aber auch viel schlechter sind und der Bahnhof mit seinen Magazinen und Werkstätten nahe liegt. Da nach Er fahrung die Jnfectionskrankheiten zumeist den großen Verkehrswegen folgen, darf es nicht Wunder nehmen, daß hier durch das Bahnpersonale so häufig Ansteckung vermittelt wird und nachweisbar Scharlach und Bari- cellen von Schulkindern aus St. Johann in den städ tischen Schulen eingeschleppt werden, da ein eigener Gemeindearzt im Sinne des bestehenden Sanitätsge setzes weder in Zwölfmalgreien noch in Gries
aus Zwölfmalgreien kommt, und es muß Jedem klar werden, daß durch getrennte Verwaltung sanitäre Maßnahmen, welche zur Erzielung des Erfolges rasch durchgeführt werden muffen, speciell in Jnfectionskrank heiten ungemein verzögert werden, da Mangels nöthiger Aufsicht und Obsorge der Gemeinde erst das Ein schreiten der politischen Behörde nachgesucht werden muß. Das öffentliche Spital in Bozen, welches auch zur Aufnahme der Kranken aus Gries, Leifers und Zwölf malgreien verpflichtet ist, stand zur Zeit
jetzt dringlichen großen Bauten, Kaserne, Kreisgencht, Etektrizitätswerk, sowie für die nach Feststellung der Vintschgauerbahn absolut nöthige Erweiterung des Bahnhofes, für Herrichtung von Ma gazinen :c. zum mindesten auf 4-4 5 Km. erhöht werden muß, da überdieß im Erweiterungsgebiete auch der Talferpark, die Holzreif und der Exerzierplatz ge legn sind. Auf diese allgemeine Gesichtspunkte gründet sich nun die beantragte Erweiterung, welche auf Theile von Zwölfmalgreien und Gries zugleich sich erstreckt
und eine möglichst natürliche und gefällsämtlich leicht zu übernehmende Grenze anstrebt. Die Theile von Zwölfmalgreien bilden überdies zum größten Theile zugleich den Bozner Schulsprengel und umfassen ungefähr eine Fläche von 2 90 Km., wovon 1 93 Km. in der Ebene, 0 97 Km. an steil aufstei genden Bergen liegen und nur aus dem einzigen Grunde zur Jnkorporirung beantragt werden, weil sie andern falls von verbleibenden Theilen der Gemeinde Zwölf malgreien gänzlich abgeschnitten wären. Die aus der Gemeinde Gries
auszuscheidende Fläche aus den Vierteln Fagen, Quirain umfassen 2 12 Km., so daß erstere Gemeinde noch einen Umfang von 3014, letztere von 16 30 Km. mit einer völlig gleichartigen Bevölkerung besäße, Gebiete, welche den Gemeinden ihn volle freie Entwicklung und den ländlichen Verhältnissen entsprechende Entfaltung ihres Gemeinwesens gestattet. Die Bevölkerungsverhältnisse werden sich nachstehen der Weise verschieben: Bozen gegenwärtig 11.744 künf tig 14.600 Seelen, Gries gegenwärtig 3213 künftig 2800 Seelen