of 14
Date: 28.06.1925
Physical description: 14
Rigorosum auf der Mühle, und da gab es anderes zu denken; das Doktordi- plom bannte ihn auf den Schwitzsessel, selbst Ehren traut durfte ihn nicht stören. Fröhlich kehrte eines Tages der mit dem Doktor hüte gekrönte Heinrich nach Hause; es war, als ob ihm ein Berg vom Halse wäre und ungetriiüte Freude herrschte zu Hause bei dem Doktormahle. Fast wäre es dem alten Walter im Uebermatz seiner Freude herausgeschlüpft, daß die Hand Ehrentrauts für Heinrich bestimmt sei; doch besann

er sich wieder und beschloß, mit der Enthüllung noch zu warten, bis der Doktor mit dem Titel auch Mittel, d. h. einen Advokatenposten habe; denn nach seiner Meinung sollte ein Mann die Frau und nicht die Frau den Mann erhalten. Auch der Advokatenposten winkte schon entge gen, das Dekret nach Emaus war ausgefertigt. „Hat mir viel Mühe gekostet/ sagte Walter zu Heinrich, deine Dummheiten und Studentenstreiche bei den Iustizlern weißzuwaschen; du standest im schwarzen Buche der Polizei; du siehst

also, was dir deine Deutschtümlerei eingetragen hat. Ich hoffe, der Doktorhut wird dich gescheiter gemacht haben/ Heinrich schwieg und Röte stieg in seinem Ge sichte auf, teils aus Beschämung teils aus halb un terdrücktem Unmute. Und auch Ehrentraut wurde bis über die Ohren rot; es tat ihr weh, daß der Vater diesen Punkt be rührt hatte. Walter hatte geglaubt, damit den letzten Trumpf zur gänzlichen Bekehrung Heinrichts aus gespielt zu haben. Für den Sonntag war von ihm ein Festessen angesagt. Doch da kam die Nachricht

Spitzelwesen Metternichs!" Und Doktor Eisenbart war wie elektrisiert, er war mitten unter den Krakeelern und schrie sich heiser; er vergaß auf Walters strenge Hausord nung; er kam erst nach Mitternacht nach Hause. Mch ging Walter in seinem Zimmer auf und ab, und als er den Doktor kommen hörte, nahm er das Licht, öffnete die Tür und sagte mit halb wehmüti ger Stimme. „Heinrich, das hätte ich von dir nicht verdient und nicht erwartet: mit Tagesanbruch verlassest du mein Haus. Gute Nacht!" Heinrich

wollte sich entschuldigen, doch Walter hatte die Tür schnell hinter sich zugeschlagen und den Riegel vorgeschoben. In seiner Aufregung sprach Heinrich halblaut: „Auch recht!" Uird er kehrte wieder um und schon war er daran, die Haustür aufzusperren, da faßte ihn eine sanfte Hand am Arme: „Heinrich, was willst du tun?" flüsterte eine weibliche Stimme leise; Tränen fielen heiß auf seine Hand. Es war Ehrentraut. In peinlicher Stimmung hatte sie nach sieben Uhr mit dem Essen auf Hein rich geharrt; er war sonst immer

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Kitzbüheler Nachrichten
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Page 5 of 8
Date: 21.09.1940
Physical description: 8
der Mund bewun dernd offen stand. Und hinter der „Vereinsamten" ein Schweif von Verehrern. „Heinrich, wer ist das?" Sophie wandte den Kopf. „Die Gaby Parchan, die in dem Film die Hauptrolle spielt. Ai» dieser Abendtoilette hat sich mindestens ein Mann halb ruiniert." Es wurde dunkel, das Orchester setzte ein, die Vorstellung begann. Lieffch-Natt war sehr ruhig. So ging es immer. Tage vorher quälten ihn Zweifel; war der Augenblick aber erst da, dann nahm er die Dinge, nie sie eben liefen. Und es wurde

, Lieffch-Natt" kein Ende nahmen, da wußte die Gaby Parchan, was sie zu tun hatte, um sich beliebt und populär zu machen. Als Heinrich "sich inmitten seiner Mitarbeiter vorne'gte, drückte die Diva einen der großen Sträuße, die sie erhalten hatte, Heinrich in die Hand. Dann umarmte sie ihn, küßte ihn und winkte ins Parkett hinab, als ob sie in Demut und Bescheidenheit sagen wollte: „Nicht uns gilt die Ehre, son- foertt diesem genialen Leiter des Ganzen!" Brausende Bravorufe durchtobten das Haus. Gaby Par

chan war die unbestrittene Herrin des Abends! ♦ Heinrich hatte es abgelehnt, nach der Vorstellung ein großes Fest zu veranstalten. Die Darsteller und Mitarbeiter wollte er an einem der nächsten Tage zu einer kleinen, in timen Feierlichkeit in einem guten Weinlokal vereinigen. Heute gesellten sich den beiden Damen aus Leipzig nur noch Frau Natt zu, Tostary, der besonders belohnt werden sollte, und die beiden Direktoren der Stesta und Iduna. Man saß in einem reservierten Raum des vornehmen

Restaurants und sprach den Abend durch, aber so zufrieden alle sein konnten, es drängte sich etwas Frostiges in die Stimmung. Mit großen Augen blickte Sophie oft fragend in die Runde und blieb forschend auf Heinrichs Antlitz haften. Auch die alte Reichsgerichtsrätin blieb einsilbig und zurückhaltend. Ihr war die Szene, wie die blendend schöne Gaby ihren künfti gen Schwiegersohn ungeniert vor zweitausend Menschen küßte, schwer auf die Nerven gefasten. Natürlich hatte es Heinrich nach seiner Rückckehr

in die Loge, wo die Damen gerade damit beschäftigt waren, ihre Mäntel anzuziehen, nicht an einer Erklärung fehlen lassen. Aber man merkte ihn doch an, daß er erregt und verstimmt war. An den Gebräuchen beim Film gemessen, wo man sich ungeniert gab, hatte die Parchan gar nichts verbrochen. Und trotzdem war Heinrich! die Sache in hohem Maße peinlich, weil in der Öffentlichkeit an diese Kußaffäre allerlei Kom binationen geknüpft würden. — Und vor astem der Eindruck auf Sophie! Gaby Parchan hatte sehr wohl

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Kitzbüheler Nachrichten
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Page 5 of 8
Date: 31.08.1940
Physical description: 8
und künstlerischer Leiter. Er Mt mit zu denen, die in jungen Jahren hinaufgehoben wurden, dank ihrer Intelligenz, ihrem Fleiß e, ihrer klugen Voraussicht, oh — "Heinrich Natt, fast ein Knabe noch!, als bei Langemarck kämpfte, ist ein Genie!" Atemlos hielt Sophie inne, ihre Augen leuchteten!. Vor ihrem seelischen Blick tauchte jener Abend- in Lille auf, jene Nacht! Jene Nacht bcs 1 Schreckens und des Glückes. Sie hatte später nichts bereut, auch dann nicht, als sie nichts mehr von dem Geliebten hörte

-Deutschland hatte noch nicht Wurzel schlagen können. Oder Sophie erkannte mit scharfem Blick die seelische Hohlheit tes 1 Bewerbers, der nicht zu ihr paßte. i Dann folgte die Versetzung des Vaters nach Leipzig. Hier war es der Staatsanwalt Dr. Luck, der ihr nach langem, vergeblichem Werben Herz und Hand bot. Sie schwankte. Sie war nicht mehr die Jüngste, was sollte sie tun? Da kam ein Brief aus Groß-Parin, von der Schwester Magdalena, in dem diese von Heinrich Liersch-Natt schrieb und die Einladung

. Dann aber kam die Stunde, wo wiederum der Kraftwagen des Generaldirektors Heinrich Liersch-Natt vorfuhr und auf der Freitreppe des Herrenhauses drei Damen den Gast will kommen hießen. Groß und klar blickte Sophie Heinrich in die Augen,^ als sic ihm die Hand reichte. So, als ob sie forschen wollte: Bist du noch der, der du früher warst, oder hat der Erfolg dich zum Schlechten gewandelt? Haft du mich vergessen wollen, oder war es wirklich nur der Zufall, der uns schied? Auch Cordula musterte Natt

kam. Der Gräfin aber fiel es auf, daß er mit keinem Wort stiner Anwesenheit in Lille Erwähnung tat, was feinen guten Grund haben mußte, denn sie wüßte, daß Sophie mit Heinrich Natt in dem EtappeNquartier zusammengetroffen war, wenn auch, — wie sie erzählte — nur für einen flüchtigen Augenblick. Es ging gegen Abend, die Hsstze kiest nach. Tie beiden Tomen des Hauses begaben sich in die Wirtschaftsräume, um einige Pflichten zu erfüllen und für die Abendmahlzeit zu sorgen. Während dieser Zeit

schwer, spürte mit den feinen Sinnen des liebenden Mädchens, daß viesteicht jetzt schon die Entscheidung fasten mußte, denn wenr, er heute schwieg, würde er auch morgen nW-sprechen. Sonne stand 'hinter dem Walde, lange Schatten griffen über den schmalen Weg, von jenseits öer Wese rief in kurzen Abständen der Kuckuck. Und plötzlich blieb Heinrich vor einer kleinen 'Lichtung stehen. Er blickte sich um, sie waren allein, niemand 'störte sie. Tn trat er vor das 'junge Mädchen, nahm den schmalen, feinen

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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Page 6 of 16
Date: 24.09.1911
Physical description: 16
beständig auf und ab? War das der Michel, der da alles aus kramte, was im Felde passiert war? Heinrich hatte bei dem Gedanken etwas wie eine Empfindung von Unwillen — er selbst wollte das offenbaren, was ihm seine volle Ehre vor aller Augen wiedergab, wenn auch von dem Groß vater und dem Büschen niemals an dieser Ehre gezweifelt worden war. Im voraus schon weidete er sich an der Freude, welche die beiden alten Leute bei seiner Eröffnung empfinden mußten und malte sich mit innerlichem Entzücken

— der Hellberger glaabt's aach nit mehr — deswege' is er do!" Adam Hellberger hatte schweigend zur Seite gestanden, als wolle er die Gefühlsergüsse der Wiedervereinigten nicht stören. Jetzt, als sein Name genannt worden war, trat er auf den jungen Schmied zu, der sich langsam aus den Armen des Großvaters löste und bot ihm die Hand. „Heinrich," sagte er dabei einfach, „ich Hab' dir unrecht getan — trag mir's nit nooch!" Und als Heinrich, immer noch befremdet über die Anwesenheit von Janchens Vater

, einen Augenblick zögernd stand, fuhr dieser fort: „Der Schein trügt, Heinrich — des is e' wohr' Sprichwort! Ich hab's erfahr'n, un' ich" — hier schlug sich der Sprechende mit der Hand auf die Brust — „ich bin nit der Mann, der sich uff en Irrtum versteift, wenn er ihn eingesehe' Hot! Deswege' sag' ich dir: So wenig, wie dein braver Vatter en Dieb gewese' is, so wenig kannst du gestohle' hawe', un' wenn's die ganz Welt behaupt'— ich glaab's nit! Is dir des genug, un' willst du mir jetzt die Hand gewe

'?" „Des is e' Wort, Hellberger — des is e' Wort!" rief Heinrich aufjubelnd und faßte mit festem Druck die Hand des vor ihm Stehenden. „Domit macht Ihr alles gut — alles! Un' jetzt, noochdem Ihr mir mei' Ehr' widdergebt, noochdem Euer Janche' mir gesagt hot, daß sie fest an mei' Unschuld glaubt, ohne daß Ihr en Beweis for die Unschuld habt — jetzt will ich Euch aach de' leiseste Zweifel nemme'! Do — lest!" Damit hatte er ein Schriftstück aus der Tasche ge zogen und reichte dasselbe dem Bauern, der es entfaltete

, und nachdem er gelesen, in grenzenloser Ueberraschung das Papier sinken ließ. „So klärt sich die Sach' uff — der is es gewese'?" entfuhr es ihm. „Awer, Vatter, dann lest doch!" rief da Janchen, die in atemloser Spannung dem Vorgang gefolgt war und jetzt den Versuch machte, dem Vater das Schriftstück aus der Hand zu nehmen. Mit einer abwehrenden Handbewegung trat Adam Hellberger einen Schritt zurück, nahm das Blatt mit beiden Händen und sagte: „Hört zu!" Dann las er: „Auf Anstehen des Füsiliers Heinrich

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Kitzbüheler Nachrichten
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Page 5 of 8
Date: 10.08.1940
Physical description: 8
Liner von LANG E M ÄRCK Roman von Felix Naumann 6. Flvrtsetzung Am Abend war der große Saal, den man im Gemeinde haus für Theateraufführungen hergerichtet hatte, bis zum letzten Platz besetzt. Ueber 1000 Menschen füllten den Raum. Offiziere aller Grade, Krankenschwestern, die frei waren, Verwundete, Kämpfer von der Front, die gerade dienstlich in L. zu tun hatten, einige höhere Persönlichkeiten der Zivils Bevölkerung stellten sich ein. Wie hatte sich nun Heinrich Natts Lebensweg gestaltet

mit den Russen. Heinrich sah und sprach Cordula nur zu eimal in Gegenwart der Gräfin. Tas junge Mädchen blieb ein wenig scheu, 01 $ ch es nicht aus sich herauszugehen wagte. Man redete vom Kriege und seiner vermutlichen Dauer. von Natts Wirken und Schaffen auf dichterischem Gebiet und anderen Dringen. Aber es blieb nach diesen Zusammen künften doch eine gewisse geistige Leere, die Heinrich traurig stimmte. Es war die unsichtbare Mauer, die zwischen ihm und dem Grafenhause aufgerichtet blieb, so freundlich

man sich auch herüber und hinüber die Hände reichte. Der mehrmonatige Aufenthalt in der schönen Taunusstadt brachte dann durch die Auffrischung einer alten Bekanntschaft einen einschneidenden Wechsel im Leben Heinrich Natts. Als er eines Tages 'in den Anlagen spazieren ging und die laue Frühlingsluft des Märzmondes in sich einsog, trat plötz- ein Herr an ihr: heran und legte ihm die Hand auf die Schulter. „Irre ich mich auch nicht? Herr Heinrich Natt?" Es war der Charakterdarsteller und Oberregisseur vom Hcftheater

Brüdern Erbauung und Zerstreuung zuzuführen, zum ersten Male im Kreise von Künstlern und hochstehenden Männern des sozialen Lebens erörtert wurde. Mit Feuereifer warf sich Heinrich Natt auf diesen Plan. €>: entwarf Einzelheiten, brachte sie zu Papier, machte bestimm-, te Vorschläge und je mehr die Erkenntnis emporwuchs, daß dieser Krieg vielleicht noch sehr lange dauern und an die geistt- ge und physische Kraft der Streiter ungeheure Anforderu'n- stellen werde, um so rascher schritt

die Verwirklichung.voran. Einzelne Mnstler reisten in die Etappe und bis an die Front. Kleine Gesellschafetn folgten. Die Oberste Heeresleitung stand den ihr unterbreiteten Plänen sehr wohlwollend gegenüber. Uno allmählich wuchs auch- Heinrich künstlerisch! in das Werk hinein, das er mit hatte gründen helfen. Der junge Frontkämpfer war im Sommer 1915 soweit nieder hergestellt, daß er für die Etappe tauglich geschrieben wurde. Einflußreiche Freunde, die er sich in der Wiesbadener Zeit gewann, sorgten

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Tiroler Post
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Page 10 of 20
Date: 18.10.1912
Physical description: 20
, Realitäten und Geschäfte wer den dortselbst zum Kauf oder Verkauf ohne Vorfpcscn in Vormerkung genommen. 8978 „Es ist zu feucht hier, Mutter. Du hast Kopfweh." „Kind, so habe ich die Sonne noch nie ge fühlt. Wie das glüht und hämmert hier an der Schläfe!" Heinrich blickte ängstlich die Mutter an. Wie das ganze Gesicht glühte. „Mutter, dr; solltest dich mehr schonen, man kann zuweilen auch zu viel tun; besonders bei einer solchen Hitze, wie wir sie heute hatten." „Die Arbeit muß getan sein, Heinrich

," war die kurze Antwort. Der Angeredete sah besorgt in das jetzt blaß werdende Gestcht. Er nahm den Arm der Mutter und sagte: „Komm, wir gehen ins Haus, hier ist es zu feucht und du mußt ruhen." „Mein Kopf! Wie es brennt!" klagte Frau Hofsteuer und schritt an der Seite ihres Sohnes dem Hause zu. Es gelang diesem nach längerer Ueberredung, die Erkrankte ins Schlafzimmer zu bringen. Erschöpft sank sie auf das Bett. „So, ich will schlafen," sagte Frau Hof- stetter und schloß die Augen. Heinrich ent fernte

sich. „Wenn das nicht nur die Folgen eines Sonnenstiches sind", murmelte er. „Wenn Mutter doch nicht so ganz in Arbeit aufgehen wollte. Hände genug, aber sie kann im Hause nun ein mal die Ruhe nicht finden. Als Heinrich den Hausstur betrat, öffnete sich die Haustür und der Vater trat ein. „Naß bis auf die Haut, Heinrich. Doch was schadets. Ein solches Bad tut gut. War das aber m m m m m m o m m Lmo- ieum u. Wactss- fiadi in Fabriks- Preisen. Spezial-üüssteitiings-Gesdiff In InnsM nur Leowlsfr.) EDUARD KOGLER ! DDif

beherzigt und geübt wird. Die An wendung ist kinderleicht und nach Dr. Oetkers Rezepten, die gratis verabfolgt werden, jedes Mißlingen ausgeschlossen. 7 M Dr. Oetkers Backpulver ist mit Rezepten überall vorrätig. Man achte darauf, die echten Fabrikate Dr. Oetker zu erhalten. 731 g auch heut eine Hitze. Hätte ich das geahnt, hätte ich den Gang nach der Stadt aufgeschvben. Ich will mich schnell umziehen, dann ist alles gut." Während Hofstetter die Treppe hinausstieg, berichtete Heinrich kurz

vor sich hin und hielt nachden kend eine halbwelke Rose in der Hand. Ein Blatt nach dem andern fiel aus den Fußboden, er merkte es nicht. Daß die Blätter fallen, um Früchte zur Reise zu bringen, daran dachte er auch nicht. „Wann wird Betty zurückkommen. Vater?" „Ich hoffe schon in diesen Tagen." „Ist Mutter jetzt beruhigt? Gibt sie gern ihre Einwilligung zu Bettys Verbindung?" „Ja, Heinrich. Mutter hat Hermann liebge wonnen. Er hat es verstanden, sie richtig zu be handeln. Er ist ein guter Sohn seiner Mutter

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Kitzbüheler Nachrichten
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Page 5 of 8
Date: 27.07.1940
Physical description: 8
Liner von LANGEMARCK Roman von Felix Naumann 4. Fort setz u n g Das alles tat sie mit solch flinker Grazie, daß jeder der meist jungen Leute sich freute, der mit ihr zu tun hatte und von ihr betreut wurde. Als .Heinrich an diesem Abend auf sein Zimmer zurück« kehrte, machte er sich zunächst wieder über die Bücher her. Dann aber packte er sie sorgfältig in den Schrank und über- legte, ob er den Brief der Mütter jetzt 'schon lesen sollte oder erst am .heiligen Abend, für den er doch bestimme

Ein kleines Eckchen nur — herausgeschnitten . . . Es zeigt uns Deutschlands blanken Ehrenschild, Und wie wir kämpften, bluteten und litten Wie unsere Jugend, hohen Geistes voll. Gleichwertig stand 'den Alten an der Seite — Tie Tür öffnete sich nach kurzem Klopfen. Heinrich! wandte teil Kopf. Eine Ordonanz erschien und überreichte eine Be suchskarte. „Ter Herr möchte den Herrn Unteroffizier spre chen." Natt laß erstaunt: Dr. Alwin Goldschläger, Kantonal- tat, Ingenieur und Bauunternehmer. Genf. Er nickte

: „Ich lasse bitten." Ein großer, breitschultriger Mann mit grauem Bart und Haar trat ein. Einen Augenblick schien er im Nahmen zu zögern, dann schritt er über die Schwelle und streckte Natt, ler seinem Besuch entgegengegangen war, die Hand hin. „Sie sind der Kriegsfreiwillige Unteroffizier Heinrich! Natt aus Grcß-Parin, rächt wahr, ich irre mich doch! nicht?" „Ter tritt ich! Was verschafft mir die Ehre Ihres Be suches ?" Ter Herr mit den breiten, offenen Gesicht, der an der Grenze der Sechzig stehen

, meine F!rau, die mir vor einem Jahr der Tod nahm, war die Schwester Ihres Vaters — !" , 'Heinrich lehnte sich in den Stuhl zurück Und atmete schwer auf. „Mein Onkel? Ith habe nie etwas voN einem Verwand ten gewußt!" Goldschiläger streckte die Hand aus. „Komm, schlag ein, das, was ich heute zu sagen habe, laßt sich besser Vorbringen und verliert auch seine Schärfe, wenn "der Onkel zum Neffen spricht und nicht ein Fremder zum Fremden! Ich! muß de Manche Punkte berühren, die schmerzlich sind. Die Haupt

- sachie aber ist, daß 5ie Unterredung ein erfreuliches Ende, nimmt, und das hoffe ich!" . Und der alte Herr begann zu erzählen, ganz schlicht und Erstach. „Das sind jetzt etwa 35 Jahre her, da gründete!»» Wei junge Architekten, der Dir. Goldschläger und Heinrich Natt, eine Baufirma. Zuerst ging alles gut, denn ich hatte Mein kleines Erbteil mit eingeschlossen. Dann heiratete Ich die Schwester meines Teilhabers Natt, deines Vaters." Goldschlägers Züge veränderten sich jetzt. Sie umdüster- ten

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Kitzbüheler Nachrichten
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Page 5 of 8
Date: 28.09.1940
Physical description: 8
Liner von LANGEMARCK Roman von Felix Naumann 13. Fortsetzung. Wichtige Anordnungen waren zu treffen, Streitigkeiten zu schachten und vieles andere mehr. So mußte sich LierschMrtt dazu entschließen, zur Führung durch die Ateliers seine Braut tem Regisseur anzuvertrauen. Sophie wollte dann um ein Uhr am kleinen Vorführungsraum sein, wo der Tonfilm zur Widergabe gelangen sollte. Heinrich war an 'diesem Tage von einer Nervosität, die er sonst kaum kannte. Er beklagte es bitter

nahmen. Dostary war mit den Massenszenen voll beschäftigt, so daß Heinrich faßt alle Regiefragen, die sich für die kom menden Aufnahmetage ergaben, selbst entscheiden Mußte. So war es Mittag geworden. Nervös blickte Liersch zuweilen nach der Uhr. Noch hatte er eine halbe Stunde Zeit, so daß die beiden Direktoren der Stella und Iduna zu wichtiger Besprechung eintreten konnten. Aber nach wenigen Minuten schon hörte man von dem Platze her, der etwa! fünfzig Schritte vom Büro entfernt lag

draußen vorüber, Schritte schMen. Tann wurde die Tür aufgerissen, und bleich wie der Tod stand der Regisseur Martens im Rahmen: „Um Gottes wil len, Herr Generaldirektor, kommen Sie, ich bin unschuldig — ich —" Er Sonnte nicht zu Ende reden. Liersch schob den Zitternden zur Seite, und, begleitet von den Herren, stürzte er nach dem Platz, wo Hunderte von Manschen ein Auto umstanden. Mt beiden Armen brach sich Heinrich Bahn. Schon kamen Leute mit einer Tragbahre. Liersch bot sich! ein schrecklicher

nachmittags war die Operattvn vollzogen. Heinrich Lieflch saß im Vorzimmer des Saales, das Haupt in die Hände gestützt, ein völlig gebrochener Mann. Er wußte nur, daß im Augenblick keine Lebensgefahr bestand, das andere verschwiegen die Aerzte. Immer wieder ging ihm durch den Kopf: „Sie hat es absichtlich getan, die Parchan, sie hat es gewollt!" Würde sich das je aufklären lassen? Und die Stunde der Entscheidung nahte. Ter Chefarzt kam hierein und nahm neben Liersch Platz. ,-Herr Generaldirektor

, die Operation ist den Umständen nach gut verlaufen. Wir wissen nur noch nicht, ob innere Verletzungen ernster Art vorliegen. Ihre Braut ist zur Stunde aus der Narkose noch nicht erwacht. Hoffen Sie — es ist noch Hoffnung vorhanden!" Heinrich hob das aschgraue Gesicht und blickte den Arzt fest an. „Verheimlichen Sie mir nichts, welche Operation haben Sie vvrgenomMen?" Eine Weile Schweigen folgte. „Wir — mußten — das rechte Bein bis zum Knie abnehmen, es war da nichts Mehr zu retten!" L^rschl brach

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 5 of 16
Date: 19.09.1925
Physical description: 16
. Dr. Grünewald) gegen eine' vierköpfige Diebsgesellschaft: Robert Heinrich, Handelsange stellter, 1904 in Linz geboren, Heinrich Schweiggl, Hilfsar beiter, 1905 in Innsbruck geboren, Erich Fischer, ohne Be ruf, 1900 in Innsbruck geboren, und Ernst Todeschini, 1904 in Telfs geboren. Der erste Einbruch beim Kriminalbeamten. Am 29. April wurde am hellen Tage aus der versperr ten Wohnung in der Schöpfstraße eingebrochen, als die Wohnungsinhaberin bei einem Begräbnisse war. Die Diebe entwendeten 2 Anzüge

, 1 Samtweste, 1 Doublekette, 1 Photo apparat, 2 Paar Schuhe und 1 Reisekorb. Am 30. April wurden Heinrich und Schweiggl von zwei Kriminalbeamten im Besitze eines Reifekovbes bei der Jnnbrücke gesehen, doch wußten diese noch nichts von dem erwähnten Einbruch. Später wurde in Erfahrung gebracht, daß eine Bursche, des sen Beschreibung auf Schweiggl paßte, beim Trödler Sulz berger einen Korb und zwei Anzüge zum Kaufe anbot. Glei chen Tages wurde Heinrich auf der M.-Theresienstraße be troffen und verhaftet

. Er trug noch die gestohlene Uhrkette bei sich, wodurch sich der Verdacht verstärkte. Heinrich be hauptete jedoch, die Kette vor Jahren gekauft zu haben. Don einem Reisekorb wollte er überhaupt nichts wissen. Schweiggl wurde am nächsten Tage verhaftet und leug nete ebenfalls. Den Korb habe er von einem Unbekannten zur Hinterlegung in der Bahnhofgarderobe übernommen und diesen Auftrag auch ausgeführt. Was weiter mit dem Korbe geschah, wiste er nicht. Ms er aber dem Trödler Sulzberger gegenübergestellt

wurde, gestand er, demselben zwei Anzüge und einen Korb gebracht zu haben, doch stamm ten diese von jenem Unbekannten. Die Hausdurchsuchung bei Heinrich förderte die ent wendeten Schuhe zu Tage, trotzdem leugnete Heinrich weiter und konnte nicht sagen, wieso die Schuhe in feinem Zimmer in einem Bürstenhalter versteckt seien. Photoapparat usw. waren im Keller versteckt. Durch weitere Nachforschungen wurde festgeftellt, daß der Trödler Zill Korb und Anzüge von einem „Ernst Hostr" um 30 8 kaufte

. Dieser „Hoferst entpuppte sich als Schweiggl, der nun notgedrungen zugab, die Sachen von Heinrich über nommen zu haben. Heinrich baute auf dieses Geständnis eine neue Lüge. Auch er habe die Sachen nur von einem gewisten Riegler zum Verkaufe übernommen, um auf diese Weise ein an Riegler gewährtes Darlehen von 20 8 hereinzubringen. Diese Erzählung schmückte er mit vielen Einzelheiten, um Glauben zu finden, und blieb auch bei der Verhandlung dabei. Dachbodeneinbrüche. Heinrich ist im Einbrechen in Wohnungen

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Kitzbüheler Nachrichten
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Page 5 of 8
Date: 24.08.1940
Physical description: 8
Einer von langemarck Roman von Felix Naumann 8. Fortsetzung. Tie neue Zeit hatte Mt ungeheurem Pflug das Erd« reich alter Auffassungen durchwühlt. Sank nicht langsam die Mauer nieder, die tyn Heini Natt von der Komtesse Bohlen schied? Rückte der Generaldirektor Heinrich Natt dem verwaisten Mädchen, das auf schwer verschuldeter Scholle saß, ein wenig näher? Nun tauchte die andere auf, die Mehr Anrecht auf ihn besaß, die befugt war, vor ihn hinzutreten und zu sagen: Zahle mir das jetzt zurück

, was ich dir Ln jener Nacht als Darlehen auf die Zukunft schwenkte! Am Eingang der Allee kamen ihnen die junge Gräfin Bohlen und Frau Natt mit dem Inspektor entgegen. Brand meldete, daß der Kraftwagen vor der Türe stehe. Frau Natt drängte Heinrich. „Es wird Zeit, wir fahren gut vier Stunden bis Berlin, auch die Damen müssen zur Ruhe kommen." Man ging gemeinsam durch den Vorgarten. Da stutzte Heinrich an einer weißen Bank, die vor dem Hause stand. Der rote Schirm, der sonst darüber leuchtete, fehlte heute. Er ergriff

der Mütter Arm und sagte: „Erinnerst du dich« noch, hier saß, ich an jenem Nachmittag, als ich dpni durchgehenden Odysseus aufhielt, vor mir ein Glas Milch und ein Stück Gugelhupf! Oh, ich sehe das so deutlich vor mir, als ob es gestern gewesen wäre. Und damals entschied sich mein Schicksal!" Leise antwortete die alte Dame: „Um so mehr hast du die Pflicht zur Dankbarkeit!" Beim Abschied am Wagen wandte sich Heinrich an die Gräfin Bohlen: „Würden Sie die Güte haben, Frau Grä fin, Ihrer Freundin, Fräulein

stehen und sah ihre Schwägerin erstaunt an: „Wie kommst du darauf? Du bist doch nicht etwa eifersüchtig? Ich glaube nicht, daß! etwas Ernstliches da hintersteckt, denn Sophie war sehr zurückhaltend und streng erzogen, aber geschwärmt hat sie stark für dm Künstler und Dichter Heinrich Natt." 7. Kapitel. Weit vor den Toren Berlins- war sozusagen auf freiem Acker eine neue kleine Stadt erstanden, das Filmgelände der Gesellschaften Stella und Idunas Heute war ein großer Tag. Man drehte die letzten Szenen

m dem Film: „Das blaue Diadem". Heinrich Liersch-Natt hatte das Manuskript entworfen und leitete selbst die wichtigsten Szenen, während der sehr iücht- % Oberregisseur Tostary die Leitung des Uebrigen hatte. Die Junisonne schien heiß herab', überall wimmelte es von Statisten, die während der Pausen Schutz im Schattm der wenigen Bäume oder in der Kantine suchten. Im Büro der Stella-Iduna saß der Generaldirektor weit in den Sessel zurückgelehnt und hörte sich mit unbeweglichem Gesicht die Klagen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 2 of 8
Date: 30.07.1923
Physical description: 8
der Verelendungsmaschinerie ein solches Sicherheits ventil anzubringen. Seine Valuta hatte bis zur Zeit des Ruhreinbruches verhältnismäßig geringe Schwankungen zu verzeichnen: es ergab sich daher keine zwingende Notwendigkeit, für die Aufrecht erhaltung des Reallohnes ständige Kämpfe zu füh ren. Und nun, da das Unglück auf Deutschland förmlich über Nacht hereingebrochen ist, müssen mit den Unternehmern und der Regierung erst Ver handlungen geführt werden, um das Versäumte Der Glockenrummel. Heinrich glaubte die deutschen Fürsten

auf seiner Seite, täuschte sich aber, es kam anders. Die Fürsten er klärten den Lehenseid für gelöst, von den Bischöfen hatten sich bis auf wenige auf Seite des Papstes begeben; Sachsen ging für Heinrich IV. verloren. Gregor VII. hatte alles erreicht, was er wollte, und schwelgte in übermütiger Freude. Hatte doch der deutsche Fürstentag zu Tibur — 16. Oktober 1076 — erklärt, der König sollte in allen Dingen dem Papste sich unterwerfen, seine Fehler gegen den Papst öffentlich bekennen und zur Buße

sich anheischig machen. Seine Lossprechung vom Banne müsse längstens bis zum 22. Februar 1077 — dem Jahrestag der Ban- nung — erfolgt sein. Habe er bis dahin keine Lossprechung erwirkt, so sei ihm Krone und Reich für immer genom men. Als Heinrich sah, daß fast alle deutschen Fürsten den Lehenseid vergesien hatten, machte er sich auf, um den Papst zu bitten, ihn von dem Banne und Interdikt zu lösen. Grgor hielt sich in der auf einem steil abfallenden Fels liegenden, mit einer dreifachen Mauer umgebenen Burg

Canossa bei Reggio in Italien auf. In ihren Mauern befand sich eine Kirche und ein Kloster. Jetzt ist alles eine Ruine und zahlreiche Bauern hausen am Fuße des Berges. Früh war der Winter eingebrochen und da feine Feinde die Alpenübergänge besetzt hatten (Albert Jäger: Geschichte der landständischen Verfassung Tirols, Innsbruck 1881.), so nahm Heinrich den Weg über den Mont Cenis, dessen Pässe vollkommen verschneit waren. Die Geschichtsschreiber erzählen uns: In strenger Winter kälte, am 25. Jänner

1077 erschien der König mit noch einigen Gebannten barfuß und in härenem Lusthemde vor d«n Schloßtore der Burg Canossa und verlangte Einlaß. Doch ftuchtlos. Dieses klägliche Schauspiel wiederholte I sich am anderen Tage, Heinrich wurde nicht müde, unter Tränen die Barmherzigkeit dieses sonderbaren Stllver- treter Gottes anzuflehen, den selbst seine eigene Umge bung kniefällig um Mitleid bat. Endlich am dritten Tage, und zwar zumeist auf das Zureden des Abtes von Clugni, gab der Hartnäckige

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Kitzbüheler Nachrichten
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Page 5 of 8
Date: 05.10.1940
Physical description: 8
der Erfolge und Nieder lagen, dieses Gemisch! aus Ernstem und Bizarrem! "Als Heinrich Liersch seine junge Frau zu Grabe getragen hatte, begann er seine Beziehungen zum Konzern der Stella und Iduna zu lösen. Fäst mit Gewalt wollte man ihn Hali ten, aber Heinrich strebte fort von Berlin, fort aus der Um gebung, die nur schmerzliche Erinnerungen weckte und ihn nicht zur Rühe und Wiedergenesung kommen ließ. Ein anderer Erdteil, andere Menschen, andere Verhältnisse, das brauchte er. Und bald nach dem Tode

. — Als er in Bremerhaven an Land stieg, meldeten schon alte Zeitungen, daß Heinrich LierschMatt zunächst für den deutschen Film kaum in Frage komme, da er sich ganz deM Theater widmen wolle. An einem Nachmittag traf er in Zehlendorf ein und fand die Mütter ein wenig müder und etwas grauer geworden, aber sonst gesund an. Und dann, als der erste Trubel der Begrüßung vorüber war, bat Heinrich um die Schlüssel zuM unteren Stockwerk. Tie Mütter blickte den Sohn fragend an. „Jetzt schon? Es ist doch alles verpackt

soll, so wirst tu liebevoll verneinend das Haupt schütteln! Tu ha>st mich selbstlos geliebt und du wistst, daß« ich wieder glücklich! werde. Die andere, die soll nicht vor dir stehen, und deine lieble Gestalt verdecken, sondern neben dir, und sie ist es wert!" Und Heinrich Liersch-Natt war, als oft von den Wänden eine Antwort widertönte, die seinen Entschluß! billigte. Als Mütter und Sohn beim Abendbrot saßen, sagte Hein rich: „Morgen will ich zum Friedhof hinaus und etmerr Kranz auf Sophies Grab niederlegen

die Damen schön, daß du wieder in Deutschland bist, und du selbst hast ja von Bremen aus geschrieben, daß du bald zum Besuch kommen woll test , " 5 Liersch blickte auf: „Woher weißt du das alles?" „Cordula hat mich angerufen!" Da nickte Heinrich vor sich hin. „Nun wollen wir sehen, wie alles wird." ' Es gibt keine Jahreszeit, die so voller Reize ist wie der Herbst. Gewiß, etwas Melancholisches ist über sein Wirken und Weben gebreitet, denn alles gemahnt an den kommenden Winter, an Nebel und Stürme

forderte seine Reichte. Man aß zunächst gemeinsam zu Mittag, und Cordula hatte den alten Brand mit dazu gebeten. Am Nachmittag aber zog sich Frau Natt ein wenig zur Ruhe zurück. Gräftn Magdalena hatte mit dem Inspektor Geschäftliches zu erledigen; so blieben Heinrich und Cordula auf sich angewiesen, und sie beschlössen, einen Spaziergang nach dem Pariger Holz zu machen. Rings um das Gut lag die Landschaft in bunte Tinten getaucht. Die Sonne stand an einem HimMek, wie er wolken loser und tiefer

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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Page 6 of 16
Date: 27.08.1911
Physical description: 16
auszuklären. Dußhalb — so war es feine Absicht — wollte er noch auf dem F stplatz den alten Hellberger aufsuchen und ihn um eine Erklärutrg über sein abweisendes Verhalten bitten. Je mehr er sich dem Altenstein näherte, desto mehr befestigte sich in ihm dieser Entschluß. Der Lärm des Festes wurde deutlicher: trotz der begirmenden Dämmerung war dasselbe noch in vollem Treiben. Als Heinrich wieder beit Festplatz betrat, brachte eben ein auf einem leeren Bierfaß stehender Bursche in launiger Rede ein Hoch

Musckklängen rollten die Wagen den Abhang hinab der Landstiaße zu, und wo ans dem Berggipfel noch vor wenigen Minuten die ausgelassenste F öhlichkeit geherrscht hatte, da lag jetzt das feierliche Schweigen des Waldes. Vergeblich hatte Heinrich Körner nach allen Seiten gespäht, um Jauchen Hellborger und ihre Eltern zu entdecken. Die Familie mußte zu Fuß nach Hause gegangen sein, denn als der Wagen, auf welchem sie gekommen, vorfuhr, bestiegen ihn nur die anderen, an dem G« fährt teilhabenden Leute

. Nach einer guten halben Stunde rollt u die Wagen unter latitem Hallo in die Dorfgass.' Althofs ein; die Weibsleute wurden, wie sich die Burschen scherzend aus drückten, „abgeladen", dann die Pferde ausgospannt, und unter dem Vortritt der Musik begab sich die männliche Jugend in den „Löwen". Dort war das vordere Gastzimmer schon vollständig von Gästen angefüllt, so daß Heinrich und seine Kameraden sich in dem hinten gelegenen Herrenstübchen einen Platz suchen mußten, wo ebenfalls schon eine Anzahl Burschen

, einer der mit Heinrich Körner ein tretenden Burschm, diesem zu. „Do könne' wir Widder blau aulaafe bei dem seine Uffschneidereie!" Heinrich Körner kannte den Fremden. Es war ein Reisender in Manufakturwaren, der für sein Frankfurter Haus alljährlich mehrere Male die Gegend besuchte und jedesmal, wenn er nach Alihof kam, im „Löwen" über- nachtete. Das Bild eincs echten Reiseonkels, behauptete er, geborener Berliner zu sein, was auch durch seine Mundart bestätigt wurde, wie nicht minder durch die Unermüdlichkeit

hierzulande! Ick wette, dat der Brocken im Harz mindestens noch eenmal so hoch is, wie euer höchster Hügel — wie heeßt er doch gl ich — Feldberg gloob ich!" „Oho, sell is awer annerscht! (anders). Der Herr will uns was weismache'! Usf de Feldberg hot mer von Niedernhause' aus über vier Stund' zu steihe'!" riefen mehrere Stimmen durcheinander und alle drängten sich an den Tisch, so daß Heinrich Körner dicht neben den schwadro nierenden Berliner zu fitzen kam. „Pariert einer der Herren die Wette?" rief

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Neueste Zeitung
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Page 2 of 6
Date: 26.03.1932
Physical description: 6
Bettler, Spion und Millionär... Die Geschichte der Millionenerbschast des in Brixen verstorbenen Heinrich Basse. Wir berichteten wiederholt von dem seltsamen Testa ment, in dem ein in Brixen verstorbener Reichsdeutscher, den man allgemein für einen Bettler hielt, sein beträcht liches Vermögen der chinesischen Regierung unter der Be dingung vermacht hat, daß sie das Geld zur Bekämpfung der Europäer verwende. Run schildert I. Manderinr in der „B. Z." das Schicksal dieses Sonderlings, wobei

er schreibt: Ende Februar 1932 erschienen beim Bürgermeister von Brixen zwei chinesische Herren. Sie waren in Begleitung eines Italieners. Dieser Italiener legitimierte sich dem Bür germeister zuerst. Er gab sich als Herr I a n n u z z i zu erken nen, Generalkonsul der chinesischen Republik in Rom, die beiden andern Herren waren T s i a n g - L u - F o, der Ge sandte der chinesischen Republik in Rom, und sein Sekretär Tschon-Piu. Die Herren verlangten die Ausfolgung der Hinterlassenschaft von Heinrich

Basse. Der Bürgermeister ließ sofort den Notar L a ch m ü l l e r holen, der das Testament des Verstorbenen in Verwahrung hielt. Der bestätigte die Rich tigkeit der Sache. Im August 1931 war Heinrich Basse aus Bonn, 81 Jahre alt, in Brixen verstorben. In einem alten Koffer unter seinem Bett in einer Mansarde fand man sein Testament. Es lautete: „Ich, der Unterzeichnete, Heinrich Basse, geboren 1850 in Bonn am Rhein, bestimme, daß alles, was ich besitze und noch besitzen werde, in den absoluten

. Es war der alte Koffer. In diesem Koffer aber befanden sich: etwa 50.000 Mark in Goldmünzen aller europäischen Länder, 30.000 Mark in Banknoten, weiter Staatspapiere der verschiedenen Länder, Tresorschlüssel für Banken in Berlin, Basel und London und Auszüge über die Bankguthaben des Verstorbenen. Sie zeigten, daß Heinrich Baffe, der sein Leben als Bettler beschlossen hatte, immerhin fünfMillionenLire besaß. Weiter war in dem Koffer eine Photographie W i l h e l m II. Sie war von dem früheren Kaiser

am 27. Jänner 1931 in D o o r n eigenhändig unterschrieben worden. Endlich fand man in dem Koffer zwei alte Testamente Basses, in denen er sein gesamtes Vermögen seinen deutschen Ver wandten vermacht hatte. Durch das sogenannte „Chinesen testament" waren diese früheren Dokumente ungültig ge worden. Und zum Schluß holte man aus dem Koffer noch einen Brief der Sowjetregierung und einen Ausweis auf den Namen Heinrich Baffe heraus. Dieser Ausweis war vom französischen Geheimdienst ausgestellt und bewies

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Innsbrucker Zeitung
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Page 6 of 6
Date: 19.04.1933
Physical description: 6
eines Schülers angeklagt. Er soll den neunjährigen Heinrich in der Schule so geschlagen haben, daß der Rohrstab abbrach. Richter: Geben Sie die Züchtigung zu? — Der Lehrer: Die Angaben sind non A bis Z unwahr. Ich habe dem Buben überhaupt nichts gemacht, aber ich möchte dem Gericht Einblick in das gewahren, was sich dieser Schü ler an einem einzigen Vormittag geleistet hat. — Rich ter: Erzählen Sie! — Der Lehrer: Um 10 Uhr begann ich in der zweiten Klasse den Unterricht. Heinrich hatte -sich das Gesicht

und einmal links auf den Kopf. Ich stellte ihn darauf hin in die Ecke. Nicht lange darauf turnte er dort die Dampfheizung hinauf. Ich schickte ihn in die andere Ecke. Dort war Gott sei Dank keine Dampfheizung. Bis 11 Uhr war Ruhe. ' . . Um 11 Uhr begann Heinrich einen Kampf mit dem Feder stiel. Er stieß damit eifrig auf seine Kameraden. Nebstbei verprügelte er noch einen Schüler. Es folgte die Zeichen stunde. Heinrich lies aus'den rückwärtigen Bänken immer wieder vor und bearbeitete die Köpfe

der anderen. „Jetzt kniest du aber nieder!" sagte ich. Er kniete nieder. Dabei rutschte er, sich an die Bank reibend, daß es nur so quietschte. Jetzt ließ ich ihn in der Mitte des Zimmers knien. Er nahm die Kappe eines anderen Schülers, damit er weicher knien kann. Ich nahm ihm die Kappe weg. Er er griff seine Schultasche und kniete sich daraüf. Ich ließ ihn gewähren, damit ich Ruhe habe. Alles an einem Schultag Zwölf-Uhr-Pause. Ich höre plötzlich einen furchtbaren Kra wall, trete in die Klasse. Was. sehe ich? Heinrich

dich jetzt einem Polizeibeamten", sagte ich. Der Bub begann zu heulen. Ich führte ihn dann in eine leere Klasse. Geschlagen habe ich ihn nicht Richter: Der Bub hatte aber Striemen am Körper. — Der Lehrer: Wir haben in der Schule keinen Rohrstock. Aber ein Schüler sah Heinrich nach Schulschluß auf der Straße in eine Rauferei verwickelt. Achtzig Federn hat Heinrich aus dem Schulkosten gestohlen. Im ; Vorjahre stahl er schon den anderen Schülern Aepfel weg. Wenn er er tappt wurde, biß er schnell hinein oder spuckte darauf

» da mit das Obst nicht mehr zurückgenommen werde. Vor drei Wochen erzählte er in der Ausspeisung, daß er seiner Mut ter mit einem großen Messer nachgelöufen sei. Ich führe Ihnen nur die jüngsten Sachen an, Herr Richter. Ich könnte sonst einen langen Vortrag halten. Der Richter verliest den Schulbericht: Heinrich geht mit Vorliebe während des Unterrichtes fort. Vor kurzem tat er dies mit folgenden Worten: „Jetzt gehe ich zur Poli zei und lass' den Oberlehrer einsperren!" Nun kommt Heinrich als Zeuge daran

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 2 of 4
Date: 02.02.1949
Physical description: 4
*«-V«fW G».«, b. H., Wi«i-S«kb»»* Priottd In Auilrte Der Detektiv war nicht aus der Ruhe zu brin gen. „Die Leiche war drei Tage an Bord, dann mußte sie versenkt werden. War während dieser drei Tage keine Veränderung an dem Toten zu bemerken, die eine posthume Wirkung eines Gif tes hätte verraten können?" Heinrich sah den Frager mit plötzlich erwachtem Interesse an. Dann sagte er: „Ich habe die Leiche nach der ersten Untersuchung nicht mehr zu Gesicht bekommen." „Also haben nicht Sie die Versenkung ange ordnet?" „Nein

— das war auch nicht meines Amtes." „Danke. Und nun, Herr Doktor, eine andere Frage. Besitzen Sie ein Inventar Ihrer medi zinischen Instrumente und Arzneimittel." — „Hier ist es." Lindener blätterte in dem Heft. „Pflegen Sie auch den Zuwachs und Abgang der Medikamente einzutragen?" Die beiden Männer sahen sich an. Heinrich begriff die Bedeutung die ser Frage. Sein Gesicht — noch eben bis zum Bersten mit Blut unterlaufen, wurde plötzlich kalkweiß. Er stieß hervor: „Also — Sie verdäch tigen mich. Fehdmer durch Gift umgcbracht

zu haben?" Er hatte die Fäuste geballt und zitterte am ganzen Körper. Lindener war auf einen Aus bruch gefaßt. „Herr Doktor Heinrich!" sagte er, und seine Stimme wurde laut und hart. »Sie sagten. Sie seien gefallen und erinnern sich nicht, aus wel chem Grunde Sie sich damals so betrunken hatten. Bitte, nehmen Sie Ihren Vergrößerungsspiegel zur Hand! Und nun sehen Sie sich diese Schramme an Ihrer Schläfe einmal sehr gründlich an!" Heinrich gehorchte. „Nun — was sehen Sie?" Heinrich murmelte: „Es sieht wie ein Buchstabe

aus." — Richtig! Welcher Buchstabe?" — „Wie . . . ein großes F." — „Jawohl! Wie ein großes F." Heinrich starrte den Detektiv an. „Na . . . und . . .?" Lindener sagte: „Ihre Verletzung rührt nicht von einem Fall her, sondern von einem Schlage! Dieser Schlag wurde mit einer Faust geführt, an deren einem Finger sich ein Ring befand. Ein Siegelring, auf dem ein großes „F" eingraviert war. ,.F" ist der Anfangsbuchstabe von Fehdmer. Er hat Sie niedergeschlagen, als Sie versuchten, seine Braut in brutaler Weise

zu attackieren! Sie werden mir jetzt zugeben, daß ich das Recht habe. Fragen an Sie zu stellen, auch wenn sie zu beantworten — Ihnen nicht angenehm ist!" Heinrich machte einen völlig ver wirrten Eindruck. Er sagte — wie im Selbstge spräch: „Fehdmer hat mich niedergeschlagen? . . . ich habe seine Braut attackiert? — das sind ja Märchen . . Aber Lindener hatte seine Taktik geändert und ging nun schonungslos aus sein Ziel los. „Dieses Märchen ist aber von allen Men schen gekannt, die sich an Bord

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Neueste Zeitung
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Page 5 of 6
Date: 25.07.1931
Physical description: 6
Jahrhunderten einem reichen Kaufmannsgeschlecht. Von den Lauben aus trat man in den Laden, in ein großes Tuchgeschäft. Hier wurde in redlicher und emsiger Arbeit der Reichtum erworben, öer sich oben in den schönen Gemächern des ersten Stock werkes ausbreitete. Von den vielen Kindern und Kindes- kinöern blieb endlich nur wehr ein Knabe übrig, der Heinrich hieß und unter der Obhut der Großmutter auf- wuchs. Er liebte sein Haus leidenschaftlich und konnte sich nicht vorstellen, daß er sein Leben jemals

Werkstatt im letzten Stockwerk. Diese treue Anhänglichkeit am Ererbten wurde ihm an fänglich günstig ausgelegt, aber nach und nach stellte es sich heraus, daß er weit mehr Anlage zu spielerischen Träumereien hatte, als zur Arbeit eines tüchtigen Kauf mannes. Wenn Heinrich nicht die Hilfe des guten Felix, des Schneidersohnes gehabt hätte, würde er oft seine Schulaufgabe nicht gemacht haben. Seine Spiele aber waren so sonderbar, daß Felix sich oft nicht verstand und nur aus Gutmütigkeit ihnen folgte

, mit verführerischem Lächeln und dunklen Augen, und in seinen späteren Knabenjahren ver traute er einmal Felix an, daß er nur dann heiraten werde, wenn er eine Frau fände, die wie sein Bild aussah. Eine böse Zeit kam für ihn, als er in die Schreibstube seines eigenen Geschäftes eintreten mußte. Die Groß mutter und Felix hatten ihre liebe Not, seine Klagen mit anzuhören, und die alte Frau sah mit Kummer, wie sauer ihm die Arbeit wurde. Sie war nicht getröstet, wenn Heinrich meinte, daß sie reich genug wären

, um nicht selbst im Laden arbeiten zu müssen. Dafür, pflegte er zu sagen, will ich das Haus einrichten, wie es einst die reichen Kauf herren in den süddeutschen Handelsstädten taten, mit Möbeln aus Florenz, Teppichen aus Konstantinopel und glitzernden Gläsern aus Böhmen und Venedig. Die gute Großmutter starb und Heinrich mußte sich unter einem Vormunde bescheiden, bis er großjährig wurde — aber dann gingen sonderbarerweise seine Knabenträume in Erfüllung. Es fügte sich, daß er einem Mädchen begegnete, dessen Züge

eine große Aehnlichkeit mit seinem Lieblingsbild aufwiesen. Nichts auf der Welt hätte ihn davon abbringen können, um dieses Mädchen zu werben, und es wurde ihm nicht schwer, sich lieben zu lassen. Er stattete den ersten und zweiten Stock seines Hauses mit verschwenderischer Pracht aus und hielt Hochzeit. In dieser Zeit pflegte Heinrich zu prahlen, daß er das Muck erreicht habe, an das sich seine Vorfahren nie herangewagt, aber nach welchem sie stets begehrlich ge späht hatten. „Es sind ihre eigenen

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Kitzbüheler Nachrichten
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Page 4 of 8
Date: 27.01.1940
Physical description: 8
Personalnachrichten In der Zeit vom 18. bis 24. Jänner 1940 Ln Kitzbühel angckcmmene Gäste: Achleitner Egon, Wien, Weißes Rößl: Ackert Bernd, Wien, Grandhotel: Ander Karl, Heide, Klausner; Miers Kurt, Hamburg, Bichlalm; Appl Franz, Wien, Weißes Rößl; Äafche Gertrud, Köm'gswusterhausen, Grandhotel; Abckhies Richard, Feldpost, Kapellm. Kraus; Appenvwitz Kur','Mün chen, Holz ne r - Ad elung Heinrich, Leipzig, Bichl alm; Dr. Au- gusta Egon, Graz, Kvzina; Albrecht Franz, Wolfsberg, Erika; Adane Tori

, Düsseldorf, Hölzl; Adler Auguste ü. Tochter Berlin, Montana; Adamknecht Ruch, Worms, Rainerz v. Armin Renate, Leipzig, Grandhotel; Alberti Ewald u.Fraü, Berlin, Malinghaus. Becker Richard, Gladbach, Schloß Kaps; Br. Brinken- mann, Duisburg, Schloff Kaps; Brunschar Firiedr., Salz burg, Pol. Sk. Schule.; Dr. Beck Heinrich nv. Fr., München, W. Rößl; Breitmann Erni, München, Ehrenbachhöhe; Brockh- mar.n Hans', Bremen, Ehrenbachhöhe; Beckmann Susanne, Starnberg, Holzner; Bohe Küno mit Fam., Wuppertal, Ehren

- bachb'öhe: Bischof Werner, Berlin, Posthvf; Brixel Gustav, Graz, I. Jrepl; Barfuß Heinz, Wien, Rosengarten; Freiherr v. Dreß Friedrich, München, Rosengarten: Br.'tt Hemm, Wup pertal, Mumenberger; Bullrich Burghart, München, Tiesen- brunner; Bauer Hans, Gleiwitz, Tiefenbrunner; Brand Thea, München, Tiefenbrunner; Berdel Heinrich, Köln, Reisch! Braun Willy, Nürnberg, Graudhotel; Bosch Otto, Lustenau, Erika; Frau Bader, Garmisch, R. Pichler ; Brackelmann Otto, Gardelegen, Grandhotel; Bosek Elisabeth

Anneliese, - Düssel dorf, Grandhotel; Bdege Heinrich und Frau, Neumarkt. Bichl- alm; Bauer Heinrich und Frau. München, Pension Fischer; Tr. Bovse Hans u. Frau, Wiesbaden, Reisch; BoiudM Nil'ola, Bulg., Weißes Rößl; Tr. Bohner Witz, Bonn, Reisch; Bergmann Felix, Frankfurt, Reisch; Brauer'Wilhelm, Posen, Grandhotel; Berger Helmut, Berlin, Grandhotel; v. Bleichschröder Curt, Berlin, Grandhotel: Baugatz Hans u. Frau, Berlin, Grandhotel; Beuhl Heinz, Krefeld, Tiefm- brunner: Becker Heinz, Berlin, Kagring

Otto, Feldpost, Aapellür. Kraus ; Inge nieur Dausenau Reinhard und Frau, Duisburg, Klausner; Dc rmberger Sophie, München, Rainer ; Dorn Gertraud, Kempten, Dir. Wieser: Dahlgrün Heinrich und Enkel. Ber lin, Grandhotel; Taerr Jürgen, Berlin, Ebersberg; Donoth Herb., Neuenhagen, Reisch; Taiber Fritz, München, K'itz- bühelirhof. Dr. Empl Ludolf und Frau, Duisburg; Ehrenbachhöhe; Egcerö Sus., Berlin, Serventi; Eppser Hans, Berlin, Post- bof; Emulat Erwin, Berlin, Reisch; Ehnke Karl, Wien, S. Gams

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Unterinntaler Bote
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Page 2 of 4
Date: 26.10.1893
Physical description: 4
Bicepräsidenten Herrn Karl Werner, k. k. Forst- Freistatt verletzte; doch was kann ein Mönch gegen des Mächtigen Gewalt. Schon vom Anfänge ahnte ich, daß es so kommen werde. Der Berräther, der euch wohl bekannt sein wird, hat übrigens seinen Lohn empfangen. Eben hörte ich auf meiner Reise, daß er in den Wellen ertrunken." „Gott ist gerecht", sagte der Gefangene. Jetzt hörte man draußen Jemanden hastig die Treppe heraufsteigen. „Was soll das bedeuten?" fragte Heinrich, „sie kommen, mich auf's Blutgerüst

zu führen, ich hätte doch sollen heim lich in der Nacht sterben." Seine Wangen waren bleich geworden. Der Abt erhob sich und legte dem Verurtheilten die Hand auf die Schulter. „Muth, mein Sohn", sprach er, „kniet nieder und empfehlt Gott eure Seele, während ich euch losspreche von euren Sünden." Der Rottenburger that es, der Mönch streckte segnend die Hände über sein Haupt. In diesem Augenblicke rasselten wieder die Riegel der Kerkerthüre, Mülinen mit einer Pergamentrolle in der Hand trat ein. Heinrich

sind, wie dies in einer in der Urbanstraße in Berlin wohnen den Familie zu verzeichnen ist. Die Ururgroßmutter, eine er ihm das Pergament überreichte. „Seine Herrlichkeit, der Herzog, schenkt euch auf besondere Fürbitte des Fräuleins von Rottenburg Leben und Freiheit unter der Bedingung, daß ihr euch sogleich auf euer Schloß verfügt und dort der weiteren Befehle harret, die euch Herzog Friedrich ertheilen wird." „Meine Tochter hat für mich Fürbitte eingelegt?" fragte Heinrich. „So ist es", entgegnete Mülinen, „und harret auf Rottenburg

eurer Ankunft." Der Abt von L»t. Georgenberg, der mit wohlwollender Theilnahme diese Kunde vernommen, mischte sich jetzt in das Gespräch. „Ritter Heinrich, ihr hnbt ein frommes Kind, danket dem Herrn, der euch damit segnet; möge das Fräulein der Trost und der Stab eures Alters sein! Laßt aber auch den Groll fahren, der etwa noch gegen den Fürsten in eurer Brust glimmen mag, seht, er ist gütig und gerecht." „Ihr sprecht weise als Priester", antwortete der Rotten burger, „und ich will euer Wort beherzigen

; doch vergebt mir, wenn ich eine Ahnung nicht unterdrücken kann, die mich selbst unter dem Mantel der fürstlichen Gnade eine Tücke besorgen läßt." „Ritter Heinrich", fiel Mülinen ein, „wahrlich nicht verdenken kann man euch eine vorgefaßte Meinung nach dem, was ihr Alles erfahren; doch glaubt mir, daß euer Urtheil über Herzog Friedrich diesmal härter als billig sei. Gewiß wird die Zeit noch manches klären, was jetzt dunkel, nnd auch ihr werdet dann versöhnlicher gestimmt werden."

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 36 of 40
Date: 04.11.1932
Physical description: 40
tt an ur rbr Spezialbiere Ur-MSrsen Bayrisch Märzen Bockbier Dreiheiligenbier Weizenbier „Edelweiß“ V > I 1016 Herbst- und Weihnachtsneuerscheinungen 1932 HEINRICH MANN Ein ernstes £eben ROMAN 1.—12. Tausend Ganzleinen 8 12.60 WILHELM HERZOG Die Affäre Dreyfus Mit ca. 100 Abbildungen Ganzleinen S 17.— iGRETEv.URBANITZKY Durch Himmel und Hölle ROMAN 6.-8. Tagend Ganzleinen 8 12.60 JOHNGALSWORTHY Blühende Wildnis ROMAN 1.-20. Tausend Deutsch von Leon Schalit Kartoniert 8 7.60 Halbleinen 8 9.90

Ganzleinen 8 11.70 JOHNGALSWORTHY Die Forsyte Saga ROMAN 150. Tausend Deutsch von Leon Schalit und Luise Wolf J ubiläumgfestausgabe in einem Band Ganzleinen S 15.30 PAUL ZSOLNAYS BIBLIOTHEK ZEITGENÖSSISCHER WERKE Jeder Band in Ganzleinen M 3.60 1. FRANZ WERFEL: Der Abituriententag. 2. J. GALSWORTHY: Die dunkle Blume. 3. MAX BROD: Die Frau, nach der man sich sehnt. 4. H. G. WELLS: Der Traum. 5. SCHALOM ASCH: Die Mutter. 6. J. GALSWORTHY: Der Patrizier. 7. HEINRICH MANN: Mutter Marie. 8. MAX BROD: Reubeni

FANNINAW. HALLE Die Frau in Sowfetruszland Mit 109 Abbildungen Ganzleinen 8 25.20 UNGEKÜRZTE SONDERAUSGABEN M 2.85 In Ganzleinen N 2.88 HEINRICH MANN slie Jagd nach Liebe ROMAN / 62. Tausend JULIUS MEIER-GRAEFE Vincent van Gogh DER ROMAN EINES GOTTSUCHERS Mit 8 Tiefdruckbildern / 29. Tausend EMIL LUDWIG Genie und Charakter SAMMLUNG MÄNNLICHER BILDNISSE Mit 19 Tiefdruckbildern / 80. Tausend THEODORE DREISER Das Buch über mich selbst JAHRE DES KAMPFES Ganzleinen 8 17.10 THEODORE DREISER Die Tragik

EMIL LUDWIG Bismarck GESCHICHTE EINES KÄMPFERS 560 Seiten und 20 Tiefdruckbilder / 130. Tausend EMIL LUDWIG Goethe GESCHICHTE EINES MENSCHEN 744 Seiten und 21 Tiefdruckbilder / 125. Tausend FRIEDRICH TORBERG - und glauben, es wäre die Liebe EIN ROMAN UNTER JUNGEN MENSCHEN Ganzleinen 8 12.— Mit einem kompletten historischen Atlas und 53 ein-u. mehrfarbigen TiefidrudcbiBdcra HEINRICH MANN Die Göttinnen oder Die drei Romane Oer Henogin von Assy DIANA-MINERVA VENUS/704 Seiten/ 72. Tausend RENE

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