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Dolomiten
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Page 11 of 16
Date: 25.02.1939
Physical description: 16
degll Argentlerl Nr. 18 Jas Wunder am Wege Roman aus dem Salzburgischsn. Von Else S o j a»P l e n k. llrhebcrrechtsschutz durch Verlagsanstalt Manz, München. (28. Fortsetzung.) Das Spitalgebäude taucht auf vor Laca- mores Augen. Eine starke Unruhe bemäch tigt sich seiner. Wird er Georg daheim an- trefsen? Der Wagen hält vor dem Spitaltor. Laca- more springt elastisch aus dem Wagen. Der Torwart grüßt höflich, er kennt den Protek tor der Anstalt seit Jahren. Sogleich winkt er Ali, der mit verbundenem

Fuß eben über den Flur humpelt. „Hallo — Kaffeebohne — melde deinem Herrn, da7 Herr Lacamore hier ist!' „Eich gehe gleich mit dem Knaben', erklärt dieser rasch und folgt Ali über den Hof in den von Georg bewohnten Trakt. Georg hat nach der Morgenvisite einen jungen Kollegen ersucht, ihn für den Vor mittag zu vertreten, da er einen unaufschieb baren Gang vorhabe. Nun steht er, schon fast vollständig zum Ausgehen gekleidet, vor dem Spiegel und bindet eben die Krawatte, da Ali mit scheuem, verstörtem

Gesicht eintritt und Lacamores Besuä) meldet. Da steht Lacamore schon im Zimmer und Georg bedeutet dem Knaben schweigend, den 'aum zu verlassen. Dann sind die beiden Männer allein miteinander, stehen sich Aug' in Auge. „Du — willst ausgehen?' hegstrut, Laca more hastig, da Georg beharrlich schweigt. „Du gehst — zu Carragnol?' „Ja', antwortet Georg. „Ich gehe zu Carragnol.' „Du wirst ihm sagen —' „— daß ich meine Rechte auf Simone nicht an einen hergelaufenen Abenteurer ab trete.' „So!' Lacamore tut

einen tiefen Atem zug. „Und dann? Was dann?' Georg wendet sich achselzuckend ab. „Dann will ich dir eines sagen: Du tust Carragnol unrecht. Er hat bis heute die Braut des anderen respektiert. Er weiß bis heute nicht, daß Simone das Verlöbnis lösen will um seinetwillen. Daß Simonens Liebe auf ihn gefallen ist, wer kann dafür? Die Liebe geht ihre eigenen Wege und läßt sich nicht zwingen. Oder glaubst du, Simone von Carragnol zurückfordern zu können? Du würdest einem Unschuldigen unrecht tun und mein Kind

unglücklich machen. Willst du das, Georg?' Lacamore umklammert Georgs Arm: „Georg Ein Vater bittet dich. Mein Kind hat heute nachts geweint. Simone zittert —' „Um Andre Carragnol?' Georg lächelt müde, nicht ohne Ironie. Einen Augenblick besinnt er sich. Dann streift er den Ver lobungsring vom Finger. „Hier ist der Ring. Ich gebe Simone frei.' „Georg ' Lacamores Stimme zit tert. „Nun hast du mehr getan, als da du mir das Leben gerettet.' „Und Simone hat mir mehr genommen als sie weiß', fällt Georg

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Bozner Zeitung
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Page 5 of 8
Date: 27.08.1872
Physical description: 8
Regung des Herzens erstarren macht.' «Mein Gott,' unterbrach ihn Eva. „Wir glaubten immer, daß Sie so unaussprechlich glücklich seien Wie kann man sich aber auch unglücklich fühlen, wenn man Alles haben kann, was man will?' Georg lächelte. »Alles?' fragte er. „Auch die Liebe?' Er stand auf und umschlang Antonien. »Was mir daS ganze bisherige Leben versagte, daS hast Du mir gegeben — die Liebe. Ich bin nun «st zum Leben erwacht durch Dich und Ihr könntet glausen, ich würde freiwillig

nicht von Dir!' „Amen. Amen,' sagte Eva und faltete die Hände. Die Witwe weinte st ll vor sich hin. Sie, die Ersahrene, die selber so großes Herzeleid erfahren, sah das Unglück sich nähern, riesengroß uns riefen» schwer. ES konnte ja nicht ausbleiben.* Man klopfte. „herein!' rief Georg. Die Thür öffnete sich laugsam und herein trat mit bedächtigem Schritt der alte Jean, der treue Diener des Hauses Dolomie. „Ah! Du bist e», Jean?' rief Georg überrascht. „Was bringst Du Gutes?' „Gutes?' fragt- der Alte

. „Nicht viel. Nun, gar nicht viel. Der Alte war ganz verlegen, er blickte bald auf Georg bald auf Antonie, die an ihrem Geliebten lehnte. Ueber Beide war noch die Weihe des vor hergehenden Augenblicks gebreitet, die erst allmähl ig wieder die äußere Kundgebung verließ, um sich um so tiefer und dauernder in's Innere zurückzuziehen. „Ja, daS ist sie,' sagte der Alte, indem er auf Antonie deutete. „Ja, daS ist sie. aber viel schöner als daS Bild, viel schöner. O, junger Herr Georg, warum kennt die Firma

ck Sohn Wort hielten.' „Aber,' rief G-org, „die Firma hat doch nichts mit Familienangelegenheiten zu thun?' Der Alte blickte Georg an, als wenn er sagen wollte : So dumm bist Du noch, daß Du nicht weißt, weß halb bei uns geheirathet wird? Laut sagte er dannu „DaS G-schäst war einmal abgeschlossen - ' „Aber die Waare wollte nicht,' fiel Georg lach-nd ein. „Nein, durchaus nicht. Und deßhalb sind die Fir men, die zusammengehen wollten, ganz auseinander und — an Versöhnung wird wohl nie zu denken

sein, ich kenne die Firma. „Es läßt sich nun einmal nicht ändern. Ich habe mit der Vergangenheit g-brochen und gehe einer neuen Zukunft entgegen. Ich habe dem Reichthum entsagt, um dem wahren Glück meine Hand zu reichen — „Aber,' uot-rbrach Jean ihn ängstlich, „wovon wollen Sie denn noch leben? Auf ein Comptoir können Sie hier doch nicht gehen, Sie würden zu viel Unangenehmes haben.' „Den KauimannSstand hänge ich an den Nagel,' erwiderte Georg. „Ich werde mich der Kunst widmen.' „Ach, Du lieber Gott

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Dolomiten
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Page 3 of 9
Date: 22.02.1939
Physical description: 9
. und am Karsamstag bis 12 Uhr mit tags. An diesen Tagen ist der Gebrauch von Fleisch und Fleischsuvve verboten und zualoich nur einmaliae Sättigung erlaubt. Das Wunder am Wege Roman aus dem Salzburgifchen. Bon Else Sosa-Plenk. NrheberrcchtSschutz durch VertagSanstalt Mauz, Müncl-en. {27. Fortsetzung.) • „Mir?' Georg atmet tief. „Mir ist nichts aber ich bin gekommen, um Es geht so nicht weiter — so nicht. Du sagst selbst. Papa, ich mache mich rar — — Ich weiß, daß ich Simone zu wenig Zeit widmen kann. Ich möchte

— in deiner Stadt, Georg. — Unb ich möchte dieser Frau sagen, daß ich seither an sie denke ... Ja also — wenn Simone von Paris zurückgekehrt ist —' „Nein —' fällt Georg schroff ein. Er hat auf Lacamores Träumereien kaum hin- gehört. „Simone wird nicht nach Paris fahren. Sie darf es nicht. Ich verbiete es.' Lacamore tritt betroffen einen Schritt zurück. „Ich verstehe dich nicht Warum willst du diese,Reise nun plötzlich nichts Am Gründonnerstag und an den Samstagen der Quatemberzeiten ist nur Abbruch allein

, diese Reise aufzugeben — schließlich handelt es sich um eine so geringe Zeitspanne —' „Es handelt sich darum, daß ich nicht Lust habe, mich lächerlich zu machen.' Georg ist bleich bis in die Lippen, und er hat Mühe, sich zzc beherrschen. „Du weißt vielleicht nicht, was hier vor geht — ich aber weiß es: Simone ist auf dem Wege, sich an 'Andre Carragnol zu ver lieren. Oder vielleicht — hat sie sich schon an ihn verloren. Sage ihr meine For derung. Simone muß sich entscheiden. Mit Paris verliert

sie mich und. wählt — den Anderen.' „Ich habe gewählt, Georg.' Simone steht plötzlich in der Halle. Sie ist blaß und ihre Augen blitzen. „Ich fahre nach Paris. Ich weiß, was ich damit tue. Verzeih' mir. ich kann nicht anders. Ich habe nicht gewußt, daß man einen Mensche» lo über alles lie ben kann. Und ich liebe Andre Carragnol. denn wir verstehen uns. Ich habe lange mit mir gekämpft, ich will nicht länger unehrlich sein Georg. Und ich bitte hich — gib mich frei!' Stolz und aufrecht ist sie vor Georg lnn

- aetreten, während Lacamore betroffen den Arm um sie schlingt. „Simone — mein Kind —' Georg hat erst wie erstarrt gestanden. Doch als sie jetzt fordert: „Gib mich frei!', da zuckt er zusammen wie unter einem Peitschenhieb. „Gib mich frei!' Sein Blick geht nachmals über dos trotzige Gesicht vor ihm, über die knabenhaft schlanke Gestattüm weißen Sportdreß. In seder Seelsoraskirche soll vom Ascher mittwoch bis zum Weihen Sonntag je ein Opferstock ausgestellt werden, um di« frommen Gaben der Gläubigen

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Dolomiten
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Page 3 of 8
Date: 28.12.1938
Physical description: 8
. 11. Sergius des Primus Bnrattin, Arbeiter, u. d. Maria Ticngo. 1-1. Juliana des Walter Stovanni, Beamter, n. d. Dina Zampedri. 14. Konrad des Ferdinand Anhof. Arbeiter, ». d. Katharina Stimpfl. 14. Earmela des Augustin Ealira, Staats beamter, n. d. Jolanda Alesfio. 15. Maria oes Alois Moschen, Arbeiter, ». d. Johanna Pan. 18. Juliana des Hugo Frangipane, Präfekturs- beamtcr, u. d. Albina Kirsten. 15. Linus des Josef Risatti. Arberter, und der Amalia Eamper. . Kl. Alfred des Georg Demmelmeyer, Elektromon

Hülse. Bei Georgs Eintritt fährt er freudig über rascht herum: „Oh, Doktor, Sie sind es! Wie freundlich von Ihnen! Ich nehme Ihnen viel Zeit weg?' Eigentlich hat Georg nicht allzuviel Zeit, aber er bringt es nicht über sich, davon zu sprechen. Gaston Lacamore hat eine so natürlich-liebenswürdige Art Wünsche zu äußern, daß es einfach unmöglich wäre, ihm etwas abzuschlagen. Der Patient ergreift Georgs Hand und zieht den Arzt auf den Sessel neben dem Bette nieder. Lacht dazu über das ganze bräunlich

-blasse Gesicht, dabei die blanken, gesunden, starken Zähne zeigend. „Sie müssen bleiben, Doktor. Ich will zu Ihnen sprechen von der Rettung und von der Dankbarkeit — ja, Doktor, von der Dank barkeit.' „Ich habe nur meine Pflicht getan', ver setzt Georg ruhig und ein bißchen stolz. „Ja. Dafür werden Sie bezahlt. Das weiß ich. Aber mein Leben, Doktor, das ich so siebe — das kann ich nicht bezahlen. Darum muß ich sprechen von der Dankbar keit.' Lacamore wühlt in einer kleinen Leder mappe. Legt

einen Pack Photographien auf die Schreibunterlage vor sich. Die Bilder stellen alle dieselbe Person dar. Lacamore streichelt sie zärtlich. „Simone! Mein klei nes Mädchen! Heute erst schreibe ich ihr alles.' Und zu Georg gewendet. „Simone ist meine Tochter. Ich liebe sie über alles. Wenn ich — jetzt nicht mehr wäre — es ist nicht auszudenken — die schöne Welt nicht mehr zu sehen — nicht mehr zu umarmen meine kleine Simone Sehen Sie doch, Doktor —' Georg hat den Kopf flüchtig geneigt. Mehr aus Höflichkeit

und schönste Aufnahme: Im ganz großen Abendkleid, mit tief entblößtem Nacken und Schultern, den Arm voll Rosen, um Augen und Lippen ein unergründliches Lächeln ... Das ist Simone Lacamore. So versunken ist Georg in die Betrachtung des Bildes, daß er den scharf prüfenden Blick nicht gewahrt, mit dem Lacamore sei nen jungen Retter in diesem Augenblick beobachtet. Wie in plötzlich« Ermüdung lehnt dieser den Kopf in die Kissen zurück und fragt mit geschlossenen Augen, während er Georgs Hand fest umspannt hält

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Meraner Zeitung
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Page 2 of 10
Date: 13.01.1893
Physical description: 10
gebotene Hand. In seinen Augen war der Gedanke: «Der ist nicht von meiner Sorte!' zu lesen. Die Tanten erkuu- Vgten sich, während Georg im Zimmer bleiben mußte, um die Angelegenheiten meiner Angehörigen. Ich beantwortete Alles verständig und so ausführlich, als sie «S wünschten. Georg saß stumm daneben, sah mich, wie ich ohne hinzu blicken bemerkte, von der Seite an und hörte zu. Und immer wieder nahmen die Tanten die Gelegenheit wahr, um da zwischen Bemerkungen zu machen, wie: „Siehst

Du, Georg, er ist regelmäßig versetzt worden, während Du noch in Unter quarta sitzest.' — Siehst Du Georg, er hat keinen Haus lehrer, der ihm hilft ...' — „Hörst Du'S, Georg, er ardeiiel lög'ich drei Stunden.' DaS ui'g so fort. Georg nahm alle diese Borwürfe anscheivknd ,m,ig hin; er hatte den Mund überhaupt noch nicht geöffnet. Die beiden Frauen schleuderten die schwersten Beschuldigungen gezen ihn, er ertrug sie; wahrscheinlich war eS meine Äulvesenhelt, die ihn davon abhielt, sich dagegen auszulehmn

, mich mit Auszeichnung zu behandeln; eS kam mir vor, alS wollten sie Georg dadurch so recht vor Augen führen, wie glänzend Wohlanständigkeit in der Welt belohnt wird. Dadurch mußte in der Seile HeS kleinen BengelS ein Auf ruhr hervorgerufen werden. Die fortwährende Zurücksehung mußt« ihn kränken - ich glaub», ein Anderer hätt» »» nicht ertragen, aber er war feig und steckte alle Beschämungen ein. Nur einmal zuckte eS um feine Lippen, als Tante Marie, zu ihrer Schwester gewendet, sagte: „Ich hoffe das Beste

von dem Einflüsse unseres jungen GasteS, der Georg nach allen Richtungen hin überlegen ist, auch in Bezug auf Körperkräfte!' — Georg stieß bei diesen Worten seine Gabel heftig in ein Stück Fleisch, daß sie kreischend abglitt. Die beiden Frauen prallten zurück. „Georg!' — schrieen sie gleichzeitig — „sieh doch, wie Dein Cousin ißt, gieb doch Achtl', und Tante AgneS setzte hinzu: „Gestern hast Du übrigens eine Damastserviette mit der Gabel durchstochen . . .' „Von den neuen?' frug seine Mutter ängstlich

. Die Schwester nickte. Georg blieb stumm. Er mußte mich ver wünschen. Wollte er nach einem Zahnstocher greifen, wurde eS ihm versagt, weil ich nicht stocherte, sträubte er sich gegen die Kartoffeln, so führt« man ihm meine Vorliebe für diese Knollenfrucht zu Gemüthe. Ich bemerkte, daß Georg einen verächtlichen Blick auf meinen Teller warf, während er den seinigen mit dem Ausdrucke deS Widerwillens zur Seite schob. Bei dieser Gelegenheit legte er die Gabel so, daß die Schwester semer Mutter

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Dolomiten
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Page 8 of 16
Date: 11.02.1939
Physical description: 16
oder Passer. Ermäßigte Preise. Wo nicht er hältlich, wende man sich an das Haupt! aper: geht Horst Elkenbach die ganze Sache an? Hat dieser Mensch am Ende selbst ein Inter esse an Eva? Das wäre einfach lächerlich. Uebrigens — wenn ihm etwas nicht paßt, kann er es Georg ja ins Gesicht sagen beim nächsten Wiedersehen. Bei diesem Gedanken starrt Georg böse in dem Spiegel. Dann wird er Horst einfach fragen, was ihn Eva angeht. Er soll lieber die Komödie mit Lotte beenden und ihr die Wahrheit bezüglich

, wenn man nur nichts mehr hörte von dem ganzen Europa! . . . Ein Diener meldet Georg, daß der Wagen der Lacamores vor dem Tor warte. Der rote Wagen, der den armen Ali stets so kopfscheu machte. Ja, das ist auch solch ein Kapitel, dieser Ali Ach was. ist der Lausejunge davongerannt, so mag er sehen, wo er bleibel Wenn man fid) über alles zergrübeln wollte — das Leben ist schwer genug zu ertragen . . . Im Hause Laacmore sind alle Fenster strahlend hell erleuchtet und auf der Straße parken ein paar Dutzend Autos

. Vor dem Hause stehen zwei Araberjungen in betreß ter Livree — es hat sich also Ersah aesun- den für den dummen Ali, der sich nichts sagen lassen wollte. . . Das Treppenhaus gleicht einem Blumen- hai». Jede Nische, jeder Winkel ist ous- genützt. Sd)wcre Düfte schlagen dem Cin- tretenden entgegen. Von oben her dringt Stimmengesumme und gedämpfte Musik. Nim fällt Georg ein. was ihm Simone van dem Feste verraten hat. Daß vor Eröffnung des Tanzes eine Anzahl künstlerischer Dar bietungen die Gäste erfreuen solle

. Die „Akademie', wie Simone es nannte, hat also ihren Anfang genommen. Da Georg den Salon betritt, herrscht leb hafte Bewegung. Man applaudiert eben heftig einem Tenor, der italienisd)e und französische Opernarien zum Besten gegeben hat. Ein Teil der Gesellschaft fdjeint jedoch bereits Georgs Eintritt bemerkt zu haben; viel neugierige und nicht allzu freundliche Mienen sind auf ihn gerichtet. Lacamore aber ist dem Schwiegersohn entgcgenqeeilt und führt ihn in den Saal. Georg fühlt sich nicht allzu behaglich

. Da erscheint auch Simone. Gleicht sic nicht einer Mürchenfee in dem raffiniert einfach geschnittenen Kleid von kostbarster weißer Seide? Silberne Rosen an Schulter und Gürtel, von silberfarbigem, feinem Leder die Sandaletten... So gingen die Elfen durch die Träume meiner Jugend, fährt es Georg durch den Sinn. Der Märchenprinz aber, dem dieses holde Wesen zu eigen ist. der bist du. denkt er weiter und verneigt sich tief vor Simone. „Und wie gefalle ich dir heute?' kommt ihre Stimme hinter dem hauchdünnen

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Volksbote
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Page 4 of 10
Date: 26.09.1940
Physical description: 10
Gemeindevertretungen aufgelöst. — Ab 23. Sep tember wurde im besetzten und nichtbesetzten E anzöstschen Gebiet di« Rationierung von ebensmltteln verschärft. — Die Familie deo bekannt» Bankiers Maurice Rothschild wurde ans Frankreich anogebUrgert. Die Güter wurden beschlagnahmet und ihre Erträgniste werden dem Untersiützungofond zugewendet werden. ••• Großbritonnien. König Georg VI. hielt am Abend deo 23. ds. im Rundfunk eine Rede an feine Völker, in der er Rückschau auf das erste hakt» von Zivilist» im Jtrico

als das Blut, das aus einem verwundet» Herzen 18h zum Gesicht schoß und dort grimme Enttäuschung kündete. Sie teutete es richtig, aber fie blieb fest. Der Vater rief schon von der okfenen Haustür herauf: -Komm. Junget Dein Zug wartet nicht!' Und Robert faßte feine beiden Koffer und trappte die Treppe hinab. Recht leichilich wollte er vor der Mutter tun. nun gerade? Sie brauchte nicht »u braten. daß er weicher wäre als sie. Nein, das sollt« sie nur beileibe nicht denke«! Georg, der Bierzehnjährige. stand

droben am Flursenster neben der Mutier. Me Schulmappe schon im Arm. Aufrührerische Frage, die sich plötzlich in des Knaben wägendem Verstand breitmacht: Sie bringt lfm nicht einmal »t Bahn! Ihr Sohn fährt weit weiß in die Stadt, und Ne vergießt keine Träne darüber! . . . Georg rückt um einen Strich von ihr ab. und sie wittert es sofort. Sie könnt, ib, nun an der Hand fassen, ihm über das Haar streich», aber fie bleibt fest. Robert geht drunten neben dem Vater dabin. gibt sich eine» Ruck, wendet

sich doch noch ein mal zurück und winkt herauf. Dann ist es. als ichöbe sich des Nachbar» Hausmauer dazwischen, und nur mehr klingen und verklingen die Män- nertrttte. .Ich gebe!' lagt Geora droben trotzig. Die Mutier antwortet ihm nicht. Sie kehrt sich dem Zimmer der beiden Söhne zu und wirkt die Tür hinter sich tu. Schloß. ..Sei» zieht Bf sofort die Setten ab! Immer Ordnung'' denkt der KrrsSe Georg außer sich, ist mit zwei Sätzen dort und reißt die Tür auf. Aber er macht sie gan». ganz sachte wieder ». stekt

werde ich schweigen', schwört sich Geora mit dem pathetisch» Ernst der Jugend» ktchkeit . . . . . - und sieht vierzehn Tage später ebenso vor der Mutter wie Robert, die Koffer neben sich, zum Abschied bereit. Freilich gilt es bet weitem nicht eine so weit, Reise. Eine kleine Fahrt wird gemacht zur nächsten Kreisstadt. Dort wird Georg in die Tertia des Gvmnafiums ein treten, wird in einer Schülerp»sion leb» und jeden Sonntaa nach Hause komm». Allo Sonntage! Jeden Sonntag? Heimweh kan» da dock nicht aufkomm

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Meraner Zeitung
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Page 4 of 8
Date: 03.01.1889
Physical description: 8
13. v. M. abgängig. Kurz, der Roman von E. H. v. Dedenroth. (52 Nachdruck verboten. (Fortsetzung,) „Ihr Pflegevater,' sagte er, „hat Schweres ge tragen, aber die Hand Gottes hat den, welcher das Bitterste an ihm verschuldet, so hart getroffen, daß auch ich ihm nicht mehr fluchen kann. Möge es Georg gelingen, den Sohn des Präsidenten vor dem Schlimmsten zu bewahren.' „Ich hoffe,' nahm Georg das Wort, als ein be fremdetes Aufschauen Juanna's eine Erklärung zu erwarten schien, „Herbert Ellerbeck von der Anklage

wegen Mordes befreien zu können. Man scheint sehr übereilt einen schweren Verdacht aus einen Unschul digen geworfen zu haben.' Hätte ein Anderer, als Georg diese Worte ge sprochen, so würde eine freudige Erregung die Brust Juanna's gehoben, sie mit Jsbel und Hoffnung erfüllt haben, so aber fand beinahe das Gegentheil statt. Sprach Georg die Wahrheit, konnte man an der Schuld Herbert's zweifeln, so lag ihr der Argwohn nahe, die Verdächtigung Herbert's habe zu der Intri gue gehört

, als der alte Doctsr, einen ernst forschenden Blick aus Georg heftend, zu demselben die Worte sprach: „Dich begeistert hoffentlich nur die Ueberzeugung, das Recht au den Tag zu bringen —' auch in Wiener Geschäftskreisen große Verbindungen unterhielt, soll Wechsel in der Höhe von 160.000 fl. ausgegeben haben, die er nicht einlösen konnte und uuter welchen einige gefälschte sich befinden. Man spricht von 180000 fl. Passiven; der Wiener Platz dürste hiebei ziemlich betheiligt sein. Kurz befaßte

. 12 Verwalter, 14 Officiale erster, 14 Officiale zweiter und 44 Officiale dritter Classe, 17 Accefsisten und 4 Practikanten. Telegramme der „Merauer Zeitung'. Wie», 2. Januar. ^Priv.-Tel. d. Mer. Ztg.) Ein an die Statt haltcrei auf Verlangen einge- Wieder erröthete Georg heftig und es steigerte seine Verwirrung, als er bemerkte, daß Juanna ihn mit lauerndem Blicke beobachtete. Er mußte daran denken, daß auch Born ihn gefragt, ob er sich für Helene Ellerbeck interessire. Er verließ, ohne eine Antwort

zu geben, das Zimmer. Wer hatte das Recht, über seine innersten Gefühle, über Gefühle, denen er nirgend Ausdruck gegeben, Rechenschaft zu fordern? In Gegenwart Juannas mochte er am wenigsten dem Großvater erklären, daß er in dieser Beziehung keinem Menschen Einfluß auf feine Entschließungen gestatte, jetzt, wo Born sogar dem Präsidenten Ellerbeck ver ziehen, weniger den je. „Ihr Enkel soll sich sehr für die Tochter des Prä? sidenten interessire»!' flüsterte Juanna horchend, als Georg das Gemach

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 4 of 6
Date: 12.09.1922
Physical description: 6
. Auch die Wohnräume der Familie waren dem Wasser zugekehrt, wäh rend die Schlas- und Wirtschaftsräume nach der Strafte zu lagen. Frau »uyper hatte sich in ihr Zimmer be geben, um die Slraßentoilette abzulegen. Bruder und Schwester standen Arm in Arm aus der Veranda und schauten beglückt über die in de» leiten Sonnenstrahlen schimmern de Wasserfläche. Endlich löste Georg seinen Arm aus dem der Schwester, ließ sich auf einem der .Korbsessel nieder und musterte Alida mil mujeitdcn Blicken. ..Nun. und du?' begann

wird?' „Und ist denn dos ein Grund, seine Schwe ster wie ein Kriminalschutzmann zu mustern? Du bist doch immer noch das lerrib^. Georg!' „kulant terrible? Wieso? Ich muß nur lachen, wenn ich daran denke, wie du dich früher verschworen hast, nie zu heiraten. Weißt du noch, wie du dir das ausgedacht hast, wenn wir zusammen einmal das väter liche Geschäft führen würden? Kein Frem- der sollte nach deiner damaligen Ansicht je in unseren Familienkreis treten! Alle waren „eklige Kerle' in deinen Augen

. Und nun ist doch einer gekommen, der nicht —' „Georg!' unterbrach ihn die Schwester fast heftig. „Du quälst mich wirklich mit deiner Art. Kränkt es dich, das', ich verlobt bin? Bist du gar eifersüchtig auf Alexander? Du wirst ihn sicher liebgewinnen. Er ist ein so vorneh mer und famoser Mensch.' Georg lachte übermütig. ..Du Dummen! Meinst du denn, daß ich so einfältig bin, nicht zu wissen, daß das nur unreife Mädazenideen waren, die alle Vackfisci)e haben? Glaubst du wirklich, daß ich es meiner Schwester übel nehme

, wenn Alex sein Patent zum Kapitänleutnant in der Hand hat ' Georg nickte nur schweigend und zerstreut vor sich hin. „Weißt du. Alida.' begann er dann plötz lich wieder, „daß es Völker gibt, bei denen ein Schwager mit dem anderen weder ver kehren noch sprechen darf? Findest du nicht, daß das sehr feinfühlig ist. viel feiner, als der Durchschnitts-Europäer es empfinden kann?' Eine Falte grub sich zwischen die Augen brauen des jungen Mädchens. „Das ist wie- ! der einmal eine von deinen Verschrobenhei

- > ten! Sag' so etwas, bitte, nicht in Gegenwart der Eltern. Du hast wirklich oft kein Gefühl für das, was peinlich wirkt.' Die Rückkehr der Mutter enthob Georg einer Antwort. „So, nun laß dich erst einmal richtig an sehen, mein Junge!' rief sie schon von der Tür her. Georg war aufgestanden und streckte der Mutter beide 5? >.de entgegen. Frau Kuyper ^ zog den Sohn an die Treppe der Veranda zu, > trat dann einige Schritte zurück und betrach- ! tele ibn leuchtenden Blickes. I „Du bist ja wirklich

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Alpenzeitung
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Page 3 of 6
Date: 16.12.1938
Physical description: 6
. Kurz nach acht Uhr Hielt «in «appen geschmückter Wagen, der von zwei feu rigen ungarischen Pferden gebogen wur de, vor der Kaserne. Die Wache trat un ter das Geroehr, Trompetensignale er schallten, im Kqsernenhyf gab es Bewe gung und rasch stand alles in Reih und Glied. Die dienstfreien Offiziere begaben sich mit Georg von Havel cm das Tor und sahen gerade noch ihren jungen Obersten in Franzens Begleitung aus dem Wagen springen. Wenn seine Schönheit schon im „Blau en Damhirsch' ausgefallen

anhaftete. Was an den Truppen vorher »och Bewegung gewesen war, erstarrte. Der FÜG betrat den Hyf, hinter ihm die Of- ,fiziere. Hart erscholl ein Kommando: „Präsentiert die Gewehre!' Klack — klack, achthundert Musketen bildeten einen unbeweglichen Zaun, die Trommeln rasselten, die Pfeifer bliesen^ und die Trompeter schmetterten den Re gimentsruf. Georg stand stramm, sein Degen blitz-! te, er erstattete die militärische Meldung: „Herr Oberst. 82 Offiziere, 8W Solda ten, 940 Pferde, kein Mann krank

.' Der Junge hob die Hand zum betreß ten Hut und salutierte. Mit klingender Stimme fuhr Georg fort: „Hoheit, es ge reicht mir als ältestem Offizier des Re- giments zur Ehre, Euch im Namen der Offiziere und Soldaten den Willkomm zu entbieten.' . ! Die Soldaten riefen: „Es lebe unser! Oberst! Gott erhalte den König!' Der Fürst lächelte, dann kommandierte! er: „Weggetreten!' Die Offiziere traten naher, um sorge-! stellt zu werden. Der neue Kommandant hatte für .jeden einige freundliche Worte

! und alle bemerkten seine genaue Kennt nis nicht nur der militärischen Gebräu-! che, sondern auch der Familiengeschichte der adligen Offiziere. Nach erfolgter Vor stellung verabschiedete sich der Oberst. ..Heute ist Festtag. Sorgt .für die Aus gäbe einer Weinzubuße!' Dann wandte sich der Fürst von Ma rienberg an Georg und ersuchte ihn: „Bitte, kommt mit mir!' „Zu Befehl. Hoheit.' Die beiden betraten die Kommando- tube. Die Lust darinnen konnte das Sol datische nicht verleugnen. Es war ein Gemisch von Tabakqualm

. Genich von euchtem Lederzeug und Schnaps. Hos- niste waren das bestimmt keine. Dem ungen Oberst legte sich die Mischung auf die Kehle, er hustete. Dann rümpfte er! >ie Nale und bemerkte zu Franz. der hm gefolgt war: „Mein Gott, das ver- chlägt einem ja den Atem!' Georg konnte sich nicht zurückhalten und schnappte bei allem Respekt gekränkt heraus: „Hoheit, das ist freilich lei» Damenparfiim, es ist mehr soldatisch.' „Ihr habt recht, entschuldigt!' Damit ging der Fürst, der den «sten Schrecken

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Dolomiten
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Page 3 of 8
Date: 11.01.1939
Physical description: 8
, des Morgens. Leute gehen hin und her, sehen ohnedies schon neugierig nach den zwei jungen Menschen, die sich schweigend an der Hand halten. Endlich bricht Georg die bedrückende Stille zwischen ihnen. „Eva ich werde dir schreiben, Eva — und nächsten Frühling — da gibt es ein Wiedersehen —' „Nächsten Frühling', sagt sie ihm tonlas nach und läßt den Blondkopf finken, „gibt cs ein Wiedersehen. Geb's Gott, dass es so rverde. Aber es ist eine lange Zeit bis zum Frühling . . ■' Er sieht sie befremdet an. „Eva

— was Haft du nur? Ich verstehe dich nicht.' Nein, du verstehst mich nicht, antwortet Evas verstörter Blick. Du sprichst so ruhig vom nächsten Frühling und vom Wieder sehen. Ich aber kann schon über den Ab schied nicht hinwrgkommen. Georg wartet auf irgend eine Antwort Evas. Sie aber geht wortlos, mit bleichem Gesicht. Da sagt er endlich hilflos und mit einem Seufzer: „Ja also — es ist höchste Zeit — Herr Lacamore erwartet mich —' Er zieht sie sanft an sich. Sie wendet das Gesicht zur Seite

, so daß sein Kuss kaum ihre blasse, kühle Wange streift. „Lebewohl, Georg . . Nun hat er schon die Straße überquert, wendet sich noch einmal um. Dort drüben, die helle Gestalt, das wehende Goldhaar — das ist Eva — seine Eva Seine Eva? Man hatte so wenig von einander gehabt. Arme Leute haben wenig Zeit übrig für die Liebe. Sie müssen erst lernen, dann arbeiten, Brot verdienen. Und eines Tages wird man alt sein. Da wird man Zeit haben — aber müde sein, so müde . . . Dumme Gedanken! Mau ist jung und die Welt liegt

. Mit dimrpfem Kopfschmerz und hämmern den Schläfen erhebt sich Georg von dem eisernen Feldbett. Durch einen. Spalt.der. geschlossenen Lüden sticht eine grelle Vor mittagssonne. Einen Augenblick schließt er die übernächtig brennenden Augen. Dann reißt er sich gewaltsam zusammen. „Durchhalten! — Es muß fein!' Die Ereignisse der letzten Wochen erschei nen ihm wie ein wirrer Traum. Man braucht ihn hier wie einen Bissen Brot, man schätzt und respektiert ihn. Er ist gerade mitten in den Wirbel hercin- gekommen

. Eine kleine Cholera-Epidemie. Nicht beängstigend, nein, fast durchwegs leichtere Fälle. Aber immerhin, es gibt zu tun und man ist froh für jedes Paar Hände, das mithilft und fest anpackt. Mit dem blo ssen Herumbrüllen ist es fck)on nicht getan. Das hat Georg dem Herrn Primär sehr bald zu verstehen gegeben. Dieser Doktor Chatillon ist ohnedies nicht gut auf Georg zu sprechen. Er fühlte es von Anfang an: Dieser junge, tatkräftige Kollege mit seiner sicheren Hand und seinem selbstbewußten Auftreten

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Meraner Zeitung
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Page 5 of 10
Date: 20.11.1888
Physical description: 10
,' sagte er, - „die Tochter des Präsidenten «jt dem Erbprinzen zu verkuppeln. Aber der beste Beweis, daß der Prinz das Netz zerrissen hat, ist der, daß der Amerikaner Born, dessen Tochter den Prinzen gesesiell, sich, in Ludwigsthal ankauft.' ,Bow? ein Amerikaner?' rief Georg auf horchend. - „Ja. I» Ostende haben sie sich kennen gelernt. Vom ist alter, gebrechlicher Mann, die schöne Tochter nbt Millionen.' ^ „Was war dieser Vom früher?. Ist er von Ge-. burt ein Deutscher?' forschte Georg

auch ein Bankier Elimeyer?' . < ' „Ja, er ist mit Moore befreundet.' ^ Die Erregung Georgs steigerte sich aufs Höchste. Es lag nahe genug, anzunehmen, daß Elimeyers Nach- forschungen im Auftrage des Amerikaners Born durch diesen Agenten veranlaßt worden, dann aber war es sein Bater, der nach Europa zurückgekehrt! „Ich danke Ihnen herzlich.' sagte Georg und das Beben seiner Stimme, das von Erregung geröthete Antlitz bekundeten deutlich, wie ungeheuer ihn Alles interessirte, was er von dem Amerikaner gehört

. ,Zch bin — ich habe Geschäfte mit Herrn Elimeyer zu er ledigen, da kann ich ihn befragen.- Ob ich jetzt noch bei ihm vorsprechen darf? Ist Ludwigsthal sehr entfernt?' ' . - Georg sah nach der Uhr. Es war bereits acht. . „Es geht noch ein Zug hinaus,' versetzte Fork, der vor Neugieroe brannte, „aber Elimeyer wird schwerlich noch Besuch annehmen, Moore dagegen freut sich über solchen, ich stelle Sie ihm vor.' Georg schwankte nicht lange. Der Gedanke war ihm zwar peinlich, einen Dritten zum Zeugen

, zurückhaltenden Tone. ,Herr Born,' fuhr er, sich zu Fork wendend, fort, „liebt es nicht, der Gegenstand von Gesprächen zu sein. Ich hatte Ihnen einige vertrauliche Mittheilungen gemacht, zu wei teren bin ich nicht berechtigt.' . Es lag etwas so schroff Zurückweisendes in diesen Worten und der ganzen Haltung des Agenten, daß Georg sich beschämt, beinahe verletzt fühlte. Man warf ihm indirect Zudringlichkeiten vor, aber «konnte dem Baron deshalb keinen Vorwurf machen, dieser schien von dem Empfange betroffen

, consternirt. „Ich wollte keine indiscrete Frage stellen,' nahm Georg das Wort, „mich interessirte nur zu wissen, ob Herr Born hier im Fürstenthume früher gelebt. Herr Elimeyer wünschte mich zu sprechen, um mir eine Mittheilung zu machen. Da lch nie mit dem Bankier etwas zu thun gehabt und hörte, daß ein Agent eines Herrn Born hier sei, combinirte ich, ein Verwandter forsche nach mir. Verzeihen Sie, wenn ich. mich, ge? irrt und Sie belästigt.' - l Damit wollte Georg sich verabschieden, aber Moore hielt

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 4 of 6
Date: 02.10.1922
Physical description: 6
dir«ti oerhandelt werden. Aiich nech !>« Kn-Ymnk SI5UNI g!Z^.ekii'5 cisc» olliNA Kapitän v. Hollens letzte Aahrt. Roman von Hans Possendorf. 18. Fortsetzung. Nachdruck verboten. Georg machte eine beruhigende Bewe gung. „Nein, nein, Frau Dingediel. Nur eine Freude für Fräulein Bann: Der Ka pitän kommt noch heute nacht.' Die Alte schlug die Hände erstaunt zu sammen. ,Zst nicht möglich'. Und ich habe gedacht, er kommt erst in — „Pst, pst! Nicht so lautl Lassen Sic mich 'Zann die Nachricht selbst bringen

.' Jetzt öffnete Uanri die Tür. „Georg! — Du?' rief sie freudig erstaunt. „Weiche Ueberrosäiung!' Sie führte ihn ins Zimmer. ,Lch habe Wichtiges mit dir zu sprechen.' Die Ausregung trat in seine Züge. „Zami! — Dein Dater kommt l>eute nacht!' „Wie, schon l>eutc? Ist das sicher?' ,Zn zwei Stunden ist die „Flores' da.' Hami sprang auf. „Bist du glücklich, daß du ihn wieder hast?' Sie nickte stumm. „Und hast du Furcht für unsere Zukunft?' Scheu und zweifelnd sah sie zu ihm auf. „Nun höre mich an.' Er sprach leise

, die ihr die Kehle zuschnürte'. Wenn man sie nun von ihm trennen wollte? Eine kalte, fruchte Luft schlug ihnen ent gegen, als si« auf die nächtlich stille Straße traten. Mit eiligen Schlitten strebten sie dem Baumwall zu und stiegen die wenigen Stufen zu dem leise schwankenden Ponton- Landungssteg hinab. Georg sah im Schein der trüben Laterne nach der Uhr: Es fehlten fünf Minuten an Mitternacht. Da erklang ein leises Rauschen und Knat tern, das Wasser wurde unruhig und plät scherte über den Rand des Pontons

, und gleich darauf hielt zitternd und ratternd ein klewes Motorboot an dxr Brücke. Georg trat hinzu. „Hallo! Sind sie vom Bugsiergsschäft I. E. Riedel?' Der Bootsführer erhob sich vom Sitz. ,Za- wohl! Sie sind gewiß der Herr Kuyper, der das Boot bestellt bat?' „Stimmt! Na, dann können wir ja los fahren. Steuern Sie also nach dem Segel- fchiffhafen und halten sie an den Pfählen gegenüber vom Schuppen 35 am Asia-K<n. Mr erwarten ein Schiff. Sie stiegen ein. Georg hüllte Dami in :in großes Plaid. Der Motor

wurde angewor fen. Mit einem kurzen Ruck setzte sich das Boot in Bewegung und schoß aus- und me- der tauchend hinein in die Dunkelheit. Ganz phantastisch nahmen sich jetzt bei Nacht all die Stege. Brücken und Gerüste des Hafens aus, und die hohen Lagerhäuser am Kehrwieder, an denen- man jetzt vorbei fuhr, erschienen wie ungeheure unheimliche Kolosse. Georg wendete den Kopf und deu tete bewundernd nach rückwärts. Die immer weiter entschwindende Stadt mit ihren Tau- seiden von Lichtern, deren Glanz

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Volksblatt
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Page 3 of 8
Date: 15.01.1908
Physical description: 8
am Freitag in aller Stille seinen 90. Geburtstag. Aus diesem Anlasse kamen dem allseits hochgeschätzten Priester- greis, der sich bester Gesundheit erfreut, viele Gra tulationen zu. Trauung. Am 12. d. M. fand in München die Trauung des Herrn Karl v. Trentini aus Bozen, Bankbeamten in Wien, mit Frl. Ella Fromm el aus München statt. Silberne Hochzeit. Am Donnerstag feierte in Seit der Köhlbauer, Herr Georg Plattner, mit seiner Gemahlin Anna das Fest der silbernen Hochzeit. Um halb 8 Uhr früh fand in Seit

, Kartitsch, Niederdorf, Cafotto, Tezza, Denno, Dimaro, Bozzana, Borzago, San Martino di Castrozza, Monte Croce, Aquabona, Andraz und Arabba. Kestgeminuer beim Rorstehtmgsschieße« am 5. und 6. Januar 1908 am k. k. Hauptschieß stande „Erzherzog Eugen' Bozen. Hauptbeste: Hauck Georg, 2. Lageder Alois, 3. Steinkeller Th.. 4. Pircher Al., 5. Plank Karl, 6. Wieser Al., 7. Frank Karl, 8. Springer Adolf, 9. Saltuari Franz, 10. Pattis Eduard. 11. Höller Alois, 12. Gasser Anton (durch Los). — Jungschütze n- beste

: 1. Käfer Josef (durch Los), 2. Chiochetti Josef, 3. Felderer M., 4. Noflatscher. — Schlecker beste: 1. Hauck Georg, 2. Schöpfer G., 3. Schaller Franz, 4. Hauck Georg, 5. Pillon Joh., 6. Tecini Cäsar, 7. Pattis Ed., 8. Trebo Anton, 9. Pattis Eduard, 10. Lageder Alois, 11. Eisenstecken Peter, 12. Gasser Anton, 13. Lageder Alois, 14. Frank Karl, 15. Springer Adolf, 16. Simon Fritz, 17. Frank Karl, 18. Schöpfer Georg, 19. Tecini Cäsar, 20. Steinkeller Theodor, 21. Pillon Johann, 22. Pircher Alois

, 23. Plank Karl, 24. Steinkeller Theodor, 25. Eisenstecken Peter, 26. Felderer M. — Serienbeste: 1. Pattis Eduard, 2. Stein keller Theodor, 3. Schaller Franz, 4. Lageder Al., 5. Springer Adolf, 6. Schöpfer Georg, 7. Frank Karl, 8. Höller Alois, 9. Hauck Georg, 10. Plank Karl, 11. Gasser Anton, 12. Wieser Alois. — Für Jungschützen: 1. Trebo Anton, 2. Eisenstecken Perer, 3. Noflatscher, 4. Baader Aug., 5. Chiochetti Joses, 6. Felderer M. — Figurenbeste: 1. Sal tuari Fr., 2. Käfer Josef, 3. Höller Alois

an den Schießtagen bei der Vorstehung anzumelden. Die nach dem 15. Februar einlaufenden Anmeldungen können nicht mehr berücksichtigt werden. Die Vorstehung. Todesfälle. In Blumau starb der hiesige frühere Getreidehändler Herr Georg Bauer, letzthin Privat, im Alter von 59 Jahren nach langer Krankheit. — Am Samstag verschied in Bozen Herr Jgnaz Gabloner, Schweinmetzger, im Alter von 58 Jahren. Seine Gattin ging ihm erst vor einigen Monaten im Tode voraus. — In Gossensaßjstarb am 9. d. M.Herr Stephan Schuster

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Dolomiten
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Page 2 of 6
Date: 31.07.1943
Physical description: 6
- und Kunsthändler gleich ein Dutzend davon bestellt hat. Eine Amerikanerin wollte den Künstler leben und sprechen. Aber Kapitän Hinrichs hat gleich ^energisch abgewinkt. ,.Er ist schon abgereist! Kommt erst nächstes Jahr wieder.' Die Amerikanerin bestellt dann eine ganze Serie, und Georg ist glücklim über den Auf trag. Er hat nun nicht mehr das Gefühl. zur Äasi zu sein. Diese Stund-n am Strand bringen Hanna und Georg näher. Sie tragen sich, ohne es zu willen, ihre Seelen zu. • ■ Dann malt er sie. Cr malt

: „Wie ist es jetzt? Haben Sie noch immer keine Ahnung von sich?' Da sicht ihn Georg so verwundert an. daß er rasch hinzufügt: „Schon gut! Wird sicher noch kommen.' In dieser Nacht hört Kapitän Hinrichs den orgelnden Laut des Windes und kann nicht schlafen. Wenn es seiner Hanna nur nicht zu», Unglück wird, daß plötzlich eine ändere da steht und sagt: „Er gehört mir!' Das könnte dem Fremden so vassen! Dazu ist ihm -sein Kind zu gut. daß sie nur seine Krankenschwester hat sein können und sicy danach den Musid wischen darf. So als Mensch

Peters und streckt die Hand aus. „Jetzt will de Jung auch schon wat mit de Post hebben! Lern du mal erst ordentlich mit'm Kutter fahr'n!' lacht ein Alter. . Der Postbote ist heran. „Für einen Georg Müller' sagt er kopffchüttelnd und schaut auf den Brief in seiner Hand. „Ist das vielleicht der Fremde, der sich bei einem von euch ein- gemietet hat?' Der Ortsvorsteher Müllenhoff gibt ihm Auskunft. . „Gehen Sie zum Kapitän Hinrichs! Da wohnt der Georg Müller.' Wenia später hält Georg den Brief

sich der Boden unter ihm fort, — der Boden, der ihm Heimatboden geworden. Wer will etwas von ihm? Cr hat. Angst, was mit dem Brief über ihn kommen wird. - Mit einer jähen Bewegung reißt er ihn auf. y ■ ■ • ■ „Lieber Georg! ' Daß Du mir das anqetan hast . . wo ich geglaubt habe, Du bist bei Tante Erna, stattdesseN sitzt Du an der See. wie das Radio sagt! Ich habe soviel ausgestanden Deinet wegen. Frau Pievke hat gesagt, ich soll Dir alles genau schreiben, weil Du aus einem Auto und auf den Kopf gefallen wärst

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Dolomiten
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Page 3 of 8
Date: 08.02.1939
Physical description: 8
sich. „Was wolltest du mich bitten, Simone?' fragte er endlich hastig. Sogleich erhellten sich ihre Züge. „Also — ich möchte auf dem Ball gern einen kleinen Diener haben. Einen Boy in betreß tem Nöckchen. Nicht wahr — du borgst mir deinen Ali? Nur für den Ball, bitte!' Ali als Simones Diener Er wird sich weigern. Georg kennt den Kleinen. Er kann recht störrisch sein. Warum eigentlich? Ist cs Stolz? Oder Haß gegen die Fremden?' — Unschlüssig sieht Georg das junge Mäd chen an. „Ich möchte wohl, Simone

. Auch ist es besser, wenn man dich jetzt einige Tage hier nicht sieht.' Ali ist mit gesenktem Kopf stehengeblieben. Er würgt und schluckt und faltet die schmut zigen Hände: „Hrrr schlag' mich abber laß mich bei dir!' Georg gräbt die Zähne in die Lippen. Der Junge Wie ein Peitschenhieb ist. ihm-die Erkenntnis: - ' Das ist Treue. Weißt du, was Treue ist, Georg Ruppert? Wie dieser Junge hier, war nur noch ein Geschöpf: Eva . . . Mußt du alle grausam von dir stoßen, die dich lieben, die an dir hängen mit allen Fasern

ihres Herzens? „Ali — sei vernünftig', sagt Georg. Seine Stimnie klingt heiser. „Ich hole dich bald wieder.' „Aber was redest du so lange! — Komm, Kleiner!' Lachend hat Simone den Knaben an den Schultern gefaßt. „Nun gehörst du mir!' „Nein —!' Mit diesem Aufschrei hat sich der Knabe gewaltsam losgerissen und schießt wie ein Pfeil durch den Hausflur und durchs offene Tor — hinaus ins Gewühl der Straße. „Ali! Ali! Wo willst du hin?' Der Knabe ist nicht mehr zu sehen. Berstört blickt Georg um sich. Simone

ist schweigend in den roten Wagen gestiegen. Ratlos sieht sie in Georgs erregtes Gesicht. „Glaubst du — daß er wiederkommt?' „Nein', antwortet Georg hart. „Der kommt nicht wieder.' Am liebsten möchte er schreien: „Nichts — nichts kommt wieder, was ich durch dich verloren habe!' Da fühlt er Simones kleine, warme Hand streichelnd auf seiner Wange. „Mein Kleiner — bitte, sei nicht traurig Ich kann doch nichts dafür!' „Nein, Simone, nein — du kannst nichts dafür, du nicht ' Mit wilder Zärtlichkeit küßt

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Meraner Zeitung
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Page 2 of 6
Date: 25.01.1873
Physical description: 6
genommen werden können. — (Ballchronik.) Das Tanzkränzchen des Männergesang-Vereines am Mittwoch Abend eröffnete den diesjährigen Carneval in solenner Weise. Tanzlustige Paare waren in ansehnlicher Sie sich wohl in Acht, daß Sie ihm nicht wehe thun!' Georg Morris, sei es, daß er Davy's War- «ungen vor Bedlam vergessen oder ihnen keinen Glauben geschenkt hatte, sah die Umstehenden »ach der Reihe mit starrer Verwunderung an und bestätigte durch seine bestürzte Miene noch die Idee, welche sein sonderbares

Betragen während dek ganzen TageS erweckt hatte, nämlich daß er närrisch geworden sei. Auf Miß Morris Wink, durch die Blicke, welche der unglückliche Georg ihm zuschleuderte, mehr und mehr in der Täu schung bestärkt, näherte sich der Beamte mit aller Vorsicht dem vorgeblich Wahnsinnigen, und ehe dieser sich'S versah oder sich auf Widerstand ge faßt machen konnte, fand er sich plötzlich von kräftigen Fäusten gepackt und seine Arme und Beine mit Stricken umwunden. Vergebens suchte er sich zu wehren

, indem er schrie: „WaS soll das bedeuten? Lassen Sie mich losl Zurück, sag ich, ihr alle, oder ihr sollt mir'S bezahlen!' „O mein armes, armes liebes Kind! es wird immer ärger mit ihm. Georg, mein lieber Georg, sei doch rnhig, ich bitte dich, und gehe gutwillig zuit diesem guten Herrn. Er wird dir nichts zu Leide thun, im Gegentheil, eS ist ja nur zu dei nem Besten!' So seufzte und jammerte die Tante Morris, immer sorgsam sich in sicherer Entfernung von dem armen Georg haltend, dessen verzweifelte

„Ist denn kein Mensch da, der sür «in zuteS Trinkgeld hellen will, diesen armen jungen Mann in den Fiaker ?u thun?' schrie die Tante, sich mit verzweifelten Geberden zu den Umstehenden wendend. - . „Warten Sie, Madame!' rief'eine'Stimme. „Ärmer junger Herr! das hätte ich mir denken können, heute Morgen, als er mir einen Thaler hinwarf, wie ich ihn um einen Penny bat!' Und, sich durch die Menge Bahn brechend, kam ein Bettler heran, derselbe^' welchem Georg am Morgen sein Almosen gegeben hatte. - „Sie haben ihn heute

Morgen schon gesehen?' fragte Miß Morris. „Dann müssen Sie mit uns kommen und Zeugniß ablegen über-das, was er gesagt und gethan hat.' ^ Mit Hülfe dieses Bettlers gelang es dem Beamten endlich, trotz aller verzweifelten Gegen wehr Georg in den Fiaker zu bringen. Beide nahmen neben ihm PlaA.wahrend Miß Morris,

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Bozner Zeitung
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Page 1 of 4
Date: 12.05.1893
Physical description: 4
der Fürst Adolf Georg von Schaumburg- Lippe gestorben. Derselbe war der älteste deutsche Fürst, da er — am 1. Äugust 1817 geboren — im 76. Lebensjahre stand. Er war am 21. Novbr. 1860 seinem Vater, dem Fürsten Georg, in der Regierung des FürstenthumS gefolgt, das bei einem Flächeninhalt von 340 Quadrat-Kilometern gegen wärtig etwa 40.000 Einwohner zählt. Von seinem Bater hat er einen Konflikt mit der Bevölkerung des Furstenthums geerbt, da Fürst Georg es verweigert hatte, die im Jahre 1848

mit dem Landtage ver einbarte Verfassung in Kraft zu setzen. Fürst Adolph Georg folgte anfangs dem bisherigen reaktionären Regierungssystem und nahm auch eine gegnerische Haltung gegen Preußen ein. Beim Bundestage stimmte er am 14. Juni 1866 sür die von Oesterreich be antragte Mobilisirung gegen Preußen und sendete fein Truppenkontingent nach Mainz. Aber am 18. August trat er dem norddeutschen Bunde bei uud schloß am 1. Oltober 1867 eine Militär-Konvention mit Preußen, wodurch er den Rang als preußischer

General der Kavallerie und Chef deö westfälischen 7. Jägerbataillons erhielt, welches seitdem die Gar nison seiner Hauptstadt Bückeburg bildete. Der lang jährige Konflikt mit der Landesverlretung wurde am 17. November 1868 durch die Vereinbarung einer neuen ständischen Verfassung beendet. Fürst Adolph Georg war mit Prinzessin Hermine von Waldeck und Pyrmont vermählt und hinterläßt vier Söhne und eine Tochter. Sein Nachfolger, der bisherige Erb prinz Georg, steht im 47. Lebensjahre

und ist mit der Prinzessin Maria Anna von Sachien-Altenburg vermählt. Der jüngste Sohn, Prinz Adolph, ver mählte sich vor drei Jahren mit Prinzessin Viktoria von Preußen, der zweiten Schwester des Kaisers Wilhelm. Die Krankheit, an der Fürst Adolph Georg starb, war ein Nierenleiden, von dem er schon seit Jahren heimgesucht war. In Berlin starb am 9. Mai der ehemalige Land- tagSabgeordnele für Naugard-Negeiiwalde, v. BiS- marck. ein Bruder des Fürsten Bismarck. Bernhard von Bismarck war 1810 geboren, also fünf Jahre

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Meraner Zeitung
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Page 2 of 6
Date: 09.01.1924
Physical description: 6
des Königs von Griechen land. „Hamburger FremdenbVatt.' König G«org von Griechenland ist dem Winike des 'grivchöfchen ReOolutionsaiuSschufses ««foivgt und hat Athen verlassen, um sich nach Rumänien! zu bvgeben, wo die königlichen SchwilegeMtern seit langem eine Zufluchts stätte für den Märtyrer auf dem griechischen Thron bereithalten!. König Georg -wuÄ in der hohen Stellung, in die ihn sein «Vater berief, kaum ewen 'frohen T>wg gesehen haben. Die Erbschafij, dis «r antrat, mar zu düster. Die Gewinne

, daß der lbrudemrörderi- sche Zwist den Gnadenstoß für Griech«ün<la«nd be- .Äi'utrn, «M»e, hcche ich noch erchchWen, lchM«» ÄMiiken, um ihm M.vo?Mlikvmm?n.' Und in einer Botschaft «an das «ssckechische VoK, in dem er feinen «Dhronverzicht beSanntgab, sagte er: „Mein ältester Sohn Georg ist von diesem Augenblick «an Euer König. Ich bin gewiß, daß sich die geifamte Nation um ihn scharen« wird und ühn mit allen Kräften und «um den Preis 'M'r Opfer -in seiner «schtwiierigen! Aufgabe «un terstützen «wi«rd.' Der Wunsch

!hiat sich nlicht er- süllt. Wenige Tage später schon mußte Köniig Georg es erleben, daß die Mimsteir Gunaris, Stratos, Protopapadalkis, Theoto«kis und B-al- taW, diejenigen Männer, die an erster Stelle seinen Vater »beraten hatten, «hingerichtet wurden. lSo blieb es. Köniig Georg lebte machtlos und einflußlos, weiter im «Schatten der Obersten Pliaistiras und Gonatas, die die Trümmerreste As griechischen Heeres nach «Athen zurückge führt und« sich zu den> Leitern des lRevoluÄons- «ausschusfes

zu der «Vevbannung des Königs Georg ist der Ausfall der Wahlen zu der konstituierenden Nationalm^fammlung, die der «Revolutionsausschuß, eifrig bedacht auf d«ie.«Erhaltung seiner Diktatur, immer wieder hinausgeschoben hatte und die am «Letzten Sonn tag mm doch endlich stattgefunden haben. Die Zinhänger des Veniizelos und «andere repubAa- nische Gruppen haben einen überwältigenden Sieg erzielt. Kein «Wunder, da die Königs treuen beschiliossenj ha«tten, >ain den Wahlen nicht teiljzunehmen

des Rsvcckltivnsaus- «schusfes, Mnig «Georg außer Landes zuschicken, deutet indessen darauf hin, daß MM mit dem Ausgang dieser Wahlen die Frage schon für entschieden halten möchte. - Die Besetzung der deutschen Botschaft in Paris. Berliin, ?. Jänner. «Der „JniwanMeant' in Paris teilt unter großer >Ue>bsrschMt mit, daß die «Ernennung des deutschen Geschäftsträgers «von Höisch zum Botschafter m Paris bereits er folgt se-i. Diese Meldung, ist vorläufig jedenfalls vmfvW. k» vi« EnHchMuag nicht vov de« i Rückkehr

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Alpenzeitung
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Page 2 of 8
Date: 11.08.1933
Physical description: 8
, auch ein Ex- König, dessen zerrüttete Eheverhältnisse. in ein geweihten Kreisen seit langem kein Geheimnis mehr waren. König Georg von Griechenland ist wahrlich zu keiner Zeit ein Märchenkönig ge wesen. wie ihn Kinder mit güldener Krone und Szepter träumen. Die Krone fiel ihm vom Haupt, als 1924 Griechenland nach stattgehab ter Revolution Republik. wurde. König Georg und die schöne Königin Elisabeth, eine Tochter der rumänischen Königin^ Maria von Rumä nien mußten das Land verlassen und wählten Bukarest

zu ihrem Domizil. Es war der erste Fehlschlag, der die ehrgeizige Königin von Ru mänien traf, die mit ihrer Kusine, der . seither verstorbenen Königin Sofie von Griechenland, eine Art von Tauschgeschäft abgeschlossen hattet als sie für ihren Sohn Carol die griechische Prinzessin..Helene und sur ihre älteste Tochter den Prinzen Georg von Griechenland tauschtet ES war sehr schwierig, diese Eheangelegen heit unter einen Hut zu bringen; sie .mächte den beteiligten jungen Herrschasten allseitig wenig Freude

, denn Elisabeth schlug sich aus die Seite ihres königlichen Bru ders, Exkönig Georg wiederum nahm Partei für die geschiedene Schwester Helene. So.kam es wie es schließlich kommen mußte. Georg trennte sich inossiziell von der Gemahlin: er weilt seit Jahren sern von Bukarest und wenn er es ist, der heute endlich das Scheidungsbe- gehren stellt, dem Konigin.Elisabeth kein Hin dernis in den Weg legt, so gehört durchaus kein Rätselraten dazu, um an allen füns Fingern abzählen zu können, daß Exkönig Georg

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Alpenzeitung
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Page 2 of 6
Date: 29.01.1937
Physical description: 6
ist eine 200jährige Tradì- tion durchbrochen worden, kraft deren alle Köni ginnen der Windior-Dynastie seit 1714 immer deutsche Prinzessinnen waren. Königin Elisabeth ist die erste reinblütige Engländerin, sie ist schotti scher Abstammung. Der erste König der früher hannoverschen, jetzt Wmdsor-Dynastie. mar Georg l., Übrigends selbst deutscher Herkunft. Er heiratete seine Kusine So phie von Zelle. Sein Sohn Georg II. hatte die deut sche Prinzessin Karoline von Ansbach zur Frau. Georg der Dritte heiratete

die Prinzessin Sophie- Charlotte von Mecklenburg-Strelitz. Georg IV. war ebenfalls mit einer Deutschen vermählt, und zw,ir der Prinzessin Karoline von Braunschweig. Da er kinderlos starb, kam sein Bruder Wilhelm Her Vierte au? den Thron, der eine Prinzessin von Scichsen-Meiningen zur Frau hatte. Auch er starb kinderlos, so daß Königin Victoria auf den Thron kam. Ihre Eltern waren der Herzog von Kent, der den Titel „Eduard von Braunschweig-Lüneburg' führte. Ihre Mutter war die Prinzessin Luise-Vik toria

von Sachsen-Coburg-Gotha. Auch Königin Victoria blieb der Tradition treu. Sie heiratete bekanntlich Albert von Sachsen-Coburg-Gotha. Eduard VII heiratete die Prinzessin Alexandra von Schleswig-Holstein, und Georg der Fünfte endlich die Prinzessin Marie-Viktoria von Teck aus dem Gjiirttembergischen Herzogshaus. Freitag, den 29. Jannèr à ApsrE TUN^ Uuwallsreklame ik» Gefängnis. Die Pariser Anwaltskammer hat eine besondere Kommission zur Verfolgung und Aufklärung eini ger Mißstände eingesetzt

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