. Persön liche Bemerkungen flössen ein, sie erwähnte ihre Brennschere, er seine Geige. Man wurde vertrauter. Immerhin wäre es bei der flüchtigen Treppenbekanntschaft geblieben, wenn nicht eines Tages Georg das unerhörte Glück gehabt hätte, von dem Bildhauer, dem er Modell stand, zwei Galeriesitze für das Opernhaus zu bekommen. Tollkühn geworden, lauerte er Gittchen auf, als sie zu Mittag den Frisiersalon verließ, und fragte sie rund heraus, ob sie mit ihm „Samson und Dalila" anhören wolle. Zuerst
zu sein, das sie sonst immer war. Ihre neunzehn Jahre, ent zaubert durch Lebenssorgen, kamen heute zu ihrem Recht Die Zusammensetzung von Liebe auf der Bühne und Hul digung im Zuschauerraum, vereint durch eine glühende Musik, bewirkte einen seligen Traumzustand. Ganz still saß sie neben Georg, und an besonders schönen Stellen wischte sie sich ver stohlen mit einem zerknäulten Taschentuch die Tränen aus den Augen, obwohl es gar keinen Grund zum Weinen gab. Wie gesagt, Gittchen Braunmann war wirklich
haben bei der Kundschaft Kaufaufträge ausgelöst, die auf fast leere Märtte stießen. Das Geschäft schien daher zu den ersten Kursen sehr lebhaft. Die Stimmung war auch außergewöhnlich fest. Nach Erledigung der *> Abrechnungslurs. — Der Kurs versteht sich für Kassa nach Eingana. Abends neunzehn Jahre alt, ja sie blieb es sogar noch nach her, als Georg sie nach Hause begleitete. Der Weg war weit, und sie gingen zu Fuß. Ganz langsam, ungeachtet des dicken Nebels, den sie hübsch fanden
, weil er durch seine Undurchsichtigkeit ein Gefühl des Zuzweitfeins vor täuschte, das auch Gittchen nicht unangenehm war. Sie hatte sich selbstverständlich in Grönhelm-Samson verliebt und über trug dies, da er nicht zur Hand war, auf seinen glücklichen Stellvertreter. Alles, was Georg sprach, erschien ihr sehr schön, denn er war ganz anders als die Männer, mit denen sie bis her geflirtet hatte. Dieser da wollte nicht Eindruck schinden und verfolgte keine durchsichtigen Ziele. Er erzählte von daheim und schämte sich gar
nicht, von seinem Mutti zu sprechen. Eigentlich war das kindisch und zugleich, wenn man es näher bedachte, doch sehr männlich. Denn daß man als junger Mann von heute nicht von seinem Mutti spricht und auch nicht schildert, wie seltsam einen die große Stadt anmutet, das wußte Georg nicht. Er hätte es auch nich begriffen, wenn ihr eingefallen wäre, ihn darüber aufzuklären. Gittchen staunte. „Und wollen Sie jetzt immer hier bleiben oder wieder nach St. Peter zurückkehren?" fargte sie, während sie Seite an Seite