ein neues Lustspiel von Heimlich Mann: „Das gast liche Haus". Die in Sternheimscher Manier geschriebene Komödie will eine Zeitsatire sein, doch der Versuch muß als mißglückt be- trachtet werden. Heinrich Mann, der schon Besseres geschrieben hat (z. B. „Madame Legros"), schildert darin mit gesucht groteskem Humor den Wiederaufbau einer Gesellschaft, die sich aus verkrachten Spekulanten, Gurgeläbschneidern, Schiebern, Hochstaplern, Kriegs- gewinnern, Abenteurern und Dirnen zusammensetzt, aber er zeichnet
von vielen Bittstellern und Bettlern umdrängt war. Rasputin, der sehr viel Geld ein nahm, verschenkte alles in Almosen. Als nach seinem Tode das Haus beschlagnahmt wurde, fand man nicht mehr als 3000 Rubel vor. Das war der ganze Reichtum Raspntins. Jede Woche führte er seine Kinder unter größter Geheim haltung in die Gemächer der Zarin. Diese empfing die Kinder auf das herzlichste, war ihnen sehr zugetan und be schenkte sie auch. In der Nacht vom 16. ans den 17. Dezember 1916 — so erzählt Maria
bemühten, feien noch besonders hervorgehoben Herr Harowitz als Polonius, Herr Lang mann als Homtto und die Herren F o ch l er und Graf als Rofenikrauz und Gülden ste rn. An einem Theater ohne Dreh- oder Versenkbühne läßt sich „Ham let" natürlich nur mit Stil- bezw. Rahmenbühne aufführen. Herr Wagner fand als Spielleiter eine geschickte Lösung, stellte trotz aller Primitivität hübsche Bühnenbilder und sorgte für rasches Ab rollen der Handlung. Das überraschend gut besuchte Haus bereitete Herrn Onno
dabei Figuren und Situationen von so krasser Unmöglichkeit, daß sie jedem gesunden Empfinden einfach hohnsprechen. Da es aber Leute gibt, die sich sogar für einen Brecht und einen Toller begeistern können, wird wohl auch „Das gastliche Haus" feine Bewunderer finden. — Zweifellos bedeutend besser, jedenfalls viel interessanter, ist das im Rikola-Verlag erschienene Schauspiel „Doktor Guillotin" von Ludwig Minder, einem jungen Autor, der bisher durch einige Romane von sich reden machte. Der Vorwurf
? Wie kommen Sie auf diesen Verdacht?" Der Baron fuhr sich über die Stirn. „Sie fühlte sich immer unzufrieden hier, und keines von uns kam ihr in all den Jahren eigentlich nahe. Sie hat auch ein ner- disches Gemüt und ist habsüchtig. Es könnte sem, daß sie sich vergewissern wollte, ob ich und Andreas sie in unseren letzten Verfügungen ausgiebig bedacht hätten. Sie wäre die einzige im Haus, der ich so etwas zutrauen möchte." Holly, der wußte, daß die Person, welche die Schränke durchsuchte, üoch ganz