und Erstaunen setzt, haben die alten Kaufherren von Bozen aus eigenen Mitteln erbaut, und ist heute der selbe Besitz der Handels- und Gewerbekammer-Bozen. Die merkantilen Verhältnisse haben sich seither total geändert und durch Erleichterung der Communicationen hat Bozen jene Bedeutung als Handelsplatz sür immer verloren. Trotzdem hat man sich den geänderten Verhältnissen gefügt, und die hiesige Handelswelt hat durch Fleiß, Geschick und Intelligenz Bozen den Ruf einer Handels stadt erhalten, und wer
- und Gewerbekammer die mit großen Kosten hergestellten Lokalitäten für Aus stellungszwecke den Handel- und Gewerbetreibenden zur Verfügung stellen will, so darf dies nie zu Gunsten einzelner Genossenschafter! geschehen, sondern muß für alle Kunst-, Produkten- und Gewerbe-Branchen reservirt bleiben, und das einzig geeignete Mittel dazu wäre die Abhaltung von periodischen Ausstellungen, zu welchen temporär alle Zweige des Handels und Ge werbes heran gezogen werden könnten. Permanente Ausstellungen müssen Interesse
bieten und dasselbe durch fortwährende Erneuerung der Aus stellungsobjekte auch bleibend erhalten; dieselben ver ursachen höhere und größere Kosten, während der Erfolg zweifelhaft ist. Der gefertigte Verein, berufen die Handelsinteressen unserer Vaterstadt zu wahren und überzeugt, daß sich der Handelsstand durch den eventuellen Vollzug der geplanten einseitigen Vergebung der Kammerlokalitäten dauernd benachtheiligt fühlen muß, bittet eine löbliche Handels» und Gewerbekammer, das im vorliegenden
anläßlich des Regierung»- Jubiläums Seiner Majestät des Kaisers in den Parterreräumen des Merkantil-Gebäudes eine per manente Kunst- und GeWerbeausstellung ins Leben zu rufen und deren Statuten zu genehmigen. Zunächst ergriff Herr K.-R. Christanell das Wort. Redner erblickt in dem Plan eine Schädigung des Handels standes und eine Verkenimng des eigentlichen Zweckes des Merkantilgebäudes, aus dem durch ein derartiges Unternehmen der Handelsstand einsachhin hinausgeworfen werde. K.-R. Alb. Wachtler
erklärte, er habe als Mitglied der Minorität in dem zehngliederigen Comite eine Versammlung des kaufmännischen Vereins einberufen, um zu erfahren, ob er mit seiner Ansicht allein stände. Da habe sich dann gezeigt, daß seine Ansicht von der ganzen Versammlung^'einstimmig ge billigt wurde. Er hat ein Promemoria ausgearbeitet, welches, bedeckt mit zahlreichen Unterschriften von Ver tretern des Handels- und Gewerbestandes zur Verlesung gelangt. Dasselbe hat folgenden Wortlaut: „Wohl keine zweite Stadt