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Tiroler Wastl
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Page 3 of 8
Date: 14.05.1930
Physical description: 8
fessor Tr. Hans Semper. Einer seiner Schüler, Dr. Wolf gang Hofmann, der über feinen verehrten Lehrer damals im „Alpenland" einen sehr schönen Nachruf veröffentlicht hatte, sagte darin folgendes: „Tie Kunstgeschichte verdankt ihm mehr, als aus der kleinen, fast Ärmlichen Leichenfeier hervorzugehen schien: Bahnbrechend waren seine Arbeiten ans dem Gebiete der italienischen, besonders aber toskanischen Bilvnerei und mit Recht sollte man ihn den Altmeister tirolischer Kunstforschung nennen

; er hat Friedrich Pacher neben seinem berühmten Bruder Michael zu seinem Rechte verholfen, er hat Simon Taisten und Max Reichling entdeckt, Gunters, des Meisters des Brixner Kreuzganges nicht zu vergessen." In Dresden am 12. März 1845 als Sohn Gottfried Sempers, des aus Hamburg stammenden berühmten Archtekten, geboren, dessen Genialität sich in nicht geringem Maste auf Hans Semper vererbt hat, wuchs dieser in einer Atmosphäre auf, in welcher sich Kunst und Gelehrsamkeit vereinten. Es war eine bewegte Jugendzeit

, denn als der kleine Hans kaum 4 Jahre alt gewesen war, mußte dessen Vater wegen Beteiligung am Dresdner Aufstand im Jahre 1849 aus Deutschland fliehen um nicht erschossen zu werden und ließ sich mit seiner Familie vorerst in London nieoer (1852—1855). Sooann übersiedelte Gottfried Semper nach Zürich, wohin er als Direktor des eid genössischen Polytechnikums (Bauschule) berufen worden war, und der junge Hans absolvierte dort das Gymnasium. Nach etlichen, in Berlin und München verbrachten Universitätsjahren, begab

sich Hans Semper nach Italien, wo er seine bedeutenden Kunstsorschungen begann. Im Jahre 1869 erwarb er sich mit einer Dissertation über die toskanische Bildhauerei zu Ende des 14. Jahrhunderts (Tonatello) die Doktorwürde in Zürich Von dort, vom Rektorat der „Alma Mater Turicensis^ erhielt Professor Dr- Hans Semper im Jahre 1919, gelegent lich seines fünfzigjährigen Doktorjubiläums folgendes Tele gramm, das so recht beweist, welchen Gelehrtenruhmes er sich erfreuen durfte: „Dem Manne, der vor fünfzig

, und ihm Die Ehrenbürgerschaft jener Gemeinde eintrug. Aus der italienischen Zeit Hans Sempers stammen auch andere Schriften und Werke aus seiner Feder, für hie ihm ebenfalls Ehrungen zuteil wurden. Sodann habilitierte sich Hans Semper im Jahre 1876 an der Universität Innsbruck,, an der er dann, bis zu seiner im Jahre 1916 erfolgten Pensionierung, also durch nahezu 40 Jahre in geradezu vorbildlicher Weise gewirkt hat (1879 Extraordinarius, 1885 ordentlicher Professor). Aber nicht nur ins 'der Kunstwelt Italiens

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Tiroler Land-Zeitung
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Page 1 of 8
Date: 11.04.1891
Physical description: 8
A { 'a§ „Oberiuntha ler Wochenblatt" erscheint an jedem Samstag. Preis: In der Druckerei abgeholt: vierteljährig 60 kr., halbjährig 1 fl. 20 kr., ganzjäl cig 2 fl. 40 kr.; frei in's HanS gestellt: vierteljährig 70 kr., halbjährig 1 fl. 40 kr., ganzjährig 2 fl. 80 kr.: per Post bezogen: vierteljährig 80 kr., halbjährig 1 fl. 60 kr., ganzjährig 3 fl. 20 kr. — Inserate werden billig berechnet. — Briefe und Gelder sind frankirt an die Buchdrnckerei Carl Vainpe Imst, einzusende" wa--J ara i iimiii

Kartenhaus von heute aus morgen über den Haufen zu werfen, und Zu- IeuiN'eton. Drei Wern. LebenSskizze von H. S. (Schluß.) Jahre sind vergangen. In einem reich möblirten Zimmer sitzt Dr. Hans Stiller, praktischer Arzt und Prwat-Dozent an der Universität, wie sein Thürschild besagte. Hans hatte gehalten, was man sich von ihm versprochen, er war brav gewesen, hatte sich empor gearbeitet und strebte sogar noch höher. Er war ein vielgesuchter, berühmter Arzt geworden, was er so wohl seinen ansgebreiteten

Dr. Stiller etwas barsch heraus. „Glauben, Herr Doktor, ich hätte nicht gestört, aber der Hausdiener des Herrn Heller ist draußen und sagt, die Herrschaft lasse den Herrn Doktor um ehemöglichstes Erscheinen ersuchen." Das war anders — was mochte vorgefallen sein? „Ich komme sofort! Lass einspannen! Auch eine eigene Equipage hielt sich der Herr Doktor. Er machte nun rasch Toilette und binnen kürzester Zeit rollte der Wagen vor das Haus Hellers. Mit raschen Schritten eilte Hans an dem Portier vorbei

als Ausnahmsbegünstigllngen für die ungarische Produktion aus Kosten der österreichischen Erzeugnisse beschränken, sondern Bett legen und fiebert jetzt. Doch kommen Sie und sehen Sie selbst!" Hans trat besorgt an das Krankenbett, aus dem ihm Hilda matt lächelnd die Hand reichte. „Es wird wohl nicht so bös sein!" meinte sie. Dr. Stiller fühlte den Puls und informirte sich genau über das Befinden der Kranken, kam jedoch vorläufig zu keinem Resultat und verordnete einst weilen beruhigende Mittel. Hans mußte nun fort zu anderen Patienten

, der sich hinter dem Hause unter den Fenstern des Krankenzimmers aus breitete. Hans stand in banger Erwartung am Kranken bette. Hilda überstand die Krisis nicht und ehe die Sonne auf Mittag stand, lag das schöne Menschen kind im Sterben. Am Ostermontag senkte man die theure Leiche in die Gruft; Hans kniete noch lange am Grabe und die Finken schlugen und riefen: Siehst, siehst, siehst, siehst so ist es auf der Welt! Hans hatte die zweiten denkwürdigen Ostern durchgemacht.

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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Page 14 of 16
Date: 28.06.1908
Physical description: 16
3 m 3 & a 3 m — 2ütj — niemand die beißen Liebeswoxte hörte, die der jnnae Offizier in das Ohr der Geliebten flüsterte. . . , Ihre Liehe müsse vorläufig geheimbleiben, hatte Hans von Hallhansen ihr gesagt; ex müsse erst seine Verhältnisse in der Residenz ordnen, ehe ex es wagen könne, bei den Eltern nm das ge liebte Mädchen zu werben- Sie hatte kaum gehört, was er sagte. Es war ihr ja alles gleich, wenn sre ihn nur sehen, nur sprechen, in seine geliebten Augen schauen and manchmal

Sie nur mein Brüderchen ungestört, gnädiges Fräulein, er überdenkt jedenfalls sein griechisches Exerzitium. Der arme Junge hat jetzt tüchtig zu büffeln zum „Einjährigen"." „Ja, du hast recht, Hans," sagte Adolf mit erzwungener Kühe. «Ich glaube, es ist besser, wenn ich allein gehe." Leicht den Hut gegen Anita lüftend, blieb er zurück. „Schneid hat er, der Bengel," meinte Hans anerkennend. Anita sah träumerisch vor sich hin. Sie dachte daran, wie Adolf sie vor Jahren mit Gefahr seines Lebens aus dem Wasser gezogen

waren. Seine Eltern hatte,! kein nennenswertes Vermögen,' das, was noch übrig war, war Adolf zugeschriebßn. Hans würde es auch nie über sich gebracht haben, zur Begleichung seiner Schulden darum zu bitten, wozu es übrigens noch lange nicht ausgereicht haben würde. Es blieb ihm also nichts übrig als der Abschied oder — eine reiche Heirat. Und das alles, alles hatte ex vergessen, als er zum ersten Male in Anitas tiefe, dunkel- blaue Angen sah. Mit sorglosem Leichtsinn hatte er sich der Liebe überlassen

, die ihn so gewaltig übexmannte, und nicht an die Zukunft gedacht, Was sollte nun werden? Geheimrat von Wendin war, wie Hans wußte, vermögenslos; er konnte nicht eiuural die zur Heirat nötige Kaution stellen. Was nun? Ans Anita verzichten? — Unmöglich! Der junge Offizier ging erregt im Zimmer auf und ab. Den Abschied nehmen — den geliebten Beruf, in dem ihm eine große Zukunft zu winken schien, aufgeben, mühsam ums Brot ringen, Schulden abtragen, Anita in die Misere des täglichen Kleinkriegs hineinziehen — nein

, auch das war unmöglich. Aber was, was um alles in der Welt sollte er tun? Er stützte den Kopf in die Hände und grübelte — — Noch einmal, zum letzten Male trafen sie sich im Stadtpark. Hans von Hallhausen hielt die Hände des jungen Mädchens in den seinen und sah voll tiefer Erregung in das bleiche, geliebte Gesicht. „Nun geh' ich, Liebste, und lasse dich allein und weiß nicht, wann ich wiederkymme —" Angstvoll blickte sie zu ihm auf. „Hans, lieber, einziger Hans, bleib' nicht zu lange — ich kann nicht leben

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 4 of 8
Date: 06.03.1935
Physical description: 8
zuzuichlagen. „Lassen Sie mich nur eben zeigen, gnädige Frau . . . ja aber ..." der Mann staunt Gilgi ins Gesicht, wird rot und unsicher — „bist du nicht — sind Sie nicht —* „Ooooh Hans, du bist es?" Sie streckt ihm die Hand hin. Sieht ihn an: dies abgehärmte wächserne Gesicht war mal so jung und frisch und leuchtend ... „ich habe dich nicht er kannt, Hans, du hast dich verändert." Gilgi wird glühend .rot, hat was Taktloses gesagt. Will schnell wieder gut ma chen: „Komm 'rein, Hans — komm . . . hier — letz

' dich, Hans." Der Mann legt den Hut mit dem fettfleckigen Band ne ben sich. Sitzt ganz steif auf der äußersten Kante des Ses sels. „Oh. du hast es aber sehr fein, Gilgi — aber darf man noch Gilgi sagen? Muß man nicht gnädige Frau und Sie.." „Ach Unsinn, Hans — alte Freunde wie wir!" Gilgi stcht vor ihm — eine verwöhnte, gepflegte, verschlafene kleine Frau, ganz eingehüllt in teure bestickte Seide . . . und hat noch immer die treuherzigen Augen, der Hans, nur müde und traurig sind sie geworden

— jetzt glimmt ein Fünkchen ehrlichen Frohsinns in ihnen — „Das freut mich so, Gilgi, daß es dir wenigstens gut geht." Und nun sieht man sich an und weiß nicht, was sagen — hat sich doch so viele Jahre nicht mehr gesehen. „Wart' einen Moment, Hans — ich wollt' gerade frühstücken, da leistest du mir Gesellschaft, ja?" Gilgi rennt in die Küche. Sie muß sich für einen Augenblick setzen. Was haben die paar Jahre aus dem Jungen gemacht. Der ist jetzt — ja, der ist jetzt — vielleicht dreißig — das war vor vier

Jahren, als wir . . . Vier Jahre! Ja, ist denn das eine Ewigkeit, vier Jahre! Ta muß man sich doch mal besinnen. So ein frischer, lustiger Junge, der Hans! Lachen könnt' man mit dem — lachen! So blondes Haar hatte er und blitzblaue Augen und wunderbare Muskeln. Ja, auf die war er immer sehr stolz. Im Schwimmklub waren wir zusammen, und es fing da mit an, daß er mir das Crawlen beibringen wollte — er konnte sehr gut crawlen — wirklich. Und ich hatt' mich doch so geärgert über Jonny — na, der erste

Mann ist ja wohl meistens 'ne Niete. Und ich hatt' Jonny so dicke satt, aber das ist nun mal so, daß man's trotzdem nicht verttägt, wenn so'n Biest nu' auch das hätt' mir damals gerad' so gepaßt, wenn der Jonny, diese Mischung von Douglas Fairbanks und Briefträger, wenn er vom Hochhaus herun tergesprungen wär' — meinetwegen. Fiel ihm gar nicht ein — mit der Hilde fing er an, der mit den roten Locken — und der -Hans war so nett, man war so gut Freund — nur gut Freund — und wenn man nicht zusammen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 5 of 8
Date: 30.06.1926
Physical description: 8
, als er es in >der Welt bekommen konnte. Der Onkel hatte recht und der Herr Dekan! Hans erhob sich und strich sich aufatmend mit der Hand über die Stirne. „Es wird kühl für dich, Pepi!" sagte er. „Das Ober- lüstl von der Malserheid' kommt. Das ist ein scharfes. Es ist besser, ich fahr" dich nach Haus." „Die Cilli hat wieder einmal ganz auf mich vergessen!" klagte der Kranke. „Das macht nix, Pepi. Wir zjwei haben uns auch ganz gut unterhalten, gelt?" „Ja. Recht gut!" nickte Pepi. --- *— •— Abends nach dem Essen bat

Hans den Domkaplan um eine Unterredung unter vier Augen. Dann teilte er ihm ohne viel Umschweife mit, daß er nach reiflicher Ueber- legung zu dem Entschluß gekommen sei, Priester zu werden. Er bitte seinen Onkel aber, ihn gleich nach Trient ins Se minar mitzunehmen. Der Domkaplan fragte nicht. Ruhig und ernst nahm er die Mitteilung entgegen. Dann legte er seine Hand auf den Ronden Kopf des jungen Burschen und sprach milde: "Ich glaube, du wirst diesen Schritt nie zu bereuen haben. «ein Sohn

!"' Darauf ging er hinüber ins Wohnzimmer und teilte den Entschluß von Hans den anderen mit. Hans begab sich auf sein Zimmer und warf sich auf krs Bett. Wild und leidenschaftlich weinte er in die Kiffen. !Erst gegen das Morgengrauen konnte er den Schlaf finden lergehilse Johann Straubinger, gingen bei der neuen Uni versität in den Inn, um zu baden. Dreher äußerte die Ab sicht, den Inn quer zu durchschwimmen. Er kam aber nur bis zur Mitte des Flusses, wo ihn anscheinend die Kräfte verließen. Er arbeitete

Lamblwirt konnte auch jemand nicht schlafen. Das war Fanni. Ms Hans sie verlaffen hatte, war sie auf ihre Kammer gegangen und ließ ihrem Schmerz freien Lauf. Lange Zeit kniete sie vor ihrem Bett und weinte faffungs- los in sich hinein. Dann raffte sie sich gewaltsam auf und ging wieder an ihre Arbeit. Und dann kam die Nacht, die schlaflose Nacht. Und in der Stille ringsum wurde das Weh des jungen Herzens nur umso lebendiger. Es war wie ein heimliches Bluten. Verzichten, Entsagen um seinet willen

! Der is ja do’ a Hearr und bleibt aa oaner!" sa^e die Lamblwirtin. „Naa, Muatter. Wann sie decht den Notar eing'fperrt haRn!" rief der Florl verwundert. „Dös macht nix. Der Hans tat’ dessentwegen die Fanni decht nit heiraten. Sie kam’ grad ins G'red' bei die Leut, 's Madl!" sagte die Lamblwirtin und nrachte in dem gro ßen Herd Feuer an. „I tat aber aa kvane mög’n vom Notar ent'n!" meinte der Flovl trotzig. „Don solle Deut mvcht i amal könne hei- rat'n!" setzte er patzig hinzu. „Du bist a Rotzbua und muaßt di erst

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Neueste Zeitung
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Page 1 of 4
Date: 15.01.1926
Physical description: 4
, 14. Jänner. Die „Arbeiterzeitung" meldet: Im Aufträge des Ver bandes der sozialdemokratischen Abgeordneten wird Nationalrat Dr. Deutsch in der heutigen Sitzung des Nationalrates eine umfangreiche An frage an den Bundeskanzler richten, in der es heißt: (Nochdruck oerboren.r 6 Die geborene Krause. Roman von Fr. Lehne. Zustimmenö nickte Hans Busso und fixierte den Da stehenden, er sah es in dessen Augen zornig leuchten, aber die fest zusammengepreßten Lippen des Mannes hielten jedes unbedachte Wort zurück

, dessen Atem heftig ging. „Sie sind wirklich schlau, Mann, das muß ich sagen! Auf irgend eine belanglose Gefälligkeit, die Ihre Frau der Gräfin vielleicht einmal erwiesen hat, fußen Sie und kommen mir mit einer solchen unverschämten Bettelei! Ja, Bettelei, das ist das richtige Wort —," er schlug zor- nig erregt mehrere Male mit dem Handrücken auf das Briefblatt, „jetzt sehe ich klar, Sie wollen irgendwie einen Zwang ausüben! Nee, mein Lieber, das jibt's nicht'!" „Jst's erlaubt, Papa?" Hans Busso nahm

den Brief an sich, warf einen Blick darauf und ritz ihn mitten durch. „Das ist die einzige Antwort auf eine solche Unver frorenheit," doch hörbar bebte seine Stimme, „Bettelet ohnegleichen!" „Ich bettle nicht," fuhr Krause auf. „Nein, wir sind keine Bettler," sagte das kleine Mäd chen, das aufmerksam die Unterhaltung des Vaters mit dem Grafen verfolgte. „Was will das Gör?" Hans Busso gab der Dogge, die ruhig dalag, einen Tritt, um sie auf das Kiird zu hetzen. Sein Bruder durchschaute diese Absicht

. „Schäme dich," sagte er leise und scharf, faßte den knurrenden Hund am Halsband und sagte in freundlichem Ton zu der Kleinen, der die Augen voll Tränen standen bei dem plötzlichen Auffahren des mächtigen Tieres, „der Hund tut dir nichts, brauchst dich nicht zu fürchten, kannst ihn ruhig streicheln — steh' so — Santor ist brav." Furchtlos folgte sie seinem Beispiel, bückte sich und gutmütig ließ sich das Tier die Liebkosung des Kindes gefallen. Und Hans Eckardt wußte unwillkürlich denken

machen lassen, oder wagt der sich etwa nicht nach Hause?" „Beinahe ist es so, Junker," mit übermenschlicher Ge walt vermochte sich Krause zu beherrschen, und Hans Busso fest ins Auge sehend, fügte er hinzu: „denn mein Sohn Wilhelm fürchtet, daß er doch in die Lage kommen würde, Ihnen den Rest der Prügel zu geben, den er Ihnen noch schuldet, und —" Weiter kam er nicht, denn Hans Busso hatte mit wut verzerrtem Gesicht nach der Hundspeitsche, die vor ihm auf dem Tische lag, gegriffen und schlug

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Alpenländer-Bote
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Page 4 of 16
Date: 13.01.1929
Physical description: 16
schon recht sein!" Dann geht er. Auch Hans verläßt die dumpfe, rauchige Stube und geht in den oberen Stock, wo seine Cchlaskammer lst. Hastig entledigt er sich dort seiner Soldatenmontur und schlüpft wieder in die altgewohnte Geblrgsklei- düng. In dieser fühlt er sich wieder frei und unge hemmt. und das erleichtert ihn und flößt ihm Mut etn. So kann er schaffen und werken; alles muß wieder werden, wie es ehedem war. die Achenwlrtschaft muß wieder in die Höhe, all seine Kraft will er daransetzen

. Herrschaft ja. da rvär's dann, wie der Oedtaler geschrieben hat. daß er „Hans im Glück" wär. Närrisch schier, daß er das Luderdirndl nimmer aus dem Kopf bringt! Das Zuschlägen einer Schranktüre in der nebea- anliegenden Kammer stört Hans aus seinen Träume reien. Da ist wohl seine Stiefmutter drüben. Rasch verläßt er seine Kammer. Die Türe zum Gemach der Achenwirtin steht jetzt halb offen, und Hans ersieht, wie die Frau Wäsche und Kleider in einen Schrank packt. Gemessen, ohne jeglichen warmen Ton grüßt

er sie. Ueberrascht kehrt sich Rosalie ihm zu. Sie ist ein hämonisch schönes Weib von üppigem Wuchs. Wer nicht weiß, daß sie in Mitte der Dreißiger steht, mag sie höchstens für eine gute Zwanzigerin halten. Sie weih zu leben, daß ihr die Jahre nichts anhaben können. „Grüß Gott!" sagt sie ebenfalls kühl. „Guat. daß du da bist, kann ich morgn gleich gehn. Bin schon beim Packen, wie du'siehst!" „Hat's so Eil?" fragt Hans kurz. Gerade, daß er halt eine Frage tut. „Versäum nix mehr da. und übermorg'n hab'n

ich und der Jager Hochzeit!" entgegnet die Wirtin. „Was tät ich auch noch da? Ich Hab verkauft, und du bist Achenwirt! Also!" „Wia du moanst! Ich kann dich nit aufhaltn!" ist des Stiefsohnes Erwiderung. „Wo fan nacha d' Eh- haltn?" „Werd'n schon irgendwo sein, ich kümmere mich nimmer um sie. Is dei Sach jetz!" Dann schlägt sie ihm die Türe vor der Nase zu. Im Stalle findet Hans die Dienstboten. Der Knecht sitzt auf der Hafer-Krippe und die Dirn lehnt unter der Stalltüre und schäkert mit einem jungen Nachbars

knecht. Ein scharfes Wort liegt dem nunmehrigen Achenwirt auf der Zunge, doch er hält damit zurück Was sollen die Ehehalten arbeiten, wenn sie nicht wissen, für wen. oder ob sie überhaupt noch eine Herr schaft haben? Der Knecht rutscht schnell von seinem Sitzplatz. w:e er Hans ersieht, und sucht die brennende Pfei'e tm Hosensack zu verstecken. Auch die Dirn verabschiedet sich schleunigst von ihrem Gesellschafter. Ein wenig scharf klingt es doch, wie Hans sagt: „Von heut an bin ich enker Herr

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Neueste Zeitung
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Page 4 of 4
Date: 24.12.1917
Physical description: 4
den Höhepunkt -erreichte, als Hans Werner zur Welt kam und auch Hans sReichmann vergessen lernte, zurückzudenk^n, da war Kirres ^Glück auch schon am EniX. angelangt. Ter ungewöhnlich iikräftige, blühende Junge hatte Uz Kraft der zart n Mut- iter aufgezehrt; alle ärztliche Kunst half nichts, ii einer •tauen Mainacht ging Kläre schmerzlos hinüber in das 'Reich der Schatten, von wo es k.ine Wiederkehr ine.-r Mt. Hans Reichmanns Schmerz war tief und echt; er wußte, was er verloren hatte, und wenn der starke

Main auch Tränen fand, die den heftigsten Schmerz lindcrten, in in jenen Tagen waren seine Schläfen ergraut. Sein Glück 'und seine Freude war nun der teuren Toten Vermächti is,! P& kleine Hans Wernex. W gedieh, der Junge, und f Hans Neichmann wiomete ihm einen guten Teil seiner freien Zeit. Kläre war kaum ein Jahr tot, da geschah das Unglaub liche, Unsaßliche. Hans Reich!mann hatte einen seiner Patienten, den jungen Sprösling eines fürstlichen Hausts, anläßlich der Ueberjiedlung von Meran

nach Aegypten bis Neapel begleitet und, als er nach dreiwöchentlicher Abue senheit heimkehrte, traf er f i;ten Jungen krank an. Schon seit zehn Tagen war, wie Hans Reichinann erfuhr, das Kind unwohl, aber die Kinderfrau hatte dem keine große Bedeutung beigemessen und mit bewährten Hausnrittcln Helsen wollen. Der erschreckte Vater aber mußte ein- w.it vorgeschrittene Krankheit seststellen. Wohl wurde nun in aller Eile alles getan, was getan werden kannte, jedoch es war zu spät, eine Rettung nicht mehr

, da ihn ein neuer Tag zu neuer Arbeit rief, tief zu schlafen. Hans Reich,mann verließ langsamen Schrittes den Fried hof und wandte sich seiner Wohnung zu. Schon um acht Uhr begann seine Ordination, zu der vorerst meist nur Einheimische erschienen, denn er hatte sich ganz in Meran niedergtKassen und übersiedelte nicht, , wie die Mehrzahl der anderen Kurärzte, im Sommer an einen anderen Ort. Als Hans Reichmann seine Wohnung betrat, meldete ihm seine Haushälterin, der Diener von der Pension „Vik toria" märe

mit dem Aufträge hier , gewesen, den Herrn Doktor zu Holm; ein gestern ang.kommerrer. a* Herr Graf Nerin.ki, bedürfe seiner. Nach beendeter Ordination folgte Hans Reichn aa», dem er noch einen anderen dringenden > KrankenbcWi gemacht hatce, denr Ruse in die Pensi.n. Frau von Rö, lor, ei.ie Mujorswitwe, End jcht B sin der Penfton „Viktoria", empfahl ih en Penßonärcn Tr. Reichmann, de.sen Wissen und Können auch st: lung von einem schoeren Leiden verdankte. In te; 1 Zeit jedoch hatte Hans Neichmann in der Pension

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Tiroler Land-Zeitung
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Page 4 of 12
Date: 09.11.1895
Physical description: 12
Nebenrollen, das „erregende Moment", wie der technische Ausdruck heißt, vermitteln, z. B. in den ersteren Abtheilungen Hans Stückler, wie wir gesehen. Allein auch hier kann sich der Dichter des Volksschauspieles damit entschuldigen, daß er offenbar nicht so fest den Mahrwirth allein, als vielmehr die „Tiroler Helden" insgesammt glori- fiziren wollte; daher auch der Titel nicht: „Der Wirth an der Mahr" schlechtweg, sondern: „Die Tiroler Helden, oder ..." lautet. Es wäre also ungerecht, etwa deshalb

das ganze Volksschauspiel zu verwerfen, wie es seiner Zeit ein Professor an einem Pädagogium gethan. Vielmehr ist und bleibt es ein herrliches, originell veranlagtes (tragisches) Drama mit hochpat riotischer Tendenz. — Kehren wir nun wieder zu unserem Schauspiele zurück, wie es sich vor unseren Augen abwickelt. Hans Stückler hat sich durch seine unüberlegte Heißblütigkeit den gerechten Zorn seiner Gestochen. Als am 2. abends der Schnbführer M. Freiseisen über die Jnnsbrücke ging, traf er daselbst

die nun folgenden Szenen veranschaulichen. Hans Stückler wurde nämlich bei seiner Spionage aufgefangen und wird nun in aller Form vor ein Kriegsgericht gestellt, das ihn zum Tode verurtheilt, begreiflicher Weise, da ja der uns bekannte, von Hans Stückler so tödtlich beleidigte Major Herbert das ausschlaggebende Wort hat. — Dieses „Kriegsgericht" wird uns in einem wahrhaft ergreifenden lebenden Bilde auf der Mittelbühne vor geführt. Die trefflich markirten Gesichtszüge der ein zelnen Personen, namentlich

des unglücklichen Kund schafters Hans, sind geradezu meisterhaft, weshalb dies Bild mit Recht lauter, kaum enden wollender Applaus lohnt. Die Vollstreckung des traurigen Todesurtheils an dem armen Teufel zeigt uns hierauf die folgende Szene. Ungemein wirksam und vielsagend ist hiebei, um anderes nicht minder Schönes zu übergehen, der Auf tritt eines bayerischen Korporals, der zur Exekution kommandirt ist. Er spricht zu Major Herbert: „. . . Gnaden, Herr Major, die Leute unserer Kompagnie

." Darauf entgegnet der Major gerührt: „Alter Haudegen, schau, hast ja ein Herz wie Butter. Gieb mir die Hand. Ich laß die wackere Kompagnie grüßen und werde das Meinige thun." Und wirklich wird sofort eine Abtheilung französischer Soldaten zur Exekution beordert. Hans Stückler er hält aber noch die Erlaubniß, mit den soeben herbei geeilten schluchzenden Manghofermädchen zu reden. Er beauftragt die Rosele, sobald als möglich zu den Seinigen zu eilen. Sein ebenso kindlicher, wie rühren der Auftrag

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Newspapers & Magazines
Neueste Zeitung
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Page 3 of 10
Date: 23.12.1936
Physical description: 10
Ausgestaltung wird bereits gearbeitet, die Militärjazz hat ihre Mitwirkung zugesagt. Zeltenschietzen in Küssen. Es wird uns berichtet: Anläßlich feines Einstandes als Schützenwirt gab der Pächter des Gasthofes „Weis- bacher" Alois R e h e i s in Kosten am Samstag, den 19., und Sonn tag, den 20. ü. M., ein Zeltenschießen. Als Preisträger gingen hervor: Schlecker: 1. Oefner Anton 45 Teiler, 2. Greiderer Hans 70, 3. Haller Hans 84, 4. Pigneter Ferdinand 92, 5. Reheis Alois 110, 6. Hofer Serafin, 7. Haller

Michael senior, 8. Hirzinger Georg. — Haupt: 1. Oefner 86 Teiler, 2. Ebersberger Hans 139, 3. Fritz Martin 142, 4. Haller Michael, 5. Haller Hans, 6. Danzl Josef. — Fünferserie: 1. Haller Hans 49 Kreise, 2. Eppensteiner Michael 48, 3. Oefner 47, 4. Ebersberger 47, 5. Greiderer 47 6. Hir- zinger 45, 7. Reheis 45 Kreise. Die Ehrenscheibe erhielt der Schützen wirt Reheis. Weitere Preisträger auf dieser Scheibe waren: Frau Kathi Neuhauser, Haller Hans,'Kramer Georg senior und Danzl. Unfälle

. Auch mehrere Unfälle, durchwegs Fußbrüche, waren zu beklagen. Dann wurde dem Kassier Hans Müller für seinen Rechenschaftsbericht die Entlafümg erteilt. Vor Beginn der Neuwahlen dankte der Obmann allen seinen Mitarbeitern, den Gön nern und Förderern des Vereines und erklärte, eine Wiederwahl zum Obmann keinesfalls annehmen zu können. Mit ihm trete auch der ge samte Ausschuß zurück. Von den Anwesenden wurde dem scheidenden Obmann der Dank für seine opfervolle Tätigkeit ausgedrückt. Unter dem Vorsitz

des Postoberverwalters Andreas G i r st m a i r erfolgten die Neuwahlen mit folgendem Ergebnis: Obmann Ing. Hans P l a n * kenfteiner, Stellvertreter Architekt Franz Steiner, Schriftführer Franz Nestl junior, Kassiere Hans Müller und Sebastian Brugger, Beiräte Anni Mühlstetter, Alfred Kreißl und Paul Brugger, Jugend führer Lehrer Josef Stadler mit Siegfried Trost und Äeorg Schnee- berger. Die Arlüergstrahe mit Ketten befahrbar. Der Vorarlberger Automobilklub teilt im Einvernehmen mit der Baubezirks» Cnthüllungen

Uhle in Wien, Gastwirt Ferdinand König in Windegg, Gastwirt zum „Bären" in Hall Karl Lechner d. Ae., Hans Gollner und Johann Wopfner. Die Totentafel vermehrte sich durch die den Bergen zum Opfer gefal lenen Mitglieder Max Braun und Max Bruch und die Jungmannen Hans Anker und Georg Bliem. Mit dem Ehrenzeichen für 35jährige Mitgliedschaft'wurde 1936 beteilt Oberlehrer Franz Schödl- bauer rn Wattens. Zwei Mitglieder vollenden eine 40jährige Zuge hörigkeit zur Sektion, nämlich 'Medizinalrat Dr. Karl

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Haller Lokalanzeiger
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Page 2 of 4
Date: 08.04.1933
Physical description: 4
eine Ausstellung alter Ge mälde und ist ein grober Kenner. Ich gebe Ihnen ein paar Zeilen mit, wenn Sie es wünschen." „Wenn ich bitten darf!" Dann wird das Bild sorgsam mit Pa pier umhüllt, und Hans Merwipg ist auf dem Weg zur Universität. „Sie wünschen?" Der Kastellan hat strenge Amtsmiene. „Geben Sie diesen Brief und meine Karte dem Professor Horsting." Wenige Minuten später steht Hans Merwing in dem Bftdersaal. Mehrere Herren sind da. Horstiüg geht ihm eilig entgegen. „Sie wollen mir ein Bild zeigen. Herr

von. . . Merwing, nicht wahr? Ist es dies hier?" „Das ist es." Gespannt treten die Herren zusam men. Die Hülle fällt. . . eine Weile ist alles still, dann sagt Horsting langsam: „Das ist ein echter Van Dyck. Was wollen Sie dafür haben?" Hans fühlt das Blut bis in die Schlä fenadern, er antwortet nicht gleich, dann sagt er: „Ich will es nicht. . . verkaufen. Ich wollte Sie, Herr Professor, nur bitten, es zu schätzen." Horsting zuckt die Achseln. „Unter Umständen. . . ein Vermö gen." Da dreht sich der Amerikaner

rasch Hans Merwing zu und sagt laut und schnell: „Ich gebe Ihnen 80.000 Dollar." Hans schwieg. „100.000 Dollar! Bleiben Sie mit dem Bilde hier, in einer halben Stunde * Artilleristen- und Marinebund. Orts gruppe Hall. Der diesmonatliche Kamerad schaftsabend findet heute 8 Uhr abends in der Turnhalle im Vereine mit dem Kaiser jäger- und Kaiserschützenbund als bunter Abend (Familienabend) statt. * Der Haller Schachklub feiert am Samstag den 8. April abends in den Räumlichkeiten des Kaffee Kasenbacher

eingeschlichen. Während der Pfarrer im Nebenzimmer Kaffee trank, be nützte der Mann die Gelegenheit und ent wendete aus einer Schreibtischlade 2 Geld- tascherln mit einem Inhalt von mehr als 300 S. Beim Verlassen des Zimmers trat Pfarrer Aigner aus dem Nebenzimmer ein, worauf der Bursche sofort Schuhbänder an können Sie das Geld haben." Hans hat ein Gefühl von Schwindel, dann faßt er sich und sagt ruhig: „Ich kann das Bild nicht verkaufen, es gehört nicht mir allein." „Wem gehört es noch? Wo wohnen Sie? Wann

kann ich Ihre Entscheidung haben?" Hans hat seine Adresse gegeben. Ehe es Abend war, war er mit dem Bilde wieder im Waldhof. Wieder war eine Mondnacht, und die lebendigen Augen sahen zu ihm hin, als er schon im Bette lag und so hielten sie Zwiesprache mit einander. er und die Frau auf dem Bild, die schöne Frau mit diesen großen, klaren Augen, die bis auf den Grund seiner Seele zu forschen schienen. Sanitätsrat Herdegen kommt in den Salon seiner Frau. „Klara, kann ich mit dir etwas bespre chen?" „Ich höre." „Ich bekam

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Neueste Zeitung
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Page 4 of 6
Date: 10.11.1927
Physical description: 6
, daß man es mit zwei Italienern zu tun hatte. gegenüber gesehen, den sie niemals in ihrem Leben be gegnet war. Da, eines Abends, es war der fünfte Tag ihres erfolg losen Suchens, sah sie Hans Eick. Er kam vom Tiergarten her und überau erte den Königsplatz. Er schleuderte langsam, einen Stock in der Hand, mit gesenktem Kopf über den Fahrdanmr und achtete scheinbar auf niemand. Er schien von einem Spa ziergang zu kommen, denn feine Stiefel waren bestaubt. Sie war darauf vorbereitet, ihn zerlumpt, abgerissen

und schäbig zu sehen. Nun kam ihr ein Herr entgegen, der — nach seiner Kleidung zu urteilen — den besten Kreisen anzugehören schien. Aber es war kein Zweifel möglich: dieser Herr war Hans Eick! Schon an der Art feines Gan ges hatte sie ihn sofort erkannt. Sie mutzte sich an einen Baum lehnen, so groß war ihre Erregung, als Eick ihr näher und näher kam. Sie erkannte jeden Zitg seines Gesichts, obwohl er sich sehr verändert hatte und feine Züge eingefallen waren. Viel älter erschien

sie aus ihrer Betäubung. Sie tat einen Schritt auf ihn zu, und erst jetzt bemerkte er sie. In sein Gesicht schoß plötzlich eine Röte, aber in derselben Sekmrbe hatte er sich auch wieder gefaßt und beherrscht, und wäre nicht ein Flackern in seinen Augen geblieben, so hätte man glauben können, daß er die Frau, die sich ihm mit ern wenig erhobenen Armen in den Weg stellte, überhaupt nicht kannte. „Hans!" rief Lnzie. „Herr Eick l" Er sah sie an, und seine Mienen waren vollkommen ruhig, wenn ihn auch noch immer

das unsichere Flackern in feinen Augen verriet. Ein wenig lüftete er den weichen, grauen Hut, dann sagte er fragend und sehr kühl: „Mein Fräulein?" „Du Sie kennen mich nicht?" Er machte einen vergeblichen Versuch, zu sprechen, dann sagte er in dem gleichen Ton vollkommener Ruhe: „Sie scheinen sich zu irren. Sie verwechseln unch." „Sie sind Hans Eick ." „Mein Name ist Warmuth. Ich kenne Sie nicht." „Ich bin Lnzie Endrnlath, Herr Eick — —Sie Er zuckte die Achseln und wandte sich zum Gehen, aber sie ließ

ihn nicht fort, sondern stellte sich ihm abermals in den Weg. „Ich weiß gewiß, daß Sie Hans Eick sind." Aber Unsicherheit und Ratlosigkeit waren plötzlich in ihrer Stimme, fast weinte sie. ,Zch kenne Sie nicht!" wiederholte er ungeduldig und setzte seinen Weg fort, beschleunigte seine Schritte um so mehr, je weiter er sich von ihr entfernte. Nur wenige Sernnden hatte diese Unterredung ge dauert. Lnzie starrte jetzt dem Davongehenden nach. Aber schnell verschwand ihre Unsicherheit. Sie war fest über zeugt

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Der Oberländer
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Page 7 of 12
Date: 07.01.1932
Physical description: 12
. Dabei ist den vier Mädels manchmal gar nicht nach Singen und Spielen zu Mute. Sie sind auch keine richtige Kapelle, sondern vier Bonner Studentinnen, deren knappe Monatswechsel nicht ausreichen, um ihr Studium erfolgreich zu beenden und die sich des halb mit dem Musizieren ein Nebeneinkommen schaffen. Neben dem Heim der vier Mädels hat die Studentenver bindung Savo-Rhenania ihr feudales Klubhaus und die lustigen Studentenlieder klingen den Mädels beim Studium in die Ohren. Hans Waldorf, der Sohn

des Jnhabers ei nes großen chemischen Werkes, des Geheimrats Waldorf, ist eben der Verbindung beigetreten. In Köln ist Karne val, alles ist auf den Beinen, der Karnevalszug durchzieht die Straßen, in allen Lokalen wird gefeiert und getanzt. Die Jugend tollt sich aus. Im größten Karnevalstrubel hat Hans Waldorf die blonde Lore, eines der „Rheinland mädel", kennengelernt, die ihm aber nicht verrät, daß sie an der gleichen Universität wie er studiert. Auf den er sten Blick haben sich die beiden ineinander

verliebt und sie verbringen eine selige Karnevalszeit. Der Aschermitt woch kommt und damit auch der Ernst des Lebens. Lore entschließt sich schweren Herzens, das Karnevalsabenteuer aus ihrem Herzen zu streichen, Hans Waldorf sucht Lore vergeblich, er kann sie nicht vergessen. Ein Zufall will, daß sein Leibbursch, der dh Abschiedsessen gibt, für den Abend als besondere Ueberraschung eine Kapelle engagiert. Diese Kapelle ist niemand anders als die vier „Rheinland- mädel" Die vier Mädels

man die wirtschaftliche Krise auch an diesem Tage und war der Alkoholkonsum ein relativ kleiner. * nicht gesehen werden dürfen, und spielen im Zimmer ne ben dem Eestsaal. Die Stimmung hat ihren Höhepunkt erreicht und der Leibbursch, der der Kapelle ihr Horonar übergeben will, wird zärtlich mit der hübschen Lore. Auf einen Schrei, den diese darauf ausstößt, eilt Hans herbei und sieht sich der Langgesuchten gegenüber. Sie will sich ihm entziehen, aber es gelingt ihm doch, sie zu bewegen, ihm noch drei Tage zu schenken

, dann soll es ein Abschied für immer sein. Und Lore singt ihm ihr schönstes Lied: Du bist meine große Liebe und mein kleiner Kamerad, und aus dieser großen Liebe tat ich alles, was ich tat . . . Hans aber hat niemals an einen Abschied gedacht, er will Lore heiraten, sein Entschluß steht fest. Er erklärt sei nem Vater, daß er nur Lore heiraten will, sonst keine. Der Vater, der für seinen geliebten Sohn nur das Beste will, sucht insgeheim Lore auf, um sie zu bitten, von sei nem Sohn zu lassen, trotzdem Lore

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Innsbrucker Zeitung
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Page 6 of 8
Date: 20.07.1934
Physical description: 8
Sie mit Ihrer „Schemie" nicht, Fräulein Lotte. Mir imponieren Sie, wenn Se 'n Hasen richtig häuten und 'ne Gans ordent lich braten können." „Kann ich ja schon, Babette!" Wenn die Wessen des Streites am höchsten schlugen, erschien Frau von Stenglin als milder Richter und trennte die beiden. * Als Lotte ins Eßzimmer trat, scholl ihr das aufge regte Gepiep des „schönen Hans" entgegen. „Schimpf man nicht", besänftigte Lotte den erzürn ten Vogel, „du kriegst gleich dein „Deputat". Guten Abend Tantchen. Entschuldige

war ausge macht, wenn einer eine Gelegenheit sieht, so soll ec deuten". Clementi schildert dann den Raubüberfall, meint aber, daß der Urheber des Ueberfalles der Lech- „Hoffen wir, daß deine Freundin geliebt wird, Lotte", meinte Tante Agathe und reichte dem „schönen Hans" ein Kartoffelbröserl. „Es mag euch vielleicht sonder bar klingen, Kinder, aber ich habe immer gesagt: allzu reich ist ungesund! Ich habe sehr oft mit diesem Aus spruch recht behalten. Wollen wir noch eine Partie Kar ten zu dritt

spielen, Petra? Oder wird es Ihnen zu spät? Müssen Sie noch Ihre Philosophen studieren?" „Die Philosophen werde ich heute nicht mehr anse- hen, Frau von Stenglin!" „Schön, Lotte, sage bitte Babette, daß sie abräumen soll und bringe den „schönen Hans" zu Bett. Du weißt, das ist dein Ehrenamt." Lotte vollzog dieses Ehrenamt, indem sie dem gelben Matz den Zeigefinger hinhielt. Der „schöne Hans" nahm würdevoll darauf Platz und putzte sich die Flü gelfedern. Während dieser Abendtoilette mußte Lotte

stocksteif mit ausgestreckter Hand dastehen. Rührte sie sich, pickte der „schöne Hans" zornentbrannt auf Lot tes Finger. Er konnte kräftig hacken, und fein Schna belhieb war zu spüren. Also stand Lotte mäuschenstill. „Er hat Lotte „mores" gelehrt", pflegte Frau von Stenglin lachend zu behaupten. „Der schöne Hans als Erzieher!" Wenn der gefiederte, kleine Geck sich geputzt hatte, ließ er ein befehlendes „Piep" hören. Das bedeutete: Bring mich in mein Bauer! Auf ausgestrecktem Finger wurde der kleine Feder

ball in seinen Bauer getragen, allwo Hans den Kopf unter den Flügeln barg und fein ganzes Häuschen nnt einem Tuch verhangen wurde. Diese allabendliche Prozedur entlockte jedem Besu cher ein Lachen. Lachen in mäßigen Grenzen, ließ sich der „schöne Hans" gefallen; artete es aber in ein lau tes Gelächter aus, so nahm er das übel und schimpfte weidlich noch unter seinem Tuch hervor. Nachdem abgeräumt und der gefiederte Mitbewohner versorgt war, ging man ins Wohnzimmer, um sich zu einer Kartenpartie

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Innsbrucker Zeitung
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Page 5 of 6
Date: 28.09.1936
Physical description: 6
, 544.5 P.; 3. Kresser Arthur. Reutte, 5.23.6, 5.29, 58, 50/87.5, 19.13, 540 P.; 4. Coloselli Wal ter, S. C I., 4.08.4, 4.90, 58, 37.5/65, 19.02, 513 Punkte; 5. Neubauer Ferdinand, Polizei, 5.27, 5.11, 59.4, 55/85, 19.86, 512.5 P.; 6. Huymann Manfred. O. S. C., 5.34.8, 5.20, 56.8, 42.5/67.5, 17.24.2, 502 P.; 7. Pirchmbser Hans, O. S. C., 5.42.6, 5.03, 58.4, 40/67.5, 17.24.2, 502 P.; 8. Sie- benhüner Bernh., Reutte, 6.50, 5.35, 59.1, 47.5/75, 19. 424 P.; 9. Dr. Niklas Manfr., Kitzbühel, 6.24.8, 5.22

Landesmeisterschaften vSn Tirol und Vorarlberg 1938 Die diesjährigen Meisterschaften des 1. Tiroler und Vorarlberger Athletenverbandes, Kreis 6 des Oe. K. V., werden am 3. und 4. Oktober im großen Saale des Hotels „Post" in S ch w a z aus getragen. Veranstalter ist der A. C. Vollkraft- Innsbruck. Zu diesen Wettbewerb haben folgende Tiroler und Vorarlberger Schwerathleten ihre Nennung abgegeben, und zwar im Stemmen: Federgewicht: Aigner Hans, Pregernigg Stephan, Hatzl Pius; Leichtgewicht: Motz Max, Dobusch Karl

, Kuchenbäcker Erich; Mittelgewicht A: Wib- mer Andrä, Weiß Eduard; Mittelgewicht B: Greu- sing Alois, Strobl August, Berger Josef, Kogler Sebastian; Schwergewicht: Klakel Hans, Platzer Alfons. — Im Ringen: Bantamgewicht: Buem- berger Josef, Letzner Karl, Eller Gottfried, Gio- liani Hans; Federgewicht: Schulter Franz, Laß! Matthias, Hatzl Pius, Großfürtner Dominikus, Baratter Hermann; Leichtgewicht: Schnaller Hans, Baldefsarini Alois, Riedl Josef, Watzko Karl, Schweighofer, Aman Fritz, Lochner Ernst, Berch

- thold Hans, Baldefsarini Engelbert; Welterge wicht: Burtscher Josef, Walcher Hermann, Meier Adi, Danler Albin, Prem Anton; Mittelgewicht A: Walcher Josef, Ulmer Josef, Vogel Anton, Heubacher Anton, Aigner Hans, Thaler Roman; Mittelgewicht B: Foidl Franz, Wisiol; Schwer gewicht: Folladore Fabio, Hundegger Josef. Am Samstag, 3. Oktober, halb 8 Uhr abends, ist Abwaage der Stemmer in Schwaz, Hotel „Post". Beginn der Konkurrenz im Stemmen 8 Uhr abends. Die Abwaage der Ringer erfolgt am Sonntag halb 3 Uhr

nachmittags. Beginn der Vorkämpfe im Ringen 3 Uhr nachmittags, abends 8 Uhr Entscheidungskämpfe. Als Kampfrichter im Ringen fungieren Walcher Hans, Reinstadler Karl, Dr. Fischer, Folladore; im Stemmen Aigner Hans, Wibmer Andrä, Wal cher Hans, Reinstadler; Listenführer und Zeit nehmer Tauber Karl, Wernard Franz, Brabetz Rudolf. Funktionäre und Starter haben zeitge recht in Schwaz anwesend zu sein. Eintrittskarten zu mäßigem Preise im Vorverkauf sind zu er halten bei Kaufhaus Demetz, Feinschleiferei Wer

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Neueste Zeitung
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Page 5 of 6
Date: 29.11.1935
Physical description: 6
(op. 70/2), worauf als erste Erstaufführung des Abends jenes in Fchur, op. 8, von Hans Pfitzner folgt. Ihr schließt sich das g-moll Klavierquartett, op. 25, von Joh. Brahms an, berühmt durch das feurige Finale, das feit Direktor Schennich nicht mehr zu hören war. Den Schluß des Abends und zugleich die zweite Erstaufführung bilden die kurzen Variationen über eine Wiener Heurigenmelodie, op. 9, von Hans Gal. Vorverkauf (kleine Preise) ab Freitag, den 29. d. M.. im Städtischen Verkehrsbüro, Maria-Theresten-Straße

Folladore, Ford!, Mößmer und Walcher, im Leichtgewicht wird es ebenfalls zu harten und span nenden Kämpfen kommen, da sich Ringer wie Heine, Buemberger. Schulter, Laßl und der Champion von Tirol und Vorarlberg, Josef Riedl, messen werden. Nachstehend die Nennungen der Starter für die Klubmeister- schaft im Stemmen, Leichtgewicht bis 70 Kilogramm: Strele Paul, Dopufch Karl, Schauer Hans. Schöpf Robert, Reingruber Hans, Kotera Siegfried; Mittelgewicht über 70 Kilogramm: Motz Max, Klackl Hans, Walcher

Josef, Hartmann Josef; Ringen, Leichtgewicht bis zu 70 Kilogramm: Laßl Matthias. Baar Hans. Oeggl Karl, Watzko Josef. Schwitzer Franz. Strele Paul. Motz Max. Mittelgewicht über 70 Kilogramm: Löschenbrand Rudolf, Wistol Otto, Klackl Hans, Walcher Hermann, Hundegger Josef. Die Kämpfe beginnen pünktlich um 14 Uhr und die Starter haben sich längstens bis 13 Uhr zur Abwaage einzufinden. Ab 8 Uhr abends gemütliche Unterhaltung mit Tanz und Preis verteilung. Die akademischen

werden. Der Oefterreichische Schwimmverband plant die Entsendung einer 4X2V0-Meter-Freisttlstaffel, die zumindest einen Achtungserfolg zu erringen vermag. Auf Grund der zuletzt gezeigten Leistungen haben die Schwimmer Edmund Pader (EWÄSK.h Günter Zoberniq (Kla- genmrter S. B.), Herbert Hnatek (EWASK.) und Hans Schiller (EWASK.) die besten Aussichten, in die Staffelmannschaft eingestellt zu werden. Aenderungen sind aber selbstverständlich noch möglich. Bor allem kommen noch Gerhardt Seefranz (EWASK.), Franz Sel tenheim

und bei den Herren in erster Linie Hans Hoff zu nennen. Der Oesterreichifche Schwimmverband nennt in seinem Be richt über die Olympiavorbereitungen natürlich nur jene Schwimmer, deren Entsendung nach Berlin jetzt schon als sehr wahrscheinlich anzu nehmen ist, es gibt aber selbstverständlich bei den Damen und bei den Herren eine Reihe großer Talente, die bei ernstem Training noch in die Olympiamannschaft gelangen können. Frau Irmgard Steinegger, die Gattin des Landessportkommissärs für Tirol, hat kürzlich

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 5 of 8
Date: 10.06.1926
Physical description: 8
Greinz. Das Mädel mochte nicht viel mehr zahlen als siebzehn Jahre. Der schlanke, gleich einer Weide biegsame Körper steckte in einem abgetragenen farblosen Alltagsgewand. Der dunkle Rock war fußfrei und ließ zwei Keine braune Füße, die nackt waren, sehen. „Hollaidiojohoh!" jodelte Hans zurück und schwang seinen Hut. Dann sprang er mit ein paar mächtigen Sätzen den Steig hinan bis zur Kapelle, wo das Mädel stand und auf ihn wartete. „Ja, Fanni. bist du auch schon da heroben in aller Gottesfrüh

?" fragte er etwas verlegen. „I Hab' auf di' g'wartet!" sagte sie einfach und lachte ihn an. Zwei Reihen prächtiger Zähne zeigten sich hinter den frischen Lippen, und zwei Grübchen erschienen in den braunen vollen Wangen. „So? Hast du so bestimmt gewußt, daß ich kommen werd'?" lachte nun Hans zurück. „I Hab' mir'S denkt, Hans. Du bist do' alleiveil da aufer gangen in dö frühern Jahr'!" sagte das Mädel' und setzte sich nieder auf den grünen Rasen. Die jungen Leute 'hatten sich nicht einmal die Hand

ge- reicht zur Begrüßung. Nun blieben sie eine Zeitlang ganz stumm. Fanni hatte ihre kräftigen nackten Arme um ihre -Knie geschlungen und sah schweigend auf das Keine Stadtl hinunter, das zu ihren Füßen lag. .Hans spielte mit den Krempen seines Strohhutes. „Warum hast dich denn eigentlich gestern abends nir gends sehen lasten, wie wir gekommen sind?" brach er -das Schweigen. „Bin i -dir abgangen?" frug sie lachend zurück. < „Ich Hab' dich gesucht. Gleich nach dem Abendessen Hab' ich noch einen Sprung

das Mädel. „Weil i mi' g'schamt Hab'!" sagte sie leise. „G'schämt?" Hans sah sie verständnislos von der Seite an. „Ja. Weil du iatz a g'studierter Herr bist und i lei a arm's Madel!" sprach sie und warf den hübschen Kopf wie ein trotziges Kind ein wenig nach rückwärts. „Aber da herauf bist heut' doch gekommen?" neckte er sie. „Da hat dich der g'ftudierte Herr nimmer viel geniert. Gelt?" „Da heroben hätt's mir nit so viel g'macht, wenn du tzpper stolz und hochmütig worden wärst, als drunten vor die Leut

'. Da hätt' i's nit vertragen!" sagte sie und sah ihm mit ihren hellbraunen Augen das erstemal voll ins Gesicht. „Na, gefall' ich dir?" neckte er weiter und legte einen Arm um sie. „Geh', last' dös!" wehrte sie ab. „Wir fein koane Kin der mehr!" Auf'n Herbst muaß i in die Stadt an Dianst fuach'n. Nach Meran oder nach Innsbruck —" erzählte sie, stützte sich mit den Ellbogen aus die Knie und vergrub das Kinn in die Keinen derben Fäuste. „Schon?" 'Hans saß eine Weile nachdenKich da. „War um mußt

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Sterne und Blumen
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Page 5 of 12
Date: 19.04.1914
Physical description: 12
zuhelfen? Nein, Ilse, zu viel müßt ihr uuch nicht von mir verlangen. Und du? Das mit der Heirat schlag' dir aus dem Sinn. Liebe hast du doch nicht zu dem, das sieht ja ein Blinder; hör', Ilse, so weit darf das Opfer nicht gehen. Wozu müssen deine Brüder studieren, wenn nicht das Geld dazu da ist? Man kann auch ohne Studium was Tüch tiges leisten. Und Hans Friede? Na, er war ein Tor, daß er sein Geld noch in das Geschäft steckte. Aber ich werd' schon einmal herankom men und mit deinen Eltern

reden. Die Heirat dürfen sie nicht ver langen." Die letzten Worte hatte er fast undeutlich ge murmelt. Aber Ilse merkte doch, daß von dem Onkel nicht viel für Hans Friede zu hoffen war. Die Tränen rannen ihr über die Wangen, traurig nahm sie Abschied, und traurig schlich sie fort. Sie hatte gar keinen Blick für die wunder sam schöne Frühlingswelt rings. Auch Onkel war die Freude an seinen Blüm chen vergangen, die Sonnenstrahlen wärmten nicht mehr. Ihn fröstelte. Nun ja, er hatte seine Schwester

sich Onkel. Seine Schwester Oer Brand der Quirinuskirche in Deutz am Rhein: Der brennende Glockenturm „Hm, hm sah ihn erwartungsvoll an. Ilse öffnete das Fenster, es war so schwül im Zimmer, die warme Frühlingsluft zog nun auch herein und ein Duft, wie von blühenden Veil chen. Onkel at- mete tief die frische Luft ein, dann wandte er sich an Hans Friede, der dem Fenster zunächst saß: „Ich bin eigentlich zu Ihnen gekom men, Herr Friede." Der junge Mensch sah er staunt auf. Ach, wie er so trau rig aussah

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Tiroler Grenzbote
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Page 3 of 4
Date: 03.10.1934
Physical description: 4
-Stellvertreters Hans Kurz mit der Verdienstmedaille für 25jährige Tätigkeit. An den Vorbeimarsch unter Begleitung der städt. Musik kapelle schloß sich eine kameradschaftliche Zusammenkunft im Grotzgasthof Egger an. Dort ergriff Herr Bürger meister Pirmoser das Wort zu einem Gedenken an Franz Buchauer d. Aelt. und Win Ausdrucke der An erkennung und des Dankes an den neuen Kommandanten Christoph Sirt sowie der Gesamtwehr. Daß diese stets Heimat- und damit Vaterlandsliebe der Tat bewiesen habe, sei

trugen sie große Erfolge davon. Kufstein weiß daher die Auszeichnung eines Gastspieles zu schätzen, umsomehr als die Theaterchronik unserer Stadt gegenwärtig be sonders große Lücken aufweist. Der vorauszusehende starke Besuch ist denn auch eingetreten. Der Egger-Theatersaal war schon am ersten Abend bis auf den letzten Platz be setzt. Es kam die tolle Posse „Die Verjüngungs kur" zur Aufführung. Hans Renz hat da ein wahrhaftig tolles Stück geschrieben, das wohl mehr oder weniger auf Wirkung berechnet

. Burger und Hans Kratzer bewundern. Alle waren auf ihrem Platze und in künstlerischer Form, man braucht also über das Spiel und die Leistungen nicht weitere Worte zu verlieren. Heute abends verabschiedet sich die Erlbühne wieder mit dem gleichfalls sehr heiteren Lustspiel „Die Li ebesb eichte" und ist nur zu wünschen, daß auch dieses Gastspiel gleich gut besucht wird. Jene ehrgeizige Hausfrau, die immer die schön ste Wäsche be sitzt —- und die Seife, die sie so blütenrein wäscht! die alle bestaunen

zu großer eigener überbürdung junge, starke Hilfskraft, Ingenieur, aus guter Familie, mit gefühlvoll anpassungsfähigem Charakter, der sich dazu eignen würde, seine Aufträge in Empfang zu nehmen und sie nach unten weiterzugeben, beziehungsweise begreiflich zu machen. Angemessenes Gehalt, gute Naturalien-Ver- pflegung, Wohnung für Ehepaar, Licht, Heizung. Für lange Winterabende Schachspieler erwünscht. Anfragen unter: Genialer Vorgesetzter.' „Da muß man sofort hinschreiben. Siehst du das ein?" Hans sah

. Das Meine kannst du ja ganz haben", sagte sie tröstend, „aber es reicht nicht weit. Darum ... wir müssen jetzt gleich schreiben. Hast du deine Füllfeder bei dir, Hansi? Papier Hab' ich mit gebracht. Nur die Marke brauchen wir dann noch. Wir geben ihn gleich auf." Hans schraubte gehorsam seine Feder auf. „Otti, ich Hab' schon so oft probiert, ich sag' dir ganz ehrlich ... ich Hab' wenig Hoffnung." „Schau, Hansi, das macht nichts. Ein Brief kostet nur zwanzig Groschen, und von welcher Seite das Glück kommt

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