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Dolomiten
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Page 11 of 16
Date: 25.02.1939
Physical description: 16
degll Argentlerl Nr. 18 Jas Wunder am Wege Roman aus dem Salzburgischsn. Von Else S o j a»P l e n k. llrhebcrrechtsschutz durch Verlagsanstalt Manz, München. (28. Fortsetzung.) Das Spitalgebäude taucht auf vor Laca- mores Augen. Eine starke Unruhe bemäch tigt sich seiner. Wird er Georg daheim an- trefsen? Der Wagen hält vor dem Spitaltor. Laca- more springt elastisch aus dem Wagen. Der Torwart grüßt höflich, er kennt den Protek tor der Anstalt seit Jahren. Sogleich winkt er Ali, der mit verbundenem

Fuß eben über den Flur humpelt. „Hallo — Kaffeebohne — melde deinem Herrn, da7 Herr Lacamore hier ist!' „Eich gehe gleich mit dem Knaben', erklärt dieser rasch und folgt Ali über den Hof in den von Georg bewohnten Trakt. Georg hat nach der Morgenvisite einen jungen Kollegen ersucht, ihn für den Vor mittag zu vertreten, da er einen unaufschieb baren Gang vorhabe. Nun steht er, schon fast vollständig zum Ausgehen gekleidet, vor dem Spiegel und bindet eben die Krawatte, da Ali mit scheuem, verstörtem

Gesicht eintritt und Lacamores Besuä) meldet. Da steht Lacamore schon im Zimmer und Georg bedeutet dem Knaben schweigend, den 'aum zu verlassen. Dann sind die beiden Männer allein miteinander, stehen sich Aug' in Auge. „Du — willst ausgehen?' hegstrut, Laca more hastig, da Georg beharrlich schweigt. „Du gehst — zu Carragnol?' „Ja', antwortet Georg. „Ich gehe zu Carragnol.' „Du wirst ihm sagen —' „— daß ich meine Rechte auf Simone nicht an einen hergelaufenen Abenteurer ab trete.' „So!' Lacamore tut

einen tiefen Atem zug. „Und dann? Was dann?' Georg wendet sich achselzuckend ab. „Dann will ich dir eines sagen: Du tust Carragnol unrecht. Er hat bis heute die Braut des anderen respektiert. Er weiß bis heute nicht, daß Simone das Verlöbnis lösen will um seinetwillen. Daß Simonens Liebe auf ihn gefallen ist, wer kann dafür? Die Liebe geht ihre eigenen Wege und läßt sich nicht zwingen. Oder glaubst du, Simone von Carragnol zurückfordern zu können? Du würdest einem Unschuldigen unrecht tun und mein Kind

unglücklich machen. Willst du das, Georg?' Lacamore umklammert Georgs Arm: „Georg Ein Vater bittet dich. Mein Kind hat heute nachts geweint. Simone zittert —' „Um Andre Carragnol?' Georg lächelt müde, nicht ohne Ironie. Einen Augenblick besinnt er sich. Dann streift er den Ver lobungsring vom Finger. „Hier ist der Ring. Ich gebe Simone frei.' „Georg ' Lacamores Stimme zit tert. „Nun hast du mehr getan, als da du mir das Leben gerettet.' „Und Simone hat mir mehr genommen als sie weiß', fällt Georg

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Volksbote
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Page 4 of 6
Date: 31.10.1940
Physical description: 6
42, Ortisei, Besitzer. Biyey Georg nach Georg, Cave del Predil, Tarvisto, Besitzer. Biyey Christina nach Georg, Cave del Predil 21, Tarvisio, Be sitzerin. Christandl Johann nach Blasius, Laces 128, Fleischhauerei. Colcuc Fridolin des Angelus, Ortisei, Eorso Principe Umberto 26, Tischler. Delueg. verehel. Koller Anna des Johann, Mara 115, Bressanone, Besitzerin. Dejakum Peter nach Martin. Naz-Scraves» Besitzer. Engl Jos.der Genoveva, Selva, Besitzer. Fill, verehel. Riffeser, Domitilla nach Domi nikus

, Besitzer. Kugi Georg nach Georg, Silandro 79, Besitzer. Lederer Anna des Josef,. Coccau, Tarvisio, Besitzerin. Lederer Johanna des Josef, Coccau, Tarvisio, Besitzerin. Lederer Josef des Josef, Coccau, Tarvisio, Besitzer. Lederer Aloisia des Josefs Coccau, Tarvisio, Besitzerin. Lederer Mathilde des Äosef, Coccau, Tarvisio, Besitzerin. Mayrhofer Josef nach Josef, Villandro, Tisch ler. Mauroner Franz des Josef, Ortisei. Corsa Pr. Umberto 99, Besitzer. Metzner, verehel. Röh- lich, Maria nach Josef, Merano

, Via Bellini 1. Besitzerin. Moosburger Fraru nach Franz. Villa Rr. 4, Laion, Sattlerei. Mühlsteiger Eduard des Äosef, Merano, Dia Verdi 8, Glaser. Pallhuber Georg nach Georg, Naz-Sciaves 8, Tischler. Pescosta Friedrich des Josef, Ortisei, Corso Pr. Umberto 121, Schneidermeister. Peter- nell Waller des Urban, Tarvisio, Besitzer. Petrin Dr. Leodegar nach Viktor, Merano, Besitzer. S er Franz nach Johann, Ortisei, Corso Pr. erto 168, Friseur. Preschern Matthäus nach Bernhard, Malborghetto, Ugovizza

, Besitzer. Solcher Georg nach Georg, Rtol 5, Fortezza. Lebensmittelgeschäft. Sebesta Witwe Rundt Maria nach Johann, Merano, Via Manzoni 23, Besitzerin. Seelaus Anton nach Georg, Cave del Predil, Tarvisto, Autounternehmung. Senoner Franz des Vinzenz, Ortisei, Corso Pr. Umberto Rr. 81, Modegeschäft. - Tasser Veit des Jakob, Naz-Sciaves 24, Be sitzer. Ueberbacher Josef nach Karl, Villa 49, Laion, Zimmermann. Wedam, verehel. Maizinger, Maria des Bern hard, Malborghetto. Ugovizza 198, Besttzerin. Weibsteiner

. Ander- Ä , verehel. Debsrtoli Maria nach Alois, no, Riva Jfärco 5. Besitzerin. ^.Bernardi Franz des Franz. Bressanone. Bia Castelliere 7, Schuhmacher. Bernardi Josef des Josef, Ortisei, Villa Rosa 71. Tischler. Mind. Biyey Maria nach Georg, Cave del Predil 21. Tarvisio. Besitzerin. Mind. Bresselan v. Bressen- dorf Erwin des Erwin, ,Cermes 115, Sana, Be- sttzer. Brugger Josef nach Josef, Laion, Besitzer. Burger Josef nach Franz. Rifiano 128, Renon, Maurer. Deierling Mar nach Josef, Merano, Via San Giorgio

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Alpenzeitung
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Page 3 of 6
Date: 18.10.1934
Physical description: 6
Donnerstass, den 18. Ottober 1934, Xll .A s p « n, e k k u n g' -ei te D«s irisWeSchWl ter serdislhe» Köche Der mysteriös« Mord an Körrig Alexander >. be- 'deutet ein neues Ereignis in der blutigen und tragischen Geschichte ver Dynastie Karageorge witsch. Der Gründer der gegenwärtigen Dynastie. Kara-Georg, der „Schwarze Georg', war im Jahre 1779 in Belgrad von französischen Eltern geboren. Sorbiten stöhnte zu jener Zeit unter dem Joch der Türken. Georg der Schwarze organi sierte ein« Eeh«img

. Durch seine Erfolge berauscht, zögerte Kara Ge org nicht, die Türkei selbst anzugreisen. Er wurde besiegt und sloh nach Rußland, wo er den Prin zentitel erwarb und zum General der kaiserlichen Armee ernannt wurde. Als er 1817 nach Serbien zurücklegte, um einen neuen Ausstand gegen die Türken 'zu organisieren, wurde «r ermordet. — Kara Georg soll der Geschichte nach so^ grausam gewesen sein, daß «r zur Ausrechterhaltung der Autorität selbst seinen eigenen Bater und sei n eu Bruder tötvn ließ

, als er sie der Konspiration mit dem Feind verdächtigte. Die Dynastie Obrenowitsch. Der Nachfolger Kara Georgs Wurde sein Mör der Miloch Obrenowitsch. der jedoch 183!) zu Gun sten seines Sohnes abdankte/Aber der Sohn von Kara Georg, Alexander, konnte Michel Obreno» witsch vom Thron vertreiben und sich selbst 1842 auf den serbischen Königsthron sehen. 1875 mußte Alexander vor seinen Feinde» fliehen, um dem blutigen Geschick seines Vaters zu entgehen. Der alte Miloch Obrenowitsch nahm wieder die Macht in die Hand

Dimitrigewitsch Apis war, ermordet wurde. Die karageorgewitsch Der Thron von Serbien siel dann Peter Kara georgewitsch zu, der von Oesterreich unterstützt wurde. Der Thronerbe Peters 5. war biZ zum Jahre 1909 der älteste Sohn Georg. Georg war «in großzügig und leidenschaftlich veranlagter Mensch und hatte von seinem Vorfahren Kara Georg den unauslöschlichen Haß gegen die Unter drücker seines Landes geerbt. Als die Herzego Win« von Oesterreich annektiert wurde, stellt« er sich an die Spitze der nationalen

Bewegung. Spä ter soll er sich sogar mit der „Schwarzen Hand verbunden haben. Oesterreich machte seinen Ein fluß soweit geltend, daß der König seinen Sohn zwang/ aus alle seine Thronrechte'zu Verzichts Der zweite Sohn des Königs Peter Alexander wurde daraufhin legitimer Nachfolger. Während des Krieges kämpfte Georg Helden hast und wurde schwer verletzt. Als der König Peter starb, kam es zu einem harten Konflikt zwi schen Georg und seinem Bruder Alexander Georg behauptete, daß seine Abdankung

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Alpenzeitung
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Page 3 of 6
Date: 17.11.1935
Physical description: 6
Sonntag, Sèni 17. NovMSìk ISZZ-XlV, A?peSzeslu«L Seite.? Die >!>cliatten^piele elf j^ieoe „Es Ut seltsam mit der Liebe', sagte Georg und l?lgte Anna mit den Blicken. Lucie, der die lischt gerade neuartige Bemerkung wohl galt !i>'pte die Asche vön ihrer Zigarette. „Guter alter Geòrgie', dachte sie und lehnte sich tiefer in dem Sessel zurück, „was für Gedanken, wenn man gerade fünfzig geworden ist, aber schließlich — vielleicht ganz natürlich, wenn man fünfzig ist.' Sie blies nachdenkliche

Rauchringe i>- die Luft. Drüben begann die Haustapelle jetzt einen Strauß'schen Walzer zu spielen. Die heiteren Klänge hüpften übermütig daher. Die gedämpfte Eleganz der Hotelhalle tgrau mit zarten Andeu tungen von Silber und großen Tuffs lavendel farbiger Cinerarie») schien auf einmal weniger betont, von einer unbeschwerteren Atmosphäre schien der Raum... Georg gab seinem ^ Stuhl eine leichte Drehunu — ja, das war es wohl, was ihm immer gefehlt hatte: ein bißchen Leichtigkeit im Blut — zu schwer

es vorkommen, daß er aus seinen wichtigsten Besprechungen einfach nach Hause fuhr. Wurde er einmal abends zurückgehalten oder war er in einer anderen Stadt, so wußte die Kinderfrau, daß sie pünktlich um sieben Uhr seinen Anruf zu erwarten hatte. Georg verhehlte sich nicht, daß er anfing, sich ein wenig lächerlich zu machen.... - In diese Zeit kam Magrit. Wie genau er sich noch an jenen Nachmittag erinnerte! Er kehrte mit den Kindern heim. Sie waren voll Übermut, Rosemarie schnupperte mit ihrer kleinen Nase

immer wieder in der Luft und behauptete, es röche nach „Frühling' — ein Wort, das sie mit genießerischer Zärtlichkeit so lang zog, als sei es einer der russischen Sahnekaramellen, die Georg ihr stets zu ihrem Geburtstag mitbringen mußte. Wolf, der die kleinere Schwester sonst in all ihrem Tun bewunderte, war heute, wahrscheinlich auch unier dem Einfluß des Frühlings, in streitbarer Laune, er behauptete, es hieße nicht „Frü—ühling' Mdern knapp und gleichsam männlich betont «Frühling.' Georg

sollte gerade in dem aus brechenden Streit als Richter angerufen werden, da fuhr ein Auto dicht an den Bordstein heran — hielt — und Lucie winkte ihnen, einzusteigen. Im Wagen saß Magrit. ^. und dann war es das erste Mal nach Marie-Roses Tod, daß die Kinder eine Stunde zu spät ins Bett kamen. Dann wurde es wirklich Frühling und Ostern. Und zum ersten Male seit Marie-Roses Tod zog 'Georg wieder mit Gästen hinauf in das Jagd haus. Seine Base Anna kam mit und übernahm Hausfrauenpflichten. Das Haus feierte

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Dolomiten
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Page 7 of 16
Date: 11.03.1939
Physical description: 16
der Baukunst — die Kuppel von St. Peter. Und als am 18. November 1620 Papst Urban VIII. diesen schönsten Tempel der Erde weihte, zitterte dem Obelisken am Petersplast abermals das alte steinerne Herz Das Wunder am Wege Roman aus dem Salzburgischen. Von Elle Soja-Plenk. llrheberrechtSschlch durch BerlaüSMrstatt Mang, München. (34. Fortsetzung und Schluß.) „Und Eva? Die gute Frau aus Ale- mannia? Die soll auch tot sein?' fragt Georg hastig, von einer jäh aufstcigenden, furchtbaren Ahnung erfüllt. Ali steht

ratlos. „Die soll nicht tot sein! Aber — das Haus wird brennen — man wird es anzün- den ' „Wer? Wer zündet Lacamores Haus an? Sprich — oder ich erwürge dich —' keucht Georg außer sich, die Finger um 'Alis mageren, braunen Hals gekrallt. „Ich fürchte mich nicht. — Aber gib die Hände von meinem Hals, Herr. — Ich will die Wahrheit sage», weil die gute Frau dort ist. — Mehmed al Ra und seine Leute werden es tun. Ich weiß es gewiß.' Schon ist Georg ans Telephon gestürzt. „Garnisonskommando? Hier Doktor

Rup- pert. — Ich muß Colonel Mabouche spre chen — dringend — jede Minute ist kost bar —' Bange Augenblicke verstreichen — endlich meldet sich der Gewünschte. Da sprudelt Georg in Todesangst und Bangen los. Der Oberst ist vorerst ein bißchen miß trauisch. „Dieses Gesindel lügt jo. wie es nur den Mund auftut. Aber immerhin — es ist möglich — der Junge ist wohl ein Kund schafter der Lmdo^mrd perWt fte nun aus irgend einem Grund. Jedenfalls fahren wir mit zwei Ueberfallwagen hinaus —' „Ich bitte

, mich mitzunehmen!' ruft Georg entschlossen. „Ich bin jeden Augenblick bereit.' „Auf Ihre Verantwortung, mein Herr', tönt es zurück. „Wenn es sich tatsächlich um die Bande des Mehmed al Ra handelt, dürfte es scharf hergehen. Diese Bestien schrecken vor keiner Grausamkeit zurück. Aber wenn Sie es durchaus wünschen?' „Auf Wiedersehen —' schneidet Georg die Reden des Colonel ab. Ihm bangt um jede Minute — wenn er nun zu spät käme — Eva nimmer lebend fände, gemartert, ge tötet von Unmenschen — 28. Wiedcrfinden

. Leutnant Maynard hält sich heute gut. Er gibt knappe, klare Befehle und sieht sehr entschlossen aus, während die Automobile über die nachtdunklen Straßen rasen, be gleitet von den gespenstisch gleitenden Licht kegeln der Scheinwerfer. Georg sitzt neben dem Colonel, welcher Ali mit bösem Gesicht ins Verhör nimmt. „Also, du kennst die Gesellschaft schon seit Monaten, du Hundesohn!' Er wendet sich an Georg. „Das eingeborene Gelichter kennt die Schlupfwinkel der Räuber und verrät sie nicht — aus Sympathie

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Dolomiten
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Page 8 of 16
Date: 14.01.1939
Physical description: 16
Brief schreiben. Einen Bericht über seine bisherige Tätigkeit. Arme Eva! Sie hat um ihn gebangt, da sie ihn in Gefahr ge wußt. Er hätte ihr das gar nicht schreiben sollen von der Cholera-Epidemie. Heute hat er von ihr einen Brief bekommen. Einen seltsam weichen, zärtlichen Brief, der ihn irgendwie aufgewühlt hat. „Ich habe solche Angst um Dich, Georg. Immer muß irf) denken, wenn Dir etwas geschähe — was bliebe mir von unserer Liebe? Zu allem noch der Vorwurf, daß ich in der Stunde des Slbschiedes

sie furchtbar, Georg. Weil sie doch ein Pfand ihrer Liebe besitzt. Wäre ich an ihrer Stelle, ich trüge mein Los gedul diger. lind dann — eine Frau, die sein Kind unter dein Herzen trägt, vergißt ein Mann doch nicht so rasch . . .' „Eva — Eva ' Er sagt es leise vor sich hin, mit feucht- glänzenden Augen. „Was ist nur mit dir, Eva? So kenne ich dich sa gar nicht, kühle, blonde Eva! Warum hast du mir früher nie ein solches Wort gesagt?' Ja, er wird den Spitalskittcl oblegen, wird sich schön anziehen

und im Sonnen schein promenieren. Und wenn er irgendwo etwas recht Hübsches sicht, etwa ein Stück kostbarer Seide oder einen seltenen Schmuck, wird er cs kaufen — für Eva. Georg klatscht in die Hände. Sogleich erscheint ein hübscher, nur sehr magerer brauner Junge. Es ist Ali, der an seinem Herrn hängt wie an einem Abgott. Wie traurig war der Kleine gewesen, als ihn Georg für gesund erklärte. Da er dein Knabe» jedoch begreiflich machte, er dürfe hierblciben — als sein Diener — da war das arme, verlassene

Kind vor Georg nieder gekniet und hatte, che dieser es zn hindern vermocht, desfen Füße mit dam 'Antlitz be rührt. Schwester Frieda hatte eine Träne getrocknet und sogar der ruppige Katz be hauptete, der verdammte beiße Wind wehe einem den Staub in die Augen . . . Doktor Chatillon hat bloß spöttisch lächelnd die Achseln gezuckt und mit ihm das übrige Personal. Der dicke Iussuf aber heat eine unüberwindliche Abneigung gegen Ali und bat geschworen, wenn er diesen etwa in der Küche einmal beim Stehlen

erwische — Ali holt mebrmals täglich den Kaffee für Georg — so schlaue er dem braunen Hundesohn den verlausten Schädel ein . . . Ali bat Georgs Schuhe genutzt und herbeiaetraveii, nun bürstet er unaufhörlich an dessen Anuia. ilm dabei mit flinken Sprüngen umkreisend. Endlich winkt Georg ziemlich energisch ab. „Schon gut. Kleiner. Jetzt lasse mich aber. Ich gehe fort.' Sofort läßt Ali ab von seinem Dienst. Nur unsagbar ängstlich sieht er seinen Herrn I an. Stammelt schließlich scheu, da Genrg schon

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Alpenzeitung
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Page 2 of 8
Date: 30.08.1936
Physical description: 8
Alfa Romeo mit 86,67 Kilometerstunden den ältesten, seit, dem Jahre 1931 bestehenden.Klassen rekord von Caracciolo mit 81,29 Kilometerstund. Beim Training der Wagen ereigneten sich auck einige Stürze, die, hervorgerufen durch die nicht erade hervorragende Streckenbeschaffenheit und urch plötzliche Sonnenblendung, jedoch glimpflich verliefen. . Hein Georg fliegt mit seiner Frau Von Wolfram Ä..' Wegen«?. !l. S. Ma in Merano zu Gaste zum heutigen Rückspiel in der Wasserballmeister- Ichaft. Merano

Württem berg mit 397.35 Punkten Grupve Lufthansa mit 369.12 Punkten. Landesgruppe Dresden mit 222.0 Punkten. Hein Georg àr verliebt. Richtiggehend ver liebt. Cr streichelte und putzte »sie', wenn nie- Mand es sah, mit dem Feuer wahrer Herzensbe geisterung. Dafür strahlte sie ihn dankbar und treuherzig an. Früher hatte er eittè atte Klamütte zwischen Ber lin und Westdeutschland hin und her geschaukelt. Fracht und Post, weiter Nichts.. Jetzt aber, ohol Mit der „Neuen' konnte man wahrhaftig Staat

machen. Keine von den ganz großen Kanonen, aber gut gebaut, elegant, schnittig, blitzeblank, kraftvoll und doch schlank. Hein Georg brauchte sich nicht zu schämen, daß er sein Herz an sie ver loren hatte. Die Neue würde ihm sicher keine Schande machen. Da machte es doch Spaß, Him melskutscher zu seinl Die Maschine war klar. Die Fluggäste konnten kommen. Und sie kamen Uber das Rollfeld. Das ist das einzige trübe Kapitel bei unserem Beruf, dachte Hein. „Machen Sie auch kèine Rekorde, fahren Sie recht ruhig, Herr Chauffeur

', sagte neben ihm eine Stimme. Ach so. Jetzt war wirklich keine Zeit, Jungenderinnerungen nachzuhängen. Der Startpolizist machte sich schon fertig. Hein Georg tlàrte die kleine Treppe hoch. Rasch noch einen Blick in den Passaglerraum. Cm Bankdirektor itnit Frau und Fräulein Bankdirek tor, tarierte et. Dann war da noch Mister Chef redakteur von den Gigantic World-News — we nigstens mit Hornbrille mußte der so aussehen. Dann noch ein Untäxierbarer, aus dem Hein Georgs Menschenkenntnis

nicht viel machen tonnte. Und dann... Hein Georg rutschte beinahe mit dem rechten Fuß von der Leitersprosse. Reizend. Blond. Lieb. Anfang zwanzig. Hein Georg schwärmte, wenn er überhaupt schwärmte, von langen blonden Zöpfen. Sonst wußte er nicht viel von den Frauen. So eine, wie seine Mutter war, hatte er noch nicht kennengelernt. Tja, dann man los, ermunterte sich Hein Georg und kletterte in seinen Führersitz. Ein reizendes Mädel, wenn sie bloß nicht so modern ausgesehen hätte. Er hatte mal dunkel was von einem Vamp

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Dolomiten
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Page 7 of 16
Date: 28.01.1939
Physical description: 16
nicht entgegen gesprungen. Georg findet sie im kleinen Salon, wo man die Intimen des Hauses empfängt. Sie trägt ein langes Kleid von schmiegsamem schwarzen Samt. Vor einem schwergerahmten Frauenbildnis steht sie mit verschlungenen Händen. Das Bild aber ist geschmückt mit dunkelroten Rosen und ein Licht brennt davor. Bei Georgs Eintritt wendet Simone das Gesicht. Ein nachdenklich-wehmütiger Zug schattet heute über der kindlichen Stirn, den schönen Lippen. „Ich störe?' fragt Georg an der Schwelle. „Sie, Doktor

? Niemals.' Simone streckt ihm die Hände entgegen, die er behutsam küßt. Dann schweigen beide, bis Georg zögernd nach dem Bildnis weist. „Ihre Mutter?' „Ja, Doktor.' Simone seufzt leise. „Ich habe sie nie gekannt. Sie ist an meinem Leben gestorben. Ja . . . Vielleicht bringe ich überhaupt nur Unglück ... Ich hätte sie so gerne gekannt. Papa sagt, sie war wun derschön. Und sie sei wie Champagner ge wesen. Ich weiß nicht recht, wie er das meint. Aber ich glaube, er hat sie sehr lieb gehabt. Tante Heloise

. Aber ich glaube es nicht.' „Das Herz eines Schmetterlings —' wie derholt Georg nachdenklich. „Vielleicht meinte Madame Longueville gar nichts Böses damit, Simone. Ein Schmetterling — das ist etwas Leichtbeschwingtes — etwas köstlich Unbe schwertes — Ihre Mutter, Simone, war sicher jung und fröhlich — wie Sie —' „Nicht wahr, ich sehe ihr ähnlich?' fällt Simone lebhaft ein. Georgs Blicke ruhen abwechselnd aus Simone und dem schönen Frauenbildnis. „Ja, Sie sehen ihr ähnlich — und darum glaube

ich auch, daß Ihre Mutter gut war, Simone', sagt er impulsiv, nicht ohne Er griffenheit. Simone atmet tief auf. „Sie sind auch sehr gut, Doktor', sagt sie leise und fügt nach einem kleinen Schweigen hinzu: „Heute ist ihr Sterbetag. Da brenne ich immer ein Licht vor dem Bild. Tante Heloise sieht es nicht gern. Papa streichelt mich, wenn er das Licht sieht. Papa ist überhaupt der einzige Mensch, der mich lieb hat.' „Glauben Sie?' murmelt Georg ver wirrt. in halblautem Tone. Simone aber fügt fast leidenschaftlich hinzu

. Aber ich heirate keinen dummen Jungen. Mir gefällt nur ein ganz ernster, richtiger Mann.' „Sie sind noch sehr, sehr jung. Simone,' sagt Georg beklommen. Er fühlt es, nun ist die Stunde der Entscheidung gekommen. Das süße kleine Geschöpf hier liebt ihn und will auch ihn zum Geständnis feiner Ge fühle veranlassen. Es darf nicht sein — es darf nicht sein „Simone ' Georg würgt hart an jedem Wort, das er spricht. Er ist blaß bis in die Lippen und zwingt sich nur mühsam zur Ruhe. „Ich — muß Ihnen etwas — sagen

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Alpenzeitung
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Page 3 of 6
Date: 17.09.1936
Physical description: 6
zu studieren, immer im Interesse Georgs! „Ist Georg in Sie verliebt?' fragte ich sie, ohne weitere Umschweife. ,,Er hat es mir niemals gesagt', antwortete sie mir- „Er wixd. es, nicht ausgesprochen, aber zu ver stehen geben haben!' „Ich weiß ?s nicht. Ich beschästige mich nicht damit, Rätsel zu lösen!' „O seien Sie aufrichtig, Fulvia! Glauben Sie, daß Georg Sie liebt?' «Ich kann Ihnen nicht sagen, daß ich es bestimmt glaube, aber wenn er mich nicht liebte, wäre er sicherlich ein größer Komödiant!' „Er gibt

Ihnen also seine Liebe deutlich zu er kennen?' „Er bezeigt mir eine tiefe, achtungsvolle Nei- .Gewiß, sehr achtungsvoll!' „Hat er Ihnen noch nie ein Wort von Liebe ge sprochen?' „Niemals!' .Gefällt Ihnen Georg nicht?' „Ja, er ist mir sympathisch. Besonders ging mir seine Stimme zu Herzen.' -Das sind vergangene Zeiten? Und dann?' „Dann... es ist mein Verhängnis, ich liebe ro mantische Leidenschaften! Ich wünschte, die Liebe wäre auch in Wirklichkeit so, wie sie in Romanen geschildert wird! Aber da ist sie ganz

anders! Wenn ich glaube, eine echte Neigung gesunden zu haben, wie ich sie möchte, dann geht es mir wie mit einer Quecksilberkugel, sie entflieht mir, ehe ich sie noch erfaßt habe!' »Ich bin nicht sehr stark im figürlichen Stil und vielleicht versieh? ich Sie nicht einmal recht!' be merkte ich. „Aber Georg erscheint mir durchaus nicht geneigt, mit Ihnen die undankbare Rolle der Quecksilberkugel zu spielen.' „Das hängt nicht von ihm ab! Bevor der Traum Wirklichkeit würde, käme ein Windhauch und stürzte Mein Idol

von seinem Piedestal!' ,^Ach', sagte ich unwillkürlich beißend, „Sie haben wohl für. Georg eine Viertelstunde geschwärmt?' „Mit welchem Ton Sie das sagen!' „Mit melchem Ton? Sind es nicht Ihre eigenen Worte? Haben Sie nicht selbst gesagt, daß Sie sich ein Ideal schaffen? Und daß dieses Ideal bald von seinem Piedestal herabsinkt?' „Ja, ich habe das wirklich gesagt. Aber es war unrecht, es auszusprechen! Ich habe Sie in meiner Seele lesen lassen, als wenn wir alte Freunde wären. Ich erklärte Ihnen eine Seelenregung

beweisen, daß sie unser unter brochenes Gespräch wieder aufnähme: ich war so glücklich über dieses Vertrauen und so schmerzlich bewegt, es verscherzt zu haben... Aber nein, ich hatte es nicht verscherzt! Sie glaubte es nicht! Nicht wahr? „Und warum fahren Sie nicht fort zu sprechen? Warum wollen Sie mir nicht lagen. wodurch Ihre Sympathie für Georg verflogen ist?* Ein freundliches Lächeln, ein Händedruck und der gnadeübende Nächste fuhr also fort: „Erinnern Sie sich des Balles am Dienstag

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Page 3 of 8
Date: 08.03.1939
Physical description: 8
Simone Lacamore's. Sie muß aus einer anderen Welt sein, diese Simone. Georg — ich kann es nicht verstehen Die Nacht ist schwül und alles ja fremd, jo beklemmend. Und Eva ist plötzlich so trostos zu Mute. Alles ist ihr fremd — auch (SWü»,— ■ r—— Todmüde kauert sie, noch angekletdet, auf dem fremden Bette und weint, müde wie ein Kind, ins Dunkel. „GeorgGeorg wie sollen wir noch den Weg zueinander finden?' * „Ali! Wo steckst du, Schlingel?' Georg kehrt von der abendlichen Spitals runde in sein Zimmer

. Nein, es ist nimmer der liebe, kleine Ali. Dann befiehlt er dem Knaben: „Geh' in die Küche. Iussuf soll dir Kaffer für mich geben.' „Ia. Herr. . Und schon ist Ali ver schwunden. Auf dem Schreibtisch liegt ein Brief gleich einem großen,, weißen Fleck auf dunklem Grunde. Georg greift mechanisch darnach. Er erkennt Lacamores Schrift und öffnet rasch die Hülle. Schon nach den ersten Zeilen befällt ihn e!» Ziitcrn. Er läßt den Brief sinken und stöhnt gequält und selig: . „ßs. tftja lü# mögßd

): —.—' Dann rafft er sich'zusammen, um zu Ende zu lesen. Wirst den Brief hin, um ihn gleich wieder aufzuheben und preßt die Hände gegen die brennenden Schläfen. „Träume ich auch nicht? Ist es Wahr- heit?' Ia, hier steht es geschrieben und zerfließt nicht. Beglückende Wahrheft — Eva ist hier — und morgen schon soll er sie sehen. Dann aber schlägt er die Hände vor's Gesicht. „Eva — Eva — Ich schäme mich ' Ali ist eingetreten. Geschickt trägt er das Servierbrett mit der Mokkatasse. „Hier, Herr'.' Georg fft

aufgesprungen und rüttelt den erschrockenen Jungen an den Schultern. „Alk — ich bin heute sehr glücklich Wünsch' dir irgend etwas — ich kaufe es dir ' Der Knabe antwortet nicht. Starrt aus großen, dunklen 'Augen dumpf ins Leere. „Wie du wieder aussiehst!' zankt Georg fröhlich drauf los. „Wo kriechst du denn eigentlich immer 'rum? Ganz zerrissen ist dein Kittel wieder! — Das wird nun alles anders — verstanden? Du mußt auf deinen Anzug achten, -sonst wird dich Frau Doktor schelten! Ja, nun werde ich bald

eine Frau haben, Ali. Keine Dame, die dich von mir wegholt, sondern eine gute Frau aus Ale mannia — wie ich. Du mußt auch ihr ge horchen und dienen, verstehst du?' „Eine Frau aus Alemannia? Dann ist sie. auch gut — Ali wird ihr dienen', ver setzt Ali' mit glänzenden Augen, die sich plötzlich wieder verdunkeln. „Aber Menschen .aus. SfcaitI<ai»>dL— böse Menschen.' »Sag' das nicht!' ruft Georg lebhaft. „Es gibt überall gute Menschen. Man muß nur den Willen haben, einander zu ver stehen.' Ali schüttelt

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Alpenzeitung
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Page 3 of 6
Date: 27.08.1937
Physical description: 6
daß die anderen allmählich über ihn zu begannen. . ^ i brauchten die anderen lungen Menschen ebenbuhler nicht zu fürchten, darum ließ übermütiger dem Mädchen durch eine Freun- ,tragen, daß Georg sie liebe und an seiner gesprochenen, unerfüllten, aussichtslosen leide. Dies eine war die Wahrheit, aber es Spottes wegen wurde diese Liebesnach- 0 zugetragen, und am Ende lachte auch Su- iilier diesen jungen Georg. Stcidt war klein, und das Gerede fand leicht Leg, wenn Susanne es mit einem mitleidi- achen weitergab und Georgs

sie von mädchen- Tugend und von Liebe wunderliche An habe. einem Mittag, als die Schulen ihren dunk- näuel junger Menschen in die Straßen der n Stadt schütteten, als die Knaben ihrer wegen den gewohnten Umweg bis zur ede machten, da geschah das, was nach so 'latsch wohl geschehen mußte. Die Knaben ii vor der Schmiede und schauten zu Su- Fenster auf, behutsam auslugend, ob denn ine Hand den Vorhang leise zurücknehmen Georg stand, bMeidM Ind vM.^.Sp.ytt ichieH Mt'a'lkeiii weitäl^am'Rinnstein

, und das nicht, was die anderen im ersten lblick gewahrten. Schmied stand breitspurig im Türstock, und Hände waren unruhig, weil sie hier wohl wo in den Haufen halbreifer Menschen grei- ichten und noch nicht schlüssig waren über iei des derben Zugriffs. Vor solchen Hän- chätzten die Knaben ihre Tapferkeit gering So kam es denn, daß der Haufen junger 'M eilig abzubröckeln begann, daß die gehenden sogleich den übrigen Platz mach- ag nach wenigen Augenblicken alle das gesucht hatten, nur Georg nicht, der auf Rinnstein stehend Ausschau

hielt nach dem ervorhang, der sich einmal doch auch seinet- 1 leise bewegen mußte, um ihm irgend ein en zu geben. geschah es wirklich, daß der Vorhang sich gte. er wurde in aller Hast beiseite gezogen, Georg konnte seine Susanne sehen, die ihn àt warnen wollte vor dem Zugriff des er- i Vaters. war zu spät, und es war eben recht für gen Schmied, daß er nicht nur Georgs atein- Aufschauen beobachten konnte, sondern auch lntwort, die seine Susanne ihm durch das halb geöffnete Fenster gab. Der Schmied

von allen Schulen auszuschließen. So verfuhr man gegen den jungen Menschen, der Georg hieß und mit seinem Liebesabenteuer allen zum Aergernis geworden war. Unoerstehend, empört, aber von all den« Erleb ten doch wunderlich berührt, ging Georg weg von der Schule, aus der Stadt, aus der Umwelt, die von ihm ein Liebesabenteuer erzählte, zu dem seine knabenhafte Schüchternheit nie den Mut aufgebracht hätte. Während man in der kleinen Stadt allmählich diese Geschichte . vergaß, stand Georg verwundert immer

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Dolomiten
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Page 7 of 16
Date: 04.02.1939
Physical description: 16
. Aber, willst du uns nicht einmal Zu sehen beim Training. Der gute Baillard hätte sicher nichts dagegen.' „Soll ich deinen guten Herrn Baillard um die Erlaubnis bitten?' scherzt Georg, aber die steile Falte auf der Stirn will nicht weichen. „Ich glaube gar — Georg ist eifersüchtig!' Hell auflachend wirft sich Simone in einen Sessel und strampelt mit den schlanken Bei nen. „Bitte. Tante Heloise — schildere ■ Georg, wie Großpapa Baillard aussiehtl' „Wenn es ihn interessiert — warum nicht.' Die Longueoille

ist aus dem Erker getreten. Sie lächelt ein bißchen mokant. „Also — Herr Baillard ist für ein Mädchen wie Simone jenseits von gut und böse.' Georg schüttelt den Kopf. „Wie kann ein Großpapa aber Fecht unterricht erteilen?' „Großpapa? Vielleicht ist das übertrie ben. Aber für ein kleines Mädel ist schon ein Mann von fünsunddreißig nicht mehr jung und ein Fünfziger ist eben ein Groß- vapa. Können Sie das verstehen?' Lächelnd spielt die Longueoille mit dem aufgeklapp ten Spielkartenfächcr und forscht dazwischen

in Georgs Gesicht. Er hat offenbar verstan den. Das genügt ihr. Dann fügt sie höflich hinzu: „Cs gibt natürlich Ausnahmen, lieber Doktor. Aber was diesen Herrn Baillard betrifft, so hat er außerdem eine spiegel blanke Glatze. Auch ist er Vater von vier Kindern und nahe daran, Großvater zu werden.' Da stimmt'auch Georg ein in Simones ausgelassenes Lachen, bis sie ihn am Arm mit sich fortzieht. „Wir gehen in unsere Sporthalle. Papa hat sie mir eigens eingerichtet. Auch Turn geräte

sind dort. Und einen Botzball Hab' ich auch.' „Das ist ja imponierend.' Georg faßt die kleine Simone am Ohrläppchen. „Qa habe ich ja eine kommende Olympiameisterin zur Braut!' Oben in der Halle muß er dann alle Geräte betrachten und bewundern. Zum Schluß steckt Simone die Beine durch die Ringe und beginnt sich wild zu schaukeln wie ein Kind. Dabei fliegen ihre schwarzen Locken und die ganze kleine Person zappelt vor Lebenslust. Es ist ein herzerfreuender Anblick. Schließlich fängt Georg die Schau kelnde in seinen Armen

, er will ein anderer werden, als er bisher gewesen. Und Simone — auch sie wird schneller reifen als Frau, wird sich aus Liebe anpassen, und wird es lernen, den Gatten zu verstehen. Aus dem kleinen Mädchen wird die Gefähr tin des Mannes, wird endlich die Mutter seiner Kinder werden „Herr Baillard!' meldet eine Stimme von der Tür her. „Endlich!' ruft Simone vergnügt, schlägt in den Ringen hängend, einen Purzelbaum und springt dann leichtfüßig zu Boden. „Nun wirst du etwas erleben. Georg. Weißt du, daß ich linkshändig mit jedem Gegner

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Alpenzeitung
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Page 3 of 6
Date: 18.02.1937
Physical description: 6
von „„stab den ». F-druar !0S7.xV .«ripe» Seite Z vor Inem Itte Ireitet U ZrWlllttikttt . ^ ,o0 Todestage Georg Düchntt»: IS. iZuw Aebruar). n,-r Wert« knüpfen sich an den Namen ^»c jchner: „Dan.ono Tod'. .Leome und orZ und „Wozzek'; nur zwei von diesen ''àtei? sind fertig geworden, wenigstens r ^Komposition sämtlicher Teile: die beiden «an den genannten; und dennoch hat dieses u.nlange so schmale Schaffen genügt, seinen A unsterblich zu machen, à Georg Büchner am IS. Februar 183

auch in dem konstitu- nellen Erbgut aus, das die Kinder von beiden Wartnern empfingen, und im einen Georg ichner schlugen die Strömungen des Blutes tslim reich zusammen. Bewundernswert ist der leiß dieses Menschen. Fast möchte man darin tic schicksalhafte Angst erkennen, eine unbewußte Iiicht vor etwas, was immer näher und näher lckt. Wenn man einen Lebenslauf wie diesen hen betrachtet und die Fülle, die in ihn ge äugt werden, so sieht man sich gleichsam einem Maus mit der Zeit gegenüber: am Ziele war der Tod

, die Sanduhr in den knochigen Fin- rn, und der Sand rinnt und rinnt, bald wird in den unteren Trichter hinabgeronnen sein — d der Mensch, auf den der Unheimliche wartet, igt und jagt, um noch einzubringen, was geht... ist wohl nur eine Vision, die sich aufdrängt: er sie ist unabweisbar, wo soviel Leistung in wenig Zeit gebannt ist! Nun möge man sich aber diesen Georg Büchner nicht als einen Sklaven der Studierstube vor- llenl Alles andere war er: ein ganz Leben der, ein ganzer KerlI Und ein Kämpfer

ist er wesen, unbestechlich, mutig, wahrhaftig. Solche lenschen freilich hatten es dazumal, und beson- rs in einem kleinen Staatswesen wie Hessen, ^erschwer. Es war ja die Zeit Metternichs, die ^chnapoleonische Zeit, in die der Knabe Georg jchner hineinwuchs. Und da er anfing, ein 'an» zu werden, hatte sich über die Duodezstaa- i Deutschlands oer unerträgliche Nebel einer leaktion gelegt, die nicht einmal die gewisse ftemhafte Größe hatte, die ihr wenigstens in sterreich noch anhaftete

? Als Georg Büchner in Darmstadt nicht mehr sicher war, ging er außer Landes: nach Straß burg. Und hier begann jetzt eine fieberhafte Tä- tiakeit. Karl Gutzkow plante die Herausgabe einer „Deutschen Revue': für sie machte sich der Freund an die Niederschrift einer Erzählung „Lenz'. Als dann jene Zeitschrift noch vor Erscheinen verboten wurde, stellte er die Weiterarbeit ein Das Frag ment hat erst 1839 Gutzkow in einer anderen Zeitschrift, seinem „Telegraph', erstmalig ver öffentlicht. Waren am «Danton

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Alpenzeitung
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Page 3 of 6
Date: 16.12.1938
Physical description: 6
. Kurz nach acht Uhr Hielt «in «appen geschmückter Wagen, der von zwei feu rigen ungarischen Pferden gebogen wur de, vor der Kaserne. Die Wache trat un ter das Geroehr, Trompetensignale er schallten, im Kqsernenhyf gab es Bewe gung und rasch stand alles in Reih und Glied. Die dienstfreien Offiziere begaben sich mit Georg von Havel cm das Tor und sahen gerade noch ihren jungen Obersten in Franzens Begleitung aus dem Wagen springen. Wenn seine Schönheit schon im „Blau en Damhirsch' ausgefallen

anhaftete. Was an den Truppen vorher »och Bewegung gewesen war, erstarrte. Der FÜG betrat den Hyf, hinter ihm die Of- ,fiziere. Hart erscholl ein Kommando: „Präsentiert die Gewehre!' Klack — klack, achthundert Musketen bildeten einen unbeweglichen Zaun, die Trommeln rasselten, die Pfeifer bliesen^ und die Trompeter schmetterten den Re gimentsruf. Georg stand stramm, sein Degen blitz-! te, er erstattete die militärische Meldung: „Herr Oberst. 82 Offiziere, 8W Solda ten, 940 Pferde, kein Mann krank

.' Der Junge hob die Hand zum betreß ten Hut und salutierte. Mit klingender Stimme fuhr Georg fort: „Hoheit, es ge reicht mir als ältestem Offizier des Re- giments zur Ehre, Euch im Namen der Offiziere und Soldaten den Willkomm zu entbieten.' . ! Die Soldaten riefen: „Es lebe unser! Oberst! Gott erhalte den König!' Der Fürst lächelte, dann kommandierte! er: „Weggetreten!' Die Offiziere traten naher, um sorge-! stellt zu werden. Der neue Kommandant hatte für .jeden einige freundliche Worte

! und alle bemerkten seine genaue Kennt nis nicht nur der militärischen Gebräu-! che, sondern auch der Familiengeschichte der adligen Offiziere. Nach erfolgter Vor stellung verabschiedete sich der Oberst. ..Heute ist Festtag. Sorgt .für die Aus gäbe einer Weinzubuße!' Dann wandte sich der Fürst von Ma rienberg an Georg und ersuchte ihn: „Bitte, kommt mit mir!' „Zu Befehl. Hoheit.' Die beiden betraten die Kommando- tube. Die Lust darinnen konnte das Sol datische nicht verleugnen. Es war ein Gemisch von Tabakqualm

. Genich von euchtem Lederzeug und Schnaps. Hos- niste waren das bestimmt keine. Dem ungen Oberst legte sich die Mischung auf die Kehle, er hustete. Dann rümpfte er! >ie Nale und bemerkte zu Franz. der hm gefolgt war: „Mein Gott, das ver- chlägt einem ja den Atem!' Georg konnte sich nicht zurückhalten und schnappte bei allem Respekt gekränkt heraus: „Hoheit, das ist freilich lei» Damenparfiim, es ist mehr soldatisch.' „Ihr habt recht, entschuldigt!' Damit ging der Fürst, der den «sten Schrecken

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Lienzer Zeitung
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Page 4 of 6
Date: 29.11.1941
Physical description: 6
. Er ist das A und daS O in der heroischen Melodie dieser Na- tnr, die nun auch in dem neuen Ufa-Film „Vio - lanta' ihre Rolle zu spielen hat, auf eine domi<> liierende, heimlich wirkende Weife und alö eine gegebene „Kulisse', wie sie machtvoller und über zeugender nicht gedacht werden kann. zu. Das kann ja irgendwann einmal eine ,kleine Llrsache' gehabt haben.' „Aber Georg fährt ungeduldig auf- „Ich kann das nicht machen, schau! Wenn ich dir schon sage, es geht — nicht mehr.' „Also bitte, erkläre mir, warum.' Aber öa nagt Georg

, wenn ich nicht weiß, wo sie wieder hin- rennt, um öas Ganze zu erschweren.' „So laß sie! Was soll sie denn machen?' setzt sich Georg plötzlich für sie ein, und Heinz sucht mit einem verwunderten Blick den Gesichtsausdruck seines Freundes. „Das Hab' ich dir schon früher viel gesagt, daß sie zu bedauern ist mit dir,' antwortet er schonungslos und sieht dann eine Zeitlang nachdenklich vor sich hin. Diese Objektivität an seinem dickköpfigen Freund erscheint ihm irgendwie unnatürlich. „Ja, du mußt halt jetzt schau'n

', sagt er endlich achselzuckenö, „willst du es ihr denn eingestehen ober wie?' Aber mit Georg ist ja nicht zu reden. „Ich weiß doch selbst nicht', erklärt er nervös. „Was fragst du mich denn ständig? Ich werd' es ihr sagen müssen — freilich.' „Sie wird natürlich wahnsinnig empört sein, darauf mache ich öich aufmerksam.' lienz. — Ferner starb hier im Bürger- spitale Maria Moro, aus Hermagor, 50 Jahre alt. Die Leiche wurde in die Hei mat überführt. Kals. Neue Frauenschastslei- törin. Kürzlich

.' „Nein, das kannst du dir denken, wo sie- jetzt schon auf Scheidung drängt.' Georg senkt hartnäckig seinen dunkel- blonden Kopf. „Darauf gehe ich nicht ein', sagt er, die Hände in den Hosentaschen. „Jetzt Hab' ich sie heiraten müssen, jetzt behalt' ich sie schon. Ich bin doch kein Wurstel', sucht er seine veränderte Hal- tung noch zu begründen. „Ja, also — ich bleibe meinetswegen noch in Dachsenstein, bis sich das Ärgste abgespielt hat', versichert Heinz gutmütig, „aber ich sage dir, lange kannst

von ksdriele Zsienkoien 19)8 d? I^ipsia-Verlax, ^eipriss (26. Fortsetzung) „So! Danke! Also, wie gesagt, die Sache ist jetzt vor allem die: ich mutz wissen, willst öu dich von ihr scheiden lassen oder nicht?' Georg schaut sein Gegenüber verstand- nislos an, dann bückt er sich langsam nach seiner brennenden Zigarette, öie ihm aus der locker hängenden Hand auf den Boden gefallen ist. Wie er sich wieder aufrichtet, hat seine Stirn einen kupferroten Farbton, und man sieht deutlich den lichteren Strei- fen

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Dolomiten
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Page 3 of 6
Date: 06.02.1939
Physical description: 6
durch Berlagsanstalt Mcmz, Münchm. <20. Fortsetzung^ „Und die Mädchen so zauberhaft schön sind', fällt die Longueville lachend da- > Mischen. „Wann wirst du also fahren, Gaston?' „Wenn die Linden blühen in Deutsch land!' t8. Ali. Georg kommt müde zum Mittagessen in die Spitalskantine. Seit 3 Uhr morgens hat es heute zu tun gegeben. Erst eine nächtliche Messerstecherei zwischen Matrosen und Eingeborenen — da gab es allerlei zu nähen. Hernach einen Verkehrsunfall, einen Selbstmordversuch und vier Geburten

. Nun ist es Mittag und Georg hat Hun ger. Das heißt, eigentlich ist ihm übel von den verschiedenen Gerüchen — diese Men schen hier haben alle eine besondere Aus dunstung, stellt Georg fest, sie sind natur- hafter und riechen so stark wie Tiere — aber schließlich fordert der Magen seine Rechte. Georg hat die Tür aufgerissen und ist die Treppe hinuntergestürzt, gefolgt von Simone. „Was gibt es hier?' ruft er, noch unter wegs, in den kleinen, lebhaft debattierenden Menschenknäuel, welcher den wütend gestiku

. „Es ist wahr. Ich habe etwas genommen. Eine eingemachte Frucht. Weil ich großen Hunger hatte.' „Weil der junge Prinz nicht warten konnte!' höhnt der Koch wütend, doch etwas verlegen. „Ich hatte noch keine Zeit gefunden, ihm sein Schüsselchen hinzustellen. Da hat er mit seiner schmutzigen Pfote einfach in das Dunstobstglas gegriffen!' Georg sieht Ali ernst in die Augen. „Das hättest du nicht tun dürfen.' Der Knabe senkt den Kopf. Sagt leise: „Ich hatte solchen Hunger. Dreimal höbe ich ihn um ein paar Löffel

, Jlissuf versteht sein Handwerk und fürchtet außerdem den fremden Chef nicht wenig. Er weiß, daß dieser beinahe allgegen wärtig ist und täglich die Portionen für die unentgeltlichen Kranken inspiziert. Iussuf schöpft seither tiefer mit dem Schöpflöffel in den Suppentöpfen — aber heimlich grollt er bitter ob der verlorenen Freiheit. Bor dem Doktor drückt er sich freilich, aber all sein auf gespeicherter Zorn sucht schon seit Wochen nach einem Blitzableiter. . . Während der Mahlzeit wird Georg plötzlich

weggerufen. Von Ali. Georg weiß ganz genau, daß Simone gekommen ist. Er liest es dem braunen Jungen vom Gesicht ab. Unbegreiflich, was der Kleine gegen Simone hat. Er wird immer ganz blaß, wenn nur der rote Wagen vorfährt . . . Drüben im Korridor steht richtig Simone. Es ist heute feucht und kalt draußen. Simone trägt einen Gesichtsschleier, den sie bei Georgs Anblick lüftet. „Eine Ueberrafchung, nicht wahr, Georg? Du freust dich doch, daß ich komme?' Sie bietet ihm lachend den Mund zum Kuß. „Ich freue

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Page 3 of 6
Date: 23.01.1939
Physical description: 6
aus als sonst und hat Falten auf der Stirne. Ob der Herr noch etwas wünsche? fragt der Kleine bescheiden, aber Georg winkt kurz ab. „Laß mich — ich will allein sein ' Dann sitzt er lange still vor seinem Schreibtisch. Vor sich ein gerahmtes Bild Evas — in seinen Händen einen ausgeschnit tenen Brief. Eva — wie klug ist sie doch, wie fein fühlig — und wie tapfer! Sie hat es also gefühlt, daß etwas mit ihm oorgeht. Hat es mitempfunden, hat darunter gelitten. Und nun tritt sie mutig an ihn heran: „Ich bitte Dich, Georg, fei

aufrichtig zu mir. Es steht etwas zwischen uns. Gib mir die volle Wahrheit. Sag' mir, ob Du noch zu mir gehörst. 2lber sage es unbeschwert von allen Hemmungen. Ich ertrage alles, Georg — nur die Ungewißheit nicht. Darum beschwöre ich Dich, habe Vertrauen und Mut und sage mir. wie es um Dich und Dein Herz steht. Glaube Dich nicht durch Verpflichtungen gefesselt und vor allem — sprich mir nicht von Dankbarkeit. Es hat mir allezeit Freude bereitet. Dir und Lotte zu helfen. Darum tat ich es. Ich weiß es ganz

genau, daß man Liebe nicht bestechen kann durch Geschenke — wenn man auch dort gerne schenkt, wo man liebt. — Ich bin Dir auch, nicht böse, wenn Du mir jetzt eine bittere Wahrheit schreibst — eine Wahrheit, auf welche ich gefaßt bin. Und nun, Georg, — ich bitte Dich — antworte!' „Eva — Eva ' Er stützt dm Kopf in die Hände und stöhnt gequält auf. „Was soll ich dir antworten, Eva? Ich stehe mitten in einer Wandlung. Vielleicht ist eine 2lrt Tropenfieber — Vielleicht ist es eine Lebenswende? Ich weiß

es nicht! Ich kenne mich ja selbst nimmer!' Da schrillt das Telephon neben feinem Schreibtisch. Hastig greift er nach dem Hörer. „Hier Doktor Ruppert * Lacamorcs Stimme tönt an Georgs Ohr. Sie klingt heiser, angstgequält. „Doktor — kommen Sie sofort — in unsere Stadtwohnung, Boulevard der Republik — es ist etwas geschehen Simone ist verunglückt — —' „Simone!' schreit Georg auf. „Ich komme — ich komme . . .' 2luf der breiten, teppichbelcgten Treppe des Lacamarcfchen Hauses kommt ihm Tante Heloise mit allen Zeichen

der Erregung ent gegen. Dem Himmel Dank, daß Sie da sind. Unsere Angst war unbeschreiblich — Simone ist mit dem Auto verunglückt — fast hier vor dem Hause. Es hat so stark geregnet, der Wagen geriet ins Schleudern, prallte gegen eine Hauswand mein Gott, das arme Kind ' Lacamore ist hinzugeireten. Er schneidet Heloisens Rede kurz ab. „Kommen Sie, Doktor —' sagt er mit rauher Stimme. Um seinen Mund zuckt es unaufhörlich. So hat Georg den immer heiteren, lebensfrohen Mann noch nicht gesehen. „Hier herein

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Alpenzeitung
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Page 6 of 6
Date: 09.08.1938
Physical description: 6
für ein lebendes .. Stttil » à «iiytM Es Hing zuerst um Henny Haas. — Der Sturz au» dem zwotea Slmk. -7 «Ver loren. aber wollen Sie jemandem Helfen? — Die Todesseafatioa jm Lj»«atlo»»faal. Die Liebe geht oft .seltsame Wege. Aber wohl Men waren àie Wege merkwürdiger als .im Fall Georg Kelly und zeines Knies. Da trat Zohu Albrecht in den Hintergrud^ An Bord eines Ozeandampfers Hatte John Albrecht die Hübsche Henny Haas kennengelernt. Er stand schon im Begriff, sich mit dem Mädchen zu verloben, um Henny Haas

recht bald zu Heiraten, — als ,fich aus einmal Georg Kelly, ein jun ger Amerikaner, in den Vordergrund drängte. Er war ohne Zweifel geschick ter und vielleicht auch reicher als Job.n Albrecht. Und eines Tages wußte Al brecht, daß er aus bem Felde gedrängt .sei und Henny Haas sich .anders entschie den Habe. Nach einigen Wochen hatte John Alb recht àie Sache.scheinbar überwunden. Er Hatte .sich Aach Washington hegeben .und arbeitete Hier als Anstreicher. Er wirkte bei .der Ausbesserung einer Fassade

die Zustimmung zu der Entfernung des Knie gelenkes erhalten hatte, beobachtete mit dem Stethoskop in /»er Hand das lang same Schwinden des Lebens aus John Albrecht. Man fuhr den anderen Pa tienten ganz nahe an den Sterbenden heran, um die Übertragung des Gelenkes so unter günstigsten Umständen durch führen zu können. Schon glaubte der Arzt den. Tod fest gestellt zu haben, als John Albrecht plötz lich die Augen öffnete und zu seinem Nach barn hinüberschaute. Er fuhr auf seinem Sterbelager hoch: „Georg Kelly

unrechtmäßig im Besitz des Georg Kelly. Wie sollte man sich nun hier verhalten? Durch viele Instanzen ging der Prozeß hindurch. Schließlich gab der Gerichts hof folgenden Vorschlag bekannt: entwe der wird das Kniegelenk aus dem Bein des Georg Kelly nveder herausgeholt und im Grab des John Albrecht mit beigesetzt. Oder aber Kelly bezahlt monatlich oder jährlich für die Dauer seines Lebens eine Mietgebühr an die Erben des John Alb recht. Und wirklich zahlt heute Georg Kelly jeden Monat 1 Dollar

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Lienzer Zeitung
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Page 3 of 8
Date: 28.09.1941
Physical description: 8
. Es ist der Sohn der Wäscherin, der erst vier Jahre alt ist, Georg heißt und dessen Nase nicht immer ganz trocken ist. Aber das ist Gretas Nase auch nicht, und somit ist die Partie gleich. Sie holt ihn zu uns herauf und bekommt das Speisezimmerfenster als den geeigneten Ort angewiesen, wo sie sich mit ihrem Bräutigam unterhalten kann. Da stellen sich die beiden dann auf, das Kinn aufs Fensterbrett gestützt, und Greta demonstriert eisrig die Reste eines Bilder buches. das ihr kostbarstes Eigentum darstellt

. Aber nach einer Weile hat Georg genug da von. Er erklärt rücksichtslos, er wolle nach Hause in die Waschküche. Greta entfaltet alle ihre Bezauberungskunst, doch umsonst. Er will nach Hause, und das sofort. Da kommt sie laut weinend zu mir ins Zimmer: „Papa, muß Georg nicht bei mir blei ben, da er doch mein Bräutigam ist?' „Ja', sage ich, „das müßte er schon, aber.. „Papa, Georg will nicht bei mir bleiben... Georg will nach unten in die Waschküche' Sie fängt an laut zu heulen. Aber ich hebe sie auf mein Knie

und versuche sie im Laby rinth der Liebe ein wenig zu orientieren. „Du benimmst dich dumm, Klein-Greta', sage ich. „Die Männer sind nicht von solchem Schlage. Wenn man sie bittet, zu bleiben, dann gehen sie. Wenn man sie zur Tür hinauswirft, kommen sie wieder. Geh zu Georg hinein und sage ihm: „Geh, du dummer Junge l Ich werde schon «inen anderen Bräutigam sinden.' Dann wirst du sehen!' Greta ist ein vernünftiges Frauenzimmer. Sie guckt mich zuerst mit ihren großen Augen an. Dann geht sie mit nassen Augen

zur Tür und in gerader Haltung ans Work. Ich blicke ihr nach, und sie sührt meine Anweisungen in jeder Hinsicht tadellos aus. „Schau, daß du weilerkommst, du dummer Bengel', ruft sie: „Papa sagt, ich bekomme einen neuen Bräutigam.' Georg starrt sie an und versteht sie nicht recht. Aber sie hat ihn schon in den Gang hinaus geschleppt, die Tür geöffnet — er kann dies selbst nicht tun — und ihn an die Luft gesetzt. Nun kommt sie zu mir herein, legt die Hände in die meinen und sieht mich erwartungsvoll

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Page 2 of 6
Date: 08.11.1935
Physical description: 6
Malypietr über sein Verlangen vom Dienste enthoben und zu seinem Nachfolger den Landwirtschaftsminister Hodza ernannt. Baldige Mckkehr^önig Georgs London, 6. November Wie die Blätter von zuständiger Seit« erfahren, hat König Georg sich im Kreise seiner Freunde geäußert, daß er alle Vorbereitungen getroffen habe, um spätestens am 16. November nach Athen zurückzukehren. Man rechnet damit, daß Ende dieser Woche eine Abordnung aus Athen in London eintreffen wird, um den König um die Rückkehr

nach Griechenland zu bitten. Es steht bereits fest, daß der König mit einem Flugzeug auf den Kontinent reisen und von dort aus auf einem griechischen Dampfer die Fahrt nach Grie chenland antreten wird. König Georg von Griechenland hat an das grie chische Volk eine Votschàst gerichtet, in der es heißt: „Auf den Thron mit Gottes Hilfe und nach dem Willen des Volkes zurückberufen, kehre ich nach Griechenland ohne irgend einen Groll auf die Vergangenheit zurück, entschlossen, dem konstitutio nellen Regime

chungen verstoße und daß England für alle finan ziellen Verwicklungen, die sich aus der neuen SN» berpolitik Chinas ergeben könnten, die Verant wortung trage. Der Finanzminister hat Pressever tretern gegenüber erklärt, daß dieser englisch« Schritt bestimmte wirtschaftliche und politische Plä ne erkennen lasse. England werde nach der Fe stigung der Verhaltnisse in Europa alle wirt schaftlichen Kräfte auf den Fernen Osten konzen trieren. Von Kapodistrias zu Georg U. — Zur Wiederherstellung der Monarchie

gebot: der Graf Kapodistrias, der erste Präsident der griechischen Republik, der das gleiche Schicksal gehabt hat wie der im Jahr 1913 ermordete König Georg l.: er wurde von einen Mitbürgern auf der Straße niedergemacht Kapodistrias war ein gebürtiger Korfiote, einer ener begüterten und opferwilligen Patrioten, an denen es in Griechenland nie gefehlt hat. Zu nächst diente er dem Staat, der Jonischen -Jnseln, !zem ersten Stück hellenischen Bodens, dem Auto nomie bewilligt worden war. 1311 trat

des allgemeinen Stimmrechts an, aus der mit großer Mehrheit der, Prinz Alfred von Großbritannien und Irland, Herzog von Edinburg, später Herzog von Sachsen-Koburg- Gotha, hervorging. Da dieser die Wahl ausschlug, einigte man sich schließlich nach allerlei Schwie rigkeiten auf den Prinzen von Schleswig-Holstein- Sonderburg-Glücksburg, den zweiten Sohn des dänischen Thronfolgers und nachmaligen Königs Christian IX. Der Prinz war damals erst 17 Jahre alt; am 30. Oktober 1863 hielt er als Kö nig Georg

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