aus, im höchsteigenen In teresse freie, unabhängige Männer in die Handels und Gewerbekammer zu entsenden und empfiehlt gleichzeitig, ohne auch nur einen Anflug von Scham zu verraten, zwei bekannte klerikale Parteimänner zu wählen, denen es schon darum unmöglich wäre, gegen klerikale Unternehmungen, wie zum Bei spiel gegen das jesuitische Canisium, Stel lung zu nehmen, was im Interesse aller Handels- und Gewerbetreibenden gelegen wäre, weil dies jesuitische Rieseninstitut, wie die Welt nicht viele, vielleicht sogar
, dann hätte der am Samstag den 2. Dezember in den „Innsbrucker Nachrichten" veröffentlichte Deutschfreiheitliche Aufruf für die Handels kammerwahlen nicht geboren werden, oder aber nicht unwiderspro chen bleiben können, nach welchem alle Handel- und Gewerbetreibenden Nordtirols aufgefordert wurden, „im höchsteigenen Interesse freie, unab hängige Männer" in die Handels- und Ge werbekammer zu entsenden und dabei unter anderen die ausgesprochen klerikalen Parteigänger Roman Mößl und Ferdinand Hieke
, zu wählen, ohne den Wählern wenigstens zu verraten, daß der erstere der altklerikalen, der letztere der christlichsozialen Partei angehört. Das eine wie das andere ist zwar jedem mit der Politik nur halbwegs vertrauten Menschen bekannt, weil sowohl der eine wie der andere bei allen Wahlen der letzten Jahre den Freiheitlichen als Gegenkandidat gegenübergestellt worden ist, allein infolge der bekannten Unlauter keit aller politischen Parteien gibt es gerade unter den Handels - und Gewerbetreibenden
nicht eines seinesgleichen kennt, nicht einen roten Heller Steuer zahlt, ob gleich es seinen ganzen, großen Bedarf an Lebens mitteln selbst erzeugt, eine eigene Bäckerei und Fleischhauerei hat und, wie man hört, sogar Schu ster -und Schneiderarbeiten selbst ausführt, wodurch die Handels- und Gewerbetreibenden, die vordem für das Konvikt lieferten, nun um diesen Erwerb gekommen sind, nicht zu reden von den Zimmerver mieterinnen, die ehedem die Zöglinge beherbergten und nicht selten auch verpflegten. Mößl und Hieke