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Brixener Chronik
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Page 2 of 8
Date: 19.08.1905
Physical description: 8
Italiens. Nach monatelangen Verhandlungen ist ein schmutziger Prozeß zu Ende geführt worden. Es wurden wegen Mordes Tullio Murri und Dr. Naldi zu je dreißig Jahren Gefängnis, Rosa Bonetti zu sieben Jahren Gefängnis, Dr. Secchi zu zehn Jahren und Gräfin Linda auch zu zehn Jahren Gefängnis verurteilt. Die Vorgeschichte ist kurz folgende: In Bologna lebte Professor Murri als Hochangestellter Kli niker, der in ganz Italien als Autorität galt. Er verstand es, aus der Wissenschaft Geld zu machen, machte

der Sozialistenführer Abg. Fern, „das Unglück, einen Menschen zu töten, darum ist er aber noch kein Verbrecher!' Und in diesem Tone geht es betreffs aller Mitschuldigen fort — man wundert sich schließlich nur, schreibt das „Grazer Volksblatt' mit Recht, weshalb diese edlen Per sönlichkeiten überhaupt vor Gericht gestellt werden und nicht statt ihrer der Leichnam des hin geschlachteten Bonmartini noch nach seinem Tode — in die Kosten verurteilt wird. Das Plaidoyer des Staatsanwaltes lautete leider ganz

anders, indem er den sämtlichen Engeln — vor allem der ehr- und tugendsamen Linda — die Maske vom Gesicht riß und sie als ganz gemeine und hinterlistige Mörderbande darstellte. Die sozia listische Presse verschmähte kein Mittel, um die Geschworenen zu beeinflussen. Doch die Ge schworenen haben sich dem sozialdemokratischen Terrorismus nicht gefügt, sondern ihr Schuldig gesprochen. Demission des serbischen Kabinetts. In Belgrad hat zur Abwechslung wieder einmal das Kabinett Stojanovic abgedankt. Das neue Kabinett

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Bozner Zeitung
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Page 5 of 12
Date: 19.08.1905
Physical description: 12
haben. Weiter hat sich brillant gehalten,' sagte der Ba ron. „Vor einer Stunde hörte es erst auf zu reg» nen, und obschon es stundenlang gegossen, ist es nun so heiß wie vordem',' entgegnete Heyd. ..Habe schon bedauert, daß Herr Hellmuth am Schießen nicht teilnehmen kann' ..Wegen Augenschmerzen. Artur,' fiel der In genieur dem Baron schnell ins Wort. ..Mußt dich niehr schonen. Karl, und dein Sin nen und Trachten nicht ausschließlich auf Arbeit ten richten,' sagte der Baumeister und dachte: Ich weiß ganz genau, warum

:,, daß die meisten verliebten Jünglinge bei den Annnhe- ningZarbeiten ganz unwisseiiichastlich zu Werke gehen uird sich in geradezu frivoler Weise ffirS ganze Leben in Ketien lege» lassen. Er tritt da her mit großer Entschiedenheit dafür ein. daß! seine Schüler wenigstens ihre anthropologischen „Schlug Herrn Hellmuth schon Wette auf Pul le Sekt vor für die meisten Ringe, habe natürlich Korb erhalten. Würden Sie wohl Wette eingehen. Herr Baumeister?' „Ich bedauere aufrichtig. Herr vqn Walien. es Ihnen abschlagen

zu müssen, nicht, weil ich glau be, daß Sie ein viel besserer Schütze sind als ich. sondern weil Wetten und Spielen Dinge sind, die ich aus Prinzip verwerte.' entgegnete Heyd. von Walten ruhig ins Auge sehend. Der Baron konnte diesen Blick nicht ertragen. War es. als ob ihm alle seine Schulden aus ein mal einfielen, oder waren es andere Gründe, je denfalls ging in seinem Innern etwas vor, das ihm des Baumeisters Sympathie ganz und gar nicht brachte. Der Baron, der überall glänzte und der Löwe des Tages

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