Aus den Tiroler Bergen : lustige und leidige Geschichten
— 225 — amt, dann wieder an den Kreispfifficus oder ans Postareal. — Hübsch ist's nur, weil man überall - seinen Namen drunter setzen kann, dass ihn die hohen Herren nicht vergessen. — Weißt, wenn man's gu t trifft, dann bekommt man Nasen, das. sind dir so kleine Pfennige, nicht blecherne — nein rothe, g o ld en e, wie sie der Kaiser den Militärischen gibt, wenn sie's im Krieg schön/ machen. — Es ist eigentlich woll eine rechte Plag', wenn man sich um die ganze Gemeinde sorgen
muss, aber eine Ehr' ist's auch, eine Ehr'! — : Aus der Sonntagshosen kommt man schier die ganze Woche nicht draus, man hat sov't mit den Herren Zu thnn, und wenn dir so ein Nobler, der Philister, oder der Statthalter oder so einer daher kommt, musst gleich die ganze Gemeinde blessieren." „Und das Geld in den Wirtshäusern ver- ischandern und dir einen kugelrunden Kürbis holen !" fuhr endlich das Weib dazwischen. „Nur fein stat, Weibele!" meinte der an gehende Bürgermeister, „wegen den paar lum pigen Kreuzern
darfst nit grantig sein, man hat's ja! — Kürbisse darf man freilich keine ansklauben, das ist schon wegen dem guten Exempel. Weißt, ich möchl' schon 'bei der ganzen Gemeinde recht eine Ehr' aufheben . . . auch die späteren Nationen sollen's wissen; d as hat der Bürgermeister Caspar gethan und das auch wd das auch. — Wenn ich einmal das Heft in die Hand krieg', dann lass ich gleich das Kirchihurmdach blau anstreichen und das Schul- 15