, um einen Heimarhschein ansuchten, denselben erhielten und bann nach einem Jahr geschwängert zurückkamen? Wenn daher manche Gemeindevorstehungen mit der Heraus gabe eines Heima hsscheines etwas zögern oder denselben gar ver weigern, so hat dies seinen guten Grund. Oder wer kann einer Gemeinde zumuthen, daß sie jenen Personen, von denen sie fast überzeugt ist, daß sie durch sie einen Zuwachs erhalte, den Heimath schein ertheile? Niemand steht dann für die Gemeinde ein, und so glaube ich, daß die Gemeinde
ihr die thätige Gemeinde fort, daß alle jene kaum Zeit finden, ihre Habe ein zupacken?' Smiur cuique! Human, christlich, freundnachbarlich sein, das ist Asses recht. Aber wer kann doch vernünftiger Weise ver langen, daß eine Gemeinde aus purer Humanität fremde Familien das Domicilrecht ersitzen läßt? Wir könnten einige Gemeinden auf führen, wo man es sehr bereut, daß man gerade in diesem Punkte -nicht wachsamer war. Es ist nicht so lange her, waren wir in einer kleinen Ge meinde — wo sich mehrere Familien
eingenistet und wo durch Sorglosigkeit der Gemeindevorstehung selbe das Domicilrecht er langt haben. Nun hat man in selbiger Gemeinde das Glück 47 Köpfe zu erhalten; man bereut es, daß man früher nicht wachsamer war und schimpft gewaltig über die alten Vorsteher, die alles Gesindel niedersttzen und sich so lange „verhocken' ließen, bis man es nicht wehr fortbringt. Vi§ilnntidu8 jura! Und es ist daher gar nicht zum Verwundern, wenn die Ge meindevorstehungen in letzter Zeit auch in dieser Hinsicht
etwas wachsamere Augen haben: sie haben kein Recht, einer Gemeinde eine oft drückende Last dadurch auf den Nacken zu werfen, daß sie Alles sitzen lassen, was oft nur mit einem Karren daherkommt. Solch ein Völklein ist oft gar heirathslustig und mehrt sich in kurzer Zeit so stark, wie die Kinder Israel in Aegypten; dann soll die Gemeinde Alles erhalten, sie soll Alle kleiden, Allen Kost und Pflege und Quartier verschaffen! Wissen Sie meine humanen Herren! daß so etwas gerade keine Kleinigkeit ist? Wissen
Sie, daß im Durchschnitte jede Gemeinde mit sich selbst genug zu thun hat? Wissen Sie, wohin ein solcher Humanismus am Ende füh ren würde? Ich will'S Ihnen sagen, wenn Sie dies vor lauter butterweichem Humanismus nicht capiren: Es würde dadurch ein Proletariat angesetzt werden, dessen Saame in kurzer Zeit nur zu üppig wuchern würde. Wenn daher eine Gemeinde sich derjenigen, die nicht in ihren Verband gehören, zu entledigen sucht, so finden wir darin keinen Grund, der zur Beschwerde dienen könnte, als mißbrauchte