mit dem Wunsche, daß hier eine kundige Hand bald etwas Schöneres entstehen lasse. Grient, 15. Juli. (Eine Falle.) Die Lektüre einer amtlichen Zeitung ist in der Regel eine ziemlich trockene Beschäftigung, bei welcher die Lachmuskeln sich vollster Ruhe erfreuen können. Die „Gazzetta di Trento' hat eine Ausnahme zu Stande gebracht, und mit einem gelungenen Scherze ihre Leser erfreut. Schon seit längerer Zeit bemerkte die Redaktion, daß der „Alto Adige' in Trient, den Umstand ausnützend, daß die „Gazzetta' schon
Nachmittags, letzteres Blatt aber erst Abends erscheint, die Telegramme der „Gazzetta', wenig verändert, mit anerkennenswerther Unverfrorenheit als „Telegraphische Eigenberichte' reproduzirte. Dies kränkte natürlich die brave „Gazzetta', und sie brütete Rache auf einem Entenei. Bald war, begünstigt von der Sommerhitze, die kleine Ente flügge, und tauchte in einer der letzten Nummern der „Gazzette' als Tele gramm folgenden Inhalts auf: „Lyon, 12. Juli. Ca- serio hat endlich seine Mitschuldigen angegeben
Stunden später im Spezialtelegraphenbassin des „Adige': „Lyon, 12. Juli. Der Untersuchungsrichter hat Caserio endlich dahin gebracht, seine Mitschuldigen bekannt zu geben, welche sofort in Cetti verhaftet wurden. Es sind dies der Italiener Bertini und der Franzose Guignard. Man vermuthet noch andere Mitschuldige. Caserio ist in gedrückter Stimmung und scheint die Energie, welche er Anfangs bekundete, verloren zu haben.' Tags dar auf legte die „Gazzetta' betreffs ihrer Entenzucht ein reumüthiges