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Author:
Pfarrei <Vahrn> ; Kultur-, Bildungs- und Freizeitverein / hrsg. vom Kultur-, Bildungs- und Freizeitverein der Pfarrgemeinde Vahrn anläßlich der 1000-Jahr-Feier der Gemeinde Vahrn 1992
Place:
Vahrn
Physical description:
350 S. : Ill.
Language:
Deutsch
Notations:
Literaturverz. S. 339 - 345
Subject heading:
g.Vahrn ; s.Heimatkunde
Location mark:
III A-10.695 ; III 123.084
Intern ID:
1058
, acht Gastwirte. Damals gab es noch mehr als fünfzig Bauern, heute sind es in Vahrn-Dorf nur mehr knapp dreißig, in Neustift zirka zwanzig, in Spiluck neun und in Schalders zweiunddreißig. % 100 80 60 40 20 0 CD t- t— ■»— i— co lo cd r - — co CD CD CT) CT) CD GEMEINDE VAHRN GEMEINDE GEMEINDE NATZ SCHABS LÜSEN Abb. 9: Gliederung der berufstätigen Bevölkerung 1936-1981 i— cd h- i— i— CT) CO -i— ■ Land- und Forstwirtschaft □ Industrie u. Gewerbe □ Handel u. Dienstleistungen A. Leidlmair bezeichnet 1958
in seinen Studien zur »Bevölkerung und Wirtschaft in Südtirol« in Abb. 4 - Soziale Gemeindetypen 1951 - die Gemeinde Vahrn als »Arbeiter- Bauerngemeinde« und reiht sie unter die ländlichen Gewerbegemeinden ein. Wenn wir uns die Gliederung der berufstätigen Bevölkerung von 1936 bis 1981 in Ab bildung 9 ansehen, so können wir feststellen, daß 1936 (unmittelbar vor dem Zweiten Weltkrieg) noch 49,4 % der berufstätigen Bevölkerung in der Land- und Forstwirt schaft, 34,3 % in Industrie und Gewerbe und 16,3
% im Handel und in der Dienstlei stung beschäftigt waren. Dabei fällt auf, daß der Hundertsatz in Industrie und Gewerbe besonders hoch war und erst 1981 wieder annähernd erreicht wird. 1951, in der ersten Aufbauphase nach dem Zweiten Weltkrieg, waren 43,8 % der Bevölkerung Vahrns in der Land- und Forstwirtschaft und bereits 37,8 % in Handel und Dienstleistung tätig, während Industrie und Gewerbe mit 18,4 % der Berufstätigen fast auf die Hälfte zu rückgefallen waren. In den folgenden Jahren wandelte
sich das Berufsbild in einschnei dender Weise. Die Landwirtschaft stellte um und rationalisierte sehr stark. Die Arbeits kräfte wanderten zusehends in den Sektor Industrie und Gewerbe, vor allem aber in die Handels- und Dienstleistungsbranchen ab. Die Umstellung erfolgte ebenso rasch wie in Brixen. Die landwirtschaftlich geprägte Gemeinde Natz-Schabs folgte, wie wir im Ver gleich sehen können, dieser Entwicklung mit mindestens zehn Jahren Verzögerung. Ganz anders (und jedenfalls wirtschaftlich ungünstiger
) verläuft die Entwicklung in Berggebieten (Schalders) und Berggemeinden (Lüsen). 1981 waren in der Gemeinde Vahrn nur mehr 11,4 % der Erwerbsbevölkerung in der Land- und Forstwirtschaft, aber bereits 32,2 % in der Industrie und im Gewerbe und mehr als die Hälfte (56,4 %) im Handels- und Dienstleistungssektor beschäftigt.