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Title A - Z
Title Z - A
Books
Category:
Cultural history, Ethnology, Music, Theatre
Year:
1904
¬Das¬ Tiroler Volk in seinen Weistümern : ein Beitrag zur deutschen Kulturgeschichte.- (Geschichtliche Untersuchungen ; 3)
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Page 105 of 230
Author: Arens, Franz / von Franz Arens
Place: Gotha
Publisher: Perthes
Physical description: XVI, 436 S.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Tirol ; s.Volkskultur ; s.Weistum
Location mark: II 107.354 ; II 102.240 ; II 120.695
Intern ID: 87425
aus Ulten für vogelfrei erklärt sind. Minder bewufst als die Talgemeinden — es gab ja weniger Streitpunkte —, aber um so intensiver mögen die Bergdörfer sich voneinander unter schieden gefühlt haben 2 ). Bisweilen dürfen auch einzelne Aus wärtige immerhin an wirtschaftlichen Rechten der Gemeinde teil nehmen 3 ), sei es durch ihren Besitz von Grund und Boden, dem aber die Teilnahme an Zinsen und Diensten entsprechen nur, oder vermöge besonderer Umstände: so haben der Lechner und Ruep auf Meran ein Recht

auf die Zuchttiere der Gemeinde Kolsafs 4 ) (erste Hälfte des 16. Jahrhunderts), „darumb, dafs der Ursprung des prunens auf ihren grünten aufgehet'. Engere Interessen verbindungen bestanden wohl von vornherein zwischen den ver schiedenen Städten, die sich gegenseitig auf ihren Märkten begün stigen 5 ) und auf ihr Recht dem Fürsten gegenüber berufen c ), deren eine auch bisweilen die Bürger der anderen nicht verhaften darf ')• Damit ist unsere Kenntnis von dem sozialen Selbstgefühle der Tiroler Gemeinde

noch nicht erschöpft. Es kann noch manches über ihr Verhalten gegenüber den höheren Ständen gesagt werden. Aber dieser Freiheitssinn der Bauern wird besser unter den stän dischen Gefühlen besprochen 8 ). Eine etwas weitere Zusammengehörigkeit als die der Gemeinde besteht gemeinhin zwischen den Bewohnern eines Tales. Vielleicht ist dies etwa mit einer Pfarre gleichzusetzen, durch deren Über schreitung in Naturns .eine schärfere Bestrafung der verbotenen Holzausfuhr 9 ) veranlafst wird; vielleicht

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Books
Category:
Cultural history, Ethnology, Music, Theatre
Year:
1904
¬Das¬ Tiroler Volk in seinen Weistümern : ein Beitrag zur deutschen Kulturgeschichte.- (Geschichtliche Untersuchungen ; 3)
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Page 168 of 230
Author: Arens, Franz / von Franz Arens
Place: Gotha
Publisher: Perthes
Physical description: XVI, 436 S.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Tirol ; s.Volkskultur ; s.Weistum
Location mark: II 107.354 ; II 102.240 ; II 120.695
Intern ID: 87425
31« Sechster Abschnitt. den Motiven der so gewerteten Handlungen nicht immer besonders nachgespürt; auf ihren Sachinhalt kam es zunächst an. Es be steht kein Zweifel darüber, dafs nach einer Ehrung dieser Art erst recht gestrebt wurde; wir könnten den Ehrgeiz aber auf Grund der Quelle höchstens für das Streben nach Amt und Würden belegen. Freilich war da zu konstatieren '), dafs die Ehrenämter der Gemeinde mit saurem Gesichte getragen wurden, aber der Umstand allein, dafs sie sich immerhin

und nur gegenüber ungetreuen Beamten der Gemeinde. Es wird meist hinzugefügt, ein solcher Mann sei fortan zu keinem Ehrenamte 9 h mehr fähig und habe als ein Meineidiger 10 ) zu gelten. Das erste 1) S. oben S. 179f. 2) Tarrenz (1674) II, 172. 3) Stanis (1538) II, 60, s. unten S. 347. 4) Sehlanders (1400) III, 165. 5) S. oben S. 312, Gegensatz: „gutbeleumdet', s. oben S. 315. 6) Baumkirehen (1547). 7) S. oben S. 188 f. 8) Die folgenden Resultate stimmen durchaus mit denen von 0Ber bruggen überein

für spezifisch unehrenhaft galten. Da finden wir Fälle, die wir vor kurzem erst berührt haben 1 ): die falsche Anklage als Amtsmifs- brauch, das ungerechte Urteil, den Holzfrevel einer Amtsperson, das Ausplaudern von Geheimnissen der Gemeinde, das Einstellen von fremden Pfändern für eigene. All das gehört in das Gebiet der sozialen Zuverlässigkeit, und ihm ist auch die besondere Form der Ehrentziehung entnommen: „falsch und mainat' ist der Ehr lose, kein Vertrauen schenkt man ihm, seinen Worten glaubt

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