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Volksblatt
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Page 5 of 8
Date: 29.08.1868
Physical description: 8
Beilage zum.Südtiroler Volksblatt' Nro. «9. Die Wilderer. Ei« Charaktergemälde auS dem Tiroler-Grenzgebirge. (Original-Erzählung.) II. Kapitel. Der Schwärzer. Der alte Fux stand am andern Tage schon um 4 Uhr vor dem Bett des HanS, weckte ihn und sprach: Hier hast Du 50 fl. Kaufe in Mittewald dafür Kaffee ein, wo weißt Du. Ich werde Abends über die Gebirgswege Hinunterkommen, und mit der Zenze ihn ab holen. Du bist so zu feige, mitzugehen, die Geigenmacherin ist Dir lieber als Dein Vater

, und Du junger starker Bursche läßt lieber Deinen alten Vater Dir Dein Brot verdienen; ein kommodes SchlaWlffen- leben ist etwas werth. Du hast mich also verstanden! Wohl, sagte HanS. tief in der Seele gekränkt. Vater, wie habe ich diese Vorwürfe verdient? Feig bin ich nicht, das habe ich Dir schon als Knabe von 12 Jahren bewiesen, wo ich über jenen hals brecherischen Abhang kletterte, um Dir die Ankunft der patrouillirenden Grenzjäger anzuzeigen. Schauderte Dir nicht selbst, als ich Dir zeigte

es thun, um mich vom Vorwurf zu reinigen, als ob ich keinen Muth hätte. Ja, sagte der Alte, damals war es anders, aber jetzt bist Du nicht mehr derselbe. Die verwünschte Geigenmacherin hat Dir den Kopf verrückt. Als der Vater wieder von der Geigenmacherin Erwähnung that, wurde HanS über und über roth; Hans mußte sich Mühe geben, nicht gegen seinen eigenen Vater auf zu sein. Vater, sagte HanS, die GeigenmacherStochter hat an mir nichts verdorben, sie weiß nichts um mich, sie ist ein braves

, unverdorbenes Mädchen, ich habe mit ihr nichts, Du thust ihr und ihrem Vater großes Unrecht. Sie wollen Dir wohl! ^ Mir wohl wollen? ha, ha, ha, so höhnte der Vater, Gimpel, gib acht, daß Du nicht auf ihren Leim aufsitzest, ja, wie ich merke, haben sie Dich schon. Hör' Hans, lieber als Dich mit der Geigen macherin am Altare zu sehen, lieber liegst Du mir von der Kugel eines bairischen Försters getroffen todt zu meinen Füßen, jetzt hast Du meine Meinung gehört. Vater, sprach Hans, Du bist hart mit mir! Anna

für Dich hingeben, aber laß mich ehrliche Wege wandeln. Ha, der Sohn macht den Sittenprediger gegen seinen Vater! rief der alte Fux zornig auS. Willst Du meinen Auftrag vollziehen, ja oder nein? Ja, sagte HanS, ich werde. Der Alte legte die 50 fl. auf den neben dem Bette stehenden Tisch und entfernte sich. Zenze hatte daS Alles mit angehört. eS blutete ihr Herz. HanS kam voll Aufregung nach Mittewald, er ging an dem Geigen« macherhause vorbei, und merkte nicht, daß zwei blaue Augen ihm durch die Jalusien

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Volksblatt
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Page 5 of 12
Date: 19.09.1868
Physical description: 12
Beilage zum .SMiroler Volksblattt Nro. 75. i - .^).! - ^ , 1 ' Die Wilderer. Eiu Eharaktergemälde aus dem Tiroler-Grenzgebirge. (Original-Erzählung.) lll. Kapitel. Die Wilderei. ? Der Herbst zog heran, die Gebirgsspitzen hatten sich schon Schnee- mutzen aufgesetzt, von Mittewald herein durch die Scharnitzer-Schänze zog ein schneidiger Wind und schlug den Regen gegen die Fenster; wer nicht nothwendia etwas draußen zu thun hatte, saß gemächlich in traulich warmer Stube. Auch Hans saß zu Hause

und war eben beschäftiget eine zierliche feine Geige zu politiren, an der er schon lange gearbeitet hatte. Wohl mehr als 10 Mal hatte er sie in Stücke geschlagen und wieder zusammengeleimt, immer war der Ton dem Hans nicht schön genug; endlich war er damit zufrieden, und erlegte daher seine letzte Hand ans Werk. Er wollte sie seinem Meister K^ als Probe seiner Kunst einsenden; er hatte für ihn in letzter Zeit immer zu Hause gearbeitet, und sich ein schönes Stück Geld verdient, denn seine Arbeit

war vorzüglich von Kennern geschätzt. K. suchte ihn daher auf alle mögliche AÜ für sich zu erhalten. Wie HanS seinj Geige vollendet hatte, und sie- wohlgefällig musterte und probirte^ trat Zenze herein, und obwohl sie von der Geigenmacherei blutwenig ver stand. so machte sie doch große Äugen her, als sie das zierliche Werk von der Hand ihres Bruders anschaute. Diese ist, wie mir scheint, noch Hie! feiner und netter gemacht, als selbst Deine große Zither, sprach Zenze; kannst Du aber auch eines darauf spielen

, fragte sie weiter. DaS muß ein Geigenmacher wohl können, liebe Schwester, ver setzte HanS. Ich muß nur noch alle Seiten aufspannen, dann werbt ich Probiren. Und nachdem er dies gethan hatte, nahm er den FidelboHen und strich einen gar muntern, reintöm'gen Ländler herab, so daß dle Zenze auf den Takt zu hüpfen und mit den Fingern zu schnalzen ansieng. Daß Du auch so schön geigen kannst, sprachLenze, als der-Ländler fertig war, hab' ich gar nicht gewußt. Mir kam eS ordentlich in die Füße, und ich mußte

so pudelnärrisch thun. Lache mich nicht anS; diese Geige johlt gar schön. — Du bist aber auch seit einiger Zeit fo fröhlich und heiter, wie ich Dich noch nie sah, obgleich Du nicht mehr nach Mittewald gehst, sonst holtest Du immer Deine Fröhlich« keit von dort her. Ich kenne mich mit Dir nimmer aus; auch der Vater ist nicht mehr im Stande Dich zu betrüben, obgleich er mit Dir zu meinem Leidwesen immer mürrisch und barsch ist. Ich meine, daß Du die Welt- niit zu schönen Augen ansiehst; o sie ist böse. HanS

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Volksblatt
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Page 6 of 8
Date: 13.08.1864
Physical description: 8
behalten.' — „Ist das Ernst?' rief Hans: Ja, wer's glaubte! Das könnte ich wohl thun, wenn ich bei Nachtzeit nur in die Kirche käme.' — „Das geht wohl, der Schlüssel zu der kleinen Thüre hinter der Ecke hängt ans dem Schuppen, wo die Arbeiter ihr Werkzeug haben. Wir sahen's ja am Sonntag, daß der Küster ihn dorthin hängte, damit die Handwerksleute frühzeitig des Morgens kommen könnten. Erinnerst Du Dich nicht, er sagte das?' Willst Du heute Nacht hingehen, so wt.rde ich Dir die Blendlaterne

schaffen, die zu Hause in der Küche steht und Du kannst den Kopf vor Tagesanbruch holen, ehe die Leute m die Kirche kommen.' — Ja, wenn ich nur so stüh aufwachte.' — „Wir werden Dir schon rufen.' — „Nun, so werde ich das Uebrige thun.' Es war bereits ungewöhnlich spät und nicht mehr ferne von Mitternacht: Lorenz holte die versprochene Leuchte und gab sie Hans, worauf wir ihm gute Nacht sagten und thaten, als ob wir zu Bette gingen, was jedoch nicht unsere Absicht war. Das HauS, wo wir wohnten, war ganz

nahe bei der Kirche. Unsre Zimmer lagen im obern Theil des Hauses neben einander. Als es auf dem Kirchthurm zwölf schlug, hörten wir, daß Hans sein Zimmer verließ und sachte die Hausthür öffnete; wir eilten nun an die Fenster und sahen unsern muthigen Freund raschen Schrittes den Weg nach der Kirche gehen. Es war eine mondhelle Nacht, aber ein heftiger Sturm wüthete draußen. Es knarrte in den Bäumen auf dem Kirchhofe und die Eulen krächzten im Thurme. Ich gestehe, daß mir bei dem Spuke gar

nicht wohl zu Muthe war, und ich hoch aufathmete, als ich Hans tapfer mit der Leuchte in der einen Hand und in der andern mit etwas, das er in ein Taschentuch gewickelt, zurückkommen sah. Indessen war Fritz in sein Zimmer gegangen und unter den Tisch gekrochen, der ganz nahe bei dem Bette stand; ein alter Zitzteppich verbarg die Bresthaftigkeit so viel als möglich, und unter diesen schlüpfte Fritz. Wir beiden andern standen im nächsten Zimmer und hielten die Thüre halb offen, nm die Scene

, die jetzt spielen sollte, sehen und hören zu können. Hans Tapfer trat ein, setzte die Blendlaterne auf den Tisch und entfaltete sein Taschentuch, aus welchem er vorsichtig den Schädel nahm und mitten ans den Tisch stellte. Er drehte die Leuchte uud ließ das Licht gerade darauf fallen. Es war ein schauerlicher Anblick, aber Hans schien sich nicht im mindesten zu fürchten. Er löschte das Licht, da der Mond hell in's Zimmer schien, und zog sich rasch aus, während er leise eine Melodie vor sich hinpfiff, dann legte

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Volksblatt
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Page 5 of 8
Date: 13.08.1864
Physical description: 8
: Dem Bischof es zu Herze» geht; Uud mit der Mutter schied der Sohn, Den frommen. Blick von Thränen feucht Wohl ziemt dem Kinde Himmelslohn! Hans Tapfer. Eine Erzählung. Als ich noch zu Slagelse in die Schule ging, wohnte ich in einem Hause, in welchem sich außer mir noch drei Pensionäre befanden; zwei von ihnen waren Söhne eines reichen Gutsbesitzers aus der Gegend; aber der Dritte war ein armer, vater- und mutterloser Mensch von einer der jütischen Haiden. Eine wohlhabende Familie in Kopenhagen ließ

ihn studiren und bezahlte das Nothwendigste für ihn: aber das Wort, das „Nothwendigste', nahm sie im strengsten Sinne, denn der arme Hans Tapfer besaß nicht einen einzigen Schilling, sage und schreibe einen einzigen Schilling. Sein rechter Name war Hans, nicht Hans Tapfer. Den letzten Beinamen gab man ihm in der ganzen Umgegend, weil er sich von nichts in der Welt in Angst jagen ließ und dabei eine so große körperliche Stärke bt.saß, daß er bisweilen, wenn Zänkerei unter den Bauern im Wirthshause

er. wie so mancher Andere, über den schlechten Zustand der Finanzen seufzen mußte, und nicht gerade sehr erfreut über die Kundgebung derselben durch seine zerrissenen Kleider und seinen alten Hut sein konnte. Wenn man auch noch so genügsam ist, so thut es doch wehe, mit zwanzig Iahren auf jeden unschuldigen Wunsch verzichten zu müssen, der Geld kostet. Und namentlich war ein Wunsch in Hans Tapfers Herz gleichsam festgewurzelt, — nämlich das Glück, eine Taschenuhr zu besitzen. Es wohnte ein Uhrmacher in der Stadt, an dessen Fenster

eine silberne Uhr hing, welche acht Thaler kosten sollte. Diese Uhr war der Gegen- staud^der kühnsten Wünsche unsres Freundes geworden. Wenn er an dem Fenster des Uhrmachets vorüberging, blieb er immer stehen und betrachtete die Uhr mit lächelnder Miene und ging endlich mit einem Seufzer weiter. Wir vier Kostgänger des genannten Hauses lebten in größter Eintracht und Freundschaft, und waren beinahe immer beisammen: namentlich schien keiner von und den guten Hans missen zu können, dessen Treuherzigkeit

, welche Abenteuer dieser Mann in seinem Beruf als Jäger uud -Forstmann bestehen mußte, namentlich bei Nachtzeit in den dunklen Wäldern. Wir hörten andächtig auf Alles; auf dem.Heimweg aber lachten und spotteten wir darüber, obwohl sich nicht läuguen läßt, daß es mit einem gewissen Schauer geschah, namentlich wenn wir spät durch den Wald ginge«. Indessen waren nur die Söhne des Gutsbesitzers und ich so ungläubig, Hans Tapfer dagegen schwieg und trillerte oder pfiff eine Melodie, während er sich beständig umsah

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Bozner Zeitung
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Page 1 of 4
Date: 12.09.1867
Physical description: 4
, als der Versammlung die das Portale der Jesuiten kirche zierenden Worte zurufen: »LeQeüioat vodis ae eollsilüs vsstris Omllixotevs'. Hierauf verliest der Herr Präsident den Antrag deS Vorbereitungskomite's zur Bildung der fünf ge wöhnlichen Ausschüsse a) für Missionen; b) für christliche Barmherzigkeit; o) für christliche Kunst; ä) für Unterricht und Presse; s) für Familien. Der Wildschützen-Hans. (Schluß.) DaS Glück Sepp'S sollte indessen durch Nachrich ten, welche drei Tage nachher von den Alpen einliefen

, nicht wenig getrübt werden. Folgendes hatte sich zugetragen. Am Tage nach den erzählten Vorgängen erschien der Schützen-Hans wieder auf der Eb^ner-Hütts und gab Zeichen der höchsten Bestürzung von sich. „Aus is, aus is', rief er ein über das andere Mal, „der Sepp hat sich g'schoss'n!' ' Dann erzählte er der Sennerin, wie er mit Sepp „sageru' gegangen sei, diesem sich durch einen Zufall das Gewehr entladen und ihn schwer verwundet habe. „Nimm Weihbrunnen und Essig, daß mer ani kemma!' drängte Hans

. Während die Sennerin, in das andere Stäbchen der Hütte ging, nahm der Wildschütz das Gewehr Sepp'S, welches an der alten Stelle hing, herab und , hängte es sich um die Schulter. Der Sennerin fiel . das, nicht auf; sie hatte gar nicht bemerkt, daß Hans ohne Gewehr gekommen war, und jetzt hinderte sie der Schreck am Sehen nnd'Höreu. Endlich hatte sie das Weihwasser in einem kleine» Hafen, den Essig in eine Schüssel gefaßt und folgte HanS. Bald mußten sie über einen Zaun steigen, der die obere Ebener > Alpe

von dem Wald trennte. Am untern Ende des ZaunS angelangt , blieb Hans wie überrascht stehen und sagte zur Almerin: „Du hast ja keine Hadern, lauf zurück!' Er meinte irgend ein Stück Zeug oder Leinwand, womit sie dem Sepp die Essigumschläge machen sollte. Die Dirne stellte Weihbrunn und Eisig auf den Boden und eilte der Hütte zu, so schnell sie tonnte. Als sie mit den „Hadern' zur Stelle zurückkam, waren der Wildschütz und die Geschirre verschwunden. Sie suchte und schrie; umsonst — sie mußte einsehen

eine Meldung, welche von seiner Ge liebten auf der Seethaler-Alm kam. Zu dieser war Hans am Abend nach dem erzähl- Präsident verliest die vom Vorbereitungskomite vor - geschlagenen Ausschußmitglieder und die eingelaufenen Anträge. Folgende sind die bis jetzt eingelaufenen Anträge: 1. Antrag. Die General Versammlung wolle ein Komite aus Mitgliedern zur Unteistützung des heil. Vaters aus verschiedenen katholischen Vereinen Deutschlands für die Zeit bis zur nächsten General-Versammlung wählen

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Volksblatt
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Page 7 of 8
Date: 26.09.1868
Physical description: 8
Abend. Noch nie war Zenze so vergnügt gewesen, war ja heute auch der Vater so herzlich, wie noch me. Zenze vergönnte dem HanS dieses Glück aus innerstem Grunde des Herzens; besonders freute sie sich über die ganze Sinnsänderung des Vaters gar sehr. Ihrem Charakter hatte das wilde Wesen des Vaters nie zugesagt, obwohl sie ihn innig liebte. Schöne Zukunftspläne wurden gemacht, und erst spät ging man zun Bette. Der Einnehmer wäre gerne schon am Montage hinab nach Mittewald geeilt, um endlich

es im ganzen Dorfe ruchbar, und recht viele auS Scharnitz vergönnten dem prablsüchtigen Einnehmer seinen Korb. Die Fux-Familie aber wußte ganz gut, wie das so gekommen war; jedoch man schwieg noch, HanS reiste am selben Tag, als der Ein« nehmer so entsetzlich abgeblitzt war. nach Innsbruck ab, um sich daS Nothwendige einzukaufen. Auch die Zenze und der Vater wurden von Innsbruck mit hübschen Kleidern bedacht, daß sie recht anständig auf der Hochzeit erscheinen könnten. Wie staunten die Scharnitzer

, besonders die Leute deö Gränz- DrteS und anch die Mittewalder, als HanS und Anna am Sonntag zum ersten Mahle verkündet wurden. AlleS riß Ohren uud Mund weit auf. Da gab eS ein vielseitiges Gerede hin und her; den mei stens Scharnitzern jedoch schmeichelte eS, daß ein ihriger die Mittewal der und sogar die Amtsherrn auSgestochen hatte. Zenze und der alte Fux waren an diesem Tage in die Frühmesse gegangen; sie blieben dann die ganze Woche fein sauber zu Hause. ES wundette nun die Leute

' hübscher Bur sche, welch' schöne Braut, hieß es von dem herbergeeilten neugierigen Weibsvolke, als Hans mit Anna am PostHause ausstieg. Das ist ja gar der Geigenmacher aus Mittewalö hieß es, als der Postmeister ihm von der Chaise heraushalf. Da haben wir's nun; der Bräuti gam ist der junge Fux, die Braut des Geigenmachers Tochter und wir haben den Fux nicht gekannt, so sauber ist er hergeputzt. Sie sind jetzt schon hinauf in die Zimmer; wenn sie zur Kirche gehen, werden wir sie aufs Korn nehmen. Bald

darauf kam auch der alte Fux in einer bäuerlichen Kutsche und einem schweren Rosse mit Zenze angefahren. Sobald Hans ihn vom Fenster erblickte, rief er: Der Vater und die Schwester! Er eilte mit Anna an der Hand und dem Geigen macher hinab auf die Gasse, der Geigenmacher drängte sich voran zu dem alten Fux, reichte ihm die Hand, und schüttelte sie wacker und sagte: Ist brav, daß ihr gekommen seid, wir wollen heute nun mitsammen in unserm Alter den letzten schönsten Tag feiern und unsere Kinder

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Bozner Zeitung
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Page 2 of 4
Date: 03.12.1866
Physical description: 4
. (Ein Sensations-Tele- gramm.) Aus Wien erhält der„Avenir' folgendes seine Rechte über den Tisch hin zum Gruß und hieß ihn niedersetzen neben seinem Weib und seinem Kind, der schönen Leni, wie sie die ganze Umgegend nannte. Hans ließ sich's nicht zweimal sagen und erzählte lustig von seinen Abenteuern, während er wohlgefällig bald einen derben Zug aus dem gefüllten Kruge that, bald die leisen Rauchwolken aus seiner kurzen Pfeife vor sich hin in die Lüfte sandte. Die schöne Leni blieb nicht stumm dabei

, ein Wort gab das andere und die jungen Leute kamen bald inS trauliche Scher zen. Ja, der Hans fordere die bildschöne Dirne sogar trotz seiner Müdigkeit zum Tanz auf und es blieb nicht beim Ersten — die Stunden verflogen, es war schon späte Nacht — Niemand dachte noch daran, daß es Zeit sei zur Heimkehr und Ruhe. Wie nun das Schicksal wunderbar mit dem Men schen spielt, so traf sich's auch, daß sich der Jägerhans, dem an jedem Finger, wenn er wollte, ein paar Bräute hingen, auf diesem Kirchweihtanz

in die schöne Leni verliebte. Die Dirne war nicht minder verliebt, aber sie war schon ein eignes Diug, aus dem keine Seele Lug werden konnte; sie zählte alle Burschen der Um gebung zu ihren Anbeten: und gab so Manchem der» selben Zeichen ihrer Neigung, um ihn am nächsten Tage desto kälter und fremder zu behandeln. Nie mand wußte wie er mit ihr daran war, und bald mieden sie Alle, denn Keiner hatte Hoffnung, ihr Herz zu erweichen. Hans aber dachte am Kirchweihtanz an das Alles nicht mehr zurück, er stand

in Feuer und Flammen, sein bisher unerweichtes Herz schmolz unter den Glutblicken aus den Augen der Dirne und die schöne Leni sah mit stolzer Freude den schönsten Bur schen, den kühnsten Jäger in ihren Fesseln liegen. Spät erst kehrte man heim und der rasche Hans hatte manches Liebeswort zur Dirne gesprochen, bevor sie schieden. — Lange stand der Gemsjäger außen und sah nach dem Fenster der geliebten Dirne hinüber, bis das Licht verloschen war.. Dann schlich er zum ersten Male in seinem Leben seufzend

ist ein eigenes Ding, das sich nicht so leicht zu fügen vermag. Was der Kopf oft noch so fest be schlossen hat, verwirst es ohne Gnade, seine Herr schaft ist unumschränkt, so klein es ist, beherrscht es doch die Menschen, somit wohl auch — einen Jäger hans wie die Andern. ^ (Fortsetzung folgt.)

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Der Bote für Tirol
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Page 2 of 6
Date: 07.05.1861
Physical description: 6
sind, und um den Bekeiineru der griechisch- katholischen Kirche nicht zuvorzukommen, stelle ich an das Hans die Bitte, die Frage der Adresse vorläufig ;u verschieben. ^ Dr. Alois Fischer (Tirol) weist darauf hin, daß, wie die heutige» Zeitungen melden, im Oberhause der Antrag auf eine Adresse sogleich angenommen, und der Auoschuß auch gleich gewählt worden sei. Das Abgeordnetenhaus möge diesem Beispiele folge». Bei einer abermaligen Abstimmung über die Driug- Uchkeir des Antrages erheben sich alle Mitglieder mit Auonahmc

. Der Antrag kantet dahin: „Das Hans wolle beschließen, n) daß die in der Sitzung vom 29. April vertheilte Geschäfts ordnung für das Hans der Abgeordneten, mit Aus nahme der zweiten -iline-, des F. 52, sofort provisorisch anzunehmen sei, »ud als einstweilige Gr»»dsagc der weiter» Verhandlungen zu dienen habe; li) daß sogleich nach Eonstitniruug der Abtheilungen aus denselben ein Ausschuß zu bilden sei, welcher die Abstimmung der zweiten iilinea des Z. 52 hinsichtlich ihrer Ver- fassungsinäßigkeit zu prüfen

wären berechtigt, die Vorlage in der Sprache der Majorität zu fordern. Nnn glaube er aber, daß die Versammlung, sowie sie schon einmal beisammen war, nnd bezüglich der Nationalitätensragc vou dem Geiste der Duldsamkeit uud Versöhnung ge leitet war, es auch diesmal sein werde. Zum Schluß ward der Prazak'sche Antrag ver lesen, und von einer Majorität, die überwiegend ans Mitgliedern der Rechten bestand, zur sofortigen Dis kussion zugelassen. Prazak will, daß das Hans sich in 13 Abtheilungen

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Bozner Zeitung
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Page 2 of 4
Date: 06.12.1866
Physical description: 4
. (Marinereform.) Die Leineren Panzerschiffe werden umge ändert, sie werden er: „Willst Du mich, Leni, oder willst Du mich nicht? Gibst Du mir heute keinen Bescheid, so geh ich, so weit mich die Füße tragen, und Du siehst mich nimmer wieder!' Da lachte die Leni still und schalkhaft vor sich hiu und gab ihm zur Antwort: „So lauf', weun'S Dich freut. Du wilder, unbändiger Bub' — wenn Du alier bleiben willst, so werd' ich Dich wohl haben müssen, vielleicht für mein Lebetag!' Bei diesen Worten sprang Hans jubeld

sie ihn bei der Hand ans Fenster zog und hinaufzeigte nach den höchsten Spitzen der Berge, sprach sie: „HanS, siehst Du dort über jenen Schnee- wöll«l den Schlern, wie er herauslügt aus seiner Weißen Kappen , da oben blühen jetzt die prächtigen weniger jGeschütze, dafür aber schwere Armstrong» kauonen erhalten. Der Bau der beiden neuen Kriegs schiffe „Lissa' und „Helgoland' ist gesichert. Auch geht man mit dem Plane um, die Linienschiffe bis auf die untersten Batterien zu rasiren , sie mit einer Art Blockhaus

und ausrichtig ist, und will auf die nächste Fast nacht dein Weib werden.' Wie vom Donner gerührt stand der Hans da und kämpfte mit seinem Grimm, der bei dieser neuen Bosheit aus der Tiefe seiner schmerzgequälten Brust hervorbrechen wollte. Außen stand der himmelhohe Schlern wie aus Silber gearbeitet im zauberhaften Mondlicht, hoch emporragend bis hinein in die Wolken am Himmel. „Da hinauf, bei Nacht und Nebel, im Winter und Schneesturm, über Abgründe und Schluchten? rief er heftig, „dahin jagt

vom Schlern komm mir nicht mehr vor die Augen.' Da schien dem Hans der Bsden und die Stuben decke zu wanken, Fieberfrost schüttelte seine Glieder und mit einem gräßlich herausgestoßenen: So sei mir Gott gnädig! stürzte er zur Thür hinaus und ver schwand im schaurigen Dunkel der stürmischen Nacht. Die leichtfertige Leni aber halb erstaunt, halb la- chend, stand da und meinte: „Da schaut'S ihn an, den trutzigen Buben, da rennt er hin, als wollt' er schnurgerade ins Wasser springen, und morgen kommt

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Bozner Zeitung
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Page 2 of 4
Date: 11.09.1867
Physical description: 4
hat. Die Wasser« flpthen kameu von den Bergen nsit ungeheurer, Ge- gleiter bei der Hütte ankam, fand er zujseinem größ. ten Aerger Niemanden vor. Er stand jetzt in seiner Angelegenheit gerade auf demselben Punkte, wie vor zwei Stuuden. In seiner Verlegenheit griff » wieder zu dem Mit tel, allerlei untereinander zu schwätzen. Er schlug dem Hans einen Tausch ihrer Büchsen vor, indem er die seinige von der Wand herabnahm. Dieser ober begnügte sich zu antworten: „Schau, ich kenn' bei'Büchfu

war nicht da — er hätte such dem Sepp nicht helfen können, denn er war viel zu gebrechlich. Nur die beiden jüngeren Geschwister, ein Knabe von etwa fünfzehn und ein Mädchen von sechs Jahren, hüteten daS HauS. , „Moidei, Du bringst 'en Branytwein!' befahl Sepp dem Mädchen. - .Whrxud - .Per, Wildschütz-.,per- langensvoll nach dem Glase.sah, nahm,-sein lPenosse den Knaben vor die Hütte und sagte zu ihm: «Jetzt laufst Du -ja die Brenner-Alm und fagst den Haltern, sie sollen gach kemma. Aie soll'« .mir Wen , den. Hans

.' Mit^iesen . Worten .übjexfchritt er nun schlennig.die Mwelle. Jetzt stand für Sepp Alles auf dem Spiel. Die. fer Gedanke gab ihm Muth. Mit einem Satze hatte er den Wildschützen gepackt und ihn .mit seinen stär keren Armen das Gewehr aus der Hand gewunden. Hans wehrte sich verzweifelt; aber er wäre sicherlich von.der überlegenxn,,Kö^xerfrast..s?ineS.MjedersacherK besiegt worden, wenn, er nicht zufällig , gerade heute ein Messer in der kleinen'Hofentasche stecken gehabt .hätte

, das sonst nicht z« seiner-Ausrüstung gehörte und auch von -Tepp vorher nie gesehen ^ worden war. Es gelang ihm, dieses im Griff feststehende geschlif fene Eisen.zu fassen. Wn. schrie er den Unecht an: „Lflß aus. oder, ich schneid' Dir die Hand ab!' Sepp 'tvt/eMqchachM. zHück;''der' Wildschütze benützte . den Augenblick zu! entfliehen. Dieses ' that er in solcher'Eile, daß er sich nicht einmal 'Nachdem Hüt bückte, der!äm-Renuen.aus, die^Erde.fieU -- - Der Verdruß d-sKuechtes,daßihm Hans auf djese Weise .entkMmen war, wurde /m, etw

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Volksblatt
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Page 6 of 8
Date: 29.08.1868
Physical description: 8
, aber jetzt aufmachen, ich glaube, wir werden dieses Mal in dem Neste etwas finden. Ihr werdet aufsitzen, sagte der Fux leise und mit lachendem Ä?ünd das Fenster zuschlagend. In Hosen und Hemd stieg der Alte dann die Stiege hinab. Auch Zenze kam mit einem Lichte und Hans. Und nun wurde das ganze Haus von oben bis unten durchstöbert, selbst der ganze Heustock im Stadel und der Mist im Stalle wurde durchwühlt, kein Strohsack, keine Kiste, kein Winkel wurde undurch- sucht gelassen. Endlich, nachdem die Grenzjäger zwei

ich wohl ein Narr sein, wenn ich das thäte, erwiederte der Für. Nun der Jemand wird Euch wohl das Andere auch ge sagt haben. Und wer hat den heimtückischen Schuß gemacht, sprach der Führer weiter, das war eine neue, gutdurchdachte Spitzbüberei! Aber wart nur Fux, wir kommen schon noch zusammen, der Krug geht so lange zum Brunnen, bis er bricht. Wissen Sie was. Herr Führer, sprach nun Hans, Sie gehen da über ihr Amtsbefugniß hinaus. Sie Haben hier nichts mehr zu suchen. Glauben Sie irgend

einen gegründeten Verdacht gegen uns zu haben, so machen Sie die Anzeige, wir wollen nun wieder schlafen gehen, wir sind für das Wachen nickt bezahlt, wie Sie. Drohungen stehen Ihnen gar nicht zu. Gute Nacht. Auf baldiges Zusammen treffen, sagte der Führer verbissen, und entfernte sich mit seiner Mann schaft voll Aerger. daß er wieder nichts ausgerichtet hatte und ihm der Ergreiferantheil entgangen war. Die Fuxenfarnilie aber schlief sich aus, nur Hans that kein Auge zu. (Forts, folgt.) Ne g e stell

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