lautet, durch Bildung von Legenden wieder aufpulvern und die psychologischen Vor aussetzungen für Aufrechterhaltung des Milita rismus im heutigen Umfange schaffen. So erklärte der ehemalige Kriegsminister L e- febre am Donnerstag anläßlich der Beratung des Militärdienstgesetzes in der französischen Kammer allen Ernstes, man habe keine Ent waffnung Deutschlands vor sich. Er wolle die Arbeiten der Mission Rollet nicht herabsehen, müsse aber bemerken, daß die Zerstörung der Waffen sehr oft
er sein Amendement, indem er behauptet, die Dienst zeit von 24 Monaten werde Frankreich gestatten, wenn Deutschland sich schlagen wolle, es zu zwingen, sich im Ruhrgebiet und in Westfalen zu schlagen. Der Krieg von 1914 habe gelehrt, daß die Gebiete, auf denen man die Schlachten schlage, verwüstet werden. Mit der Dienstzeit von 24 Monaten könne man Pfänder nehmen. Lefebre beschwört die Kammer schließlich, Frank reich nicht um die Früchte seines Sieges bringen zu lassen. Die Halluzinationen des Monsieurs Lefebre
wurden anscheinend auch als solche von den maß gebenden Politikern eingeschätzt, denn der Ge neralberichterstatter F a b r y verwies darauf, daß Frankreich im Rheinlande steht, während Kriegsminister M a g i n o t die Hirngespinste seines ehemaligen Amtsvorgängers dadurch ab tat, daß er dessen Amendement abzulehnen ersuchte. Die Kammer nahm sodann mit 340 gegen.253 Stimmen den Regierungsentwurf an, wonach die Militärdienstzeit auf 30 Jahre fest gesetzt wird, davon 18 Monate aktive Dienstzeit, zwei
offi ziellen Cownnunigues geht hervor, daß diese drei vorbereitenden Arbeiten begonnen haben. Die italienischen Sozialisten für Gleichberech tigung der farbigen Truppen. Bei Erörterung des Kolonialetats kam es am Mittwoch in der italienischen Kammer zu heftigen Zusammen stößen zwischen der äußersten Rechten und der so zialistischen Partei. Der Sozialist Modigliani hatte auf die Gleichberechtigung der schwarzen mit den Weißen Truppen hingewiesen. Darauf erfolgten ironische Zwischenrufe der Nationali
sten, woran sich ein Austausch von Beschimpfun gen schloß. Diesen folgte eine regelrechte Schlacht beider Parteien, die sich mit Fäusten bearbeite ten, sich zu Boden warfen und prügelten. Trotz Suspendierung der Sitzung dauerte der Kampf noch geraume Zeit, bis die Kämpfer ermüdeten. Kvrze tzMische Nachr-chteu. Der deutsche Reichstag nahm ohne Erörterung den Vertrag von Rapallo mit Rußland an. Die italienische Regierung hat in der Kammer eine Vorlage eingebracht, worin sie die Bedeckung des Defizits