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Alpenzeitung
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Page 4 of 6
Date: 26.11.1927
Physical description: 6
eng lischer Militäraitachs in Wien, kannte den Kronprinzen und hatte gute Freunde in seiner. Umgebung. Die Erzählnug, die er mitteilt, be ruht auf den Angaben des Grafen Eugen Kins- ky, d»r die Tatsachen wieder persönlich von dem Grafen Hoyos gehört hat, der einzigen Per son, die außer Marie Vetsera den Kronprinzen begleitete. „Der Bericht, den Graf Hoyos dem Kaiser erstattete' schreibt Sir Douglas^ /.begann da mit, daß er an jenem Nachmittag mit dem Kronprinzen nach Mayerling gefahren sei

, um am nächsten Morgen mit ihm auf die Jagd zu gehen. Er speiste zu Abend allein mit Rudolf, sodaß das Gerücht, der Kronprinz habe In der Nacht eine Orgie gefeiert, hinfällig wird. Nrinz Philipp von Coburg wurde sii» den nächsten Morgen erwartet. Um neun Uhr abends , zog sich der Kronprinz zurück und erklärte, er wolle zu Bett gehen, weil man morgen früh aufste hen müsse. Hoyos begab sich in sein Schlafzim mer. Um sechs Uhr morgens am nächsten Tage weckte der Jäger des Kronprinzen den Grafen und sagte

ihm: die Tür des Kronprinzen sei verschlossen und er antwortete nicht aus Klop fen. Als Hoyos erwiderte, der Kronprinz sei wohl müde und man solle ihn schlafen lassen, bis Prinz Philipp käme, sagte der Jäger: .Ich muß mitteilen, daß eine Frau in der Nacht bei ihm war'. Hoyos ging dann mit, fand die Tür ver schlossen und erhielt auf heftiges Klopsen keine Antwort. Er ließ das Schloß ausbrechen und öffnete die Tür nur so weit, daß er selbst hinein schauen konnte. Nach dem, was er gesehen hatte, schloß

später, daß ihr Wageil während der Fahrt zerbrochen war und das arme Mädchen eins ziemliche Strecke !m Regen und Schmutz gehen mußte. Sie war roni Kopf bis zum Fuß mit Blumen bedeckt, ein si cherer Beweis, daß sie zuerst gestorben war. Der Kronprinz hatte eine Schußwunde, die ebenfalls aus nächster Nähe beigebracht sein mußte'. , . Dawson erzählt dann weiter, daß Prinz Phi lipp und Hoyos In ihrem Wunsch, Marie Vet sera möglichst aus der Tragödie auszuschalten, ihre Leiche in einen Keller brachten

und dann eine Geschichte erfanden von der Tat eines Jagdwächters, der die Ehre seiner Tochter hatte rächen wollen. Hoyos brachte die Nachricht nach Wien. Während er dem Kaiser und der Kai serin die furchtbare Kunde schonend beibringen wollte, erschien die Baronin Vetsera, Maries Mutter, und wurde vorgelassen. „Ich komme wegen meiner Tochter', sagte sie zu dein Kai ser. Der erwiderte: „Mein Sohn und Ihre Tochter sind beide tot'. Man suchte nach einer Möglichkeit, den Zusammenhang Maries mit der Tragödie zu verbergen

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Lienzer Zeitung
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Page 6 of 12
Date: 09.02.1889
Physical description: 12
der Lebenslust und Thatkraft. Am Montag Früh ließ er sich durch den Fia ker Bratfisch nach dem Schlosse Meyerling bei Baden fahren. Unterwegs blieb der Wagen einmal stecken, der Kronprinz legte selbst Hand an zur Weiterbeförderung des Gefährtes uud er hitzte sich hiebei etwas. In Meyerling fanden sich als Jagd gäste der Schwager des Kronprinzen, Prinz Philipp Coburg und der Graf Josef HoyoS ein. Von der persönlichen Umge bung des Kronprinzen begleitete ihn nur Leibkammerdiener Loschek und Leibbüchsenspanner

mit dem Grafen Hoyos allein, der Abends zeitlich zur Ruhe ging. Er schlief im ersten Stockwerke des Schlosses. In dem gegenüber dem Schlafzimmer des Kronprinzen gelegenen Billardzimmer, wo gespeist worden war, blieb der Kronprinz noch kurze Zeit zurück und ließ sich von Bratfisch einige Wiener Lieder vorsingen. Dann verabschiedete er ihn und begab sich gleichfalls zur Ruhe. Um Uhr Morgens holte der Kammerdiener Loschek den Fiaker Bratfisch aus der sogenannten Touristenherberge neben dem Schlosse

schlief. Nun pochte auch Bratfisch an Thür: „Kaiserliche Hoheit, 's ist Zeit zum anziag'u ... Wieder keine Antwort. »Soll ihm was geschehen sein : Rathlos stehen die Beiden vor der Thür, bis sie sich schließt, entschließen, die „Exzellenz' zu benachrichtigen. Sie erzähle« Hoyos, was vorgeht und dieser eilt hinab nnd klopft nun seinerseits an die Thür: „Kaiserliche Hoheit, Graf Hoyos möchte Sie sprechen!' — Erfolglos. Mau wartet nun einige Minuten, da kommt Prinz Cobnrg und hört, was vorgeht. „Da wuß

was Schreckliches geschehen sein!' nist er und eilt an die Thür, an deren Schloß er rüttelt: „Rudolf, ich bin da, mach' auf!' Da wieder keine Antwort erfolgt, wird Loschek um eine Hacke geschickt und mit dieser die Thürfüllung gelockert, welche Bratsisch eindrückt. Prinz Cobnrg streckt die Hand durch die Oeffnnng uud dreht den innen steckenden Schlüssel zurück. Prinz Coburg und Graf Hoyos treten in das Zimmer, dessen drei Fenster mit Spaletläden verschlossen sind. Es ist so dunkel im Zimmer, daß man das Bett

und den auf demselben ruhen den Kronprinzen nur in unklaren Umrissen sieht. Der linke Arm hängt heraus, der Kopf ist auf die rechte Schulter ge neigt; eine weißseidene Decke verhüllt seinen Korper bis auf die Brust. Prinz Coburg tritt zum Bett, hebt die Decke ans und faßt die Hand des Kronprinzen au. Er läßt sie sofort tief aufathmend fallen und sagt fast tonlos: „Ein Herzschlag.' Graf Hoyos schlug entsetzt die Hände zusammen und Prinz Coburg ging sofort zur Thüre, die er verschloß. Kurz daraus ging ein Telegramm

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Volksblatt
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Page 5 of 8
Date: 15.04.1922
Physical description: 8
von Österreich, begleitet von drei Köchen — ja, die Wiener Küche! — und starkem Bedienungspersonal im Bahnhos von Saint Germain en Laye empfingen. Hoffen wir auf das Widerspiel des Schicksals: daß die sechs Tod heute bessere Reiseandenken mitbringen als die Dutzende von damals. Ei» Buch Sber den Ausbruch des Weltkrieges. Der ehemalige österreichisch-ungarische Ge sandte Alexander Hoyos hat ein Buch über die Entstehung des Weltkrieges geschrieben, in dem er die Beziehungen zwischen Deutschland un!d England

zum Ausgangspunkt seiner Betrach- tungen macht. Der Verfasser war Kabinettschef des Ministers des Äußern Grafen Berchtold und in der kritischen Zeit des Juli 1914 Mitglied der österreichischen Spezi algesandtschaft in Ber lin. die über >die Stimmung und Stellung nahme der deutschen Regierung zu berichten hatte. Hoyos Kommt zu folgenden Schlüssen: „Daß die deutsche Regierung für ein sofor- tiges Einschreiten Österreichs gegen Serbien eingenommen war, obwohl sie die Gefahr klar erkannte, daß ein Weltkrieg daraus

gewaltsam entfernt wurde. -Weiter hebt Hoyos hervor, daß England da mals eher für als gegen den Krieg arbeitete, zwar aus Angst, daß seine Einkreisungspo- ;mk, durch die Deutschland womöglich aus Tnedlichem Weg unschädlich gemacht werden »ollte, ein Loch bekommen könnte, wenn Eng- lano diesmal die Petersburger Politiker ent- Wche- Ob die vom engtischen Minister Grey Mretzlich vorgeschlagene Konserenz mehr als em augenblicklicher Gewinn gewesen wäre, stch heute nicht feststellen, seiner (Hoyos) Glicht

, und dieser Zeitraum war anfänglich von allen Sachverständigen für genügend ange- s>chen wotden, um den Krieg zu beenden. Daß man Italien über das Ultimatum an Serbien im Unklaren gelassen habe, war nach Hoyos gercche das einzig Richtige, da es nur durch die Schaffung einer vollendeten Tatsache möglich war, die italienische Neutralität für eine ge wisse Zeitspanne zu sichern, und da die rö mische Regierung in eingehender Kenntnis der Wiener Entschließung voraussichtlich sofort die Abtretung des Trentino gefordert

hätte, die un- ter den damalige» Verhältnissen crls undisku- tierbar zurückgewiesen worden wäre. In den Verhandlungen mit Italien im Jahre 1915 wäre es freilich nach Hoyos Ansicht zuletzt doch vielleicht besser gewesen, die Neutralität durch die Bereitwilligkeit zu Zugeständnissen noch um weitere Wochen zu verlängern und italienische Gegenäußerungen zu veranlassen, durch die Deutschland erkannt hätte, daß die Italiener keineswegs bereit waren, irgendwelche Garan tien zu geben. Das grWe

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Meraner Zeitung
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Page 2 of 8
Date: 05.02.1889
Physical description: 8
Seite S Meraner Zeitung. Nr. 29 geklopft, ohne eine Antwort zu erhalten. Man be schloß, noch eine Weile zu warten und dann den Versuch, den Kronprinzen zu wecken, energischer zu erneuern. Als auf mehrmaliges, immer stärkeres Klopfen der Kronprinz kein Lebenszeichen gab, ergriff die Außenstehenden schwere Besorgniß. Nach kurzer Berathung entschlossen sich Prinz Philipp von Co- burg, Graf Hoyos und der Kammerdiener Löschet, die Thür gewaltsam zu öffnen. Ihren vereinigten Anstrengungen gelang

. Der Erste, der sich dem Bette näherte, war der Kammerdiener Loschek. Als dieser das bleiche herabhängende Haupt und die blutigen Lippen er blickte, stieß er einen Schrei aus und rief: „JesuS Maria, Se. kaiserliche Hoheit hat sich niit Strych- nin vergiftet!' Er wollte nämlich wissen, daß bei Strychnin-Vergiftuugen Blut aus dem Munde trete. Alle Drei wichen entsetzt zurück in das anstoßende Zimmer. Hier wurde nach kurzer Berathschlagung beschlossen, daß Graf Hoyos sofort nach Wien ab zureisen

habe, um in der Hofburg von der Kata strophe Mittheilung zu machen. Prinz Coburg und der Diener Loschek wollten das Eintreffen der be hördlichen Commission abwarten und bis dahin darüber wachen, daß die Leiche und das Zimmer unberührt genau in dem Zustande verbleiben, in welchem sie beide vorgefunden hatten. Neben dem Bette des Kronprinzen stand eine Girandole mit brennenden Lichtern. Als Graf Hoyos das Schloß verlassen hatte, bemerkte Prinz Coburg durch die geöffnete Thür, daß die Kerzen tief herabgebrannt

einen Revolver hielt. Damit war die anfängliche Vermuthung, daß eine Vergiftung stattgefunden habe, widerlegt. Unterdessen hatte Graf Hoyos zu Wagen Mayer- ling verlassen, war nach Baden gefahren, hatte von dort eiligst einen Arzt, den Dr. Mühlleitner, an den UnglückSort abgesendet und war weiter nach Wien gereist. In der Hofburg angekommen, be schloß er, die Schreckensnachricht zuerst der Kaiserin mitzutheilen. Er suchte sich seiner furchtbaren Auf gabe so schonend, als die Verhältnisse es zuließen

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Meraner Zeitung
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Page 1 of 8
Date: 05.02.1889
Physical description: 8
später eine Erkäl tung verspürte. Die Symptome derselben schwanden nicht, trotzdem der Kronprinz von der Heiligen- Kreuzer Höhe sehr rasch zn Fuß bis nach Mayerling ging. Hier nahm der Kronprinz das Sonper mit >em Prinzen Philipp von Coburg nnd dem Grafen Joseph Hoyos ein. Er schien heiter, aber meinte: Wir wollen bald zu Bette gehen, ich habe einen tüchtigen Schnupfen, den muß ich gründlich auS- chwitzen.' Am Morgen des andern Tages — Dienstag, >en 29. Januar — wurde die angesagte Jagd ab gehalten

; der Kronprinz erschien nicht und ließ sich entschuldigen, da eine Erkältung „es ihm nicht mög lich mache, mitzuthun.' Prinz Coburg und Graf Hoyos jagkn allein. Als sie zurückkehrten, fanden ie den Kronprinzen gut aussehend, die lange Nacht ruhe hatte ihm offenbar sehr gut gethan; er war auch heiterer als in letzter Zeit. „Es ist mir besser,' 'agte er, aber zu dem Familiendiner kam er doch nicht mehr. „Du mußt mich entschuldigen,' wendete er sich bittend zu dem Prinzen Coburg; „bringe Papa und Mama meineil

sich der Kronprinz unter- deß in Gesellschaft des Grafen HoyoS. Des Abends foupirten beide allein. Zwischen 10 und 11 Uhr wurde das Souper aufgehoben. „Ich fühle mich doch noch ein wenig ermüdet und möchte gern morgen frisch bei der Jagd sein,' sagte der Kronprinz und zog sich zurück. Äm andern Morgen, Mittwoch den 3l). Januar, schellte der Kronprinz um 7 Uhr seinem Kammer diener Loschek. Als dieser eintrat, lag der Kron prinz im Bett und gab ihm alle Aufträge für die Jagd. Der Beginn sollte um halb 8 Uhr

, daß Alles bereit sei. Aus dem Appartement des Kronprinzen kam keine Antwort. Er wiederholte nun noch mehrmals vergeblich den Versuch, die Aufmerksamkeit seines hohen Herrn auf sich zu lenken. Gegen 8 Uhr kamen Prinz Coburg und Graf Hoyos ins Schloß. Auf ihre Frage nach dem Kronprinzen meinte Loschek, Se. kaiserliche Hoheit scheine fest zu schlafen, er habe wiederholt ,Z l MM ''GiM ' - ^ 1 ' ^ 5 ÄI i. h-

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Der Bote für Tirol
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Page 1 of 4
Date: 29.01.1858
Physical description: 4
. I n n s b r u ck. edler Zug eines Knaben. Wien. S-breiben deS FM Grafen Radetzky an die Schü ler der k. k. Normalhaurtschnle in Wien. Grönländer Sat-burg, Eisenbahubau. —Mailand, daS Leichenbegäiigiiiv deS Generals HoyoS. Hofball, lln- glückSfall. — Venedig. Da Sylva. —- Zara, Trauer- gotteStienst für Nadetzky. Deutschland. Berlin, die Vermählung deS Prinzen Fried rich Wilhelm. — Hannover. Frankreich. Paris, Auffahrt des Fürsten Liechtenstein in den Tuilerien. Das französische Hochzeitsgeschenk für die Princeß Noyal

gesprengt und beHaut, sondern auch bis auf einen ganz unbedeutenden Rest bereits vollzählig am Bauplatze aufgeführt. Die Zahl der im ganzen Kronland beschäftigten Eisenbahnarbeiter belief sich in der letzten MonatShälste nicht über Sllv und etliche 6V.. An der Brücke wnd jetzt auch bei Nacht gearbeitet. (Linz. Ztg.) Mailand, l6. Jän. Gestern Nachmittags wurde ein ausgezeichneter Krieger, der k. k. Generalmajor Graf v. Hoyos, mit allen seinem Rang gehörigen Ehren zur Erde bestaltet. Etwa 40 Generale

und 3vl1 StabS- und Oberosfiziere, worunter viele ausländische, folgten dem Leichenwagen. Unmittelbar vor demselben führte man das schwarzbedeckte Trauerpferd, und nach dem Leichenwagen ritt der geharnischte Ritter. Der General, Major Prinz von Hessen, Bruder der russischen Kai serin, führte den Eonduct. Der Erzherzog Albrech», in Begleitung deS FeldzeugmeisterS Grafen v. Gyulai, be ehrte den Leichenzug mit seiner Gegenwart. Graf HoyoS, ein äußerst liebenswürdiger Herr im schönsten ManneS- alter, stand

. Grenzenlos ist ver Schmerz eines SohneS, der als Offizier dient, und mit einer Deputation herkam, um dem unsterblichen Marsch.ill die letzten Ehren zu be- zeigen. Sogleich meldete man dem KorpSkommandan- ten Feldmarschall-Lieutenant Grafen v. Stadion den Unglücksfall, und als dieser die traurige Botschaft der bei ihm versammelten Gesellschaft mittheilte, eilten die meisten Gäste, worunter der FZM. Gras v. Gyulai, sogleich in den Palast deS Herzogs von Litta, wo der General Graf v. HoyoS wohnte

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Bozner Zeitung
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Page 4 of 8
Date: 01.02.1889
Physical description: 8
. Der Bnrgplatz ist stetsfort von konnte Graf Hoyos eintreten, und vor ihm » lag Achten Menschenmassen erfüllt. Die Stadt be- — eine furchtbare Erinnerung für das Leben —Igann schon gestern Tranergewand anzulegen, sein erlauchter Jagdgenosse auf feinem einfachen Der König und die Königin von Belgien Bette entseelt ausgestreckt. Der Graf reiste so- sind gestern nach Wien abgereist, ebenso ist der fort nach Wien und theilte hier zunächst die ent- Prinz von Wales auf dem Wege nach Wien, setzliche Kunde

, wie wir bereits gemeldet, in der Nacht zum der den Befehl ausführende Leibkammerdiener Donnerstag mittelst Wagen nach Baden, und von den Kronprinzen todt imBette. Prinz Pyilipp dort nach Wieu mittelst Separatzug überführt, von Koburg und Graf Josef HoyoS befanden Der Tod des Kronprinzen. Die Nachlichten über das Ableben des Kron prinzen zeigten sich fort und fort so unklar und »icht übereinstimmend, daß es unmöglich war sich ein klares Bild über das erschütternde Er eigmß zu machen. Die erste Nachricht

über deu Tod des Erzherzogs Rudolf ist durch seinen Jagdgenossen Grasen Hoyos nach Wien gelangt. Graf Hoyos wollte Morgens in Maierling den Kronprinzen, als er nicht zur gewohnten Zei erschien, wecken. Er kloßfte an die Thür des Kronprinzen, klopfte wiederholt, erhielt jedoch keine Autwort. Dieses Schweigen erschien dem -s sl » s «SS cd « ^ SS «5 « Za Z 's -Z. .N - «. > ^ — Z a» >a I- SO«bh°s-. ^ Schweigen den Südbahnhof; d!e einfache Auf»I^r leichenblaß mit der Schreckeuskuude Heraus forderung

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Meraner Zeitung
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Page 2 of 8
Date: 01.02.1889
Physical description: 8
eine Militär-Confcrenz unter Theilnahme der Kronprin zen stattfinden sollen. Gestern Abeud speiste der Kronprinz mit dein Grafen Hoyos in Mayerling. Es heißt, er sei heute Morgens, als der Kam merdiener in das Schlafzimmer trat, todt im Bette gefunden worden. Wien, 3V. Januar, 5 Uhr 45 Min. Abends.*) Soeben erscheint ein Extrablatt der ossi- ciellen „Wiener Zeitung', folgenden Wortlautes: „Ein erschütternder Schicksalsschlag hat das allerhöchste Kaiserhaus, hat alle Völker der öster reichisch-ungarischen

: Der durchlauchtigste Kronprinz hatte sich vorgestem zur Jagd nach Mayerling b« Baden begeben uud mehrere Jagdgäste, darunter den Prinzen Philipp von Coburg und Grafen Hoyos hiezu geladen. Se. kais. Hoheit befand sich jedoch schon gestern etwas unwohl und mußte deshalb sich entschuldigen, bei dem in der Hofburg allerhöchst anberaumten Familiendiner nicht erscheinen zu können. Als die Jagdgäste heute Morgens sich versammelten uud der durchlauchtigste Kronprinz nicht erschien, wurden dieselben nach sofortiger teil

war die Jagdgesell schaft beim Frühstücktische versammelt und er wartete vergebens den Kronprinzen. Da man anfing besorgt zu werden, wollte man den Kammer diener zu ihm schicken; dieser aber sagte, der Kron prinz schlafe gewiß noch, er wage nicht, ihn zu wecken. Als man endlich ernstlich ängstlich wurde, erbot sich Graf Orsini-Rosenberg hineinzugehen. Er fand den Kronprinzen todt im Bette. Graf Josef Hoyos war es, der sich der Aufgabe unter zog, die Todesnachricht der kaiserlichen Fa milie zu überbringen

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Meraner Zeitung
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Page 3 of 8
Date: 01.02.1889
Physical description: 8
und ließ die Theilnahme an dem kaiserlichen Fami liendiner, das für den Abend anberaumt war, ab sagen. Dienstag Abends arbeitete der Kron prinz im Schlafzimmer und schrieb mehrere Briefe. An dem Unglückstage war der Kron prinz vor 7 Uhr wach, läutete seinem laug jährigen Kammerdiener, Johann Loschek, das Frühstück befehlend. Kurz vor halb 8 Uhr fand der den Befehl ausführende Leibkammerdiener den Kronprinzen todt im Bette. Prinz Philipp Weraner Zeit ung. Coburg und Graf Josef Hoyos befanden sich eben

im Schloßhofe, als der Leibkammerdiener lei chenblaß mit der Schreckenskunde herausstürzte. Sie eilten in das Schlafgemach des Kronprinzen und sahen sofort, daß menschliche Hilfe vergebens sei. Prinz Coburg, niedergeschmettert von der Größe des Unglückes, verblieb am Sterbebette seines er lauchten Schwagers; Graf Hoyos fuhr über Baden nach Wien, um der kaiserlichen Familie die furchtbare Botschaft zu überbringen. Wien, 31. Januar, 10 Uhr Vorm. Die Ueberbriugung der Trauerbotschaft in die Hofburg schildert

die „Presse' folgender maßen: „Graf Hoyos, in Jägertracht um halb 12 Uhr in der Hofburg angelangt, begab sich sofort in das Cabinet des Kaisers, welches er nach einer Viertelstunde wieder verließ; unmittelbar darauf eilte der Kaiser zur Kaiserin, welche nach den ersteil Augenblicken tiefsten Herzeleids die übermensch liche Kraft fand, sich von der Seite des Kaisers znr Kronprinzessin zu verfügen. Nur mühsam ge lang es dem Kaiserpaare, die Kronprinzessin von dem Entschlüsse, sofort nach Mayerling zu fahren

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Meraner Zeitung
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Page 1 of 12
Date: 02.02.1889
Physical description: 12
Bratfifch's und sagt: „Der Kron prinz habe um 7 Uhr Loschek durch den Auf trag, alles für die Abfahrt Nothwendige zu be sorgen, zu entfernen gewußt. Loschek sei um halb ?> Uhr zurückgekehrt und habe vergebens gepocht. Gegen 8 Uhr kamen Prinz Coburg und Graf Hoyos, denen er mittheilte, der Kron prinz scheine noch zu schlafen. Nach einigen Worten pochten alle Drei wiederholt, und entschlossen sich schließlich, das Mittelstück der Thür öffnung auszubrechen und den Schlüssel von innen aufzudrehen

. In das Zimmer tretend sahen sie den Kronprinzen Erzherzog Rudol nur mit einem Hemd bekleidet im Bette liegen, den Kopf nach unten und den linken Ar in herabhängend, aufden Lippen Bluts tropfen. „Jesus Maria!' rief Loschek, „kaifer liche Hoheit hat sich mitStrychnin vergiste t.' Loschek glaubte nämlich, daß eine solche Vergiftung Blutung des Mundes herbeiführe. Neben dem Bett stand ein Armleuchter mit brennenden Kerzen. Graf Hoyos verließ das Schloß sofort; Prinz Coburg blieb im anstoßenden Zimmer

, des erschütternden Ereignisses zu ge- auf den Boden. Nun erst beinerlkei'. sie, dast! denken, welches ganz Oesterreich in schmerzliche Trauer mitten iu der Stirne eine Schuft '^setzt. Der durchlauchtige.. K^upriu^ Erzherzog wunde den K vpf gespair e ü h a ! i e un d die rechte Hand eine n N evolve r hie! >. Hoyos war noch in der Ueberzeugung abgereist, daß eine Vergiftung vorliege. Bei der Kaiserin vor- ' ^ N ndoIf gelassen, theilte er ihr schrittweise die furchtbare Botschaft mit. Thalsächlich erfuhr der Kaiser

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Meraner Zeitung
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Page 9 of 10
Date: 31.01.1889
Physical description: 10
Menschenmengen. Der Kaiser erfuhr die Todesnachricht um 11 Uhr und verständigte sofort den ganzen Hof. Kronprinzessin Stephanie und Erzherzogin Valerie sind in Verzweiflung. Heute Vormittag hätte in der Hofburg eine Militär-Conferenz unter Theilnahme der Kronprin zen stattfinden sollen. Gestern Abend speiste der Kronprinz mit dem Grafen Hoyos in Mayerling. Es heißt, er sei heute Morgens, als der Kam merdiener in das Schlafzimmer trat, todt im Bette gefunden worden. Wien, 30. Januar, 5 Uhr 45 Min. Abends

finden lassen, den ein Menschenwort, und kömmt es auch von Millionen Zungen, zu bringen kaum im Stande ist. Ueber den erschütternden Todesfall können wir Nachstehendes mittheilen: Der durchlauchtigste Kronprinz hatte sich vorgestern zur Jagd nach Mayerling bei Baden begeben uud mehrere Jagdgäste, darunter den Prinzen Philipp von Coburg und Grafen Hoyos hiezu geladen. Se. kaif. Hoheit befand sich jedoch schon gestern etwas unwohl und mußte deshalb sich entschuldigen, bei dem in der Hofburg allerhöchst

, ist überall angeschlagen. Wien, 30. Januar, i) Uhr 3V Min. Abends. Hente Früh nm 6 Uhr war die Jagdgesell schaft beim Frühstückrifche versammelt und er wartete vergebens den Kronprinzen. Da man anfing besorgt zu werden, wollte man den Kammer diener zu ihm schicken; dieser aber sagte, der Kron prinz schlafe gewiß noch, er wage nicht, ihn zu weckeu. Als man endlich ernstlich ängstlich wurde, erbot sich Graf Orfini-Rosenberg hineinzugehen. Er fand den Kronprinzen todt im Bette. Graf Josef Hoyos

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