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Neueste Zeitung
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Page 4 of 6
Date: 04.08.1934
Physical description: 6
von Unternehmern gearbeitet, wobei rund 4000 Arbeiter beschäftigt sind. Rechnet man hiezu noch die oben erwähnten Verstärkungsarbeiter, die für die laufende Eierteigwaren? mmm Nur Marke Saldiert dabei und fragte barsch: „Wohin?" — „Zum Doktor Heider," entgegnete Georg. Der Krüppel schob die Tür auf. „Bitte!" Aber Georg rettete sich auf die ersten Treppenstufen. „Ich gehe lieber zu Fuß!" stotterte er und begann hastig aufwärts zu steigen. Dem käsigen Otto war es recht. Man soll Narren nicht widersprechen

, dachte er, und dieser hier, obwohl recht gut und kräftig aussah, schien die Hilfe des Doktors Heider wirklich dringend nötig zu haben. Mittlerweile stieg Georg, etwas in Hitze geraten, die schö nen, glatten Stufen empor. Sie nahmen kein Ende. Zwischen dem zweiten und dritten Stockwerk kam ihm von oben herab ein kleines, altes Herrchen entgegen. Unwillkürlich wollte Georg grüßend den Hut ziehen, aber da seine beiden Arme beladen waren, entstand nur ein kräftiger Ruck, der im näm lichen Augenblick

eine Katastrophe herbeiführte. Der Bind faden nämlich, der die Pappschachtel zusammenhielt, riß mit einem Knall entzwei, und ehe es Georg hindern konnte, lag der ganze Inhalt der Schachtel auf der Treppe verstreut zu seinen Füßen. Das peinlichste daran war, daß Mutti Aepfel, Birnen und Butterstullen zur sauber geplätteten Wäsche ge packt hatte und daß nun die runden Obststücke fröhlich stiegen- abwärts hopsten. Als Georg aus seinem Schreck zu sich kam, sah er, wie der alte Herr die Bescherung

, die ihn am Weitergehen hin derte, grinsend betrachtete. „Ich bitte tausendmal um Ver gebung," stotterte Georg, „der Strick ist gerissen!" Er bückte sich und begann, die verstreuten Gegenstände eiligst zusammen- zurasfen. Ein Band Goethe, Strümpfe, Aepfel, leere Noten blätter, Dauerwurst und Nachthemden . . . Der alte Herr grinste immer intensiver. „Wohin wollen Sie denn eigentlich?" fragte er endlich. „Zum Doktor Heider!" „So? Als Patient?" „Patient? Nein! Gott bewahre! Ich bin der neue Zimmer herr." „Ach so! Wohl

vom Lande, nicht wahr?" „Ja, allerdings. Sieht man mir das an?" Das Herrchen kicherte. „Ein wenig," meinte er dann und stippte mit der Spitze seines Stockes eine Birne an, die gelb und freundlich vor ihm lag. Georg wußte nicht recht, wie er diesen offenkundigen Spott parieren sollte, aber ehe er noch eine Antwort gefunden hatte, war der Alte über die jetzt frei gtzwordene Treppe an ihm vorbei nach abwärts geschritten. Um so besser! Wenigstens konnte er jetzt in Ruhe seine Schach tel verschnüren. Er tat

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Kitzbüheler Nachrichten
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Page 5 of 10
Date: 18.02.1939
Physical description: 10
Sturmglocken über Wien Roman aus Österreichs Freiheitskampf 1Y33 von Franz Mairhofer / Schluß Dc schwankt Hermann und reicht Keller die Hano. | „Ist Ihnen nicht gut?" fragt Keller besorgt. „Doch, ich danke Ihnen. Es ist zu viel auf einmal! Ich bin glücklich! Mein heißester Wunsch, Frau Lisa geistig für unö zu gewinnen, ist erfüllt. Ich habe sie gewonnen — und zunächst verloren. Lassen Sie mir Zeit, mich wieder zurechtzufinden!" Poldi Lindtier holt Georg Fieoler ab. „Du mußt mit mir komme

, um Platz zu bekommen für Neu- verhaftete." „Ja", sagt Georg, „die vielen Parteigenossen, die verbannt, die noch in den Gefängnissen sind, vertrauert auf uns. Die letzten Wochen waren rechte Prüfungs wochen. Wir haben diese Prüfung bestanden uno wer den nicht Wanken! Für jeden, oen man glaubt mit Verhaftung und Brotlosmachung uns entreißen zu kön nen, treten hundert neue Kämpfer nt unsere Reihen. Auch die Beamtenschaft verabscheut das Wüten gegen alles, was sich zur Idee bekennt. Gestern erst

." In der deinen Küche des Pavillons sitzt Poldi Lindner auf einem niederen Holzschemel unb hat eins lange Girlandenschlange vor sich. „Elche muß auch, dabei sein!" uitb greift neben sich in das Eichenlaub. Georg Fiedler kommt und stellt seinen Rucksack auf den Tisch. — „Wo ist denn Doktor Fries?" „Der kann es nicht erwarten. Er holt sie ab! - Was hast btt denn alles mitgebracht, Georg?" „Da ist ein Stück Braten." Er packt attö. „Mutter hat ihn hergerichtet. Da sind fünf Schachtel Sardinen. Und da ist c>er Gugelhupf

." „Sollen wir den zu ben Sardinen essen?" „Nein, Brot Hab' ich auch. Unb drei Gläser Jam." „Tschem, sagt man, kommt attö dem Englischen." „Wurscht. Hauptsache, daß sie da sind. Da ist eine Schachtel Zigaretten." „Das ist recht, Georg! Dort liegt die heutige Zei tung. Schau einmal nach der Wettervorhersage." „Wettervorhersage: Nordalpen wechselnde, allmäh lich zunehmende Bewölkung, Temperaturzunahme, Nie derschläge ttnb Gew'tter . . ." „Blödsinn!" sagt Poldi unzufrieden. „So steht's da. Zn was brauchst

, das ist dann die venezianische Nacht." „So, na, meinetwegen. Aber wo bleibt die Beleuch- tnng? Mit der einzigen grünen Lampe da — ?" Georg denkt nach. „Na ja, eine grüne Lampe ist ja auch hübsch." „Also, ich bin jetzt fertig. Georg, da liegen die Nägel und der Hammer. Hilf mir aufmachen." Sie tragen eine kleine Leiter herbei, und Poldi sticht auf der obersten Stufe und heftet an. Da kommt vom Palais her ein Diener. „Der Herr Graf schickt enteil Korb Wein, und hier sind zjwei silberne Armleuchter, hier sind die Kerzen

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Tiroler Grenzbote
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Page 4 of 8
Date: 18.08.1939
Physical description: 8
, ohne daß man eine Notwendigkeit sah, Abkürzungen zu suchen. Warum auch? Man kam immer noch rechtzeitig an, und „Nitschewo", das russische „Komme, wie es komme", -regierte jahr- Urheberrechtsschutz durch Verlagsanstatt Manz,München 29. Fortsetzung. Nachdruck verboten. „Simone " Georg schüttelt verblüfft den Kopf. „Glaubst du denn, ich arbeite um äußerer Anerkennung willen? Ich werde mich nach dem Ministerbesuch genau so um meine armen Kranken kümmern wie bisher." „Und ich?" „Du Simone? Du bist meine Freude, meine Erholung

nach harten Arbeitsstunden," sagt Georg leise voll verhal tener Zärtlichkeit. Simone rührt verdrossen in der Teetasse. „Ein bißchen wenig ist das — finde ich " Einen Augenblick sieht er sie ratlos an, dann leuchtet es auf in seinem Blick. „Wenn du mir mehr sein willst, Simone — dann mußt du meine Gefährtin werden. Mußt mich bei meiner Tätig keit unterstützen. Wie schön wäre das. So Hab' ich mir's ja eigentlich gedacht — einst " Er verstummt gedankenvoll. Ja, so hat er sich die Ehe einst gedacht. Die Ehe

für ein großes Herz. Und meine Simone hat doch ein solches Herz, nicht?" „Ja — natürlich —" sagt Simone unsicher. Dann wirft sie den Hunden ein Stück Bäckerei zu. Nach einem Blick auf die Armbanduhr springt sie erschrocken auf. „Um Himmelswillen! Gleich wird Baillard hier fein. Und ich muß mich doch umkleiden." „Baillard? Wer ist das?" fragt Georg befremdet. „Mein Fechtlehrer. Wir trainieren doch dreimal wö chentlich." Simone steht schon an der Tür. Bleibst du noch hier? Ich möchte dir dann Adieu sagen

." „Jetzt hätte ich Zeit." Georg sieht unangenehm berührt drein. „Könntest du die Fechtstunde nicht verschieben?" „Ausgeschlossen!" erklärt Simone resolut. „Ich trai niere ohnedies viel zu wenig. Bis Mai muß ich doch in Form sein." „Vis Mai?" „Nun ja — ich gedenke im Mai nach Paris zu fahren. Zum Internationalen Turnier. Damit wirft sie dem Verlobten noch rasch eine Kuß hand zu und verschwindet. Georg bleibt zurück, ein betrof fenes Lächeln auf den Lippen. „Es will nicht stimmen." Die Longueville sagt

es. Wirft das Kartenpäckchen mit einem lauten Klatsch auf die Platte ihres Erkertischchens. Da Georg sie befremdet fragend ansieht, erklärt sie mit ihrem liebenswürdigsten Gesicht: „Ich meinte natürlich die Patience. Zwei Könige — das wäre ja gut — aber nur eine Dame und ein Aß. Noch dazu die Treff-Aß. Eine solche Affäre muß unglücklich enden." „Ich verstehe leider nichts von diesen Dingen." erklärt Georg sehr höflich. Um seine Mundwinkel zuckt es. Die Longueville liebkost das Kartenpäckchen

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Neueste Zeitung
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Page 3 of 8
Date: 12.08.1934
Physical description: 8
an der Spitze der Buchdruckerei A. M a h l in B r u n e ck im Pustertal. Daher sei ein j kurzer Rückblick auf den Werdegang und das Berufs leben Hermann Mahls im folgenden gegeben, der das schöne Beispiel eines arbeits- und erfolgreichen Daseins bietet. In der Hauptstadt Pustertals, in B r u n e ck, wurde Hermann Mahl am 15. Jänner 1860 als Sohn des Buchdruckereibesitzers Johann Georg Mahl geboren. Nach Abschluß seiner Schuljahre trat der 14jährige Hermann am 14. August 1874 in das väterliche Geschäft

Toilette fand man diese leer, das Fenster war tief heruntergezogen, so daß man einen Unfall befürchten mußte. Tatsächlich wurde auf der ge nannten Strecke das Mädchen als Leiche aufgefunden. Es dürfte infolge zu weiten Hinauslehnens aus dem Zuge ge stürzt sein. - - - - sNachdruck verboten.) 14 Mexanderstratze SS. Roman von Maria v. Peteani. Covvrtght 1933 bv Wilhelm Goldmann Verlag. G. m. b. H.. Leivztg. Diese Hochachtung hinderte van Ielde jedoch nicht, mit Georg seine Späße zu treiben, denn er konnte

die Apfel geschichte nicht vergessen. Der Junge aber war gar nicht übelnehmerisch, im Gegenteil, er lachte mit. Schon wenn er ins Zimmer trat, wurde alles freundlicher. Heute jedoch machte er durchaus keinen lustigen Eindruck. „Nu, Georg, mein Lieber," sagte van Ielde hüstelnd, „was schneiden Sie für ein Gesicht? Wo fehlt's? Auch in der Luft röhre?" „Das nicht, Herr van Ielde. Es ist nur ... ich war gestern abends im Theater, und nachher bin ich die ganze Nacht im Freien herumgelaufen

zu verkühlen. Waren Sie überhaupt schon einmal krank. Sie Hitzkopf?" Georg lachte. Nein, krank war er noch nie gewesen. Warum sollte er auch? „Großartig! Malwine, kommen Sie herein! Denken Sie sich, dieser Mensch ist noch niemals krank gewesen! Haben Sie schon so etwas gehört? Ein ausgewachsener Mensch und ist noch niemals . . ." Malwine lächelte Georg zärtlich zu. Sie bemutterte ihn mit Herablassung. „Mechten Sie e Tellerchen Obstgelee?" fragte sie blinzelnd. Georg nahm dankend an. In seinem Magen

war infolge der Mantelabzahlungen bei Rosenstock & Co. meist viel leerer Raum vorhanden, wofür Malwine Ver ständnis zeigte. Van Ielde sah seinem Gast zu. wie er gedankenverloren sein Tellerchen leerlöffelte. „Wenn Sie Geld hätten, was möchten Sie damit anfangen?" fragte er unvermittelt. Georg fuhr auf. „Wenn ich Geld ... ich würde mein Mutti Herkommen lasten und . . . und . . . und ihr hübsche Kleider kaufen!" „So! Na und weiter?" „Wieso weiter?" „Wenn Sie noch mehr Geld, viel Geld hätten

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Neueste Zeitung
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Page 4 of 6
Date: 09.08.1934
Physical description: 6
. Persön liche Bemerkungen flössen ein, sie erwähnte ihre Brennschere, er seine Geige. Man wurde vertrauter. Immerhin wäre es bei der flüchtigen Treppenbekanntschaft geblieben, wenn nicht eines Tages Georg das unerhörte Glück gehabt hätte, von dem Bildhauer, dem er Modell stand, zwei Galeriesitze für das Opernhaus zu bekommen. Tollkühn geworden, lauerte er Gittchen auf, als sie zu Mittag den Frisiersalon verließ, und fragte sie rund heraus, ob sie mit ihm „Samson und Dalila" anhören wolle. Zuerst

zu sein, das sie sonst immer war. Ihre neunzehn Jahre, ent zaubert durch Lebenssorgen, kamen heute zu ihrem Recht Die Zusammensetzung von Liebe auf der Bühne und Hul digung im Zuschauerraum, vereint durch eine glühende Musik, bewirkte einen seligen Traumzustand. Ganz still saß sie neben Georg, und an besonders schönen Stellen wischte sie sich ver stohlen mit einem zerknäulten Taschentuch die Tränen aus den Augen, obwohl es gar keinen Grund zum Weinen gab. Wie gesagt, Gittchen Braunmann war wirklich

haben bei der Kundschaft Kaufaufträge ausgelöst, die auf fast leere Märtte stießen. Das Geschäft schien daher zu den ersten Kursen sehr lebhaft. Die Stimmung war auch außergewöhnlich fest. Nach Erledigung der *> Abrechnungslurs. — Der Kurs versteht sich für Kassa nach Eingana. Abends neunzehn Jahre alt, ja sie blieb es sogar noch nach her, als Georg sie nach Hause begleitete. Der Weg war weit, und sie gingen zu Fuß. Ganz langsam, ungeachtet des dicken Nebels, den sie hübsch fanden

, weil er durch seine Undurchsichtigkeit ein Gefühl des Zuzweitfeins vor täuschte, das auch Gittchen nicht unangenehm war. Sie hatte sich selbstverständlich in Grönhelm-Samson verliebt und über trug dies, da er nicht zur Hand war, auf seinen glücklichen Stellvertreter. Alles, was Georg sprach, erschien ihr sehr schön, denn er war ganz anders als die Männer, mit denen sie bis her geflirtet hatte. Dieser da wollte nicht Eindruck schinden und verfolgte keine durchsichtigen Ziele. Er erzählte von daheim und schämte sich gar

nicht, von seinem Mutti zu sprechen. Eigentlich war das kindisch und zugleich, wenn man es näher bedachte, doch sehr männlich. Denn daß man als junger Mann von heute nicht von seinem Mutti spricht und auch nicht schildert, wie seltsam einen die große Stadt anmutet, das wußte Georg nicht. Er hätte es auch nich begriffen, wenn ihr eingefallen wäre, ihn darüber aufzuklären. Gittchen staunte. „Und wollen Sie jetzt immer hier bleiben oder wieder nach St. Peter zurückkehren?" fargte sie, während sie Seite an Seite

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Neueste Zeitung
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Page 4 of 8
Date: 15.12.1932
Physical description: 8
in Betrieb und wird Heuer Schau platz interessanter Wettkämpfe sein, da einige der Tiroler Eis hockey-Meisterschaftsspiele hier zur Austragung gelangen wer den. In den Weihnachtsfeiertagen wird die heimische Mann schaft, die Innsbrucker Heeressportler zu Gaste haben, es wird schon eifrig für dieses Wettspiel trainiert. Nachdem Hotelier Jenem ein vom Kaufe zurückgetreten ist, hat Georg Adlersammer aus Pörtschach am Wörthersee, die Bewirtschaftung des Hotels Daxer in K i r ch- berg pachtweise übernommen

der Branntwein beschlagnahmt und der Chauffeur angehalten. Die Finanz beamten begaben sich darauf zum Gastwirt Josef G u t m a n n in Kaltern, für den der Branntwein bestimmt war, und fanden dort drei weitere Korbflaschen mit Branntwein. „Tony, mein Junge, bleib du hier," gebot Iimmie. „Ich werde so frech sein und ein bißchen herumwandern. Vielleicht treffe ich Vetter Georg." Das sollte ihm jedoch nicht beschieden sein. Er fand den Weg zu den Ställen. Dort sagte ihm der Pferdewärter Ben, daß Herr Georg seit

, das war eine schreckliche Geschichte! Ich hatte Herrn Georg gewarnt, die junge Dame mit Peter fahren zu lassen. Wissen Sie, Peter ist sehr gutmütig, aber er macht zu wenig Bewegung. Lassen Sie ihn täglich zwanzig Meilen machen, und er wird fromm wie ein Lamm sein. Aber wir hatten da mals gerade viel zu tun, und so war er tagelang nicht aus dem Stall gekommen. Dazu das Kornfutter, das Herr Georg ihm geben läßt. Wir waren entsetzt, als wir ihn mit der jungen Dame durchbrennen sahen, waren überzeugt, daß das tödlich

ausgehen werde. Es war wirklich ein Wunder, daß nichts geschehen ist. Sie hat Mut." „Und Herr Georg stieß einen Eimer um, nicht wahr?" fragte Iimmie mit grimmigem Gesicht. „Ja, mein Herr. Es stand ein Eimer dort und Herr Georg stolperte darüber." Iimmie spazierte zum Auto zurück, wo Tony noch immer wartete. Einige Minuten später kam Mollie aus dem Haus. „Es ist alles in Ordnung," sagte sie, „sie kommt mit! Macht nur alles bereit — du kannst mir helfen, Tony. Ich habe mit Der Wirt gab schließlich

wiederzusehen. Georg wird es gewiß sehr bedauern, nicht zu Hause gewesen zu sein. Er muß bald zurückkommen. Wahrscheinlich wird er morgen nach London fahren, um zu sehen, wie es Nonna geht. Adieu allerseits." Mollie stieg zu Nonna in den Fond, Tony setzte sich an den Volant. Ein kurzes Winken mit der Hand und Taschentüchern, dann sah Iimmie hinter seinem Baume, wie sich das große Auto in Bewegung setzte und heimwärts fuhr. Vorsichtsmaßnahmen getroffen und es gelang ihr, größeren Ausschreitungen vorzubeugen

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Haller Lokalanzeiger
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Page 3 of 4
Date: 15.04.1933
Physical description: 4
be hauptete, daß er mit einem Posthorn sig nalisierte und ganz links gefahren sei, wäh rend der Angeklagte und dessen Mitfahrer angaben, sie hätten wegen des großen A den Hütten und reden und gestikulieren «ifrig. , Die Nacht ist dunkel. Aus dem fernen W kommt ehr Schrei, wie der Schrei A«s Vogels. Ein Zweiter antwortet. Barul A Vareb stürzen'den Holzvorbau hinauf Ä klopfen heftig an die Tür. Georg und jJiB sind in ein paar Sekunden in den Weibern. „Was gibts? Was ist los?" Die Neger zittern am ganzen

Leib, können vor Angst kaum reden. ,)i- ■ . sie kommen! Sie sammeln sich im A. . ." Georg holt seine Waffen, er flucht. „Lette, verdammte! Hunde, nieder- lchtige. . . schwarzes Gesindel, hinterli- .. . ich werds euch heimzähten . . . ^de! Hans, da hast du meine Doppel te ... und diesen Handschar nimm, k ihn in den Gürtel und merk dir . . . Pardon! Ihr zwei! Ob ich euch trauen ln? Ihr seid vielleicht mit im Komplott?" „Herr, Herr! Du kannst uns glauben! ldallah hat uns geschlagen

, es sind keine Menschen mehr. Hans und Georg sehen sich an und wis sen, daß sie verloren sind. , , „Wo ist Jstschar? Wenn wir ihn hät ten!" keucht Georg. t ^ „Jstschar ist hier!" sagt dre dunkle Stimme des Arabers hart an seinem Ohr, im selben Moment blitzt auch die Handschar in Istschars Hand, aber Georg ist doch schneller. Ehe die Waffe ihren sausenden Schwung vollendet, hat die Kugel aus der Büchse Georgs den weihen Burnus durch bohrt, gerade dort, wo das Herz ist, laut los schlägt die lange, weihe Gestalt

zu Bo den. Da plötzlich schreit Hans auf. Es brennt!" Es brennt.'Hoch schießt im trockenen Holzbau die Flamme empor. Die Schwar zen draußen kreischen und jauchzen. Georg reiht Hans mit sich fort. Sie laufen und stolpern, laufend und stolpernd schießen sie. „Ihr Hunde! Ihr Hunde!" brüllt Georg. „Was wollt ihr, Kanaillen! Soll ich euch alle in die Hölle schicken? Da stutzen sie einen Moment, aber Abdallah springt vor und schreit ihnen zu: „Jstschar hätte uns Geld gegeben für Fa- tume ... der Herr hats nicht erlaubt

. . . sie hätte des Sultans Frau werden können, er hats nicht gewollt. Wir sollen nur arbei ten und uns schinden. . ." Da saust ein Hagel von Pfeilen. Vom brennenden Haus fliegen die Schindeln. Die Nacht wird hell vom Schein des Feuers. Hans hat Georg verloren.. Er will sich durchschlagen zu ihm. Es ist ia keine halbe Viertelstunde her. dah er noch bei ihm war er hat den leeren Revolver mt Gürtel, die Flinte weggeworfen, er schlägt sich, den Handschar über seinem Kopf schwingend, durch den Haufen

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Neueste Zeitung
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Page 4 of 6
Date: 18.05.1933
Physical description: 6
-Inzinger Straße beim Zirler Bahnhof mit unverminder ter Geschwindigkeit, ohne Warnungszeichen zu geben. Der Jahren hatte sich Memphis aus einem ganz kleinen Gemein wesen zu einer Stadt von fast zweihunderttausend Einwohnern entwickelt. Breite Anlagen mit schönen Pflanzungen zogen sich am Ufer des Mississippi entlang und sogar eine mächtige Brücke, die einzige unterhalb Saint Louis, überspannte den Strom. Wie sein Chef ihm geraten hatte, fuhr Georg zunächst in das Peabody Hotel und nahm dort ein Zimmer

. Es war ein Wolkenkratzer, wenn auch nicht so gewaltig, wie die in Chicago, und das Zimmer, das er, gleichfalls den Weisungen seiner Firma entsprechend, im zweiten Stock bezog, sündhaft teuer. Alles dies war gut, denn Georg Thomas raffte sich auf. Er fühlte, daß eine Pflicht auf ihm ruhte, und daß er berufen war, die Interessen seiner Firma wahrzunehmen. Bald stellte sich heraus, daß Georg einige Tage in Memphis verweilen mußte, weil der Herr, mit dem er hauptsächlich zu verhandeln hatte, auf seine Farm gereist

Stahlstüben Zerreißproben vor genommen, welche zeigten, daß die elektrische Lichtbogen schweißung tatsächlich die an sie gestellten Anforderungen erfüllt, ihre Pforten öffnen, in denen nicht selten Schüsse die Leiden schaften der Spieler aufpeitschen. In müßigen Abendstunden, in denen er auf sich allein an gewiesen war, durchwanderte Georg Thomas diese Straßen. Wie wüst ging es hier am Hafen zu! Wie mußte es erst in der Wildnis gewesen sein, in der Ada so furchtbar zugrunde ging! Georg kehrte

in sein Hotel zurück. Er mochte sich nicht mehr in diesen Straßen umhertreiben und fühlte sich dennoch zu er regt, um schlafen zu können. So setzte er sich in der Vorhalle des Hotels in einen Klubsessel und griff mechanisch zu einer Zeitung, ohne daß er Lust gehabt hätte, in ihr zu lesen. Unwillkürlich schaute er auf. Eine schlanke, junge Dame in dunklem Kleid ging an ihm vorüber und trat an die Offize des Managers. Georg konnte nur ihren Rücken sehen, und eben deshalb zuckte er zusammen: Die Fremde

sich um, so daß er ihre Züge auf einen Augenblick be trachten konnte, trat dann wieder an den Lift und ließ sich hin auffahren. Es war selbstverständlich nicht Ada; aber trotzdem war Georg von größtem Interesse erfüllt. Dieses junge Mädchen hatte ein gleichmäßiges, auffällig hübsches Gesicht, was ihn aber erregte, war der Ausdruck großen Schmerzes, der tiefen Trauer in den Augen. Georg suchte einen Vorwand, irgend etwas bei dem Ma nager zu erfragen und fügte dann hinzu: „Wer war die junge Dame, die eben mit Ihnen sprach

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 7 of 10
Date: 16.02.1935
Physical description: 10
als 35jährige Dienstzeit zurückblicken können. Aus der Erfahrung, daß Bestehendes zu erhalten, ungleich leich ter ist. als Vergangenes wieder auszurichten, mögen alle maßgebenden Faktoren Wege und Mittel finden, das Or chester zu erhalten. Die Andreas- Aofer-Gedenkfeierlich- ke ten in Innsbruck Feierliche Beisetzung Georg Hangers am 125. Todestage Andreas Hofers — Andreas-Hoser-Requiem in der Hoffirche und Gedenkfeier am Berg Jsel Dr. Pf. Innsbruck, 15. Februar. Ein Gedenktag Tirols und ein Ehrentag

der Kaiser jäger zugleich wird der 20. Februar dieses Jahres sein, an dem sich zum 125. Male der Todestag Andreas Hofers und des Wirtes an der Mahr, Peter Mahr, jährt. In Ehrfurcht wird ganz Tirol der beiden großen Freiheitshelden geden ken, die für Heimat und Vaterland ihr Leben Hingaben. Und die Kaiserläger, sie bereiten an diesem Tiroler Gedenk tage einem ihrer Besten, dem verdienstvollen Mitkämpfer des Sandwirtes, dem Kaiserjägerleutnant Georg Hauger, eine würdige Ehrung, indem sie die sterblichen

beiwohnt und dadurch das Heldentum jenes Mannes ehrt, desten Vaterlandsliebe in Tirols und Oesterreichs größter Notzeit die Freiheitssahne entrollte. Feierliche Einholung Georg Hangers Die sterblichen Ueberreste Georg Hangers werden am 19. Februar in den Nachmittagsstunden in Innsbruck ein- treffen, Ter feierlichen Einsegnung am Wiener Westbahn- hofe. die am 18. Februar in den Abendstunden erfolgt, werden Erzherzog Eugen, Vertreter der Bundesregierung und der Stadt Wien sowie Abordnungen der Kamerad

schaftsverbände und der Landsmannschaften beiwohnen. Zur Einsegnung rückt eine Ehrenkompagnie mit Musik der Wie ner Garnison aus. In Linz und Salzburg sowie in den größeren Orten Tirols werden durch Kaiserjäger in Gegen wart von Vertretern des Bundesheeres sowie der Regi mentsvereinigungen, der Kameradschaftsverbände, der Wehrsormationen und der Landsmannschaften beim Pas sieren des Zuges Kranzniederlegungen erfolgen. In Inns bruck selbst werden die sterblichen Ueberreste Georg Haugers

von den Familienangehörigen des Freiheitskämpfers und von Kaiserlägern zur Hofkirche eingeholt werden, worauf der Sarg in der Sertenkapelle der Hofkirche Aufstellung findet. Für dre Kaiserjäger legt dortsekbst Generalmajor Jakob einen Kranz nieder. Kai'erjäger halten in der Zeit von 17 bis 20 Uhr die Ehrenwache beim Katafalk. Die Gedenkfeierlichkeiten am 20. Februar Die Gedenkfeierlichkeiten zum 125. Todestag Andreas Hofers am Mittwoch, den 20. Februar, werden mit der Beisetzung Georg Haugers in der Hofkirche eingeleitet

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Neueste Zeitung
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Page 3 of 8
Date: 06.01.1933
Physical description: 8
hatte. Mollie, die mit angehaltenem Atem seinen Worten gelauscht hatte, fand zuerst wieder die Sprache. „Iimmie, du hast ganz Wundervolles geleistet. Wenn Nonna das hört, wird» sie. wissen, was sie dir zu danken hat! Und angeschossen hat dich dieser schreckliche Mann auch noch. Was wird ihm geschehen?" „Das können wir Sprules überlassen. Der wird schon dafür sorgen, daß Georg seine gerechte Strafe bekommt", bemerkte Iimmie. „Wie teuflisch! — Wärst du ihm nicht mit dem Motorrad gefolgt, so hätten wir gar

nicht gewußt, wo wir ihn suchen sollten. Wahrscheinlich wären Monate vergangen, ehe jemand das unbewohnte Haus betreten hätte. Niemand hätte natür lich Georg Warren mit der Sache in Verbindung gebracht. Der Gedanke ist mir unerträglich", klagte Mollie. „Auch mir." Iimmie schauerte zusammen. „Wenn das Wasser später versickert mrd der Boden wieder getrocknet wäre, hätte niemand geahnt, was sich abgespielt hatte." „Es ist das scheußlichste Verbrechen, von dem ich je gehört habe", bemerkte Tony

. „Ich unterschreibe alles, was Mollie gesagt hat, du wundervoller Iimmie. Aber mir scheint, wir sind der Sache doch noch nicht ganz auf den Grund gekommen. Georg Warren hat Nonnas Vater ermordet. Daran ist nicht mehr zu zweifeln. Aber warum tat er das? Wir haben bewiesen, daß er Nonna umbringen wollte. Er wurde auf frischer Tat ertappt. Aber warum beging er dieses zweite Ver brechen? Es hatte Familienzwifttgkeiten gegeben, aber in Eng land gibt es doch keine Vendetta wie auf Korsika. Wie läßt

sich das alles erklären? Und warum führte Georg Warren ein Doppelleben?" „Es ist nicht leicht, alle diese Fragen auf einmal zu beant worten", erwiderte Iimmie, „aber ich glaube, daß sich die Antwort schon bald finden wird. Georg Warren kann kein Unheil mehr anstiften. Sprules wird alles aufklären." Mollie behauptete gerade, daß Iimmie seinen eigenen Anteil an der Sache unterschätze, da betrat Rose, das Stubenmädchen, mit einem Telegramm für Nonna das Zinimer. Mollie nahm es in Empfang und sah ihren Gatten fra gend

an. „Da es so spat abends kommt, ist es wahrscheinlich etwas Wichtiges. Soll ich es öffnen? Der Doktor würde kaum erlauben, daß ich Nonna, solange sie sich nicht besser fühlt, ein Telegramm gebe, von dem wir nicht wissen, ob es sie nicht aufregt. Aber vielleicht ist es dringend." „Oeffne es", entschied Tony. Iimmie nickte zustimmend. Mollie las es laut vor: „Dein Großvater ist heute nachmittags friedlich entschlafen. Bitte, sage es Georg. James Warren." „Das hat Zeit bis morgen", bemerkte Iinnnie

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Tiroler Grenzbote
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Page 3 of 8
Date: 02.09.1938
Physical description: 8
, mit dem Schuschnigg seine Jnnsbmcker ■ ■ ■ ■ a »>m Er beugt sich langsam und tief und küßt andächtig und lange die kleine weiße Hand, die wie ein kleiner Vogel in seiner kräftigen braunen liegt. „Will ich Ihnen sein bis dahin Freund oder Kamerad oder Helfer — wie Sie befehlen." * In der kleinen Küche des Pavillons sitzt Poldi Lindner auf einem niederen Holzschemel und hat eine lange Gir landenschlange vor sich. „Eiche muß auch dabei sein!" und greift neben sich in das getürmte Eichenlaub. Georg Fiedler kommt

und stellt seinen Rucksack auf den Tisch. „Herrgott, ist's heut' heiß. — Wo ist denn vr. Fries?" „Der kann es nicht erwarten, der holt sie ab! — Was hast du denn alles mitgebracht, Georg?" „Da ist ein Stück Braten." Er packt aus. „Mutter hat ihn hergerichtet. Da sind fünf Schachteln Sardinen. Und da ist der Gugelhupf." „Sollen wir den zu den Sardinen essen?" „Nein, Brot Hab' ich auch. Da sind drei Gläser Jam." „Tschem, sagt man, kommt aus dem Englischen." „Wurscht. Hauptsache

, daß sie da sind. Da ist eine Schachtel Zigaretten " „Das ist recht, Georg! Dort liegt die Zeitung, die heutige. Schau einmal nach der Wettervorhersage." „Wettervorhersage ... Nordalpen wechselnde, allmählich zunehmende Bewölkung. Temperaturabnahme, Niederschläge und Gewitter..." „Blödsinn!" sagt Poldi unzufrieden. „So steht's da. Zu was brauchst du's denn?" „Herrgott, wir wollen doch draußen das große Festmahl Herrichten. Ich habe von der großen Eiche bis zur Blutbuche einen Draht gespannt und zwanzig Lampions mitgebracht

an diesem Tage geschaffen. "empfehlen Sie unser Blatt in Ihrem Bekanntenkreise! — Probenummern stets gerne postfrei zur Verfügung! ... daß es uns in den Salat regnet, und die Sardinen können gleich wegschwimmen. Im Zimmer fft es viel gemüt licher ... man kann draußen ja auch nichts reden." „Und meine Lampions?" „Da machen wir dann eine Promenade im Garten, das ist dann die venetianifche Nacht." „So, no, meinetwegen. Aber, wo bleibt die Beleuchtung? Mit der einzigen grünen Lampe da ..." Georg denkt

nach. „Na ja, eine grüne Lampe ist ja auch hübsch." „Also, ich bin jetzt fertig. Georg, da liegen die Rage! und der Hammer. Hilf mir aufmachen." Sie tragen eine kleine Leiter herbei, und Poldi steht auf der obersten Stufe und heftet an. Da kommt vom Palais her ein Diener. „Der Herr Graf schickt hier einen Korb Wein, und hier sind zwei silberne Armleuchter, hier sind die Kerzen dazu. Der Herr Graf hat gemeint, weil kein elektrisches Licht im Pavillon wäre." Poldi ist schnell drei Sprossen zurückgeklettert

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Neueste Zeitung
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Page 4 of 6
Date: 07.04.1933
Physical description: 6
gewesen ist, um ihr Gepäck zu seinen Zwecken mißbrauchen zu können. Ich werde sofort den Funkspruch veranlassen." Georg war vollständig gebrochen. „Die arme Ada!" „Jetzt seien Sie einmal vernünftig und zeigen Sie, daß Sie ein Mann sind! Ihre Mutter darf unter keinen Umständen von dem traurigen Zwischenfall etwas erfahren, wenigstens nicht, bis wir wissen, daß Ada wieder auf freiem Fuß ist. Ich werde sofort nochmals an die Polizei telegraphieren und veranlassen, daß alle Nachrichten an mich kommen. Ich gebe Ihnen tele

Grunewald in der Baronne- Street." Georg hatte sich beruhigt. „Herr Kommerzienrat, ich danke Ihnen herzlichst, und wenn ich wirklich heute nachmittags reisen darf?" „Machen Sie, daß Sie nach Hause kommen! Packen Sie nur das Notwendigste! Sie wissen, im Flugzeug kann man nicht viel mitnehmen. Punkt drei Uhr müssen Sie auf dem Flug platz sein. Paß und Visum haben Sie ja wohl schon?" „Gestern erhalten!" „Gut also! Ich bestelle Ihnen Platz und Schiffskabine. Herr Prokurist Bittner wird auf dem Flugplatz

fein, Ihnen schriftlich die nötigen Unterlagen sür das, was Sie in Neuorleans für mich erledigen sollen, und Reisegeld bringen. Verlieren Sie jetzt keine Zeit, und glückliche Reise!" Georg nahm ein Auto und fuhr zunächst zum Haupt telegraphenamt. Schnell erst eine Funkdepesche an Ada. „Reise heute Lloyddampfer „Pork" Neuorleans. Stelle dich unter den Schutz des deutschen Konsuls, erwarte mich, Geld unterwegs. Georg." Dann fuhr er zur Bank, auf der sie ja jetzt ein kleines Konto

hatten, und veranlaßte die sofortige telegraphische Ueber- weisung von tausend Mark an Ada. Es war ein Uhr mittags, als er, immer noch im Auto, an der Villa vorfuhr. Die Mutter kam ihm erschreckt entgegen. „Du kommst heute so früh, und im Auto?" „Nichts Schlimmes, Mutter, aber eine Ueberraschung! Ich muß heute schon fahren! Um drei Uhr mit dem Flugzeug nach Bremerhaven. Der Dampfer geht am Abend ab." „Mein Gott, so schnell?" Die rasche Abreise, die Hast, in der der Koffer gepackt wurde, alles kam Georg zustatten

. Auch seine Erregung war genügend erklärt. Schnell ein paar Happen gegessen, einige kurze, rasch gewech' feite Worte mit dem Präsidenten, und ehe die Mutter, die alles so rasch gar nicht zu fassen vermochte, es richtig begriff, saß Georg im Auto und fuhr zum Flugplatz hinaus. Besser die Geheimrätin weinte ein bißchen über den schnellen Abschied ihres Sohnes, als daß sie Adas furchtbares Erlebnis erfuhr! Georg fühlte sich ruhiger werden, als sich das Flugzeug in die Lüfte erhob. In wenigen Stunden mußte Ada

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Neueste Zeitung
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Page 4 of 6
Date: 27.06.1933
Physical description: 6
jetzt sorgfälttg verglich. Professor Lindsway mischte sich ein. „Ich habe dem Wiedererkennen zwischen Bruder und Schwe ster beigewohnt und kann als Arzt bestätigen, daß dabei volle Wahrheit herrschte." Der Richter erblickte jetzt die junge Dame und diese sagte: „Ich bin Isabel Mac Clean." „Ich habe die Ehre, Miß Mac Clean zu kennen." „Gewiß Sir." „Darf ich mir die Frage erlauben, in welchem Verhältnis Sie zu diesen Vorgängen und Personen stehen?" Isabel antwortete ruhig: „Ich bin die Braut des Misters Georg

Thomas und habe zuerst meine Schwägerin Ada gefunden." Zum zweiten Male bekannte sich Isabel laut zu Georg. Das erstemal war es geschehen, um Adas Vertrauen zu gewinnen, jetzt geschah es, weil sie wußte, daß dieses Bekenntnis in den Augen des Richters für Georg Thomas die beste Legitimation war. „Ich hebe den Haftbefehl natürlich auf. Er war gegen The resa Renani gerichtet, aber nicht gegen Ada Thomas. Gestatten Sie, Mister Thomas, daß ich Ihnen zu Ihrer Verlobung Glück wünsche." Isabel hielt

ihn zurück. „Diese Verlobung ist noch geheim und ich bitte, sie zu den Gerichtsakten zu nehmen, aber sonst nicht darüber zu sprechen, bis mein Vater sie bekannt gibt. Ich hielt es in diesem Augen blick für meine Pflicht —" „Unser Schweigen ist selbstverständlich." Die Kommission verließ das Zimmer und Georg sah nach der Uhr. „Ich muß leider fort. Mutter darf nicht in Newyork ankom men, ohne mich zu finden." „Mutter? Kommt Mutter wirklich?" „In drei Tagen sind wir alle bei dir. Nun ruhe dich aus! Denke

nur noch an Gutes." So oft Ada zusammenzuckte, so oft die langsam wieder kehrenden Erinnerungen in ihr aufstiegen, lenkten die anderen sie ab, und schließlich gab ihr der Professor abermals ein Be ruhigungsmittel. Sie wird lange schlafen. Isabel nickte. „Ich werde sie nicht verlassen, bis du zurückkommst." Zum dritten Male glitt es wie ein Glücksschauer über Georg. Dann war auch der Professor gegangen und Ada schlief fest. Georg trat zu Isabel. „Ist es wirklich wahr?" Sie antwortete nicht; aber sie schmiegte

sich an ihn, hob ihren Kopf und bot ihm ihre Lippen. Er küßte sie zart, und es war ihm heilig zumute. „Und dein Vater?" „Ich werde ihm sagen, was ich tat, was ich tun mußte. Ich bin ein selbständiges Mädchen, und — er hat dich lieb." Zwei Stunden später saß Georg im Schnellzug, der ihn nach Newyork bringen sollte und der gerade zwei Stunden vor der Ankunft des Lloyddampfers „Stuttgart" dort eintraf. Erst vom Zuge aus konnte er ein Telegramm an Will sen den. Dann aber schaute er gedankenvoll in die Landschaft

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Tiroler Grenzbote
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Page 1 of 4
Date: 19.02.1935
Physical description: 4
Hofer f «everfßiyrnns der Geveine Georg Hauser«. Wien, 18. Febr. Die Feierlichkeiten der Enterdigung Georg Haugers gingen heute in schlichter und eindrucks voller Weise vor sich. Vormittags wurden die Gebeine des Tiroler Freiheitskämpfers, welcher bekanntlich mit half, die Gebeine Andreas Hofers von Mantua nach Innsbruck zu überführen, im Friedhofe von St. Marr in Anwesenheit von Funktionären des Altkaiferjägerbundes sowie der Verwandten Georg Haugers erbumiert und der Sarg nach der Einsegnung

durch Pfarrer Grill von der Rennweger Kirche und Abschi.'dsworten des Obmannes des Alckaiserjägerklubs, Oberst i. R. Beck, durch vier Mitglieder des Altkaiserjägertlubs zum Leichengalawagen getragen und, mit zahlreichen Kränzen geschmückt, zum Westbahnhof gebracht, wo er, umgeben von einer Ehren wache von Offizieren, in der Wartehalle auf einen Kata falk gestellt wurde, vor dem auf einem Polster das Armee kreuz von 1813 aufgerichtet war. Auf dem Sarge lag der Säbel Georg Haugers. Die große Gedenkfeier

für den Freiheitshelden Tirols begann nach V 2 8 Uhr abends. Zu der Feier hatten sich Erzherzog Eugen, der den Marschallstab trug, Staatssekretär General Zehner in Vertretung des dienstlich verhinderten Bun deskanzlers Dr. Schuschnigg, Vundeskommissür der Va terländischen Front Walter Adam, Generaloberst Schön- burg-Hartenstein, die Enkel und Urenkel Georg Haugers, zahlreiche Generale des Bundesheeres und der alten Armee, Vertreter des Bundes der Tiroler, Vertreter von Kameradschafts- und Kriegerverbänden, Landsmann

schaften mit Musik und Fahnen und eine zahlreiche Menge eingefunden. Auf dem Bahnsteig nahm eine Ehren kompagnie mit Regimentsmusik des Infanterie-Regimen tes Rr. 5 Aufstellung, die beim Erscheinen der Ehrengäste die Bundeshymne intonierte und den Generalmarsch blies. _ Die Feier wurde mit dem Andreas-Hofer-Lied, vor getragen vom Wiener Schubertbund, eingeleitet, worauf Oberst Beck vom Altkaiserjägerklub nach Begrüßung der Ehrengäste seiner tiefen Genugtuung darüber Ausdruck gab, daß die Gebeine Georg

und Tannenreis geschmückt war, womit die schlichte Feier, um deren Vorbereitung sich das Unterrichtsministerium, Bürgermeister Schmitz, die Landeshauptmannschaft Tirol, der Altkaiserjägerklug Innsbruck (Generalmajor Jakob) und Wien (Oberst Beck) und die Generaldirektion der Oesterr. Bundesbahnen ver dient gemacht hatten, abgeschlossen war. La,igsani rollte der Zug mit den Gebeinen Georg Haugers aus der Halle, während alles das Haupt entblößte. Die Feier auf dem Berg Jsel

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Tiroler Grenzbote
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Page 4 of 8
Date: 02.09.1938
Physical description: 8
, im Alter von 49 Jahren. Sie ruhe im Frieden! Au; dem Firmenregister- Bei der Firma Städtisches Elektrizitätswerk Kufstein wurde die Zeichnungs berechtigung des Bürgermeisters Georg Pirmoser, Florian Mühlbauers, Thomas Sappls und Wilh. Köhles gelöscht. Die Firmenzeichnung nimmt nunmehr der Amtswalter der Stadtgemeinde Kufstein, Hans Reisch, Kaufmann in Kuf stein, vor. Gastspiel auf der Heldenorgel. Am kommenden Sonn tag, den 4. September, 12 Uhr mittags und 6 Uhr abends, gastiert Herr Willi Jäger

." Sie decken den Tisch, Dann warten sie. „Es ist schon 8 Uhr vorbei", sagt Georg. Poldi steht unter der Haustüre und horcht. „Ich glaube ... sie kommen! Ja ... sie sind's! Der Ernst pfeift schon! Komm doch. Georg!" Sie eilen vor an das große Tor. „Da sind wir wieder!" sagt Rudi und lacht. Sie fallen sich in die Arme. „Heil Hitler!" „Heil Hitler!" „Kommt nur ... kommt! Ihr werdet ja ganz ver hungert sein", sagt Poldi eifrig, packt den Freund am Arm. „Da ... die Girlande! Gefällt

sie dir?" „Doch, doch ... wundervoll! Ich kann noch gar nichts jagen. Es ist so ... rührend dieser Empfang." Da jagt Poldi: „Weiht du, Rudi, wir wollten erst ein Transparent haben mit ,Heil Hitler' ... aber es geht ja nicht ... leider. Kommt jetzt herein! Es ist noch eine Über raschung." Und leise zu Georg: „Du mußt die Lampions jetzt anzünden! Wollt ihr etwas Warmes? Tee ist auch da." Hermann bleibt auf der Schwelle stehen. Die zehn Kerzen in den hohen silbernen Girandolen ... es ist so feierlich ... der schön gedeckte

! Georg, wo steckst du denn? Ja, so, kommt daher zum Fenster. Die Illumination!" Hermann, Rudi und Schwandler stehen am Fenster und schauen stumm auf die bunten Lampen. „Auf der dritten steht ,Heil Hitler'! Siehst du's, Rudi?" deutet Poldi. „Ja ... schön ist das und ... unsere Kamerad schaft." Da sagt Hermann leise: „Hans müßte noch ... leben!" Rudi nickt. „Ja ... und Heini Fischer." Sie sind alle einen Augenblick still. Dann sagt Poldi: „Aber jetzt setzen wir uns. Erst tttnken wir Tee, später

den Wein. Schenkt die Tassen voll! Da kommt langsam eine fröhliche Stimmung. Die Nacht ist schön und rrchig." Sie sitzen so, daß sie die bunten Lampen draußen im Garten durch das breite, niedere Fenster sehen. Einmal sagt Ernst: „In Eferding bei Linz haben sie eine Kättothek beschlagnahmt. Sie soll 48 000 Namen ent halten, darunter viele von Staatsbediensteten, die nach dem Eid der Partei beigetreten sind. Die verlieren jetzt alle ihre Stellung." 0 „Macht euch nicht zu große Sorgen, Kinder!" sagt Georg

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Neueste Zeitung
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Page 4 of 6
Date: 29.03.1933
Physical description: 6
: „Jetzt hängt alles von Georg ab. Er ist heute nachmittags in das Zentralbüro der Bank bestellt und hofft, feine feste An stellung zu erhalten. Dann will ich versuchen, dem Direktor, der ja ein Freund eures Vaters war, unsere Lage zu schildern und einen Vorschuß von ihm zu erbitten." In diesem Augenblick wurde die Korridorttir aufgeschlossen. Die Geheimrättn sprang auf: „Da ist Georg!" Der erwartete Sohn, ein hochgewachsener, hübscher blonder Mensch, mit guten blauen Augen trat

den Präsidenten Wolf getroffen habe." Georg lachte auf. „Glaubst du, der wird uns etwas borgen?" Ada warf ihm einen tadelnden Blick zu. „Soll er gar nicht! Aber er hat mir gesagt, daß er gern die untere Hälfte unserer Villa mieten und uns so viel zahlen würde, daß wir davon alle Zinsen decken könnten." Die Geheimrätin sah verständnislos auf. „Aber oben sind doch nur drei Zimmer und eine Kammer." „Genügt vollständig! Ein Wohnzimmer für alle, ein Schlaf zimmer für dich, eins für Georg, ich nehme die Kammer

— und ein Raum für eine kleine Gasküche findet sich auch." „Aber alle unsere Möbel!" „Ja, liebes Muttchen, das hilft nun nichts. Ich bin eben ein modern eingestelltes Mädchen und sehe die Dinge, wie sie sind. Wir haben einmal kein Geld, können also auch nicht mehr so leben wie früher. Du suchst dir dann von den Möbeln das aus, was dir am liebsten ist, und das andere verkaufen wir." Georg stand auf. „Ada hat recht. Wenn der Präsident wirklich mieten will, es wäre ein Glück. Natürlich nimmt Ada

das andere Zimmer. Ich gehe fort. Ich muß eben irgendeine Arbeit finden. Es wäre ja toll, wenn ich euch auf der Tasche liegen sollte." Jetzt schämte er sich seiner verbitterten Mutlosigkeit der energischen Schwester gegenüber; aber die Mutter weinte nur haltloser als zuvor. „Unsere Möbel verkaufen? All das Liebe und Schöne, das mich ein Menschenalter umgeben hat?" Georg seufzte. „Es ist besser, wir tun so, als " Jäh schrie die Mutter auf. „Als daß der Gerichtsvollzieher sie öffentlich versteigert!" Ada hielt

die Mutter in ihren Armen. „Sei doch nur gut! Wir werden oben sehr gemütlich wohnen. Georg wird eine Stellung finden. Es wird alles gut werden!" Plötzlich sah die alte Dame auf. „Herrgott, ich habe ja ganz vergessen. Es ist ja ein einge- schriebener Brief für dich gekommen — aus Amerika!" „Für mich? Wer in Amerika schickt mir denn eingeschriebene Briefe?" „Er ist vom Vetter Will." „Von Will? Von dem wir fast fünfzehn Jahre nichts gehört haben? Wo ist der Brief?" „Dort auf dem Tisch liegt

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Alpenländer-Bote
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Page 14 of 16
Date: 25.04.1937
Physical description: 16
wird. 26 Und mit der Erinnerung an seine erste heilige Kommunion verschmilzt die tiefe Er griffenheit seiner letzten! Wie aber das zarte Weihrauchwölkchen verflogen ist, hat auch ein Mensch seine Seele ausgehaucht . . . . Der Lieger im Streit Paula wollte sich eben an ihren Tisch setzen, um ihre Schul- und Hausaufgaben zu machen. Aber was muß sie da sehen? Auf ihrem Platz liegt ein Schulbuch ihres Bruders Georg. Das reizt ihr Eigenliebe und ihren Jähzorn; auf ihrem Platz hat niemand anderer etwas zu suchen. Darum wirft

sie das Buch mit kräftigem Stoß hin unter, daß es nur so auf den Boden hin klatscht und mit erheblicher Beschädigung liegen bleibt. Gleich darauf stürmt Georg ins Zimmer herein! Was muß nun e r sehen: Sein Buch, sein schönes Buch liegt auf dem Boden. Und wie es aussieht! Was wird er nun tun? Jedenfalls das Buch nehmen und es der Paula um den Kopf schlagen. Denn das kann er sich unmöglich gefallen lasten. Die ser frechen Paula wird er es jetzt einmal gründlich zeigen. Und die Paula ihrerseits

wird auch wieder in die Höhe fahren wie eine getretene Natter und es wird zwischen beiden krachen und klatschen, blitzen und donnern, fauchen und zischen, daß nur so die Haare fliegen. Und wer dann von beiden Herr wird, der wird sich einbilden, den Sieg errungen zu haben und wird stolz und befrie digt erklären: „Dem Hab' ich's aber mal ordentlich gegeben." Aber unser Georg ist heute aus anderem Holz geschnitzt. Er hat ja erst vormittags im Religionsunterricht gehört, daß man Be leidigungen nicht mit neuen Beleidigungen

, Schläge nicht mit neuen Schlägen vergelten soll. So wollte es der Heiland und solche Ueberwindungen seien ihm etwas vom aller liebsten. Und so geschieht setzt etwas Unerwartetes. Georg geht schweigend zu seinem Buch, hebt es vom Boden auf, streichelt es, erkundigt sich nach seinem Befinden, legt es ruhig wie der auf seinen Platz hin und sagt dann zu Paula: „Gelt, Hab ich dich geärgert? Das war nicht recht, daß ich so unordentlich war und es auf deinen Tisch legte. Ich will ein andersmal bester

aufpasten." Damit hat er der Paula alle Waffen aus der Hand geschlagen. Denn sie saß schon fechtbereit mit einem Lineal an ihrem Tisch, hatte sich schon eine gehörige Munition von allerlei „liebenswürdigen" Titulaturen und Schimpfworten zusammengedacht und sich sogar schon ein Krügel mit Master hinge stellt, um einen heftigen Angriff ihres Bru ders damit abzuwehren. Aber da sagt jetzt Georg so anständig etwas ganz Unerwarte tes. Paula wird ganz rot im Gesicht. Lineal, Schimpfwörter und Wasterkrügel

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Oberinntaler Wochenpost
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Page 11 of 12
Date: 26.03.1938
Physical description: 12
: Martin Schwarzenbacher, Kolzmeister, St.- Martin: Georg Steinbacher. Postwirt; Mühlbach am Kochkönig: Otto Keringer. Küttenwirt;Psarr- werfen: Ignaz Pfleger. Tischler und Kaufmann; Radstadt- Stadt: Josef Doppler, Autvmechaniker; Radstadt-Land: An ton Thurner, Untersulzbergbauer; Schattbach: Christian Zitz Bauer; Schwarzach: Keinrich Egger. Weinkell°relbesitz°r; Untertauern: Gustav Kohlmayr jun., Gastwirt; St. Veit i.P.: Rupert Pirnkacher, Perillerbauer; Wagrain: Leopold Kudez Gendarmerieinspeklor

Georg. Bäckergehilfe; Kauenschild Ludwig, Kilfsar- beiter; Pichler Kans, Elektriker; PondSrfer Sebastian. Elek triker. Mitterberghütten: Moser Johann, Schmied, Minibofer Johann, Kilssarbeiter St. Johann. Egger Josef Kilssarbeiter; Pachter Ju lius Maurer; Windhofer Georg Maurerpolier; Viehaufer Adolf Kilssarbeiter Schwarzach. Aicher Martin Kilssarbeiter; Edlinger Simon Kilssarbeiter; Mößler Mathäus Kilssarbeiter; Ru dolf Schneider Vorarbeiter; Piazzi Pepi, Kllfsarb»iter Lend. Eisenberger Andrä Fab

; Ludwig Oberholzer Schmied; Josef Lonsky Tischler; Rupert Fahr- nik Sägearbeiter Psarrwersen. Adolf Pucher Wagenlenker; Johann Greifeneder Schuhmacher; Georg Fischlschweiger; Matthias Kutter Kilssarbeiter; Alois Ruffegger- Landarbeiter; - Pins Gfchwandtner Jäger Böcksiein Gruber Franz, Kilfsarbetter; Röck Anton. Melker; Pippenbach Anton, Maerer; Müller Peter, Sag schneider; Penker Pantaleon, Kutscher; Badgastein. Capla Josef, Kilssarbeiter; Kühr Josef, Kilssarbeiter; Kandler Johann, Kilssarbeiter

; Janfchütz Max, Kilssarbeiter; Klausner Felix. Kilssarbeiter; Frankl Ferd., Hausmeister. Bad-Kofgastein. Kapäun Joachim, Hilfsarbeiter; Bauer Georg, Bauhilfsarbeiter; Gruber Josef, Zimmermann & Chauffeur; Runkenhofer Leopold, Bäcker: Rehrl Franz, Schmied: Reiter Georg, Landw. Arbeiter: Gruber Franz, Lohndiener; Pichler Johann, Landw. Arbeiter. tt I Aus Dem Wls-Ziller- M im Oeulfthen gllnsvruili deutsch-österreichischen Parteisor- totionen veranstalteten in Innsbruck inen gewaltigen Propagandamarfch

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Neueste Zeitung
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Page 4 of 8
Date: 11.06.1933
Physical description: 8
ist, unser Gast zu sein?" „Ich wäre Ihnen allerdings dankbar." Georg stand auf. „Dann will ich, obgleich ich wahrhaftig meine Gedanken auch kaum beieinander habe, in mein Büro. Dort weiß niemand, daß ich nach Joseph City gereist war. Ich glaubte ja, heute früh wieder im Geschäft sein zu können. Jetzt aber muß ich Urlaub haben, bis ich klar sehe." Will nickte. „Darf ich dich begleiten? Ich muß an die Luft und Mister Mac Clean hat anderes zu tun." Inzwischen war auch Mistreß Mac Clean gekommen und hatte Frau

Mabel mit sich genommen, der Detektiv verabredete mit den Herren eine neue Zusammenkunft um elf Uhr, und Will fuhr — allerdings in einem Mietauto — mit dem Vetter in sein Kontor. „Teufel, jetzt ist auch noch das Auto gestohlen, das ich von der Firma entliehen habe!" Will war froh, Georg begleiten zu können, und freute sich über die Hochachtung, mit der man diesem im Büro entgegen kam. Der war wenigstens echt und kein Schwindler. Schnell verständigte Georg den Ingenieur und sagte ihm das Notwendigste

Vettern, die einander erst so wenige Stunden kannten, sich aber durch das gemeinsame Leid rasch nahegekom men waren, wanderten durch den Park. Sie wußten, daß sie beide die unglückliche Ada liebten und dennoch. Wäre es nicht bester gewesen, der Mississippi hätte sie damals verschlungen? Was konnten sie hoffen? Im besten Falle konnten sie Ada aus der Abteilung der Häftlinge in die der Privatpatienten überführen. Ada irrsinnig! Ada, seine kleine, tapfere, lustige Ada! Georg konnte es nicht fasten

. Will aber mußte sich immer wieder sagen, welches Glück es gewesen war, daß Georg kam! Gerade in dem Augenblick und ehe er, der Pfarrer, sich mit einer Verbrecherin verheiratet hätte. Trotzdem — auch so war seine Stelle verloren. Nach dem, was geschehen, konnte er unmöglich weiter in der kleinen Stadt wirken. Nicht nur Adas Leben war vernichtet, auch er war aus der Bahn geworfen, das ruhige, sorgenlose Alter seiner Mutter getrübt. Und — er wendete sich an Georg: „Ich, ich allein trage die Schuld

, in dem Will, Georg und der Detektiv saßen, aus der Stadt nach dem Sanatorium des Professors. Würden Sie nun wirklich Ada dort finden? In jedem Fall erhielten sie Gewißheit — wenn auch du Gewißheit, eine lebende Tote zu treffen. (Fortsetzung folgt-)

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Kitzbüheler Nachrichten
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Page 2 of 10
Date: 08.02.1936
Physical description: 10
Effektivbestände von insgesamt 500.000 Mann zu halten, ebensoviel wie der Friedensstand, den Deutschland im Frühjahr des laufenden Jahres errei chen wird. ÜßrktiJßbs ggmUi .jf. ililHMMHIIIFTOII ’W H «UW Kitzbühel, 8. Februar. Georg Graf von Thun und Hohenstein t« Aus A u r a ch wird uns geschrieben: A>n Lichtmeß- svnntag, den 2. Februar, verschied hier nach langem, schweren Leiden Herr Georg Graf von Thun und Hohenstein, Herr und Landmann in Tirol, Ritt meister d. R. und Inhaber zahlreicher anderer Wür

den. Dr Heimgegangene war ein Edelmann im wahr sten Sinne des Wortes. Nicht nur an seinem Wohn sitz, sondern weit über die Grenzen unseres Bezirks hinaus verschafften ihm seine vornehme Art und sein liebenswürdiges Wesen höchste Achtung, allgemeine Wertschätzung und Beliebtheit. Georg Graf von Thilii und Hohenste'n spielte auch in der Heimativehrbewegung des Landes eine bedeutende Rolle und werden seine Verdienste auf diesem Gebiet nicht vergessen iverden. Er war während des ganzen Weltkriegs als Dragoner offizier

mit. Der 2. Februar, sein Sterbetag, wir auch sein Hochzeitstag. Graf Thun erreichte ein Al ter von 58 Jahren. Trotz des stürmischen Schneetreibens gestaltete sich die Beisetzung des Verblichenen zu einer eindrucksvollen Trauerkundgebung. Zahlreiche Persönlichkeiten beson ders aus Kitzbühel hatten sieh zur Beerdigung am Don nerstag vormittags in Allrach eingefunden. Unter den Klängen der Musikkape le Aurach wurde Graf Georg von Thun und Hohenstein zur ewigen Rllhe geleitet. Den Grabgesang hatte der Kirchenchor

der Böllerschüsse wur- den die sterblichen Ueberreste des Grafen Georg von Thun und Hohenstein der geweihten Erde übergeben. Er ruhe in Frieden! Zur Frage der Gonnlag-Ladensperre in Kitzbühel-Stadt und -Land. Es sind Bestrebungen seitens der Kaufmannschaft, der Gewerbetreibenden sowie größerer Bevölkerungs kreise im Gange, welche die allgemeine Sonntagsspel're in Kitzbühel zur Einführung bringen wollen. Wir sind von verschledenen interessierten Stellen ersucht wor- den, auf diese Angelegenheit in unserem Blatte

(Gremmm) des Bezirks Kitz bü Hel die nach stehenden Stellvertreter des Obmanns ilnd dre weite ren Leitungsmitglieder bestellt: Obmann Karl Pla ner, Kommerzialrat, Kaufmann, Kitzbühel; Oömann- stellvertreter August Höbart, Kaufmann, Kitzbühek; Leitungsmitglieder Josef A schab er, Kaufmann, Kirch- berg; Georg H n b e r, Bürgermeister, Kaufmann, Kös- sen; Simon Jessacher, Kaufmann, Hopfgarten; Stephan K l l n g l e r, Kaufmann, Kitzbühel; Josef K r l m b a ch e r, Kaufmann, Jocht erg; Joh

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Neueste Zeitung
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Page 3 of 6
Date: 22.06.1933
Physical description: 6
Walker mit dem Manne und auch mit ihrem Vater zu beraten. Sie hatte in dieser ganzen Zeit nichts von Georg erfahren; nun aber hörte sie voller Schrecken und Teilnahme, was in zwischen geschehen war. Der Vater hielt es für das beste, der Tochter alles klar zu erzählen, und verschwieg ihr weder, daß Theresa Renani im Irrenhause verbrannt war, noch auch, daß Will und Georg immer noch überzeugt gewesen waren, daß diese Theresa Renani in Wirklichkeit Ada Thomas war, bis endlich jener Brief kam

, der die beiden so unendlich er- schütterte und durch die traurigen Ermittlungen des Detektivs seine grausame Bestätigung fand. Georg hatte gewollt, daß Isabel völlig unterrichtet werde, und hatte Brief und Bilder ihrem Vater übergeben, damit er sie Isabel zeigte. Er hatte das natürlich nicht mit klaren Worten gesagt, denn er war ja noch lange nicht so weit, daß er dem Vater gegenüber offen von seiner Liebe hätte sprechen dürfen; aber Mac Clean wußte, daß er im Sinne Georgs handelte. Auch wußte

ist! Wenn du alle die kleinen Geheimnisse, die nur sie wissen konnte, bedenkst —" Isabel schüttelte energisch den Kopf. „Ich bin kein Detektiv und sehe durchaus keine Lösung dieser Rätsel. Ich weiß nur eins — und das weiß ich aus meiner eigenen Empfindung als junges und anständiges Mädchen: Es ist ganz unmöglich — ja, Vater, vollkommen unmög lich — daß sich ein edler Mensch, ein Mädchen von Grund sätzen, so verändert. Ich kenne Georg Thomas. Ich kenne ihn sicher viel besser als du oder irgend ein anderer ihn kennt

hat, wie sie, das verwöhnte Mädchen, nach des Vaters Tode die Zügel des Haushaltes ergriff, wie sie die Mutter be treute, wie sie jene Stellung antrat und endlich, wie sie auch, als die unvermutete Werbung des Vetters aus Amerika kam, in erster Linie daran dachte, Mutter und Bruder zu helfen. Wie sie diese seltsame, so schrecklich folgenschwere Einladung des Holländers auf feine Jacht nur deshalb annahm, um Geld für ihre Familie zu sparen. Nein, Vater, Georg selbst ist ein edler Mensch. Hättest

du ihn nicht als solchen lieben und achten gelernt, du würdest ihm nie unser Haus geöffnet, nie geduldet haben, daß er sich mir noch einmal näherte. Aber Georg ist auch kein Phantast. Du weißt aus deinen Erkundigungen, daß er als Geschäftsmann mit klarem Blick mitten im Leben steht." (Fortsetzung folgt.)

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