von ihr mit frohem und zu friedenem Gemüt, denn Ihre hohe Güte hat mir die fremde Stadt zur Heimat umgewandelt... Möchten Sie» Der- ehrungswürdigste, meinem Namen ein kleines Plätzchen der Erinnerung gönnen, bis ich eine Stadt wieder begrüße, die meinem dankbaren Herzen ewig unver geßlich bleiben wird...' An München hätte er gleich Hamburg anfchließen sollen, aber er. verschob die Reise auf den Herbst, da man ihm die Stadt als im Eomner ungesund geschil- dert hatte. Die Wahrheit war. haß er Heimweh
hatte, so glücklich, daß sie mit dem gelieb ten Orte wetteiferte, dem Freunde glück liche Stunden zu schenken, soweit er des sen bedurfte, denn er arbeitete wieder. Cs war ein bedeutendes Vorhaben, das ihn nun beschäftigte. Byrons »Manfred' stand Pate bei diesem großen Projekt, und der Titel lautete: »Eine Gewitter nacht auf dem Himalaja'. Don überall langten Einladungen ein. alle, wollten ihn sehen und vergötterten ihn. wenn er eintraf. Auf der Reise zum Gastspiel in Hamburg mußte er in Berlin auf einen Zyklus
von zwölf Gastrollen im König- stätter Theater abschließen. und. in Ham burg überbot man den Münchner Emp fang noch erheblich. Hatte es dort einen weihevollen Festgruß gegeben, so begrüß te man ihn in Hamburg mit einem gan zen Stück, da» »Wien und Hamburgs hieß, und worin ein Hamburger, der lan ge in Wien gelebt und sich dort »unter den biedern und heitery Oesterreichern recht seelenvoll vergnügt hatte', die Hauptrolle spielte. Er schilderte seinen Landsleuten das schöne Wien
, und dieser Aus spruch ist nicht auf Deutschland beschränkt. Wir hatten Gelegenheit, in Frankreich und England die vorzüglichsten darstellen den Künstler zu bewundern, aber wir müssen gestehen, daß an Genialität der Auffassung, Vielseitigkeit, vor allem ober an Wahrheit- in der Darstellung, Rai mund alle übertrifft. Hätte er die äußeren Mittel, er wäre ebenso groß als Tragi ker. wie er als Komiker ist. denn in ihm wohnen zu jenem alle Elemente inne.' Als die Cholera ausbrach, flüchtete Raimund aus Hamburg
einen Raubmörder gestellt», der sich im Stock werk. geirrt hatte, und ein andres Mal das Attentat eines Hochstaplers vereitelte, der an ihm Rache nehmen wollte. Ob ihm das Leben Gutes oder Böses schickte, es trug nur zu seiner Volkstümlichkeit bei. Die Zweite Gastspielreise nach Hamburg machte er. in Begleitung Tonis, die vor Glück des Guten zu viel tat und ihm ein« regelrechte Kuratel zumutete. Sie ging überall mit, auch wenn die Einladung manchmal nur ihm selbst zugedacht war. kffortfetzuna folgt