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Newspapers & Magazines
Tiroler Land-Zeitung
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Page 22 of 32
Date: 23.12.1905
Physical description: 32
einstweilen freilich noch leer und schlaff in den Händen trug. Allein war aber auch dieser unheimliche Gast nicht gekommen. Und daß seine Begleiterin Viktorias junge Gouvernante Fräulein Elftiede war, milderte wenigstens ein ganz klein wenig den zermalmen den Eindruck der fürchterlichen Ueberraschung. „Da sind Aepfel genug," hörte Hansjochen sie sagen. „Bitte, bedienen Sie sich nur nach Bedarf." Es schien, daß sie gleich wieder gehen wollte, aber Knecht Rup recht hielt sie am Handgelenk zurück

. „Ich habe natürlich gewußt, wo die Aepfelkammer 'ist," meinte er, und seine Stimme wollte dem lauschenden Knaben ganz sonder bar bekannt Vorkommen. „Ich wollte nur ungestört mit Ihnen reden, liebe Elfriede! Sie sind ein vernünftiges Mädchen, und Sie werden mir keine Ungelegenheiten verursachen, nicht wahr?" „Lassen Sie mich los, Herr von Rutowski! — Ich weiß nicht, was für Ungelegenheiten Sie meinen." „O, Sie wissen es recht gut. Sehen Sie, wenn ich wohlhabend wäre, und aus eigenen Mitteln eine Familie erhalten

könnte, so würde ich ganz gewiß nie eine andere Frau nehmen, als Sie. Denn ich liebe diese Else Barnikow nicht — wahrhaftig, ich liebe sie nicht im mindesten. Und das Herz blutet mir bei dem Gedanken, Sie aufzugeben, Elfriede! Aber ich muß eine reiche Frau haben, es geht nicht anders. Mein Vater hat mir erst heute wieder geschrieben, daß ihm das Wasser bis an den Hals steht, und daß er in seinen Schulden ertrinken muß, wenn ich ihn nicht durch schleunigste Ver lobung mit der kleinen Barnekow rette

hatte ihn schon beim Kra gen und beförderte ihn auf eine sehr beschleunigte Art itt die rote Stube zurück, wo sich alsbald auch die Mutter zu ihnen gesellte. Da gab es nun ein sehr langes und eingehendes Verhör, bei wel chem Hansjochen ganz wahrheitsgemäß seine Erlebnisse in der Aepfel kammer berichtete. Seine Erzählung mochte zwar etwas verworren sein, aber in der Hauptsache verstanden die Eltern sie wohl doch. Denn nachdem er hinausgeschickt worden war, hielten sie noch wei tere fünf Minuten lang

sich natürlich die alten Gebräuche im Verkehr mit andern Völkern fast ganz abgeschliffen haben. Im Binnen lande dagegen, wo sich noch viel von den Gebräuchen vergangener Jahrhunderte erhalten hat, sind die Schwierigkeiten für den Fremden, einen Einblick in die Volksseele zu tun, außerordentlich groß. Eines teils verbietet den Einheimischen die Scheu, von diesen intimen Angelegenheiten mit Nichteingeweihten zu reden, andrerseits halten sie all diese Sitten für Bagatellen und sind sich nicht im geringsten

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Newspapers & Magazines
Tiroler Land-Zeitung
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Page 15 of 32
Date: 23.12.1905
Physical description: 32
, flüsterte die Bitte um eine Gabe. Als sei ein Spuk vor ihm aufgetaucht, fuhr Sparber zurück. Zu solcher Stunde ein bettelndes Kind! Er mußte sich erst ordentlich sammeln, ob seine Einbildungskraft ihm nicht diesen Streich spiele, zur Strafe für seine Hartnäckigkeit der Schwägerin gegenüber. Aber da stand ja wirklich so ein kleiner Mensch vor ihm. Im hellen Kerzenschein sah er ganz deutlich ein schmales, erfrorenes Gesicht, das einem etwa acht- bis neunjährigen Knaben in ärmlicher, aber heiler Kleidung

gehörte. „Bist du ganz von Sinnen, Bübel! Dich um diese Zeit und bei dieser Kälte hier herumzu treiben !" Der Knabe machte verschüchtert einen Schritt rückwärts; inseinen Augen lag Angst und flehende Bitte zugleich. „Lieber Herr, seien Sie nicht böse, aber wir sind alle so hungerig und haben kein Brot im Hause." „Kein Brot im Hause, heute am Weihnachts abend ?" wiederholte Sparber ungläubig; wer seid ihr denn alle?" „Mutter und Lieschen, meine kleine Schwester." „Wo ist denn der Vater?" „Tot

, da wird so viel für die Armen gesammelt, und da hungert mitten in der Stadt eine ganze Familie . . . noch dazu am heiligen Abend! „Was hast du denn aber davon, wenn ich dir jetzt Geld gebe; kaufen kannst du ja doch nichts mehr? Nicht einmal ein Bäckerladen ist noch offen." „Ganz früh machen sie aber wieder auf, lieber Herr, und wenn ich Lieschen sage, daß ich ihr morgen früh ganz bestimmt ein Semmele bringen werde, dann wird sie schon nicht mehr weinen und schnell einschlafen, und Mutter vielleicht auch." Sparber nahm

. Auf seine Frage, warum sie sich nicht an die Armenverwaltung um Unter stützung gewandt habe, habe sie nur schwermütig gelächelt und gesagt, daß sie es einmal nach ihres Mannes Tode gethan habe, sie seren durch die Krankheit ganz heruntergekommen gewesen, da habe man ihr gesagt, wer so gesund sei wie sie und arbeiten könne, habe auf Unterstützung keinen An spruch. Als der Knabe satt und der Korb vollgepackt war, setzte sich Sparber mit seinem Schützling wieder in die draußen wartende Droschke. „Gott vergelt's

dir, Trude," sagte er und drückte der Schwägerin die Hand. „Und dir, Gerhard. Und nicht wahr, wir sorgen gemeinsam weiter für die arme Familie . . . und von nun an" — sie lächelte ganz ver schmitzt und flüsterte ihm das Weitere ins Ohr — „nimmst du's nicht mehr so streng mit dem prin zipiellen „Nichts geben", sondern schaust dir so ein bettelndes Kind immer erst an. Es könnte doch öfter Vorkommen, daß darunter eins ist, welches wirklich aus Hunger bittet, weil bei den Eltern kein Stück Brot im Hause

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Tiroler Land-Zeitung
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Page 5 of 32
Date: 23.12.1905
Physical description: 32
und man darf sich dazu nur beglückwünschen. Herz licher Dank aber sei an dieser Stelle auch der Schriftleitung der „Tiroler Landzeitung" in Imst ausgesprochen, die dadurch, daß sie ihre Spalten den Zuschriften über die Hochdruckleitung geöffnet, wesentlich mit zur Aufklärung beigetragen. Dieser Dank, liebe Ehrwalder kann am besten dadurch betätiget werden, daß für das kommende Jahr die „Tiroler Landzeitung* noch viel zahlreicher abonniert wird. An ganz Außerfern möchte ich diese Bitte richten: „Haltet

von Ehrwald im dortigen Kaiser-Panorama ausgestellt, die Herr ; Photograph Josef Sonnweber-Jmst ausgenommen, j Schon kürzlich waren in Innsbruck die prachtvollen * Ehrwalder Winterbilder ausgestellt und erregten allgemeines Entzücken. Der Besuch der Ausstellung war ein bedeutender und das wird wohl auch mit die Veranlassung gegeben haben, daß nun die zweite Sonnwebersche Ehrwaldserie zur Ausstellung gelangt. Die Bilder sind bunt und von ganz ! hervorragender Naturtreue und Leuchtkraft und j Schönheit

. Wäre Herr Photograph Sonnweber nicht ein einfacher Tiroler, sondern ein Franzose , oder Berliner, da würden seine Kunstschöpfungen ganz anders gefeiert werden. Aber in Tirol j finde; man, daß Jemand, der sein Bestes geleistet, nur seine Pflicht getan und so ist der Schöpfer j der schönen Bilderserie in seinem Heimatlande nicht weiter bekannt, als jeder andere, der nicht viel | geleistet hat. Deshalb sollte die Tiroler Presse bei dieser Gelegenheit auch einmal dazu bei tragen, daß ein Landsmann

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Innsbrucker Nachrichten
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Page 41 of 46
Date: 23.12.1905
Physical description: 46
von der Güte und dem Kunstwert der alten Grödener Schnitzwerke, ist wenig mehr ver¬ blieben. Statt Zirbelholz, wie früher, wird das billigere und schlechtere Fichtenholz verwendet; statt der edlen Plastik volkstümlicher Heiligenfiguren werden bedenkliche Neuerungen, wie mechanische Spielzeuge, wie Radfahrer u. dgl. mehr, verlangt und geboten; die Preise sind zu einem unglaub¬ lichen Tiefstände gesunken. Noch immer wird die Kiuderwelt in ganz Österreich

Gesellschaft, aber auch die¬ ses wiederum auf seine Weife: ganz still, ganz ruhig, so daß selbst die Zeitungen keine Ursache fanden, seinen Namen zu vermelden. Zwar stimmte dies Verschwinden nicht ganz mit seinem Willen überein, aber mein Gott, was muß sich ein armes Luderchen nicht alles auf einer Welt, wo das Leben so teuer ist, gefallen lassen. Am dicksten hatte er dabei wohl den Gefäng¬ nisgeistlichen, dessen Unterhaltung ihm in sei¬ ner

Einsamkeit ja ganz angenehm gewesen wäre, wenn er nur einmal von etwas an- I derem gesprochen hätte, als immer und ewig I von der Redlichkeit und der Arbeit. Ar¬ beiten, ja schon recht, aber das vertrug nun einmal sein Körper, der zärter gebaut war als der anderer Leute, ganz und gar nicht. Das gab Schwielen an dm Händen und müde Füße, während es doch viel herrlicher war, in dem Schatten eines kühlen Wäldchens zu liegen, dem Gesang

von den „Lattentragern" zerrissen worden sei und er zu viel Scham be¬ sitze, um sich in Hadern seinen Mitbürgern vor¬ zustellen, was er doch, laut der gebundenen Marschroute, die er bekommen habe, unfehlbar tun müsse. Leider muh die Antwort des Dorfobersten nicht sehr besriedigend für den Mordion ausge¬ fallen sein; wenigstens stolzierte er eines Tages in einer Kleidung, die wohl nicht ganz seinem Schönheits- und Reinlichkeitssinn entsprechen mochte

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Lienzer Zeitung
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Page 30 of 40
Date: 23.12.1905
Physical description: 40
er ihr alles. Dabei stellte er das Bänmchen vor sie auf die Erde nnd packte seine Überraschungen aus: die Nüsse und Äpfel und die Anisbrödchen, und das bnnte Band und die schö ne, warme Decke., , und die Leckerbissen znm Weih nachtsschmaus: ganz weißes, feines Brod, und Wurst und ein Stück rosigen, gekochten Schiukeu, , , Es gibt nichts Unglücklicheres auf der Welt als arme Groß stadtkinder! In dem Wort liegt eine Welt von Jammer! Den hatte die dreizehnjährige Marie ausgekostet bis ans den Grund, sie war darin

manchmal erstickt, aber ihr schien es jetzt, als läge das alles weit hinter oder unter ihr, als sei es abgetan für immer, ihre Seele schwebte über dem häßlichen, dunklen Moor wie eine jnbelnde Lerche im Frühling. Als alles genngsam betrachtet war — das Schönste blieb doch das Bäumchen in seinem strahlenden Glanz — begann das Mahl, O, so gnt hatte es noch nie geschmeckt! Philipp aß jetzt nnd hatte keine Zeit zur Unterhaltung, aber Marie plauderte fortwährend, Sie war ganz Aufregung und Frende

, selbst gepflanzt oder selbst gezimmert — ist ost viel mehr, viel intensiver, restloser gefühlt und genossen und gewürdigt. „Weißt du noch die Veilchen, die wir zusammengesucht, Fips — ?' unterbrach ihn Marie. „Ja — draußen am Anger — es war im vorigen Frühjahr — seitdem ist der Platz dort verbaut, Kohlenhaufen und Fabriken sind dort — wo wir gesucht. . .' und er kam wieder ans seine Pläne zurück: „Es ist, glanbe ich, garnicht so schwer, reich zn werden, Marie, weißt dn, nur ist's — als wüßte ich ganz ge nau

den Weg, als müßte es mir gelingen, , ,' Er schweigt eine Weile, „Dann aber — dann wirst dn anch wieder gesnnd — nnd suchst auch wieder Veilchen, nicht — willst du? — Veilchen blühen dann in nnserem Garten — weißt dn, in einem Garten, wie sie vor der Stadt sind, wo die reichen Lente wohnen in den schönen Hänsern nnd dann kaufe ich dir noch viel mehr als heute Kleider — schöne Kleider,.' Marie schien von ihrem Glück nud ihrer Aufre gung ganz müde geworden zu sein. Sie hatte, ohne es zn wissen, die Augen

geschlossen, nnd der Kopf war auf die Seite gefallen, er lag beinahe auf Philipps Schulter. Jetzt aber fuhr sie auf: „Dn bist fo gnt, Fips so gut mit mir — — o, wenn dn mir ein Kleid kaufst, dann mnß es so eins sein, wie ich einmal hatte, früher — ganz früher. . .' Und sie dachte an ein hellblaues, verwaschenes Kattuukleidchen, welches ihr Stolz gewesen war — früher, früher — als wohl die Not, aber noch nicht das Elend bei ihnen war. Ach, es konnte doch schön sein ans der Welt! Sie hob den Blick

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Lienzer Zeitung
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Page 18 of 40
Date: 23.12.1905
Physical description: 40
Kronen, für Fußgänger mußten vier Heller bezahlt werdeu, für Einspänner 60 Heller. Man möchte glauben, bei deu ziemlich großen Verkehr ins Desereggen, sollte sich ein Pächter doch ganz gut stehen, um- somehr, da auch der alte Pächter erklärte, er übernehme die EinHebung der Mautgebühr mit telst Ausgabe von Koupons täglich für eine Krone Entgelt, das wären 365 Kronen pro Jahr, daun wäre der Ueberschuß der Straßeu-Konkurrenz geblieben und sie hätte keine weiteren Auslagen gehabt. Aber dieses wirklich

gen zu tun, unter andern: Diese Zweispänner- Maut sei ganz gerechtfertigt, erstens damit nicht so viele Zweispänner hereinfahren, und zweitens meinte diese edle Seele, wer zweispännig fahren könne, der könne auch eine solche Maut zahlen. Wahrscheinlich hat man solche Maßregeln zur Hebung des Fremdenverkehres in Defereggen er- griffen. Es lebe der Fortschritt! Uebrigens glaube ich, daß genannter Herr und vielleicht mehrere seiner Kollegen, eher alles besser verstehen könnten

jenem Mit gliede von dem eben die Rede war, mögen diese Zeilen zur Erbauung und Belehrung dienen, daß der Deferegger Geldbeutel sich doch nicht ganz nach anderer Belieben strecken läßt, vielleicht kommt man doch zur Einsicht und Selbsterkennt nis. — Seit 20. Oktober haben wir im Tale keinen Arzt mehr und muß man einen solchen im Bedarfsfalle von W.-Matrei holen, was mit großen Umständen und Kosten verbunden ist. Herr Jos. Remler wurde von der Gemeinde St. Jakob veranlaßt, alle 14 Tage hereinzukommen. Gottlob

in Hopfgarten, wo also der Schlittweg zu Ende ist, zum größten Leidwesen der Fuhrleute, die doppelt auf- und abladen müssen. — Die in hiesiger, Gemeinde gegründeten nenen Vereine arbeiten rüstig weiter. Das hier bei unumgänglich notwendige „Einig' möge ihnen erhalten bleiben. IVinklern, Mölltal, 17. Dezember 1905. Dem Vernehmen nach besteht die Absicht, vom Orte Dölsach aus einen ganz neuen Fuß weg auf den Jselberg anzulegen. Derselbe soll durch den Bachgraben schräg aufwärts führen und hätte

im Stande sind. Unsere „Hetztiere' werden wir aber in unserem Reviere ganz gleich zu benutzen wagen. Lienz, den 17. Dezember 1905. Mehrere ZagSberechtlgte. *) Unter Verantwortung der Einsender für Form und Inhalt.

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Newspapers & Magazines
Lienzer Zeitung
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Page 14 of 40
Date: 23.12.1905
Physical description: 40
Kronen, für Fußgänger mußten vier Heller bezahlt werden, für Einspänner 60 Heller. Man möchte glauben, bei den ziemlich großen Verkehr ins Defereggen, sollte sich ein Pächter doch ganz gut stehen, um- somehr, da auch der alte Pächter erklärte, er übernehme die EinHebung der Mautgebühr mit telst Äusgabe von Koupons täglich für eine Krone Entgelt, das wären 365 Kronen prv Jahr, daun wäre der Ueberschuß der Straßen-Konkurrenz geblieben und sie hätte keine weiteren Auslagen gehabt. Aber dieses wirklich

gen zu tun, unter andern: Diese Zweispänner- Maut sei ganz gerechtfertigt, erstens damit nicht so viele Zweispänner hereinfahren, und zweitens meinte diese edle Seele, wer zweispännig fahren könne, der könne auch eine solche Maut zahlen. Wahrscheinlich hat man solche Maßregeln zur Hebung des Fremdenverkehres in Defereggen er griffen. Es lebe der Fortschritt! Uebrigens glaube ich, daß genannter Herr und vielleicht mehrere seiner Kollegen, eher alles besser verstehen könnten, als die Beschaffenheit

von dem eben die Rede war, mögen diese Zeilen zur Erbauung und Belehrung dienen, daß der Deferegger Geldbeutel sich doch nicht ganz nach anderer Belieben strecken läßt, vielleicht kommt man doch zur Einsicht und Selbsterkennt nis. — Seit 20. Oktober haben wir im Tale keinen Arzt mehr und muß man einen solchen im Bedarfsfälle von W.-Matrei holen, was mit großen Umständen und Kosten verbunden ist. Herr Jos. Remler wurde von der Gemeinde St. Jakob veranlaßt, alle 14 Tage hereinzukommen. Gottlob, daß Heuer

, wo also der Schlittweg zu Ende ist, zum größten Leidwesen der Fuhrleute, die doppelt auf- und abladen müssen. — Die in hiesiger, Gemeinde gegründeten neuen Vereine arbeiten rüstig weiter. Das hier bei unumgänglich notwendige „Einig' möge ihnen erhalten bleiben. UlrnLlevir, Mölltal, 17. Dezember 1905. Dem Vernehmen nach besteht die Absicht, vom Orte Dölsach aus einen ganz nenen Fuß weg auf den Jselberg anzulegen. Derselbe soll durch den Nachgraben schräg aufwärts führen und hätte den bedeutenden Vorzug, daß man immer

' werden wir aber in unserem Reviere ganz gleich zu benutzen wagen. Licnz, den 17. Dezember 1905. Mehrere Zagüberechtlgte. *) Unter Verantwortung der Einsender für Form und Inhalt.

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Newspapers & Magazines
Bozner Zeitung
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Page 1 of 21
Date: 23.12.1905
Physical description: 21
- i Untermais nrit einer Einwohnerzahl von nichi Nroler JUnstrierlcn Kalenders für Stadt! ganz 15 WO in die Städtekurie ein, während dieie und Land für das Jahr 1SVV' bei. Gemeinden bisher stets in der Lairdgemeindenknrie Die nächste Stummer der „Bozner Zei tung' erscheint Mittwoch zur gewöhnlichen Stunde. Ein Umschlag zur Güte? gewählt haben und auch jetzt noch (obgleich zwei von ihnen den Titel „Markt' erlangt l>aben) über wiegend landwirtschaftliche Interessen habe.», wie auch ihre Gemeindevertretungen

0. Grabmayr für uns freisinnige Stadtevertreter ganz und gar unannehmbar sind. Daß Herr Dr. v. Grabmayr bei seinem Aus gleichsvorschlage von der Voraussetzung, daß oas Wahlrecht der Prälaten mid Großgrundbesitzer unangetastet bleiben müsse, ausgeht, ist wohl be greiflich. Wir können jedoch der Ausrechthaltung eines veralteten Privilegiums, das unter den heu tigen Verhältnissen nicht einmal einen Schein von Berechtigung hat. nie und nimmer zustimmen. Wir müssen dieses Privilegium bekänipsen, obgleich

wollen. Nach solchen Proben müsssn wir uns für ein« weitere Bermittluugstätigkeit des Herrn Dr. v. Grabmayr, die wir übrigens nie gesncht d.iben, ebenso höflich als entschieden- bedanken. ^i>e freisinnigen Städtevertreter verlangen eine entsprechende Eiuschränkuirg der Wahlprivilegien der Prälaten und des Adels, eine Verteilung der Mandate für Stadt und Land nach Maßgabe der Bevölkernngszifser nnd der Stenerlei st n n g: sie iniisjei» sich auch verwahren gegen eine ganz »«gebührliche Vermehrung des Einslusses der Zta

- liener im Landtage und im Landesausschusse. Auf diesen Grundlagen müssen die Frie- densverhandluiigen geführt werden, wenn sie Aus sicht auf Erfolg habeil sollen. Daß diese Verhmrd- lungen innerhalb zweier Stnnden in einer Kon ferenz beim Starthalter gepflogen und ;u Ende geführt werden sollen, ist ein ganz aussichtsloses Beginnen. Ich halte es auch für eine ganz ver fehlte Taktik der Deutschen, diese Wahlreforin un ter dem Drucke der italienischen Obstruktionsdro hungen durchzuführen. Die Italiener

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