288 items found
Sort by:
Relevance
Relevance
Publication year ascending
Publication year descending
Title A - Z
Title Z - A
Newspapers & Magazines
Pustertaler Bote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/pub/1854/06_10_1854/pub_1854_10_06_3_object_1024864.png
Page 3 of 4
Date: 06.10.1854
Physical description: 4
herum und nur des' Abends verschwano er. wieder zum Apfelbaum eilend, wo man ihm täglich knieend und betend fand. So gräßlich und herzzerreißend dieser Anblick für seine Eltern auch war, so bewährte auch hier, wie überall im Leben die Gcwohnhcil ihre wunderbare Macht. Nachdem alle Versuche, den armen Hans aus seinem Stumpfsinn aufzuheitern, vergeblich blieben, ging endlich die Beschäftigung im Hause wie der ihren alten Gang; nur Heiterkeit und Frohsinn waren ge wichen. Vater Martin ward einsylbig

, und floh seine Nachbarn, da jede Frage um Marlha ihm wie ein Dolchstich in das ^>erz fuhr. Man hatte vergebens in der Umgegend nach Martha'S Schicksal geforscht; sie war spurlos verschwunden. Mutter Anna betete oft unter Thränen, wenn Hans wieder zum Apfelbaum gegangen und noch bleicher und stiller davon zurückgekehrt war. So vergingen drei volle Jahre ohne bedeutende Veränderung; da erkrankte Vater Martin und in wenigen Tagen war es um ihn geschehen. Trostlos beschwor die Mutter ihren Sobn, dcm Ster

habe. Ich will wieder arbeiten, der Mlttcr beistehen in Noth und Tod!' Segnend legte der Sterbende die kalte Rechte ihm auf das Haupt; in der tiefsten Seele zermalmt lag Hans auf feinen Knieen und zwei Tage darauf folgte er des Vaters Leiche. Und er hielt Wort; arbeitete den ganzen Tag, stand der Mutter zum Nutzen und Frommen in allen 'Angelegen heiten bei, und nur öfters des AbendS sagte er weich gestimmt HU ihr: „Mutter, laß mich zum Apfelbaum gehen, dort hole ich mir wieder Kraft für den kommenden

^ag.' Als diese wohlthätige geistige Veränderung mit Hans vor ging, erholte sich auch bald sein Aeußeres wieder, und in kurzer Zeit kamen schon von allen Scittn Anträge zu vortheilhaften Heirathsbündnissen für ihn. Er wies sie alle von sich, doch Mutter Anna fing bedeutend zu kränkeln an. Da bat sie herz lich und eindringlich ihren Sohn, ihr doch vor ihrem Tode noch den Trost zu gewähren, Enkel auf ihrem Schooß zu wiegen, ihn an der Seite eines braven Mädchens gut versorgt zu wissen; besonders schlug sie ihm des Schulzen

sich, wenn du meinen Wunsch erfüllst.' Hans wurde bleich, senkte den Blick zur Erde: „glaubt Ihr Mutter? sagte er mit gebrochener Stimme, „nun, so will ich sie fragen, wenn Ihr meint!' — Bald darauf schlug er den Weg zum Apfelbaum ein, kehrte mit rothgeweinten Augen heim, und sagte still der Mutler vor dem Schlafengehen: „Wenn's Euch beruhigt, Mutter, so geht morgen zum Schulzen, ich war heute zum letzten Mal beim Apfelbaum sie hat es erlaubt!' Dieser Entschluß erfüllte so sehr alle Wünsche der alten Mutter

1
Newspapers & Magazines
Pustertaler Bote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/pub/1854/06_10_1854/pub_1854_10_06_2_object_1024860.png
Page 2 of 4
Date: 06.10.1854
Physical description: 4
I6S So verwundert der kleine Hans über das Schwesterchen war, das er bei seinem Erwachen neben sich fand, so erfreut war er, als sie zu gehen und endlich zu sprechen anfing, und als seine einzige und liebste Gespielin heranwuchs, mit ihm zu Schule ging, und deS Abends täglich mit ihm uiuer dem großen Apfelbaum saß, der an der Grenzmark der weiten Aecker, Wiesen und Weingarten seines VaterS stand. Doch nicht lange währte diese selige, frohe Kinderzeit! — Ach, wem ist sie nicht auch die liebste

in demselben Grade zu, als die Liebe des neunzehnjährigen Hans zur sanften, stillen, frommen Martha. Beinahe mit jeder Stunde wuchs diese unaus gesprochene, aber tief glühende Liebe in ihm bis zur verzehrenden Flamme, die sein innerstes Leben störend ergriff. Wie verschieden sind doch die Ausbrüche und Aeußerungen derselben Empfindung, stets nach der Brust geformt, in welcher sie entsteht; so wie der gleiche Saame in dürren Sand oder in üppigeS Erdreich gesäet, dort karg verwittert und hier zur reich sten Ernte

gedeiht. Durch romanhafte Verbildung und verzär telte Empfindelei wird die Liebe, dieser reine Diamant, der den Abglanz der Gottheit in sich tragt, in der gezierten Städterin zur verkrüppelten Berechnung, während sie in dem reinen Ge müthe der einfachen edlen Jungfrau zum schönsten Zweck ihres Lebens sich gestaltet. Hans war ein sonderbares Gemisch von der stürmischen Heftigkeit des Vaters und der frommen Ergebung seiner Mutter; seit er Martha liebte, waren alle Kräfte seiner Seele in ihr ver eint

beinahe der Schwere der ihr aufgebürdeten Arbeiten; da mußte sie viele harte Reden vom Vater Martin ertragen, er warf ihr ihre Herkunft, ihre Lage bitter und heftig vor; dies erregte in Hans eine Empfindung, die oft an stille Wuth grenzte. „Dich soll der Vater nicht mehr kränken, ich kann's nicht sehen, nicht ertragen/ sagte er oft zu Martha, die still weinend den Kopf an feine Brust lehnte, mit der Schürze die heißen Thränen abtrocknete, und ihn bat, ruhig zu sein; sie wisse wohl, für sie sei

nichts besser als der Tod; sie hätte Gott schon oft gebeten, sie bald abzurufen, denn zum schweren Dienst fühlte sie sich zu schwach; „ach! ich bin ja zu nichts auf der Well,' schluchze sie, „dort oben ging es mir besser; du darfst auch nicht um mich weinen, Hans; wenn ich todt bin, dann bin ich Niemand mehr zur Last.' Aehnliche Scenen wiederholten sich oft; der Unmuth des Vaters ward immer größer, besonders als die Liebe seines Sohnes zu Martha ihm klar wurde; endlich als er eines Tages sie wieder weinend

2
Newspapers & Magazines
Bozner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZZ/1851/20_12_1851/BZZ_1851_12_20_2_object_442807.png
Page 2 of 6
Date: 20.12.1851
Physical description: 6
auch richtig am vereinbarten Orte abgeholt, und spä ter unter den Effekten der A. Ue. aufgefunden. Hr, Z. ließ mm wirklich die ihm bezeichnete A. Ueberbacher vor fich rufen, und erhielt von dieser die umfassendsten Mittheilun gen über die geheime Gesellschaft, als tmen .Haupt , sie ihm den Johann Schazer, der »schöne HanS' genannt bezeichnete. Außerdem ^nannte sie ihm noch ^ine Menge anderer Mitglieder und darunter - eine Maria Nußbaumer, welche dieselbe Person sein sollte, welcher Hr.. Z... jene ersten

, den Abtreibungsmitteln deS »schönen HanS' u. 0. gl. unter de-i Scheine der größten AusrichUgkeit auf. Dieselbm Eröff- :.vungen, ebenfalls .von einer Weibsperson, wurden um diese Zeit auch dem P., Abragast Schöpf aus dem Franziskaner Ordm ge macht. Soweit kam 'eS, daß bereits auf dm »schönen HanS' in Briren gefahndet wurde; dieser war aber nicht mehr zu finden. Der Glaube an den Klub in AferS hatte aber nun einmal Wurzel gefaßt, und das Gerücht erzählte mit der größten Bestimmtheit von einer religiösen Sekte, ähnlich

jenen Gerüchten den höchsten Grad der Wahrscheinlichkeit zu geben und auf die Ge sellschaft den Schein der Gemeingefährlichkeit zu werfen. — Beim Hrn. SubregenS Fauster in Briren halte seit längerer Zeit schon eine KieSzenz Schatzer das reumüthige Klubmitglied und die Angeberin desselben gespielt. Im August 1851 erschien sie wieder und erzähl te daß der „schöne HanS' sie wieder in die „schwarze Bruderschaft« aufuehmeu wolle und ihr sogar ein Angelt von 2M fl. versprochen habe. Hr. Fauster widerrieth

und sie wiederholte hier vor dem Untersuchungsrichter noch alle jene verbrecherischen Beschuldigungen gegen den „schönen HanS', Wa'burg Stainer u. a, welche sie bereits bei den frühern Mitthei lungen über die Zwecke der Gesellschaft erhoben hatte. Auffallend war eS nun aber, daß weder Hr. Fauster, noch Hr. Zangerle noch die übrigen P.iester bei der gerichtlichen RekognoScirung in Maria Nußbaumer und KreSzenz Schazer diejenigen Personen erkennen konnten, von denen sie die ersten Eröffnungen über den geheimen Klub

3
Newspapers & Magazines
Pustertaler Bote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/pub/1851/27_12_1851/PUB_1851_12_27_2_object_2621826.png
Page 2 of 4
Date: 27.12.1851
Physical description: 4
Nuß-, baumer aber, welche Herr Z. wieder zu sprechen wünschte,' erschien nicht wieder. Die vetborgene Hand unterließ indessen nicht, ihr Spiel von neuem aufzunehmen. Im J»li 1850 mel dete sich beim Kapuziner-Quardian von Briren, P. A. M. Ganner, wieder eine Weibsperson als- reuiges Mitglied des berüchtigten Bundes, und tischte diesem die bekannten Märchen von den unsittlichen Zwecken der Gesellschaft, den Abtreibungsmitteln des .schönen Hans' u. d. gl. unter dem Scheine der größten Auf richtigkeit

auf. Dieselben Eröffnungen, ebenfalls von einer Weibsperson, wurden um. diese Zeit auch dem P. .Abragast Schöpf aus dem Franziskaner Orden gemacht. Soweit kam es, daß bereits auf den.schö nen Hans' in Brisen gefahndet wnrde; dieser war aber nicht mehr zu finden. Der Glaube an den Klub in Afers hatte aber nun einmal Wurzel gefaßt, und . sas Gerücht erzählte mit der größten Bestimmtheit von einer religiösen. Sekte, ähnlich jener de^ Adami- ten, mit Gemeinschaft der Weiber und Unterstützung der Bundesmitglieder

und auf die Gesellschaft. den Schein der Gememgefährlichkeit zu werfen. —Heim Hm. Subregens^ Fauster iu Brisen hatte ftit länge rer Zeit schon eine Kreszenz Schatzer das reumhthige Klubmitglied u. die Angeberin desselben gespielt. Im Augpst 1851 erschien sie wieder und. erzählte daß der „schöne Hans' sie wieder m die .schwarze Bruder schaft' aufnehmen wolle und ihr sogar ein Angeld v. W0 fl. versprochen habe. Hr. Fauster wiverrieth ihr natürlich den Eintritt) sie aber.warf ihm. vor, daß die Gesellschaft doch erlaubt

noch alle jene ! verbrecherischen Beschuldigungen gegen den . schönen !' Hans', Walburg Stainer u. ä., welche sie bereits ^ bei den frühern Mittheilungen über die Zwecke der Gesellschaft erhoben hatte. Auffallend war es nun aber, daß weder Herr Fauster, noch Herr Zangerle noch die übrigen Priester bei, der gerichtlichen Recoz- l noscirung in Maria Nußbaumer und Kreszenz Scha- U zer diejenigen Personen erkennen konnten, von denen ^ sie die ersten Eröffnüngen über den geheimen Klub z. erhalten hat. Erst als man schließlich

4
Newspapers & Magazines
Der Bote für Tirol
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BTV/1852/04_12_1852/BTV_1852_12_04_5_object_2983485.png
Page 5 of 6
Date: 04.12.1852
Physical description: 6
^IN ^ ^8. erfolgen in Wien. 6.^s. - sämmtlichen Ziehungen -- s often MnrtstZader Geldlotterie, wob' durch 44,364 ^re^fer gewonnen werden Gulden in Conv.Mze., nämlich Gewinne Nlit ^5 S5S^ ZnteMgevz-Blatt zum Tiroler Bothen 4: Dez. 2 Vorladung»dikt. Mr. 4vtb Hans Pazagl, Bürger in Kitzbiih«l) y«t mit ttv- künde vom 2?. Man 1»13 fje die grfehiichen kommen auS keiner Ehe mit Regina Vkchttr «lnt Jah- reSrente ron tdO si.'tttÄl. Wahr, gestiftet. ^ Der Stifter hinterlifß gemäß ^tr gepstogeurn

v. Neuhaus, verehel. mit Adam Franz v. Kripp Z 4. Nadigunde v. NeuHauS, verehl. mit a. Iöh, v. Rosenberg, 1». Joh. Oswald v. Mair, e. Äevrg Trainier. Die erste und dritte Ehe soll kinderlos geblieben sein. 5. Katharina v. Neuhaus, verehel. mit S. HanS Daniel v. Deitenhosen, d. Franz v. Mairhofer, wovön letztere Verblndiing keine Nachkommenschast gehabt haben soll. Auf diese fünf Töchter vererbte sich die StiftUygs- rcnle von 15l) fl. tirol.- Währ, mit dem jährlichen Be treffnisse

und a<I 4. nach Radigunre v. NeuhanS sich im unbestritte nen Besitze der Familie v.Mersi in Innsbruck befinden, und die StistungSporiion acl 3. nach Maria FelizitaS v. Zollhaus von der Familie .v. Kripp in Hall bezogen wird. Alle diejenigen nun-, welche aus dem Rechte der gesetzlichen Erbfolge auf die erledigten Antheile der Hans Pazaglischen Familien - Stiftungsrentr in der Nachfelge ter Nosina FelizitaS v. Hagg oder der Ka tharina v. NeuhauS mit jährlich auf je den Stamm entfallenden 30 fl. tirol. Währ

7