R8?t. 57. Jahrgang. A. U. Nichtamtlicher Theil. Kundmachung» Nach Vorschrift des Gesetzes vom 9. März 1869 über die Bildung der Geschwornen-Listen für die Preßgerichte wurde ein Verzeickniß aller jener Gemeinde-Mitglieder zusammengestellt, welche nach Z. 2 dieses Gesetzes zum Geschwornen - Amte für das Jahr 1371 berufen find. Dieses Verzeichnis, welches die Urliste der Ge schwornen bildet, wird acht Tage lang, nämlich vom 22. d. MtS. bis 2. März im Vorzimmer des RathsfaaleS zu Jedermanns Einsicht aufliegen
. Jedem Gemeinde-Mitgliede steht es frei, während dieser Frist .wegen Uebergehnng gesetzlich zulässiger oder wegen Eintragung unzulässiger Personen in die Urliste schriftlich oder zu Protokoll Einspruch hier- amtS zu erheben, oder in gleicher Weise seine Ab- lehnungßgründe geltend zu machen. Siadtmagistrat Innsbruck am 16. Febr. 1371. Der Bärgermeister: Dr. Johann Tfchnrtfchenthaler. Dcsterrcich. Innsbruck» Se. Majestät der Kaiser Ferdinand haben für die Kirche zu Wolkenstein in Gröden den Betrag von 300
fl., und für die Kirche zu Brand in Vorarlberg den Betrag von 10V fl. allergnädigst anzuweisen geruht. Innsbruck, 21. Febr. Die „Neuen Tiroler Stimmen' berichten nun auch über die Auflösung des Brixner Gemeinde-RatheS. Sie bezeichnen bei der Gelegenheit unsern Rericht als tendenziös und in so ferne unrichtig, als es nicht wahr sei, daß eine anberaumt gewesene Ausschuß-Sitzung unter blieben sei, well der klerikalen Partei der Auftrag der k. k. Statthalterei, den Ausschuß eventuell auf zulösen, früher bekannt geworden
in den Gemeinde- Verband aufzunehmen, und erst am 26. Jänner .s, wurde das diesbezügliche Gesuch schriftlich und mit Unterschriften jener Patres versehen, welche sck- aufgenommen zu werden wünschten, Herrn Ostheimer übergeben, der bereits schon am 24. Jänner in Folge des mündlichen Gesuches sich beeilt hatte, eine ,cl,7 Sitzung auf den 27. d. anzuordnen. Nachdem aber die ?. k». Jesuiten gesehen, daß ihr Gesuch um 'Aufnahme auf Schwierigkeiten gestoßen sei, zogen Diejenigen, welche das Gesuch eingereicht
ein Grund, den Ausschuß aufzulösen, wozu so viel Lärm um Nichts! Und wir begreifen, daß es dem Brixener Artikelschreiber in den „N. Tir.-St.' in seiner Tanbenci»salt gar so nach den Gründen der Auflösung gelüstet, und der „Bote' ihn zu „großem Danke verpflichten würde, wenn er ihn anstatt tendenziöse Berichte zu bringen, diese Gründe nicht länger mehr rorenthält. „„Die Auf lösung der Gemeinde-Vertretung von Brixen ist uns unbegreiflich, ruft er aus, nennt uns die Gründe und wir werden sie prüfen