114 items found
Sort by:
Relevance
Relevance
Publication year ascending
Publication year descending
Title A - Z
Title Z - A
Newspapers & Magazines
Volksblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SVB/1868/22_08_1868/SVB_1868_08_22_5_object_2509406.png
Page 5 of 8
Date: 22.08.1868
Physical description: 8
hatte er heute eigentlich in seinem Leben zum ersten Male gesprochen, und doch war sie ihm eine gar nahe Be kannte; wie daS kam, wollen wir gleich sagen. Hans war früher mit seinem Vater öfter nach Mittewald und Baiern gekommen, um Schmuggel waaren anzukaufen und dann über die Grenze zu schwärzen. Er kannte daher fast jedes HauS in Mittewald. Kam er in irgend ein Wirthshaus, so bemerkte er, wie man vor ihm eine gewisse Scheu hatte, und wie fast Alles bald den Tisch verließ, an den er sich fetzte; er konnte

und zur finstern Nachtzeit auf dem Wege sein müsse, immer eine Kugel in den Leib zu fürchten habe, und noch dazu von anderen Leuten über die Achsel angesehen wird, so beschloß er den Stutzen und Schnappjack an die Wand zu hängen und ein Geigenmacher zu werden. Als HanS seinen Entschluß den Vater kund gab, da brach dieser gewaltig loS; jedoch Hans ließ sich nicht mürbe machen, und der Zenze gefiel das friedliche Handwerk, daS HanS wählen wollte, auch nicht übel, war ja dabei das Leben ihreS lieben BruderS

nicht in Gefahr, und so mußte endlich der alte Fuchs, obwohl mit Widerstreben zugeben, daß HanS nach Mittewald in die Lehre gehe; aber versprechen mußte er, daS Ding nur als Nebenhandwerk zu treiben, wenn sonst nichts zu machen wäre. Und so kam HanS zum Staunen der Mittewalder zu K. in die Lehre. HanS war anstellig, er hatte Talent und kannte jede Holzgattung gut, besonders die Haselsichten, bald war er der Liebling seines Meisters, obgleich ihm dieS den Neid seiner Mitarbeiter zuzog. Jedoch Hans that

, als sähe und höre er nichts, er blieb mit den andern gleich freundlich, und lernte ihnen ihre Kunstgriffe ab. So war Hans schon 3 Jahre nach Mittewald gegangen, allabendlich kehrte er nach Hause zurück. Hie und da mußte er aber doch wider Willen seinen Vater aus seinen nächtlichen Zügen nach Baiern begleiten, die Zenze hatte eS ihm angerathen, denn sonst würde er, meinte die Zenze, gar nicht Mehr nach Mittewald hinab dürfen; Hans folgte ihrem Rathe und half zur NachtSzeit dem Vater Schmugglwaaren

und Wild in Sicher heit bringen. Da die Werkstatte deS Hans nicht weit von dem Hause deS Geigenmachers B. war, so war eS natürlich, daß Hans auch die Haus- !eute des GeigenmacherS B. kennen lernte. Und wenn nun Hans Morgens zur Zeit des Gottesdienstes in Mittewald an seiner Hobel bank arbeitete und vor dem Zusammenläuten die HauSthüre im nahen Hause bewegen hörte, so blickte er allemal unwillkürlich von seiner Hobelbank auf, denn eS trat ein Mädchen mit. schönen blonden Haaren, blauen Augen

1
Newspapers & Magazines
Volksblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SVB/1868/26_09_1868/SVB_1868_09_26_6_object_2509212.png
Page 6 of 8
Date: 26.09.1868
Physical description: 8
aber er ist nicht mehr der ungebeugte Löwe, der letzte Schlag hat ihn gebrochen. Wir werden sehen. Es war noch verabredet, daß, nachdem man bei der Geistlichkeit die Sache in Ordnung gebracht habe, jedes sich von der Heimat ent fernen und am Trauungstage spätestens um 8 Uhr früh hier auf der Post sich einfinden solle. Dann aber gieng der Geigenmacher zu seiner Reisetasche, holte da 5 schwere Geldrollen heraus, und schob sie dem Hans auf den Tisch hin und sagte: Da hast Du Geld zu den noth

und hatte natürlich nichts einzuwenden. Aber reinen Mund halten Freund Postmeister, setzte der Geigen macher hinzu, sage nicht für wem es bestellt ist, selbst Deiner Frau nicht. Es war inzwischen schon Abend geworden, man brach auf; Hans fuhr mit dem Geigenmacher und seiner Tochter bis an den Aus gang des Waldes vor Scharnitz, dort schied man bis auf fröhliches Wiedersehen in Seefeld; die Kutsche rollte in Eile davon, nochmal winkte Anna den Hans mit der Hand ein Lebewohl zurück. Der Einnehmer stand soeben

sie nicht getroffen habe, er habe ein großes Anliegen vorzubringen. Nun so kommen Sie ein anderes Mal, sagte der Geigenmacher, lassen Äie die Zollschranken öffnen, wir haben Eile, es bricht die Nacht an. — Die Schranke gieng in die Höhe. Der Einnehmer verneigte sich vor Anna tief, und dann gingö im Galopp davon. Als Hans nach Hause kam, schalt ihn die Zenze unter der Tyürc wacker auS. daß er heute gegen seine Gewohnheit den ganzen Tag herumzeschlenzt sei, und sie immer allein gelassen

habe, sie habe ihm so lockere, gut gespickte Knödel herzerichtet gehabt, nun seien sie aber wie Kanonenkugeln fest, und mit dem Aufwärmen würden sie auch nicht besser. Du wirft wohl gegessen haben, fragte Hans? Wie konnte ich ohne Dich, antwortete Zenze, hätte mir ja gar nicht geschmeckt, nur der Vater haute tüchtig ein; er war heute sogar bei dem Pfarrer, ich glaube er gieng beichten, er war lange nicht mehr, er ist viel besser gelaunt als sonst. Gut, sagte Hans. Aber wo bist Du denn gewesen, fragte Zenze, gewiß in Mitte

wald, denn Du bist trefflich aufgelegt. Nein, antwortete Hans, aber ich sag' es jetzt nicht, Du wirst's schon erfahren. Immer mit Deinem „Du wirst's schon erfahren' und erfahren thue ich doch nichts; so schmollte Zenze. Ich werde nun Dir doch das Essen Herrichten, sagte sie weiter. Hans befahl der Zenze sie sollte zuerst eine Maß guten Wem holen; er gab ihr das Geld dazu, und Zenze gieng. Der Vater begann nun heute gegen seine Gewohnheit mit Hans das Gespräch und sagte launig: Bube, Du scheinst

2
Newspapers & Magazines
Volksblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SVB/1868/14_08_1868/SVB_1868_08_14_6_object_2509371.png
Page 6 of 8
Date: 14.08.1868
Physical description: 8
tocher. denkt schon gar nicht daran, sie findet, daß der HanS, wenn gleich ein Tiroler, doch ein guter ordentlicher Bursche sei, der seines gleichen in Mittewald sucht. Und weißt Du, die Geigenmacherin ist Tochter allein und man sagt, sie habe von ihrer Mutter 20,000 baare Kronthaler geerbt. Nun wenn der Hans diese bekäme, so wäre sie nicht zu verachten, da sie dazu noch schön und brav ist. WaS rief der alte Fux ausgebracht aus, so redet die Tochter des Kux. die Geigenmacherin laß ich ihm nie

, und sollte er eS dennoch wagen sie zu nehmen, so nehme ich meinen Stutzen, und schieße sie ihm am Altare von der. Seite weg. Erschreckt fiel nun Zenze den Vater um den Hals» gleichsam als ob sie ihn schon mit der Waffe in der Hand ans ihren Bruder tosgehen Iahe. Vater sprach sie, wie wild bist Du. So warst Du voch nie! Vater, wenn Du so bist, so taufe ich davon, so weit der Himmel blau ist, und Du haft keine Tochter mehr, die Dir einstens im Alter die Augen zudrüÄ; ach Vater zürne dem Hans nicht! Mädel, sprach

für des Geigen machers Tochter spreche. Lassen wir das, sagte sie, der Hans hat sie ja noch nicht, eS ist nur so das Gerede der Leute, er sagt ja nie ein Wort davon, und zudem, was hätte die Tochter für ihren Vater ver schuldet? Komm Vater, komm, sonst wird das Mus kalt! Nun somit zog sie ihren Vater von dem Sitze auf hinein in die Stube zu dem gedeckten Tisch. Der alte Fuchs wurde bald wieder etwas sanfter, denn Zenze wußte so einschmeichelnd ihm zuzureden und Alles zurechtzulegen, daß er bald

sich wieder in seiner gewöhn lichen Stimmung befand. Als Zenze ihm erst gar nach dem Essen seine Tabakpfeife stopfte, und das übliche Tupferchen mit Enzian hin gesetzt hatte, fieng er an ihr von anno 9 zu erzählen, was er nur that, wenn er gut gelaunt war. ' Gelt Vater, schmeichelte Zenze, Du sagst dem HanS kein schmä hendes Wort, wenn er heimkommt. Schmähen will ich ihn gerade nicht, erwiederte der Alte, aber nicht mehr nach Mittewald darf er mir gehen, und fahren lassen muß er die flachßhaarige Geigenmacherin

. Denn gesetztauch, ich würde die alten Geschichten vergessen, so gibt doch der stolze Geigenmacher seine Tochter nie einem Fuxen; der Bube ist also thöricht, wenn er seine Augen zu einem so hochmüthigen Volke erhebt, es wäre sein Unglück. Mir war es schon Anfangs ein Dorn im Auge, das Hans sich in den Kopf setzte, die Geigenmacherei zu erlernen, die Geige ^aßt zum Stutzen gar nicht; er hatte aber diese Narretheien immer ,m Kopfe. . Während dieses im Hause des alten Fuxen vorging, war Hans .gerade auf dem Wege

3
Newspapers & Magazines
Volksblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SVB/1864/13_08_1864/SVB_1864_08_13_6_object_2516074.png
Page 6 of 8
Date: 13.08.1864
Physical description: 8
behalten.' — „Ist das Ernst?' rief Hans: Ja, wer's glaubte! Das könnte ich wohl thun, wenn ich bei Nachtzeit nur in die Kirche käme.' — „Das geht wohl, der Schlüssel zu der kleinen Thüre hinter der Ecke hängt ans dem Schuppen, wo die Arbeiter ihr Werkzeug haben. Wir sahen's ja am Sonntag, daß der Küster ihn dorthin hängte, damit die Handwerksleute frühzeitig des Morgens kommen könnten. Erinnerst Du Dich nicht, er sagte das?' Willst Du heute Nacht hingehen, so wt.rde ich Dir die Blendlaterne

schaffen, die zu Hause in der Küche steht und Du kannst den Kopf vor Tagesanbruch holen, ehe die Leute m die Kirche kommen.' — Ja, wenn ich nur so stüh aufwachte.' — „Wir werden Dir schon rufen.' — „Nun, so werde ich das Uebrige thun.' Es war bereits ungewöhnlich spät und nicht mehr ferne von Mitternacht: Lorenz holte die versprochene Leuchte und gab sie Hans, worauf wir ihm gute Nacht sagten und thaten, als ob wir zu Bette gingen, was jedoch nicht unsere Absicht war. Das HauS, wo wir wohnten, war ganz

nahe bei der Kirche. Unsre Zimmer lagen im obern Theil des Hauses neben einander. Als es auf dem Kirchthurm zwölf schlug, hörten wir, daß Hans sein Zimmer verließ und sachte die Hausthür öffnete; wir eilten nun an die Fenster und sahen unsern muthigen Freund raschen Schrittes den Weg nach der Kirche gehen. Es war eine mondhelle Nacht, aber ein heftiger Sturm wüthete draußen. Es knarrte in den Bäumen auf dem Kirchhofe und die Eulen krächzten im Thurme. Ich gestehe, daß mir bei dem Spuke gar

nicht wohl zu Muthe war, und ich hoch aufathmete, als ich Hans tapfer mit der Leuchte in der einen Hand und in der andern mit etwas, das er in ein Taschentuch gewickelt, zurückkommen sah. Indessen war Fritz in sein Zimmer gegangen und unter den Tisch gekrochen, der ganz nahe bei dem Bette stand; ein alter Zitzteppich verbarg die Bresthaftigkeit so viel als möglich, und unter diesen schlüpfte Fritz. Wir beiden andern standen im nächsten Zimmer und hielten die Thüre halb offen, nm die Scene

, die jetzt spielen sollte, sehen und hören zu können. Hans Tapfer trat ein, setzte die Blendlaterne auf den Tisch und entfaltete sein Taschentuch, aus welchem er vorsichtig den Schädel nahm und mitten ans den Tisch stellte. Er drehte die Leuchte uud ließ das Licht gerade darauf fallen. Es war ein schauerlicher Anblick, aber Hans schien sich nicht im mindesten zu fürchten. Er löschte das Licht, da der Mond hell in's Zimmer schien, und zog sich rasch aus, während er leise eine Melodie vor sich hinpfiff, dann legte

4
Newspapers & Magazines
Der Bote für Tirol
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BTV/1868/31_03_1868/BTV_1868_03_31_4_object_3042677.png
Page 4 of 6
Date: 31.03.1868
Physical description: 6
Montage be ginnen. DiSraeli ist entschlossen, für den Fall eines Sieges der Opposition das HanS aufzulösen. St. Petersburg. 19. März. (Wie man in Rußland Minister entfernt.) Der „Südd. Pr.' wird ans St. Petersburg geschrieben: Gelegentlich der Entlassung des Ministers des Innern kann ich Ihnen auS zuverlässiger Quelle folgende Details mittheilen: Eine Deputation von Bauern aus Archangelsk war in St. Petersburg eingetroffen, hatte sich dem Kaffer im Sonunergarten, wo er jeden Tag spaziert, zu Füßen

. 14. Friedrich Jäger IZlig. IS. Nikolaus Essel 1376. 1k. Konrad Schrempf 1387. 17. Nik. v. Steinhäuser 1397. 18. Nik. v. Fintier 1402. 19. HanS Siegwein 1114. 20. Ehrist. Hamersbach 1421. 21. Kaspar Füeger 1424. 22. Hermann NindSmaul, (Verweser) 143k. 23. HanS Frank furter, (Verweser) 1440. 24. Leonhard WieSmann, Psarr- herr zu Tirol und Rath 1452. 25. Kaspar Kastner von Neumark 1454. 2ö. Martin Schweinhart 14K1. 27. Franz Schiedmann 1466. 28. Hans v. Freiberg 1469. 29. Kon rad Klammer 1475. 30. Christoph

Firmianer 1480. 31. Hans Maltitz 1483. 32. Hans Naming 1485. 33. Bartlmä Hammersbach 1486. 34. Leonhard v. Völß 1491. 35. Degen Fuchs v. Fuchsberg 1501. 36. Georg Spreng 1506. 37. Hans Zott v. Berneck 1511. 33. Anton Stoß 1524. 39. Georg Füeger seii. 1529. 40. Georg Füeger sun., (Verwalter) 1553. 41. Georg Füeger, wirklicher Salzmair 1569. 42. Georg Nndolf Haidenreich 1579. 43. Georg Ludwig Füeger 1603. 44. Jakob Kurz v. Thurn 1643. 45. Karl Bcno Füger 1657. 46. Friedrich Ferdinand Nosch- mann

. 7. Hartmann Khuen, dto. 8. Heinrich Stueß, dto 1427. !). Georg Haiml, dto. 1443. 10. Hörmann NindS maul, dto. 1453. 11. HauS Jsseröger, dto. 1436. 12. Leonhard Gäbl nnd HanS Ott, dto. 1487. 13. Erhart Ott uud Kaspar Haiml, dto. 1506. 14. Kaspar Haiml dto. 1517. 15. Adain Laimgruber, dto. Verfasser der l' Bergbeschreibuiig 1533. 16. Sebastian Schädl und Lambert Auer dto. 1537. 17. Georg Nabhard und Andrä Laim gruber dto. 1553. 16. Lambert Auer und Josef Throner, dto. 1564. 19. Jakob Haimbl und Wolfgang

Söller, dto. 1570. 20. Ulrich Augerer, dto. 1575. 21. Georg Knoflach uud HanS Holzhammer, dto. 1576. 22. HanS Gröbner und Wolfgang Angerer, dto. 1577. 23. Georg Holzbammer. dto. 1604. 24. Georg Knoflach, deto. 1614. 25. Ehristof Throner, dto. 1630. 26. Philip Wirtenberger, dto. 1W7. 27. Gabriel Sötz. dto. 1643. 28. Martin Strasser, dto. 1645. — 29. Michael Feichtner, dto. 164S. 30. Mathias Holzhammer, dto. 1660. 31. Martin Gröbner, diF. 1661. 32. Georg Wirtenberger, dto. 1662. 33.Hans Straßer, dto

5
Newspapers & Magazines
Volksblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SVB/1864/13_08_1864/SVB_1864_08_13_5_object_2516073.png
Page 5 of 8
Date: 13.08.1864
Physical description: 8
: Dem Bischof es zu Herze» geht; Uud mit der Mutter schied der Sohn, Den frommen. Blick von Thränen feucht Wohl ziemt dem Kinde Himmelslohn! Hans Tapfer. Eine Erzählung. Als ich noch zu Slagelse in die Schule ging, wohnte ich in einem Hause, in welchem sich außer mir noch drei Pensionäre befanden; zwei von ihnen waren Söhne eines reichen Gutsbesitzers aus der Gegend; aber der Dritte war ein armer, vater- und mutterloser Mensch von einer der jütischen Haiden. Eine wohlhabende Familie in Kopenhagen ließ

ihn studiren und bezahlte das Nothwendigste für ihn: aber das Wort, das „Nothwendigste', nahm sie im strengsten Sinne, denn der arme Hans Tapfer besaß nicht einen einzigen Schilling, sage und schreibe einen einzigen Schilling. Sein rechter Name war Hans, nicht Hans Tapfer. Den letzten Beinamen gab man ihm in der ganzen Umgegend, weil er sich von nichts in der Welt in Angst jagen ließ und dabei eine so große körperliche Stärke bt.saß, daß er bisweilen, wenn Zänkerei unter den Bauern im Wirthshause

er. wie so mancher Andere, über den schlechten Zustand der Finanzen seufzen mußte, und nicht gerade sehr erfreut über die Kundgebung derselben durch seine zerrissenen Kleider und seinen alten Hut sein konnte. Wenn man auch noch so genügsam ist, so thut es doch wehe, mit zwanzig Iahren auf jeden unschuldigen Wunsch verzichten zu müssen, der Geld kostet. Und namentlich war ein Wunsch in Hans Tapfers Herz gleichsam festgewurzelt, — nämlich das Glück, eine Taschenuhr zu besitzen. Es wohnte ein Uhrmacher in der Stadt, an dessen Fenster

eine silberne Uhr hing, welche acht Thaler kosten sollte. Diese Uhr war der Gegen- staud^der kühnsten Wünsche unsres Freundes geworden. Wenn er an dem Fenster des Uhrmachets vorüberging, blieb er immer stehen und betrachtete die Uhr mit lächelnder Miene und ging endlich mit einem Seufzer weiter. Wir vier Kostgänger des genannten Hauses lebten in größter Eintracht und Freundschaft, und waren beinahe immer beisammen: namentlich schien keiner von und den guten Hans missen zu können, dessen Treuherzigkeit

, welche Abenteuer dieser Mann in seinem Beruf als Jäger uud -Forstmann bestehen mußte, namentlich bei Nachtzeit in den dunklen Wäldern. Wir hörten andächtig auf Alles; auf dem.Heimweg aber lachten und spotteten wir darüber, obwohl sich nicht läuguen läßt, daß es mit einem gewissen Schauer geschah, namentlich wenn wir spät durch den Wald ginge«. Indessen waren nur die Söhne des Gutsbesitzers und ich so ungläubig, Hans Tapfer dagegen schwieg und trillerte oder pfiff eine Melodie, während er sich beständig umsah

6
Newspapers & Magazines
Volksblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SVB/1862/14_06_1862/SVB_1862_06_14_3_object_2519657.png
Page 3 of 8
Date: 14.06.1862
Physical description: 8
wir, wenn wir ihren fabelhaften Unsinn für wahr halten,. glauben,.. daß es dem Menschen einmal möglich sein werde, zehn geogra- ' phische Meilen in einer Stunde zurückzulegen. „Der arme alte Narr!' rief der philosophische, ungläubige Voltaire mit -selbstgefälligem Mitleiden. A ber wer ist wohl der Narr? — (Kampf mit einem Löwen. Mein Diener Hans — erzählt ein Reisender — wäre kürzlich im Kampfe mit einem Löwen beinahe erlegen. Er. ritt auf dem alten Frieslaud' — dem besten von allen meinen Ochsen', der aber durch die lange

Reise bedeutend gelitten hatte. Als er neben einem Kameeldorubaum in einer Entfernung von etwa zweihundert Schritte einen dunkeln Gegenstand bemerkte. Es war ein Löwe, welcher aufstand und auf ihn zukam. Hans hatte seine Büchse am Sattel hängen und ritt weiter, denn für einen allein ist es nicht gerathen, mit einem Löwen an zubinden. Selbst die sicherste Hand und das schärfste Auge keifen nicht viel, weil man niemals gewiß weiß, ob man durch einen einzigen Schuß das Thier kampfunfähig macht

.-. Nach dem der Löwe etwa zwanzig oder dreißig Schritte gegangen war, sah oder roch ihn „Friesland,' der Ochs, und ward wild. Hans hatte genug- zu thun.- um sich im Sattel zu halten, denn ein starker,- langhörniger Ochs, der den Kopf herumwirft und wilde Sprünge macht, ist für; den besten Reiter ein sehr schwer regierender Gaul. Der Löwe kam herangaloppirt, that, sobald er nahe genu^ war seinen Sprung, traf mit der einen Tatze das Genick des Ochsen, der sofort niederstürzte, und mit verändern den Arm des Reiters

, dessen Hemdärmel er in Fetzen riß, ohne jedoch ihn selbst zu ver wunden, und so lagen alle drei da. Hans langte mühsam nach seiner Büchse, während der Löwe fortwährend knurrte und nach ihm schnappte. Es dauerte nicht lange, so hatte das Thier beide Kugeln im Leibe, ließ seine Beute los, drehte sich herum und hinkte blntend in das dicke Gebüsch. Hans, der erst einige Zeit bedürfte, um sich von seinem Schrecken zu erholen, ließ ihn natürlich gerne gehen. Er hatte keine Hunde bei sich, und der Löwe konnte daher

in Frieden sterben; seine Leiche ward später gefunden. Alte Sprüche. - - - . ^ Die gute Hausfrau.' ^ . Wie die Schnecke hüt' das Hans die gute Frau; Nicht doch trag' sie all' ihr Gut am Leib zur Schau. Nur gefragt das Echo spricht, so fprech' auch sie; Dochj das letzte Wort, wie es, behalt' sie nie. . Gleich der Uhr, sie halte Zeit nnd Ordnung ein; Aber uicht, wie selbe, mit viel Lärm nnd Schrei'n. Glaub enseinhe it. - Der Glaube und die Werke Erschließen's Himmelreich; Die Einheit gibt die Stärke

7
Newspapers & Magazines
Pustertaler Bote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/pub/1866/18_05_1866/pub_1866_05_18_4_object_1011680.png
Page 4 of 4
Date: 18.05.1866
Physical description: 4
, in dem noch l' 7 sein armer Brnder Hans mit seiner zahlreichen Familie wohnte. ES war gegen das Frühjahr, als die HungerSnoth, welche damals ln Folge der schweren Kriegszeiten herrschte, ihren Höhepunkt erreichte. Die spärlichen Wintervorräthe waren erschöpft und die Gemeinde des Dorfes zu arm, um bei der pngeheucrn Theurung auS der Ferne Lebensmittel/herhei holen zu könnend In dttt ersten Tagen des Monats April^^^^ s^ eineS Abends der gnte Hans mit Frau nud Kinder auf der alten Ofenbank. Die Murter wiegte daS kleinste

hatte. Das Vorrecht deS Aprils hatte sich an diesem Tagt besonders geltend gemacht, denn Sonnenschein und Regen wechselten bestän dig mit einander ab. Manches Auge,, von Hunger und Sorgen getrübt, blickte sehnsüchtig der untergehenden Sonne nach, und hegte den Wunsch, Koch bald, wenn eS der Wille des Herrn sei) von ihren Leiden', erlöset zu werden. So auch 5er arme, fromme Hans. Er hatte im Laufe des Ta ges mit seiner Familie und allein manches Gebet um Hilfe zum Himmel gesendet. Jetzt war er erschöpft

und sein 'gutes Herz brach ihm beinahe beim Anblick seiner ausgehungerten Kinder. Als in Folge deS steigenden 5V HungerS enbltch'keines Ntthr s^ in hi^SMb^hMschtk/ raH'e Hanö stine gesnitkenen '^ä^ 'utid^'faM Zil seiner Frau: '^Ma^tha i^j MH' ^^rt.'^ Ach^wijl^^n^en''^ä^ste^'.^ri^M leiden Ar Änberc^.m ^läuger^darben ' laMn.'' gehe, und 'kehre Kiht, eher ^uin^'bi^M^Hryö !dW^'^orM sing sein^'Kraü'Heftig .^e^n'^atu'IM 'Thränen ^bWMM..thiä otu^« lich, daß' es' hohö Zelt su,^sn^ sagte. Hans, .ich komme iricdc'ru

;id ^wklt'S Dott,'^^qt'/d'att^'^Lttsir'i! gröPe. Äokh bald^ elu Clide.' .K!artM/ stand auf,. lehnte .siP' an ^'eind'Seite lMd.MvMerke-:' Ach Hans,^vclläss^ ün^ wieder auS' ihrem stummen Pahinsta^^ wollien^ den sieben Vyter.llicht.fort lassen. ^ Der ^eine S^ebastian oder Baschi wi^ ^Man ihn kurzweg nannte^' ^M^eine Hän^ und ^wollte trotz'' allerWiderr^de'^Ät^ ihm geh end M'.Äar^ a/s 'oh A Ülen'^ a hnte^ was ^lhneN HvörMA. und ' Nut dÄS hWtnaW' VerspreHtls, daff^ et ^ Brod,' hole, beruhigte' ^sie' eimMmaßek

8
Newspapers & Magazines
Bozner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZZ/1865/04_01_1865/BZZ_1865_01_04_5_object_396534.png
Page 5 of 6
Date: 04.01.1865
Physical description: 6
b« der Prätur Ala, — 1 Haus derNocholeComprtghervonMatarello. zum 3.Male um 600 amt?. Febr. 9 tlhrfrüh, dei der Prätur Trieut. Realitäten des Alois Mossauer von Gardilo, zum 4. Male, um jeden Preis, am 24. Jänner S Uhr früh, bei der Prätur Tneut. — ? Grundstücke des. Christas Zorzi zu Meizanö, A. P. SZli st., am 28. März g Uhr früh, bei der Prätur Pnmor. — t Hans des Peter Marchetti-Odorizzr von Albiano, zum S. Male auch unter der Schätzung, am 1. MS» 3 Uhr früh, bei der Prätur Civezzano. — Haus des Karl

Jffeppi von Roncegno, zum 3. Male, um 250..?. am t4. März 9 Uhr früh bet der Prätur Borg». — Realitäten der Maria Deuicolo vo i Castelnuovo. zum Z. Malt, um jeden Preis» , am 14. Fehr. 9 Uhr früh, bei der PrM^Boega.^ A x ^ — t Hans, 1 Wiese veS Peter Abolis-Meziat» zu Olle, A. P» K50 st.» am tL. März 9 Uhr früh, bei der Prätur Borgs — 1-HauS-de« LludreaS -Steuech j«- La»iS, Ä. P. t690 st.' am 4. März 9 Uhr, früh, bei der Prätur-Lavi». — Acker der Marg. Witwe Salaman zu LaviS. A. P. K2l) st. am 3. Febr

zu Folido, A. P. 1ZVV st., am 27. Febr. 3 Uhr früh, bei der Prätur Fondo. I Hau«. 4 Grundstücke des Alois Larcher zu Rufre, A. P. ZSW st., am 8. Febr. V Uhr früh, bei der Prätur Fondo. t HanS. 1 Wald. 3 Grundstücke der Sheleute Carl u.Angeli AndreatojnMoena, A. P. l22l> st., am 30. Jänner L Uhr früh bei der P>ätnr Fondo. 0 Grundstücke, t Wald des Iosrf Bazzanella zu Pifcini. A. P. st., ani 7. Jänner 8 Uhr frül> bei der Prätur Cembra. — 2 Grundstücke des Peter Anust zu Se«ignano,A.P.4W fl-. am S. Febr

9