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Alpenzeitung
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Page 3 of 8
Date: 18.10.1936
Physical description: 8
(Seorg ^ì(5rt mit' „Die geteilte Wohnung ist eine Zeiterscheinung' sagte Georg tröstend zu sich selbst. Das hinderte nicht, daß er wütend auffuhr, als der Fernsprecher nebenan läutete. Cs läutete gerade hinein in den gefühlvoll von Herrn Braun, der seines Heichens Klavierspieler war, gespielten Schlager. Das Spiel brach jäh ab. „Na, schön', dachte Georg, „jetzt wird endlich mal jemand ihn wegen des blödsin nigen Klavierspiels zur Rede stellen.' Er wartete darauf, daß Herr Braun losdon- nern

würde, und er als mittlerer Mieter einer ge teilten Wohnung, wobei das mittlere sich aus die räumliche Einteilung und nicht auf seinen Wert als Mieter bezog, würde das Vergnügen haben, alles mitanzuhören. Er war überhaupt verurteilt, alles mitanzuhören. was sich in den beiden Wohnungen links und rechts von ihm begab. Aber Herr Braun schwieg. Cr lauschte anschei »end andächtig in das Telephon hinein, während eine Frauenstimme auf ihn einsprach. Es dauerte eine ganze Weile, bis Georg feststellte, daß diese Stimme

aus der Wohnung links kam und Fräu lein Maria-Anna gehörte, die ebenfalls telepho- nierte. Fräulein Maria-Annas Stimme sagte also: HutenMorgen, Herr Baron, ich wollte Ihnen nur sagen, daß ich das Armband wiedergefunden habe, es hing am Verschluß meiner Handtasche.' „Sich — sieh, ein Baron', dachte Georg, „Fräu lein Maria-Anna hat einen Baron aufgegabelt,' »nd er dachte lächelnd an den blonden Lockenkopf der kleinen Modistin. Zu seinem Erstaunen antwortete die Stimme von Hern Braun: „Darüber bin ich ja ganz

außer ordentlich glücklich, gnädiges Fräulein. Ich war ganz außer mir, daß Sie in meiner Gesellschaft das Armband verloren haben.' Georg überlegte, ob er recht gehört hatte, — sprach da nicht Fräulein Maria-Anna mit Herrn Braun?! Seit wann kannten die beiden sich denn — und seit wann war Herr Braun, ein Paron? Fräulein Maria-Anna sagte: „Cs ist alles in Ordnung, das wollte ich Ihnen nur sagen, was läge denn auch schon daran?' Georg wußte gar nicht, daß Maria-Anna in der Lage war, so ohne weiteres

!' „Was haben die beiden nur', dachte Georg er staunt, „und warum telsphonieren sie denn, wo sie doch fast Tür an Tür wohnen.' Aber dann siel ihm ein, daß beide Wohnungen Ausgänge nach verschiedenen Straßen hatten und daß es möglich lei, daß sie sich gar nicht genau kannten. „Und was tun gnädiges Fräulein jetzt?' fragte Herr Braun. „Ich fahre jetzt aus', sagte Maria-Anna von oben herab, „mein Wagen wartet schon!' Georg reckte den Hals, aber die Straße auf und ab konnte er nichts von einem Auto sehen, alles war öde

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Alpenzeitung
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Page 3 of 6
Date: 24.11.1935
Physical description: 6
Winter über erhalten dürste. IIDinnejànger Heitere Skizze von Käte Biel. Nach der Geburtstagsfeier eines Freundes standen Herta und Georg fröstelnd in der Dun kelheit und waren der Bosheit der Tatsachen aus geliefert: Bahnen verkehrten nicht mehr. Georg schlug seinen Mantelkrangen hoch. „Wir nehmen ein Taxi!' „Haben wir schon vorhin genommen. Jetzt müssen wir also gehen!' Herta war, im Hinblick auf die baldige Eheschließung Sklavin eines pein lich genau ausgestellten Sparplanes

, der sich aus die beiderseitigen Gehälter bezog. „Für das Geld bekomme ich ja schon ein Drittel Tischdecke.' „Das Glück liegt nicht in einer Tischdecke!' Georg war ärgerlich. Und während sie ihre Schritte nun in den einsamen Straßen hallen ließen, redete er, müde und launisch, jene Liste herunter, die er über Hertas schwarze Eigenschaften n seinem Gedächtnis angelegt hatte. Zum Schluß agte er dann noch: „Und Du bist furchtbar an pruchsvoll!' „Ich?' Herta war entrüstet, besann sich aber rasch. Zartes Beleidigtsein

in ihr« Stimme ver webend, fragte sie: „Liebst Du mich?' Wichtige Worte darf man im Alltag nicht allzu oft gebrauchen, sonst werden sie fadenscheinig. Georg schien denn auch peinlich berührt. „Ja!' sagte er kühl. „Und trotzdem bist Du nicht imstande, ein Opfer für mich zu bringen, geschweige denn, eine große Tat für mich zu verrichten?' „Bitte, kein Pathos vor dem Frühstück, liebes Kind! — Übrigens: habe ich nicht schon ungezählte Viertelstunden auf Dich gewartet?' „Ja', erwiderte sie still

„aber nach meinem Badewasser hast Du noch nie gefragt.' „Nach deinem was?' Georg lachte verständ nislos. „Was soll Ich damit?' „Cs trinken!' flüsterte Herta sanft. „Ich bin doch nicht wahnsinnig!' meinte Georg freundlich und gab innerlich der Bowle an Hertas seltsamer Forderung schuld. Herta ließ sich nicht beirren. „Und Badewasser trinken — das war einem Minnesänger noch ein Genuß. Kein Opfer! — Ulrich von Lichtenstein erzählt in seiner Lebensgeschichte ' Nun hatte Georg begriffen. „Cr war bereits

eine Entartungserscheinung. Es gibt würdigere Vertreter des Minnesangs, zum Beispiel Walther von der Vogelweide.' Diese unausrottbare männliche Sachlichkeit, dachte Herta verdrossen. „Weiß ich doch. Ich will a auch sogen, Georg, — früher, da wurden die Frauen noch angebetet.' „Werden sie auch heute noch', behauptete er liebenswürdig. „Sie müssen nur danach sein: anft und gemütvoll!' „Oh', sagte Herta aufgebracht „die angebetete l)ame des Ritters Ulrich war so gemütvoll, daß ie voy^hm verlangte, er möge

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Volksbote
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Page 4 of 6
Date: 31.10.1940
Physical description: 6
42, Ortisei, Besitzer. Biyey Georg nach Georg, Cave del Predil, Tarvisto, Besitzer. Biyey Christina nach Georg, Cave del Predil 21, Tarvisio, Be sitzerin. Christandl Johann nach Blasius, Laces 128, Fleischhauerei. Colcuc Fridolin des Angelus, Ortisei, Eorso Principe Umberto 26, Tischler. Delueg. verehel. Koller Anna des Johann, Mara 115, Bressanone, Besitzerin. Dejakum Peter nach Martin. Naz-Scraves» Besitzer. Engl Jos.der Genoveva, Selva, Besitzer. Fill, verehel. Riffeser, Domitilla nach Domi nikus

, Besitzer. Kugi Georg nach Georg, Silandro 79, Besitzer. Lederer Anna des Josef,. Coccau, Tarvisio, Besitzerin. Lederer Johanna des Josef, Coccau, Tarvisio, Besitzerin. Lederer Josef des Josef, Coccau, Tarvisio, Besitzer. Lederer Aloisia des Josefs Coccau, Tarvisio, Besitzerin. Lederer Mathilde des Äosef, Coccau, Tarvisio, Besitzerin. Mayrhofer Josef nach Josef, Villandro, Tisch ler. Mauroner Franz des Josef, Ortisei. Corsa Pr. Umberto 99, Besitzer. Metzner, verehel. Röh- lich, Maria nach Josef, Merano

, Via Bellini 1. Besitzerin. Moosburger Fraru nach Franz. Villa Rr. 4, Laion, Sattlerei. Mühlsteiger Eduard des Äosef, Merano, Dia Verdi 8, Glaser. Pallhuber Georg nach Georg, Naz-Sciaves 8, Tischler. Pescosta Friedrich des Josef, Ortisei, Corso Pr. Umberto 121, Schneidermeister. Peter- nell Waller des Urban, Tarvisio, Besitzer. Petrin Dr. Leodegar nach Viktor, Merano, Besitzer. S er Franz nach Johann, Ortisei, Corso Pr. erto 168, Friseur. Preschern Matthäus nach Bernhard, Malborghetto, Ugovizza

, Besitzer. Solcher Georg nach Georg, Rtol 5, Fortezza. Lebensmittelgeschäft. Sebesta Witwe Rundt Maria nach Johann, Merano, Via Manzoni 23, Besitzerin. Seelaus Anton nach Georg, Cave del Predil, Tarvisto, Autounternehmung. Senoner Franz des Vinzenz, Ortisei, Corso Pr. Umberto Rr. 81, Modegeschäft. - Tasser Veit des Jakob, Naz-Sciaves 24, Be sitzer. Ueberbacher Josef nach Karl, Villa 49, Laion, Zimmermann. Wedam, verehel. Maizinger, Maria des Bern hard, Malborghetto. Ugovizza 198, Besttzerin. Weibsteiner

. Ander- Ä , verehel. Debsrtoli Maria nach Alois, no, Riva Jfärco 5. Besitzerin. ^.Bernardi Franz des Franz. Bressanone. Bia Castelliere 7, Schuhmacher. Bernardi Josef des Josef, Ortisei, Villa Rosa 71. Tischler. Mind. Biyey Maria nach Georg, Cave del Predil 21. Tarvisio. Besitzerin. Mind. Bresselan v. Bressen- dorf Erwin des Erwin, ,Cermes 115, Sana, Be- sttzer. Brugger Josef nach Josef, Laion, Besitzer. Burger Josef nach Franz. Rifiano 128, Renon, Maurer. Deierling Mar nach Josef, Merano, Via San Giorgio

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 3 of 8
Date: 13.03.1906
Physical description: 8
hat, und dann habe ich es mit der Hand geschlagen. Richter: „Haben S:e den Georg nicht so gerne gehabt wie ih e anderen Kinder?' Angeklagte: Zuerst habe ich es nicht so gerne gehabt; aber zum Essen habe ich dem Georg wie den anderen gegeben. Er hat auch immer mehr gegessen wie die anderen. Ich habe ihn wohl gezüchtigt; aber das Züchtigungsrecht nicht überschritten. Der Richter befragt das Kind, ob eS Schmerzen habe, worauf dasselbe die erfrore nen Hände vorzeigt. Ter Richter zum Kinde: Hast du hie und da Prügel bekommen? DaS Kind

verneint durch Kopfschütteln und sagt: Der Vater hat mehr gehauen. Richter: Hast du die Mutter gerne? Kind: Ja. Richter: Du hast gut auswendig gelernt. Dr. KinselealS gerichtlicher Sachverstän diger sagt, daß er keine Spuren von Miß handlungen gesunden habe bei der Untersuchung des Kind?S. Sodann wurde das Protokoll der polizei lichen Erhebungen oerlesen, welche ergaben, daß die polizeilich einvernommenen Personen mehrfach über rohe Behandlung deS kleinen Georg durch dessen Mutter aussagten

. Eine Wohl täterin verschaffte dem Kinde Milch und da kam die Mau Köster, um mich zurecht zuweisen wegen der Verabreichung dieser Milch. Am nächsten Tage sagte der Knabe, als ihm die Milch gereicht wurde: „Ich darf nichttrinken, sonst bekomme ich Schläge.' Daraus sperrte ich die Tür zu und nun trank der Knabe die Milch sehr hastig. Auf eine Frage des Richters sieht der Knabe schüchtern die Mutter an und schweigt. Ter Richter (an ehrw. Schwester): War der kleine Georg verwahrlost. Schwester Hanna

, welche vor drei Jahren bei der Angeklagten ein Jahr lang im Dienste stand, sagt nach der Vereidi gung folgendes auS: Die Frau Köster war recht streng mit dem Georg, ließ das Kind in einem Korbe, in dem nur wenige Tschillen waren, schlafen. Zum Essen be kam eS extra. Die Mutter sagte: „Wenn der Hund nur krepieren würde! Lieber als ihn fortgeben, schlage ich ihn an dieWand, lieberalSdieSKind, schaueich den Teufel an! Wenn der Bub' nur einmal hin wäre, so würde ich ein paar Messen lesen lassen.' Geschlagen

hat sie das Kind ost und eS hat oft Wunden gehabt. Richter: Warum haben Sie daS dem Gerichte nicht früher gesagt? Zeugin erklärt, eS sei dies schon der Polizei vor zirk- zwei Jahren gesagt worden; aber es wurde als .Weibertratsch' angesehen. Zeugin deponiert weiter, daß die Angeklagte den klewen Georg in der Nacht öfter und zu verschiedenen Zeiten aus dem Bette gerissen, auf denBoden geworfen hat, aus dem Knaben ge kniet sei und ihn geschlagen habe, so daß er öfter aus der Nase blutete. Richter

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Alpenzeitung
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Page 6 of 6
Date: 28.01.1936
Physical description: 6
der zwei Jungen sind im Filme präch tig wiedergegeben und schließlich gelingt es Jackie Coo per mit einem letzten köstlichen Kup, sich wieder den Platz im Herzen seines Mains zu sichern unk über 'à zu siegen. Einlage eine Foxschau ^Das grüne Zrland'. Beginn S, S.30, S, 9.3» Uhr. -5 » » Thoalerkino. „Mein Leben bist du'. Eine musikalische Komödie mit Gino Sabbatini, Maria Denis und Gian franco Giochetti'in den Hauptrollen. Durch eine Ver wechslung wird Georg, ein Verkäufer der Eintritt, in 'eine private

Silvestergesellschast möglich, wo er die Toch ter des Hauses kennen lernt. Er gilt als eine bekannte Finanzpersönlichkeit, der er ähnlich sieht. Gerne möchte er den Irrtum erklären, doch es ist unmöglich. Bei ei nem neuerlichen Zusammentreffen mit Nora, der Toch ter, möchte er wenigstens ihr den Irrtum erklären, doch die Sorge, dadurch die Liebe Noras zu verlieren, hält ihn zurück. Die inzwischen finanziell zusammengebroche nen Eltern Noras möchten sich durch eine Geldheirat Noras sanieren. Georg, welcher indessen Posten

wech selt, hat Gelegenheit, den Heiratskandidaten kennen zu lernen, welcher seinerseits ebenfalls Nora um des Gel des willen zu nehmen gedenkt, da er sie noch reich wähnt. Es gelingt Georg, die Eltern von diesen Heirats- Plänen abzubringen und ihr Einverständnis zur Ehe Zwischen ihm und Nora zu erreichen. Ein sentimentaler Film, welcher bewegt, wo jedoch auch die Lachmuskeln reichlich in Aktion treten. Beginn: S. 6.30, 8, 9.Z0 Uhr. DK englisch« ÜöNigskron«. Die englische Köyigstrone, die König

ausgeschmückt werden wird. Auch abgesehen von der historischen Bedeutung ist ihr realer Wert unermeßlich. Zum Tocke Georgs V. Vater und Sohn. Es ist allgemein bekannt, daß Georg V. und Eduard VII. die größten Gegensätze waren. Und das gilt nicht nur für den Charakter und die Per sönlichkeit von Vater und Sohn, sondern auch für alle Gewohnheiten, Liebhabereien und Passionen — wenn man von letzteren bei Georg V. überhaupt sprechen kann, der außer der Leidenschaft für Briefmarken keine besaß. Eduard VN. liebte

die Treibjagd; Georg V. gab dem ruhigen Angeln den Vorzug. Den Vater sah man auf allen Rennplätzen; der Sohn ging viel lieber zu sportlichen Veranstaltungen. Eduard war ein leidenschaftlicher Theaterbesucher und ver götterte die Bühne, und namentlich die Schauspie lerinnen; Georg liebte die stille Kammermusik, Mendelssohn und Gounod waren seine bevorzugten Komponisten. Eduard VIl. war vom Kartentisch nicht fortzubekommen, Poker war noch das harm loseste Spiel, dem er sich hingab; er war ein Held

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 4 of 12
Date: 17.02.1906
Physical description: 12
- «?Z?! Seite 4 .Der T i r o l e r' SamStap, 17. Februar 19VK Hin entsetzliches Martyrium eines Kindes. Eine entartete Mutter. „Der Krug geht solange zum Brunnen, bis er bricht.' Dieser Tage ist nun endlich „ein Krug gebrochen' und eS war höchste Zeit, daß cs so kam. Bei Gericht wurde nämlich gegen die Frau des hiesigen GcsällswächterS Köster (vulgo „Guggu') die Anzeige wegen fortgesetzter Mißhandlung ihreö sechs Jahre allen SöhnchenL Georg erstattet, damit dem Treiben der Mutter endlich

war das Martyrium, welches der kleine Knabe durch seine Mutter fortgesetzt zu erdulden hatte, ein geradezu ent setzliches. Während die Frau ihre anderen Kinder liebte, setzte sie den kleinen Georg den» selben überall nach, ja die entartete Mutter scheint das arme Kind wahrhaft mit Haß ver folgt zu haben und, wie die Augenzeuginnen erzählen, hetzte die unnatürliche Mutter sogar ihre anderen Kinder gegen den kleinen Georg auf. Fürwahr, man möchte solche Abscheu« lichkeiten kaum glauben! Wir geben

hier die Aeußerungen dreier Aiigenzeuginnen wörtlich wieder. So erzählt eine: .Ich war vor zirka drei Jahren bei Frau Anna Köster beiläufig durch ein Jahr im Dienste. Da sah ich, daß die Mutter ihr damals dreijähriges Söhnchen Georg aufs unmenschlichste behandelte. Gleich nachdem ich den Dienst angetreten hatte, sah ich, daß dieses Kind einen Korb als Liegerstatr hatte, welcher für dasselbe viel zu kurz war. Im selben befanden sich als Unterlage ganz wenige sogenannte Tschillen (Maisstroh). Zum Zu decken bekam

behandelt wird, doch nicht schlafen könnte, ich bliebe lieber selbst bei den Kindern im Zimmer. Es wurde aUf das hin mein Bett dorthin gestellt und trotz dem kam Frau Köster beinahe jede Nacht zu uns ins Zimmer, packte den Georg und warf ihnausden Boden, wo er liegen mußte. Einigemale konnte ich es nicht über mich bringen und legte das Kind in das Bett zurück. Gegenüber den anderen Kindern war sie nicht so. Georg bekam oft die vcrdorbenste« Sachen zum Essen; wenn eL dieselben n5cht aß, hielt ihm Frau

Köster die Hände und gab ihm mit dem Löffel ein. Wenn dann dasselbe die ihm so eingezwängten Speisen nicht ge nießen konnte, schlug die Mutter dem kleinen Kinde mit der F a u st auf den Mund, so daß es blutete. Hierauf nahm sie dasselbe, warf es in ein anderes Zimmer mit den Worten: „Krepieren soll der Hund!' Georg durfte nur dann Wasser trinken, wenn es die Mutter ausdrücklich erlaubte; in Abwesenheit der Mutter durste ich ihm nicht Trinkwasserreichen. Wenn er die Mutter zum Essen bat, bekam

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Dolomiten
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Page 3 of 6
Date: 02.01.1939
Physical description: 6
. Die Beerdigung erfolgt am 3. ds., 3 llhr nachmittaas. In San Paolo sAppiano) starb am 30. Dezember Herr Ignaz Niedermayr, ehe maliger Postmeister von Castelfirmiaiw, im Alter von 80 Jahren. Er war ledigen Standes. In E a l d a r o wurde am 27. Dezember der gewesene Taqlöhner Georg Schrott aus Var biano beerdigt. Er war ledig und stand im Alter von 75 Jahren. In Ora verschied Witwe Josefa Winkler, gcb. Greif, im 79. Lebensiahre. Um sic trauert ein Sohn. Zilm-vachrichten Eenteal-Kino. Ter. preisgekrönte Film

Dr. Hans Berger, auf dem Friedhof von Maia bassa zur letzten Ruhestätte getragen. Ein Dutzend lleiner Aas Wunder am Wege Roman aus dem Salzburgischen. Von Else Soja-Plenk. «erheberrechtsschutz durch Vcrlagsanstalt Mauz, München. (5. Fortsetzung.» „Ich habe heute lange mit Herrn Laca more gesprochen', beginnt Georg und seine Stimme klingt noch immer atemlos. „Bon der Zukunft. Von meiner mutmaßlichen Kar riere. Und da machte er mir einen Vorschlag -- ein Angebot. Ein glänzendes Angebot

. Ich — soll nach Algier hinüber. Als chirurgischer Leiter eines Hospitales. Mit -glänzender Besoldung. Lacamore empfiehlt mich. Er ist einflußreich — und die Sache ist gemacht, wenn ich nur will.' Vorerst reden Horst und Lotte lebhaft durch einander. „Nach Algier! Nach Afrika!' ruft die junge Frau außer sich vor Staunen. „Nun mutzt du wohl lauter Neger operieren?' „Die Eingeborenen von Algier sind keine Neger, liebes Kind', wirft Horst belehrend ein. Dann wendet er sich an Georg. „Also, meinen herzlichsten

Glückwunsch, lieber Georg. Das nenne ich Karriere.' „Eva! Was sagst du! Bist du nicht furcht bar stolz auf ihn?' ruft Lotte begeistert. Eva ist bisher ganz stillgestanden. Nun reicht sie Georg die blasse, kühle Hand. „Ich wünsche dir Glück, Georg —' sagt sie leise. „Was soll denn das? Du wünschest ihm Glück! Ihr fahrt doch miteinander hinüber?' wundert sich die junge Frau. Eine Blutwelle steigt in Georgs Gesicht. Er umspannt Evas Hand. „Das wäre wohl das Schönste, aber — es wird kaum zu machen fein

. Ich — fahre nämlich schon nächste Woche. Herr Lacamore nimmt mich im Flugzeug mit, denkt euch nur. Ich richte drüben ein Nest für uns ein — und nächstes Frühjahr hole ich Eva ab. Ist das nicht wunderschön?' „Ja', sagt Eva leise. „Wunderschön . . .' Sie wendet das erblaßte Gesicht dem Schatten zu. Georg atmet auf. „Dann ist ja alles gut, Eva. Ich wußte, du würdest vernünftig sein. Wird das ein Leben werden für uns zwei da drüben, Eva! Eine große Wohnung richte ich uns ein — oder vielleicht miete

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Bozner Zeitung
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Page 11 of 12
Date: 12.03.1864
Physical description: 12
. — Lass'ihn träumen, Vater, solche Träume kommen nicht immer!' „So komin' heraus, wunderlich Kind mit mir auf die Bank unter die Linde, denn ich will mit Dir reden.' Sie trat mit ihm heraus, und unter der Linde, deren Blätter leise rauschend im Nachtwinde sich bewegten, saßen sie lange schweigend. „Hast Georg lieb, Marina?' „Ich liebe ihn mehr denn meinen Vater.' „Und er liebt Dich auch?' „Er hat's gesagt, und ich glanbe ihm.' „Ich weiß es und will euch zulammengeben. Ihr sollt bei einander bleiben

als Mann und Weib, und ein Herz und eine Seele wohnen in meinem Hause, und ich will Dein Vater sein. Willst Du?' Georg will'S auch von mir; aber ich kanns nicht thun. Zwar hab' ich ihn lieb und Du bist ein guter alter Mann; aber Dir will ich's sagen, in einem denk' ich von euch nicht gut' „Marina! — Und das ist?' Ihr seid nicht gerecht, eure Herzen sind abwendig von dem Geist der in der Welt wohnt. Kommt mit uns, zieht mit uns durch Wald und Flur, dann werdet ihr erkennen, wo der gute Geist der Welten

wohnt, nnd werdet zu ihm beten lernen und thun, was sein Wille ist. — Nein, nein, sieh' mich nicht so böse an, Vater, ich kann bei euch nicht bleiben und nicht wohnen mit euch, wenn ihr nicht von eurem Wahne laßt!' „Marina, was führst Du für gottlose Rede? Ich glaubte, wenn nichts Anderes, die Liebe zu Georg würde Dich einsehen lehren, daß Dein Glaube ein Unglaube ist, daß allein Christus Wort und Offen barung uns zn frommen, guten Menschen machen kann, daß Du ablassen solltest von dem Herumstreifen

, daß Du bei uns bleiben, und solltest das feste Haus, den Besitz lieben lernen, um Gott recht zu dienen und zu wandeln ehrbar und in gerechtem Wandel.' Marina hatte sich von der Bank erhoben. Sie kreuzte die Hände über die Brust und hob die Augen zum Himmel. „Ich liebe Georg, ich liebe ihn, wie ich die Sonne liebe am Himmel und die Sterne am Firmament; aber ich begehre nicht ihn zu besitzen — denn das Lieben macht mich selig, nicht der Besitz. — Was ist mir der Besitz feines schönen Leibes — der altert und krank

, ihr gehet gleich. — Wecke Georg nicht. Ich will's ihm sagen, daß Du ihn lieb hast, aber noch in der Nacht fort hast müssen ohne Weilen.' „So soll eS sein.' nahm Osip, der geräuschlos ein getreten war, das Wort. „Besorge Du den Karren. Mann, während ich die Frau nnd den Jungen wecke.' Sie gingen schweigend auseinander, Osip hinauf in die Oberstube, der Alte nach dem Stall und der scheuer. Marina stand eine Weile mit gesenktem Haupte unter der Linde. Dann huschte sie in die Krankenstube Georg's

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Alpenzeitung
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Page 3 of 8
Date: 18.12.1938
Physical description: 8
, weil er nun das Mädchen, das er liebte, heimführen konnte. Es hatte dem armen, blutenden Teufelchen den Taler gegeben — nach Gottes Willen zu Glück und Segen... Der Herr Haushaltungsoorstanà Heiteres Geschichtchen von Georg W. Pijet De? Längs inZ Dünget Herz von Hoffnungsloser Liebe zu einer schonen Patriziertochter nicht unerheblich Heschwà sei. doch anmexten.ließ er sich's «'HMe'Mneji Stylz. Kych- Hem?er,sich erkundiat'Hätte, nahm er den Màbèn am AW, Hrach ihm mit Alte ren Worten Arost Hu'.unà'.führte

: „Die Sache liegt ja klar. Wenn sich d?r Major entschuldigt, braucht Ihr Euch nicht 5u schlagen, es ist kein Grund für e? kämpf mehr vorhanden.' „Und der Ehrenhandel ist beigelegt,' beeilte sich Georg ,zu versichern. Der Junge mar offenkundig 'nicht der glei chen Meinung. „Nein, meine Herren ' sagte ex, „Ich erwartete von Euch keine solche Hand lungsweise. Da ist etwas im Spiel ge gen mich. Ein für allemal sei es gesagt: Ick dulde keine Einmischung meiner Of fiziere in persönliche Angelegenheiten

. Mit einer kurzen Hanichewegung schnitt der Fürst hse Beteuerungen ab: „Ihr haltet mich für eine Salonpuppe!' „Nein, nein, Hoheit.' „Bor was habt Ihr denn.Angst?' „Ihr wißt nicht/ wagte sich Oktavian nochmals vor. „daß ein Waffengang mit Baümbach den reinen Selbstmord bedeu tet!' > „Und wenn?!' „Darum wollen wir nicht, daß Ihr! Euch mit iknn schlägt.' gab Georg drauf. - Der Fürst fuhr los: „Genug! Ihr be-> denkt Eure Worte zu wenig. Wenn Hier jemand das Wort „ich will' zu gebrau chen hat, so.bin ich es allein

. Vergeht das nicht! Euer Benehmen beleidigt mich.' Ich fürchte den Baumbach nicht. Im Gegenteils es ist eine Ehre für mich, einen Gegner zu haben, der mit dem De gen umzugehen weiß. Wie nun die Züge des jungen Für sten hart geworden waren und seine Augen vor Erregung sprühten, bemerk te Georg von Havel erst so recht die Aehnlichkeit mit seinem früheren Ober sten. Haltung und Bewegungen waren von ihm übernommen. Da war freilich nicht viel zu machen., Er hätte die Hälfte seines Blutes gegeben

Wochen zu schaffen macht.' „Gut so,' stimmte der Regimentsarzt der Ulanen zu, „so brauchts nicht v^l Medikamente und alles verläuft rei bungslos.' In diesem Augenblick erschien eine Gruppe von Personen am Rand der Waldlichtung, in der Baumbach wartete. Der Fürst und Franz blieben zurück, während Georg und Oktavian vortraten und grüßten: „Ich hoffe, daß wir Euch nicht warten ließen.' „Nein.' kam die Antwort, „Ihr seid rechtzeitig eingetroffen.' Der Arzt übergab Georg zwei Säbel Dieser überprüfte

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 6 of 12
Date: 27.10.1906
Physical description: 12
zu beiden Seilen der Bahn- hosslraße entfernt werden. Wenn dieser An trag angenommen würde, dann mühte sowieso der Park beleuchtet werden. Sodann wurde die Wahl der Mitglieder sür die Gemeiudcwahl-Kommission vorgenom men, welche solgendeö Ergebnis hatte: III. Wahlkörper: Vorsitzender: Pat'.is Anton, Ma- gistratLrat; Ersatzmann: Pircher Hans, Ge- mcinderat; Mitglieder: Flederbacher Heinrich, Handelsmann, Dr. Schmid Georg, GutSver- walter, Gasser Georg, Hausbesitzer, und Ferrari Gotthard

. 0. Stockner Alois, 7, Schöpfer Georg, 8. Wieser Anton, 9. Pshl Jvhan '. —JungschützenbrsLe: 1. Nos- latscher, 2. Trebo Anton — Schleckerbeste: I. Ichaller Franz, 2. o. Fäckl Georg 3. Schober Johann, 4. Plank Karl. 5. Schöpfer Georg, 0. Doblander Anton, 7. Plank Karl, 8, Schöpfer Georg, 9. Hauck Georg, lO. Lageder Alois, II. Keifl Franz, IL. Schaller Franz, l3 von Fäckl Georg, 14. Gasser Peter, l-'i. Baader August, 16. Pohl Johann, 17. Keifl Franz, 18. Danzl Fritz. 19. Danzl Fritz, 20. Baader August

, 21. Oderrauch Alois, — Figurenbeste: 1. Wieser Alois, 2. Sparber Valentin, Danzl Fritz, 4 Mair Joses. 5- Lageder Alois, 6. Pircher Alois, 7. Schober Johann, 8. Dovlander Anton, 9 Steinkeller Th., 10. Pillon Joh., 11. Singer Ludwig, 12. Aschbacher Alois, 13. Kasseroler Joses, 14 Kühtreiber Franz. — Serienbeste für Altschützen: 1. Schaller Franz, 2 Lageoer Alois, 3. v Fäckl Georg, 4. Steinkeller Th-, 5. Pittertschatscher, 6. Hauck Georg, 7. Pillon Johann, 8 Danzl Fritz, 9. Keifl Fr., 10, Stockaer Alois

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Pustertaler Bote
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Page 4 of 12
Date: 21.06.1912
Physical description: 12
* Große Kavalleriemanöver in Ostga- lizieu. Die Abhaltung großer Kavalleriema növer ist für Heuer in Galizien geplant. Als Operationsraum ist die Gegend östlich des San — der Raum um Jaworow — in Aus sicht genommen. * Die Frau Abgeordnete. Bei der Stichwahl in Jungbunzlau wurde die tschechische Schriftstellerin Frau Vyk-Kuneticka mit großer Majorität zum Landtagsabgeordneten gewählt. * Spende. Der Herzog von Cumberland spendete aus Anlaß des Todes seines Sohnes, des Prinzen Georg Wilhelm

mit 94 Besten im Gesamtwerte von 650 Kronen statt. Durch die Ladschreiben wird alles Weitere bekannt gegeben. Bestgewinner vom Frelschiefieu in Prags. Hauptbeste: 1. Trenker Anton, St. Veit; 2. Rohr- acher Georg, Antholz; 3.. Senfter David, Prags; 4. Strobl Jodann, Aufkirchen; 5. Fadum Franz, Bruneck; 6. Jesacher Johann. Prags; 7. Baßler Michael. Ant holz; 8. Kiniger Wilhelm, Sexten; S. Unterberger Anton, Antholz; 10. Unterhuber Andrä, Toblach; 11. Palfrader Franz, Enneberg; 12. Huber Josef, Prags

. — Schleckerbeste: 1. Kreidl Alois, Brixen; 2. Kiniger Wilhelm, Sexten: 3. Trenker Anton, St. Veit; 4. Alton Felix, Niederrasen; 5. Jesacher Josef, Prags; 6. Mayr Friedrich, Bruneck; 7. Fadum Franz, Bruneck; 8. Rohracher Georg, Antholz; 9. Moser Georg, Prags; 1V. Kreidl Alois, Brixen; 11. Moser Georg, Prags^ 12. Senster Ludwig, Niederdorf; 13. Senfter David, Prags; 14. Jesacher Josef, Prags; 15. Baßler Michael, Antholz: 16. Pattis Eduard, Kardaun; 17. Faller Ludwig, Bozen; 18. Strobl Johann, Aufkirchen

. — Ehrenbeste: I. Kreidl Alois, Brixen; 2. Jesacher Josef, VrogZ; 3. Mayr Friedrich, Bruneck; 4. Fadum Franz, vruneck; 5. Moser Georg, Prags; .6. Senfter Ludwig Stederdorf; 7. Pattis Eduard. Kardaun; 8. Faller Ludwig, Bozen; 9. Moser Stefan, Prags; 1V. Oberlechner Anton, Mühlwald; 1l. Baßler Michael Antholz; 12. Trenker Anton, St. Beit. — Serien zu 5 Schuß: 1. Moser Georg, Prags, 21 Kreise; 2. Faller Ludwig, Bozen. 20 Kr.; 3. Pattis Eduard, Kardaun, 20 Kr.; 4. Oberlechner Anton, Mühlwald, 19 Kr.; 5. Kreidl

Alois Brixen, 18 Kr.; 6 Mayr Friedrich, Bruneck, 18 Kr.; 7. Pfeifhofer Johann, Sexten, 18 Kr.; 8. Saltuare Franz, Bozen, 17 Kr.; 5. Kiniger WUHelm, .Sexten, 17 Kr.; 10. Jesacher Johann, Prags, 17 Kr. — Serien zu 50 Schuß: 1. Moser Georg, Prags, 155 Kreise; 2. Faller Ludwig, Bozen, 148 Kr.; 3. Kreidl Alois, Brixen, 143 Kr.; 4. Pattis Eduard, Kardaun, 146 Kr.; 5. Pfeifhofer Johann. Sexten, 140 Kr.; 6. Mayr Friedrich, Bruneck, 139 Kr.; 7. Oberlechner Anton, Mühlwald, 125 Kr.; 8. Unterhuber Andrä

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Dolomiten
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Page 8 of 16
Date: 07.01.1939
Physical description: 16
Iütermann u. Lvngueville, wird mit ihren 21 Jahren unsicher wie ein ganz dum mes Schnlmädel vor den Augen des stolzen Georg Ruppert. Wer weiß, wie lange das so gegangen wäre. Aber einmal geschah etwas. Eigentlich war es nur eine Kleinigkeit. Die kleine blasse Lotte mar im Hausflur des Vorderhauses ohnmächtig zufammen- gefallen. Eva hat das Kind zu sich in die Wohnung gebracht, hat sich um die Klein« bemüht. Vorerst wollte sie verwirrt entstiehen. die arme, kleine Lotte. Aber Eva ließ

sie nicht- Sie hatte es bald erkannt, warum dem Kinde elend geworden. Hungerkrämvfe. . . Bis an die Haarwurzeln war der stolze Student errötet, da er das Kind an Evas Tisch bei Milch und Gebäck oorgefundcn. j Zornig hat «r die Lotte am geflickten Aermel lsM-ckt- „Schämst du dich nicht? Wenn Vater das wüßte —I' Das Kind hat jämmerlich aufgeheult. „Erbarmen, Georg, ich Hab so Hunger! — Einmal laß mich wieder satt essen, dann will ich gern wieder für dich betteln gehen!' Da hat der stolze Herr Student den Kopf hängen lassen

und die Tränen sind ihm über die hageren Wangen gelaufen. Eva aber bat leise zu ihm gesagt: „Ich bitte Sie, helfen zu dürfen. Herr Ruppert.' j— Es ist eine reaelrechte Freundschaft ge worden aus der Beziehung zu der hungrigen kleinen Lotte. Und aus dem Bekanntwerden mit Georg Ruppert wurde, was werden muß, wenn zwei junge, schöne, hochgemute Menschenkinder im Frühling ihres Lebens einander begegnen: Eine wunderschöne, große, starke Liebe. Man mußte diesen Zweien einfach helfen und beistehen, dem herben

Jungen und dem verwaisten Kind. Es mar oft gar nicht leicht, denn Georg blieb verschlossen und suchte immer noch sein Elend zu verbergen. Auch als er längst schon „Du' zu Eva sagte und sie beide wußten, daß lie fürs Leben zu sammengehörten. Das Kind, die Lotte, ver riet aber immer alles und Eva übte nicht testen W^t'ltnten anl Sä'leichwec>en ans. Keoras Dank mar ein wildes Gesicht und ein lchamvolles Davonrennen. „Er prügelt mich oft. wenn ich dir was verraten Hab'. Eva. Aber das tut

nichts. Er braucht dich ja doch. Weißt du. er ist wie unser Vater. Der mar auch fo stolz. Und wenn Mutter jemandem unsere Rot klagte, ist er allemal, davongelaufen und oft erst nach Tagen heömgekommen.' Arme Malerskinder find Georg und Lotte. Der Vater eines jener unseligen Genies, die immer unterwegs sind zum Giück und cs niemals erreichen. Ist es Halbheit des Kön nens? Ist es Verständnislosigkeit der Um welt? Keiner weiß «s. Der Maler Ruppert aber ist arm und unbekannt in einem Arme leut-Spital gestorben

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 4 of 6
Date: 10.11.1922
Physical description: 6
Posfendor,. SV. Fortsetzung Nachdruck verboten. Georg nickte stumm. Er war zn ergriffen, um Worte zu finden. Auch ihm kam es so märchenhaft unwahrscheinlicd vor, daß er nun wieder vor diesem Hause stand, und es erschien ihm r»ic ein Tr<nimgci>ilde, das je den Augenblick in «in Nichts zerrinnen konnte. „Weißt du. woran ich denken muß?- subr Acmi flüsternd fort. „An eine andere, eben so stille und ei^vartungsoolle Nacht, als mir als wir ' „Als wir damals deinem Vater entgegen traten, als wir seine Ankunft

er sich von o-r Beleuchtung geblendet, denn das früher schwarze Haar des Vaters erschien ihm fast weiß. Ilm befser zu leben, schützte Georg die Augen mit der Hand, aber das änderte nichts- er hatte sich nicht getäuscht. Georgs Hand zitterte leise. Er wollte zu rücktreten und verursachte dabei ein leises Geräusch an der Glasscheibe. Henry Kuyper schien es gehört zu haben und wendete un willkürlich den Kopf für einen Augenblick nach der Glastür. Da sah Georg in das ver brämte Gesicht seines gebrochenen Vaters

. Aufschluchzend wandte er sich ab und ging zu Kami zurück. „Georg, sag, was ist dir?' ..Mein Aater, mein anner Vater!' .Hat ihn das Unglück so verändert?' „Du hast ihn doch einmal flüchtig gesehen, als du damals hier rn Europa ankamst? Er innerst du dich noch, wie er aussah?' „Ja, ganz genau.' „Du wirst chn nicht wiedercrk«mon!' Pami streichelte ihm tröstend dre Hand. „Er lebt, und das ist die HaupHache! ein zum Vater und bringe ihm die Erlösung!' ..Mit dir zusammen. Pcmn!' „Nein, dieses Wiedersehen dars

ich als Fremde nicht stören!' „So führe ich dich in ein anderes Zimmer und rufe dich dann.' Sie gingen wieder zurück bis zur Seiten front des Hauses. Georg trat an ein erleuch tetes Souterrarnsenster und blickte hinein. Da saß Martje. die Köchin, mit einer Strickarbeit beschästigt am blank gescheuerten Küchentisch. Als er an die Scheibe pochte, sah sie erschreckt ! mif. näherte sich zögernd dem Fenster und ^ öffnete es ein wenig: „Wer ist denn da draußen?' „Georg Kuyper!' Da riß sie das Fenster ganz

auf und er kannte sein Gesicht. „Mein Gott. Herr Ee org. da sagt Sie ja! Und die gnädige Frau erwartet seit Tagen ein Telegramm aus rgendeineni Hafen, daß Sie in Europa ange kommen sind.' „Leise, leise, Martje!' mahnte Geqrg. „Machen Sic ganz vorsichtig die Vordertiir auf!' Die Köchin tat, wie ihr gebeißen, und nun bemerkte sie mit Staunen hinter Georg die Gestalt des jungen Mädchens. „Helfen Sie der Dame ablegen, und füh ren Sie sie dann leise in den kleinen Salon. !lnd nun will ich läuten

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 5 of 8
Date: 26.09.1922
Physical description: 8
erlauben, begleite ich Sie ein paar ! schritte.' Er wollte in der Meinung. Georg gehe ! ksch House, rechts einbiegen. »Nein, Herr Wispel, ich muß nach der an- Richtung gehen. Ich habe eme Verab redung.' Georg wendete sich dem Hafen zu- .Das patzt noch besser. Dann haben wir I« d«nselben Weg.' Teorg war sehr ärgerlich, ober er be- ^ Mischte sich. Wie sollte er oon Wispel los- I wininei»? Er konnte sich doch nicht von ihm I ds- zu Damis Haus bringen lassen. Der kußti doch sicher, daß dort die Wohnung

! Ks Kapitän von Haltens war. I Te gingen ncbcneinaiider die Straße l iÄiing. Der Prokurist erzählte oon seinen I Mnen und schloß mit der Frage, ob Georg I«lst habe, persönlich die Einrichtung eines I oweighauses für Export zu übernehmen und Idem Indischen Archipel zu gehen; dar- I we? wolle er sich erst vergewissern, ehe er l«em Herrn Kuyper senior spräche. Aber dieser Vorschlag, der Georg früher mit Entzücken erfüllt hätte, ließ ihn jetzt ganz kalt. Tollte er nun, da er hier Jami o. Hol ten gefunden

war Herrn Wispel Geo-rgs hastiges Wesen aufgefallen. Der wollte ihn offenbar gern los sein. Das hatte doch sicher einen Grund! „O, ich will Sie durchaus nicht aushalten,' entgegnete er harmlos. ..Ich begleite Sie gern bis an Ihr Ziel.' Sie waren nur noch einige Hause von Ba nt is Wohnung entfernt. Georg Kuyper blieb rnit einem plötzlichen Entschluß stehen. „Kommen Sie,' bat er, „wir trinken noch' schnell ein Glas Poter zusammen. Auf di« Mertelstunde kommt es nun auch nicht mehr an!' Sie betraten

zusammen ein kleines Re staurant, und als die Maser gebracht waren, kam Wispel wieder auf sein Thema zurück. Der Zeiger der Uhr ruckte immer weiter, und j E.eorg begann, sich in sein Schicksal zu er- , geben und die Auseinairdersetzung des Pro- I kuristen zu End« anzuhören. Er mußte wohl oder übel gute Miene machen. Es war bereits halb 9 Uhr. als Georg mit einem schnellen Entschluß ausstand. „Nun gut. Herr Wispel. ich wäre im Prin zip nicht abgeneigt. Aber vorläufig denke ich noch nicht daran

. Im übrigen hängt das alles ja auch oon meinem Vater ab. Und wenn es einmal so weit ist. dann gibt es ja für den Fall, dag ich keine Luft habe, genug andere.' Er reichte Wispel die Hand und oerließ hastig den Rmun. Draußen braute cm dichter Nebel. Georg sah sich noch einmal um. Er war allem- Schnell ging er noch die wenigen Schritte bis zu dem bekannten Hause. Wispel aber war ebenso schnell gewesen und war ihm unbemerkt gefolgt. Zwar konnte er in dem unsichtigen Wetter nur den Schatten Georgs erkennen

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Alpenzeitung
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Page 3 of 6
Date: 16.12.1938
Physical description: 6
. Kurz nach acht Uhr Hielt «in «appen geschmückter Wagen, der von zwei feu rigen ungarischen Pferden gebogen wur de, vor der Kaserne. Die Wache trat un ter das Geroehr, Trompetensignale er schallten, im Kqsernenhyf gab es Bewe gung und rasch stand alles in Reih und Glied. Die dienstfreien Offiziere begaben sich mit Georg von Havel cm das Tor und sahen gerade noch ihren jungen Obersten in Franzens Begleitung aus dem Wagen springen. Wenn seine Schönheit schon im „Blau en Damhirsch' ausgefallen

anhaftete. Was an den Truppen vorher »och Bewegung gewesen war, erstarrte. Der FÜG betrat den Hyf, hinter ihm die Of- ,fiziere. Hart erscholl ein Kommando: „Präsentiert die Gewehre!' Klack — klack, achthundert Musketen bildeten einen unbeweglichen Zaun, die Trommeln rasselten, die Pfeifer bliesen^ und die Trompeter schmetterten den Re gimentsruf. Georg stand stramm, sein Degen blitz-! te, er erstattete die militärische Meldung: „Herr Oberst. 82 Offiziere, 8W Solda ten, 940 Pferde, kein Mann krank

.' Der Junge hob die Hand zum betreß ten Hut und salutierte. Mit klingender Stimme fuhr Georg fort: „Hoheit, es ge reicht mir als ältestem Offizier des Re- giments zur Ehre, Euch im Namen der Offiziere und Soldaten den Willkomm zu entbieten.' . ! Die Soldaten riefen: „Es lebe unser! Oberst! Gott erhalte den König!' Der Fürst lächelte, dann kommandierte! er: „Weggetreten!' Die Offiziere traten naher, um sorge-! stellt zu werden. Der neue Kommandant hatte für .jeden einige freundliche Worte

! und alle bemerkten seine genaue Kennt nis nicht nur der militärischen Gebräu-! che, sondern auch der Familiengeschichte der adligen Offiziere. Nach erfolgter Vor stellung verabschiedete sich der Oberst. ..Heute ist Festtag. Sorgt .für die Aus gäbe einer Weinzubuße!' Dann wandte sich der Fürst von Ma rienberg an Georg und ersuchte ihn: „Bitte, kommt mit mir!' „Zu Befehl. Hoheit.' Die beiden betraten die Kommando- tube. Die Lust darinnen konnte das Sol datische nicht verleugnen. Es war ein Gemisch von Tabakqualm

. Genich von euchtem Lederzeug und Schnaps. Hos- niste waren das bestimmt keine. Dem ungen Oberst legte sich die Mischung auf die Kehle, er hustete. Dann rümpfte er! >ie Nale und bemerkte zu Franz. der hm gefolgt war: „Mein Gott, das ver- chlägt einem ja den Atem!' Georg konnte sich nicht zurückhalten und schnappte bei allem Respekt gekränkt heraus: „Hoheit, das ist freilich lei» Damenparfiim, es ist mehr soldatisch.' „Ihr habt recht, entschuldigt!' Damit ging der Fürst, der den «sten Schrecken

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 5 of 12
Date: 30.09.1922
Physical description: 12
, auf 3 Monate und 26 Tage Kerkers. Ein Kuhdieb. Der Metzgerbursche Georg Erumser aus Laatsch im Vinschgau war im Sommer vorübergehend bei der Bäuerin Anna Tan zer in Naturns als Arbeiter beschäftigt. In der Nacht zum 21. August 1922 schlich sich E. Erumser zu dem vom Wohnhause etwas abseits gelegenen Stall dir Anna Tänzer, stahl eine trächtige Ruh im Werte von 2700 Lire und trieb dieselbe in der Richtung Me lau davon. Erumser hatte die Absicht, die Kuh bei der nächsten Gelegenheit zu ver kaufen

, um so zu Geld zu kommen. Das Ge schäft glückte nicht: der Dieb hatte sich ver dächtig gemacht und wurde bereits am 22. Angust 1922 wegen des Kuhdiebstahles ver hastet. Am 2K. September hatte sich Georg Kapitän v. Hakens letzte Fahrt. - Roman von Hans Posjendorf. 17. Fortsetzung. Nachdruck verböte». Und wieder senkte sich eine unheimliche Etille auf die Anwesenden herab. Sprachlos hatte Henry Kuyper den Sohn angestarrt. Nun ging er, wie das seine Ge wohnheit war. mir hastigen Schritten — die Hände

auf dem Rücken, den MS zu Boden geruhtet, auf und ab. Endlich blieb er dicht vor Georg stehen, und der scharfe Ton war noch nicht aus seiner Stimme gewichen, als « fragte: .Sannst du dem Kapitän von Holten, wenn er heimkehrt, noch offen ins Gesicht sehen?' Snn Blick bohrte sich in den des Sohnes. -Za!' Keine Sekunde hatte sich die Ant wort verzögert. , ..So nehme ich das Gesagte zurück.' Kuy- pers Stimme hatte wieder einen friedliche ren Klang. .Zugleich aber höre meine An sicht über deinen Plan.' Er warf

als Segelschisfkapitän steht er mit uns gesell schaftlich nicht aus derselben Stufe. Ich mei ne, du bist es unserem Namen schuldig, eine Frau aus unseren Kreisen zu nehmen.' Georg hatte seinen Vater bisher ohne Un terbrechung angehört. Nun aber sagte er mit leisem Spott: „Ich denke, der Name „von Holten' klingt so schlecht nicht und ist auch nicht von gestern.' „Gewiß. Ein sehr schöner alter Name. Aber das ändert nichts an dem, was ich so eben gesagt habe. Ich würde auch gar nicht einmal etwas dagegen

sich alle-- Blicke auf de» Sprech .. „Wie? Du kennst Bami von Holten?' Georg wa- erregt aufgesprungen. Ab> Kuyper ließ sich nicht aus seiner Ruhe bringen. „Bami? Heißt sie so? Nun also: So exotisch wie ihr Name ist auch diese Hann oon Hol ten selbst. Sie ist eine .statin, eine Farbige.' Frau Charlotte schrie entk ' auf. Eine 5^w!>rze? Georg, bist du oon Sin nen?' „Was soll das, Vater?' Georg war in h!!er Empörung. „Ruhe. Ruhe! Jetzt spreche ich.' Und zu r.i.,». ^ aew>>n5?< fuhr Kuyper etwas sarkastisch son

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Volksblatt
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Page 3 of 10
Date: 17.06.1905
Physical description: 10
. und hatte in idiefer Eigenschaft gegen Sanin eine Exekution durch zuführen, Bei dieser i Gelegenheit ließ sich der Be schuldigte/das Schimpfwort „Rauberbande' ent schlüpfen. Konrad zeigte dies pflichtgemäß seinem j Vorgesetzten/ dem k. k. Hauptsteuereinnehmer Georg Egger in Meran, an, der Sanin vorrusen ließ. Derselbe erschien? zwar in einiger Ausregung, nahm jedoch, als ihm der k. k. Hauptsteuereinnehmer die Sachen klar'legte, Vernunft an und scheint sich dann entschuldigt zu haben. Joses Konrad hinterbrachte

weigerte sich die Lohndiener genofsenschaft, ihm aus ihrer Krankenkasse etwas zukommen: zu lassen. Er war darüber gegen die Genossenschaft sehr aufgebracht. Am 28. Februar 1905 abends begegnete er unter den Lauben in Meran dem Obmann- stellvertretender Genossenschaft Georg Götsch, Lohn diener, und benützte die Gelegenheit, nach seiner gewohnten erregten Art laut über die Genossenschaft Herzusallem Schimpfend begleitete er den Georg Götfch bis an das Ende der Lauben und hier ließ; er sichnm Laufe

seiner zornigen Rede eine Majestäts beleidigung zuschulden kommen. Der Zusall wollte i es nun, daß gerade Joses Konrad z in > solcher Nähe war, daß er den laut redenden Sanin verstehen konnte. Als sich z Georg Götfch von letzterem ent sernte, ging ihm Josef Konrad nach und fragte ihn, ob er (Götsch) gehört habe, was Sünin gesagt.? Aus die bejahende Antwort Götsch's meinte Konrad, mam könne den? Sanin wegen Majestätsbeleidigung anzeigen. Josef Konrad schritt dann tatsächlich zur An zeige. Auf Grund

! auf Grund der. Zeugenaussagen des Götsch und Konrad wegen Verbrechens der Majestätsbeleidigung zu sechs Wochen schweren Kerker, verschärft mit drei Fasttage, verurteilt. Dies versetzte ihn in einen maßlosen ZoM da er sich angeblich für ünfchuldig hielt. Sanim fuhr am Verhandlungstage von Meran morgens mit^Georg Götsch sort und verkehrte-mit ihm ganz kameradschaftlich. Götsch teilte ihm, nach Sanins Angabe mit, daß Josef Konrad - noch am Tage vorher zu ihm gekommen sei und ihm neuerlich vorgehalten

er im Geschäfte des Eisenhändlers Georg Lang hier (es war gegen halb 1 Uhr). Dem Kausmann, der ihn von srüher her kannte, fiel an ihm eine ganz eigentümliche Ausregung auf. Sanin war gegen feinen Brauch sehr wortkarg und ver langte nach den notwendigsten Begrüßungsworten ein Messer und zwar ausdrücklich ein Stechmesser. Lang legte ihm das Verlangte vor. Sanin prüfte die Messer mit der Hand auf ihre Schärfe und er suchte um schärfer geschliffene Messer mit stärkeren Klingen, da ihm die vorgelegten zu biegsam

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 4 of 6
Date: 09.10.1922
Physical description: 6
. „Na also! Da I^ist du dich einmal wieder umsonst geängstigt.' Kuyper blies behaglich den Rauch seiner Zigarre von sich. Drauhen wurde die Korridortür geöffnet und krachend wieder zugeworfen. Eilige Schritte näherten sich. Im nächsten Augen blick stand, noch im Mantel und Hut, Georg auf der Schwelle, totcnblah und mit fliegen dem Atem. Frau Charlotte sprang mit einem Schrei empor: „Um Gottes willen! Junge! Was ist geschehen?' „Wo ist Dami von Holten' !' Eeorg rief es laut aus mit unbeherrschter Stimme. Er bebte am ganzen Körper- seine Augen

leuch teten wie die eines Irren. Nun erhob sich auch Herr Kuyper und trat auf den Cohn zu. Er war nicht so leicht aus der Fassung zu bringen. „Vor allem verbitte ich mir diesen Ton! Du bist wohl nicht ganz bei Sinnen? Zm übrigen habe ich dir gesagt, daß die Ange legenheit für mich erledigt ist. Ich weiß nicht, wo dir Dame ist ' Georg war seiner selbst kaum mehr mäch- ris: ^Qu weiht es nicht? Ihr alle wißt es wohl nicht? Hinterrücks geraubt babt Ihr sie mir!' Alida packte den Bruder bei der Schulter

: „Kcorg! Mäßige dich doch! Was ist denn ge schehen? Wir wissen ja von nichts!' „Nach Indien hat sie Vater geschickt! Heimlich weggenommen hat er sie mir. wie einem dummen Jungen ein verbotenes Spielzeug!' .Schweig!' Mit Donnerstimme schrie es Krmper dem Sobne entgegen. „!>der ich ver biete dir mein Haus, wenn du noch einmal solche Worte wo-ist!' Do warf sich Frau Kunper ausschluchiend zwischen dem Gatten und den Sohn. Auch Dcfsmar war auf Georg zugegangen und versuchte, ihn zu beruhigen

, während sich Alida an den Arm des Naters hing, den er wie zum Schlage erhoben hatte. „Georg? Bater! Macht uns nicht unglück lich!' bat sie. Aber Kuyper schüttelte die Tochter ab: „Ach. Unsinn! Unglücklich! Dumme Kinde reien? Ich habe keine Ahnung davon, daß Fräulein von Holten nach Indien gefahren ist. Nahegelegt habe ich es dem Kapitän allerdings, daß er sie von Hamburg weg nimmt Dqs wird wohl mein gutes Recht sein. Daß er sie mit nach Indien nahm, konnte ich nicht ahnen.' Eeorg lehnte, ermattet von der ungeheu

spricht' — Georg betrat sein Zimmer, schlofi die Tür Himer sich ab und war» sich in dcn Scssel vor seinem Schreibtisch. Da siel iein Blick ans einen Brief, der wohl in seiner Abwesenheit für ihn eingetroffen war. Ein freudig-banger Schreck durchzuckte ihn. Das war Pamis Schritt! Mit bebenden Fin gern rih er den Umschag aus und durchflog hastig die hingeworfenen Zeilen: ..Wenn du, Geliebter, diesen Brief in den Händen hast, bin ich schon weit draußen aus dem Meere. Als ich Papa an Bord beglei tete

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Bozner Nachrichten
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Page 6 of 8
Date: 17.08.1922
Physical description: 8
nen aus 100.000 voll eingezahlten, auf den Inhaber lautenden Aktien zu je 1000 Kronen. Mitglieder des Verwaltungsrates sind: Franz Domes, Natio nalrat; Stephan Huppert, Gewerkschaftssekretär; I. Groß, Beamter; Karl Dittrich, Gewerkschaftssekre tär; Dr. K. Neuner, Nationalrät; Franz Hesky, Ge- schästssührer; Georg Emmerling, Vizebürgermeister, sämtliche in Wien; Andreas Tillich, Kanzleivor stand in Graz; Oskar Kraus, Direktor in Wien; Max Bruckschlögel, Nationalrat in Linz, und Dr. Jaques

: . „Mein lieber, guter, alter Papa! Wenn Du diesen Brief erhältst, wirst Du wohl . aus Deine Dora sehr böse sein. Aber bitte, bitte, rege Dich nicht auf. Ich habe nicht anders han deln können. Du ließest mir ja keine Wahl. Also — Georg Wegner und ich,^vir sind Mann - und Frau. Ehe wir Rio verließen, hab'n wir uns heimlich trauen lassen. So — nun lst das Schwerste gesagt, oder vielmehr geschrieben! Und nun einen Trost sür dich — ich hätte, wie du es . so gern gesehen, Frank Manhart doch nicht heira

- .. ten.können, denn er hatte sich kurz vor semer Ab reise nach Rio heimlich mit der Frau trauen las sen, die er liebt. Sein Vater wußte ebensowenig davon wie du, aber der Senator hat sich, wie er Dir selbst schreiben wird, völlig mit seines Soh- ' nes Wahl ausgesöhnt, denn Frank Manhari hat wirklich eine süße, reizende Frau, Mlt der ich be- ^ relts Freundschaft geschlossen habe. Ich hone .. mein-lieber Papa, daß du auch ,so schnell versöhnt sein wirst, denn alle Menschen, die meinen Georg . . kennen

, sind von ihm entzückt. Sieh, mein Herzenspapa, wenn du nun mei nen Georg nicht als Deinen Sohn aufnehmen - willst, kann ich ja nie mehr zu dir zurückkehren. Ich muß dann in Deutschlaud bleiben un^ darf meinen lieben, guten Papa nie wiedersehen. Äirir . Du das Deiner armen Dora antun, die Dich so herzlich liebt? Glaube doch daran, daß mem Georg der beste, liebste, edelste Mensch ist. Er trägt mich auf Händen. Sei auch Du lieb und gut und ver zeihe uns! Rufe uns bald zurück, denn ich habe schon jetzt große Sehnsucht

nach Dir. Du wolltest doch selbst, daß ich glücklich werde. Ich kann es aber nur mit meinem Georg sein. Ich will Dir nur noch sagen, daß Senjora Rodigo fast in Ohnmacht gefallen wäre, als ich ihr mitteilte, daß ich verheiratet bin. Sie ist voller Angst und fürchtet, ihre Stellung zu verlieren. Aber ich muß Dir sagen, daß sie ganz unschuldig ist. Nicht ihr bin ich entwischt, um mich mit Georg trauen zu lassen, sondern Frank Manhart — da mals im Botanischen Garten —, dem ich natür lich auch nicht gesagt

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 3 of 8
Date: 04.02.1905
Physical description: 8
durch seine Be- glMmg gehindert wurde. - Aestgewinner beim Sebastianifest- und Gesell- schastsschießen am 22. und 29. Jänner 1905. 1. Fe st- s ch ei b e: Noflatscher Jakob, Lageder Alois, Linke A. W., Steinkeller Theodor, Trebo Engelbert, Stocker Alois, Steinkeller Theodor, Schöpfer Georg, Pattis Eduard, Schober Johann, Schäfer Josef, Pattis Eduard, Debiasi Peter, Schaller Franz, Lageder AloiS, von TschUrtschenthaler (Oberschützenmeistev), Saltuari Franz, Leitner Franz, Schaller Franz, Pittertschatscher Fritz

, Plänk Karl, Steinkeller Anton, Steinkeller Julius, Steinkeller Julius, Debiasi Peter, Behmann Marius. Vier Kronen-Prämie erhalten: Wieser AloiS, Pichler Franz Junior, Hauck Georg, Pan Johann> Baader August, Gasser Peter (Unterschützenmeister). Zwei Kronen- Prämie erhalte n: von Gelmini Paul, Springer Adolf, Gabosch Alois, Cagol Valerian, Pircher Alois (Schützenrat), Käfer Joses, Tecini Cäsar (Schützen rat), Massetti Joses, Trebo Anton, Pillon Johann (Schützenrat), Ranzi Josef, von Faeckl Georg

Anton, Steinkeller Julius, Stein keller Julius, Debiasi Peter, Baader August, Major Hauber, Pan Johann, Pan Johann, Plank Karl, Mumelter Jgnaz, Cagol ValeriaN, Schöpfer Georg, Pichler Franz Junior, Pohl Johann, Gasser Peter, Wieser Alois, Schäfer Josef. 3. S e r i e nbeste: a) Altschützen: Lageder Alois, Pattis Eduard, De biasi Peter, Steinkeller Julius, Schaller Franz, Steinkeller Theodor, Gasser Peter,' Pan Johann, Stockner Alois, Schöpfer Georg, von Gelmini Paul, Hauck Georg, Massetti Joses

, Wieser Alois, Schober Johann, Saltuari Franz. d) Jungschützen: Schäfer Josef, Pichler Franz Junior, FranceSconi Otto, No flatscher Jakob, von Faeckl Georg, Hueber Fritz, Trebo Anton, Cagol Valerian, Gabosch Alois, Käfer Josef, Behmann Marius. 4. Armee-Figuren scheibe: a) Tiefschuß: Steinkeller Julius, Pattis Eduard, Lageder Alois, Daniel Ludwig, Gasser Anton, Steinkeller Theodor, Langer Josef, Schober Johann, Käfer Josef, Pircher Alois. b) Kreisbeste: Steinkeller Julius, Gaffer Anton, Lageder Alois

Georg, Pittertschatscher, Debiasi Peter, Schober Johann, Pattis Eduard, Steinkeller Theodor, Saltuari Franz, Pittertschatscher, Behmann Marius, Lageder AloiS, Noflatscher, Steinkeller Theodor, Gras Hartig Johann, Pattis Eduard, Noflatscher. Serien- beste für Altschützen : Pattis Eduard, Steinkeller Theodor, Rapöld^MaS' Leitner/'Aranz, 7ZägödeL' MwiS, Saltuari Franz, Tecini Cäsar, Gasser Peter. Für Jungschützen: Noflatscher, Behmann MariuS, Trebo Anton, Baader August. Anläßlich des Seöastiani

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Meraner Zeitung
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Page 2 of 10
Date: 14.12.1888
Physical description: 10
, aus ihren Privatmitteln einen angemessenen Ersatz zu .Eine^verhältnißmäßig..frohe. Zeit..war für Georg -die »Schulzeit gewesen. Die kleinen Kameraden freilich hatten, gedankenlos und ohne Erbarmen, wie eben das kindliche Al ter ist, den armen Krüppel seines HöckerS wegen stets ver spottet. < Aber > daran hatte er sich von kleinauf gewöhnen müssen. In der Schule war ihm trotzdem so wohl gewesen. Da war es immer warm,, er hatte lesen, schreiben. .lernen dürfen . . . ol die gute Zeit, die nun auch seit einem Jahre

vorbei war! Manchmal, wenn der Ziehvater nicht zu Hause und die Arbeit gethan war, holte der Knabe die Bücher her vor, welche ihm fein Lehrer beim Scheiden geschenkt hatte, und laS, las mit Andacht und Begeisterung. Immer neben dem Kettenhunde, in dessen Hütte Georg die Bücher versteckt hielt, weil der Ziehvater von diesem „Unsinn' nichts wissen durfte. . . . Getreulich bewachte der Hund den armen Schatz des Knaben und wenn Georg laS, lehnte er sich mit dem Rücken an daS sanstmüthige Thier und sagte

manchmal: „Nicht wahr, Sultl, daS ist schön?' Und der Hund bewegte dann leise die Ruche. Heute aber dachte Georg nicht an sein« Bücher. Er dachte nur an den Hund. „Weißt Du, Sultl', flüsterte er und drückte den Kopf deS Hundes an die Brust, „daß ich bald sterben werde? Wir haben miteinander gelitten Du immer geduldig, ich oft ungeduldig. Aber, gegen Dich bin ich immer gut gewesen. Gestern hat er Dir — wie so oft — nichts zu fresse» gege ben, als Erdäpfelschalen. . . . Ich hätte Dir gern was ge bracht

bei keiner dieser rührenden Affairen ist es aber söge-' müthlich zugegangen, als bei derjenigen, welche uns in „Anna-Lise' vorgeführt wird. Ueber dem ganzen .Stücke liegt ein unbeschreiblicher Hauch echt deutscher Gemüthlichkeit und — Kleinstaaterei. Die Handlang ist unendlich einfach; keine einzige nennenswerthe Ver wicklung oder Verwechslung; ja sogar die Bewerbung des Apothekergehilfen Georg um Anna-Lise, welche Stoff zu allerlei mehr oder weniger tragischen Con flicten bieten würde,, ist so flüchtig Und nebensächlich

und-auf den Tod zu warten. Keine Schläge, keinen Hunger mehr^. . -. alle Angst und Noch dahin. Weshalb nur die Menschen sich vor dem Tode fürchten? Der Geistliche, welcher dem Kinde die letzte Beichte abnahm und gut und freundlich zu ihm sprach, fragte eS am Ende: »Hast Du den Hund Deines ZiehvaterS wirklich aus Bosheit er schlagen lassen?' ^ „Nein, o nein!' rief Georg, und Thränen stürzten aus seinen Augen. „Ich habe eS ans. Liebe , zu dem Hunde voll führen lassen. Ohne mich wäre er noch unglücklicher

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