Wandtafel und das plumpe Katheder, ganz ernsthaft und ganz mäuschenstill sitzen sie da, und die kleinen Herzen klopfen fieberhaft in Erwartung der Dinge, die da kommen sollen! ^stern ist da! Schneeglöckchen längst rief: ''^-1 „Wacht auf, ihr Schwestern, zu sehen: Frühlings Serold das Land durchlief. Würzige Lüste schon wehen!' Llnd das Veilchen, bescheiden, am Wegesrand, Der Krokus, die Primel im Gartenland 5ieben die Köpfchen. Ja Wonne! Zu freun sich der Frühlingssonne. Ostern ist da! Der Kam

herauszugehen. Sie hatte so viele Freier wie Finger an den Händen. Aber sie wollte doch nur Ferdinand von Sölten. Wenn sie nur Aussicht hatte, den zu kapern, war ihr keine List zu gewagt. Da ihr Hirn schnell zu arbeiten pflegte — fie hatte das nach ihrem Vater — so hatte fie auch ganz plötzlich einen kleinen Kriegs plan fertig im Kopse. „Ubermorgen, bei Senator Großkopp, da soll er mein Tisch herr sein', plauderte sie ihrem Vater vor. „O, ich will's schon machen. Ich stecke mich hinter Lilli.' Max Henschel

, bunten Schar kleiner Buben und Mädels. Sie ahnen noch nicht, wieviel magische Gewalten sich in einer Schuluhr verbergen! O, die böse Schuluhr! heißt es bald. Wie oft wird sie noch die Säumigen zum Laufschritt zwingen! Wie oft an düsteren Dezembermorgen die Langschläfer aus ihren Träumen ausschrecken und vielleicht auch der Anlaß sein zu unliebsamen Disziplinaruntersuchungen! Die Schulneulinge werden zwar im ersten Jahre die geheimnis volle Sprache der Uhr noch nicht ganz verstehen, aber soweit

schuldig sind.' Damit lüftete er ''den Hut und trat auf den Hof hinaus. Drinnen im Hause flog ihm auf der Treppe die braunäugige Rose entgegen: „Ach, Herr Pate, wie gut, daß du kommst! Bei uns ist's gar nicht gemütlich. Papa hat riesig schlechte Laune und Mama tut so geheimnisvoll und ist dabei ganz anders wie sonst, so — so von oben herab, daß es einem ganz bänglich wird.' Der Doktor streichelte mit seiner großen braunen Hand zärt lich die Wange seines Patenkindes: „Roserl, möchtest du denn nicht gern

und bestimmte den zehnten Oktober. Da wir uns aber doch schon mal miteinander ausgesprochen, Toui ihr ganzes Lebensglück in meinem Besitz sähe, so könnten wir unter den Augen der Eltern als Verlobte gelten und stünden uns die Freiheiten als olche zu. Im übrigen bliebe die Sache noch ganz unter uns. Ich glaubte nicht anders, als der Mann wolle sich nach meinem Vor leben erkundigen, was unter allen Umständen sein gutes Recht war. Aus diesem Gesichtswinkel habe ich die Verzögerung der Verlobung angesehen