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Tiroler Bauern-Zeitung
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Page 3 of 16
Date: 23.12.1948
Physical description: 16
Ein einziges Mal in jedem Jahr Erscheint eine Nacht ganz munüarbar! Da ist der Himmel geheimnisvoll offen. Da kannst du alles dir erhoffen Da hört sich auf der Menschen Not Und allen Schrecken verliert der Tod . . . Die Sterne stehen in ihrem Lauf! Und alles schaut sehnend zum Himmel auf. Zur Kirche gehen dann die Leut, Von jedem Hofe, nahe und weit. Sie kommen her von jeglichem Haus Zur Mette in dis Nacht hinaus. Man hört die Glocken klingen und leuten Durch alle geheimnisvollen Weiten

ist geblieben . . . Das Haus des inneren Planhofes, von dem eine alte Chronik diese seltsame Geschichte überlie fert hat, ist ganz aus Stein gebaut. Kleine, ver gitterte Fensterchen verleihen dem Gebäu eine ge- heimnisvolle, fast düstere Stimmung. Die Vorder seite ist mit alten Malereien verziert. Vor dem weit ausgreifenden Erker stand einst ein kleines Bildstöckl mit wundertätigen Heiligenfiguren, von denen das Volk der Bauern seltsame Geschichten erzählte. Um das Jahr 1660 lebte Michael Planer

und fühlte sich wie im Himmel. Der Vater aber wollte das nit gerne sehen. Einmal hat er ihn mit auf die Alm genommen. An einer Stelle, wo man hinunter sah auf die Fel der des Hofes und hinauf auf bas Joch am Hüh- nerspiel, da ist der Vater stehen geblieben — ganz überkommen von Freude, da hat er seine Arme ausgebreitet und zu seinem Sohn gesagt „Siehst du — das alles gehört mein!» Der Heinrich aber ist dabei g'standen und hat sich nit gerührt und hat keine Freude empfinden

können und hat auch keine Antwort geben. Er hat nur immer heimlich hinuntergeschaut auf die Straße, wo die Fuhrwerke wie braune dicke Kä fer aufwärts und abwärts gekrochen sind. Dann hat er geheimnisvoll verschlossen gemeint: „Aber bis zur Straße reicht der Hof nit!» Der Vater hat ihn ob dieser Antwort ganz be troffen angeschaut. Ein schlimmer Verdacht stieg in seinem Herzen auf und er ahnte etwas, was er schon lange befürchtet hatte; hart und abweisend wies er auf seinen Sühn zurecht: „Bis zur Straße soll der Hof auch nit

lustigs Leben gemacht und ist sogar gegen Welschland gefahren, um zu sehen, wie dort die Welt aus- schaue. Erst als Berg und Tal tief im Winter lagen, ist er wieder in den Wirtshäusern von Sterzingen aufgetaucht. Das ganze Geld hatte er verjubelt und vertan. Die losen Fuhrleute ließen ihn nicht mehr sus. Am nächsten Sonntag traf er beim Kii> chengehen mit seinem Vater zusammen. Der stolze i Planhofbauer tat ganz ruhig, als ob gar nichts vorgefallen wär, als ob er mit seinem Sühn im mer beisammen

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Page 3 of 10
Date: 25.03.1948
Physical description: 10
Am Tage der Auferstehung ■ ■■■ , - - ^ Eine Ostererzählung aus den Bergen . " . "=== U nd ist es wirklich so weit gekommen, daß du zu Ostern auf die Skihütte gehen willst . . Der junge Hochparegger Bauer schaute ganz ruhig und abweisend beim niedern Stubenfenster hinaus, als hätte er die mahnenden Worte seines Vaters gar nicht gehört. Er schaute hinaus in die Weite, auf die Berge im blendenden Weiß der ! Frühjahrssonne — aber er gab seinem Vater keine Antwort. Den alten Vater packte der Zorn

: „Und willst du denn keine Antwort geben?" Noch immer starrte der junge Bauer beim Fen ster hinaus. Sein schmales, ebenmäßiges und - kühn geschnittenes Gesicht verzog sich zu einem i leisen Lächeln. Alles war Kraft und Leben an thin. Überschäumend blitzten seine Augen und manchmal glühte ganz in der Tiefe ein heimliches Feuer von Leidenschaft. Sein scharfes Gesicht ! war über und über rotgebrannt von der Früh- i jahrssonne. Nun wandte er sich hastig um und blieb fest und groß vor seinem Vater stehen

, als hätte er nur über das Wetter gesprochen. Aber ganz in der Tiefe seiner Augen schimmerte es weich und wäs serig. In seiner Stimme zitterte ein kaum ver haltener Zorn: „So — du willst nimmer auf Paregg blei- j den . . .?" Nun riß ihn der gache Zorn mit, daß er alle Beherrschung verlor. Die alte Mutter drängte j sich dazwischen: „Vater — er meint's ja nit so! Nur über Ostern —, dann kommt er ja wieder!" Der Jörg straffte sich. Mit abgewandtem Ge- ; sicht stieß er hervor: „Wohl, wohl, ich mein's genau

so, wie ich's ge- ! sagt Hab! Ich geh und ich mueß gehen! Ich kann einfach nimmer bleiben!" ,,Dann gehst du halt!" Den Vater riß der Zorn ganz mit: „Dann gehst du halt! Geh nur! Geh — und werd halt ein Zaggler wie so viele andere und lauf hinter den : Herrischen her! Geh nur! G"h . . " Als ob er seinem Zorn Lust machen mutzte, hastete er zur Tür und riß sie auf. um sie aber gleich wieder zuzuschlagen. Und wieder schrie er auf: . u „Geh nur, geh nur, ist kein Schad um dich! Aber dann packte

Schatten stand er in der niedern Stube. Ties bückte sich der Jörg bei der niedern Tür, dann dröhnten die Schritte im Hausgang, die Haustür schlug ins Schloß. Da schaute der Vater zum erstenmal aus. Sein schmales, altes Gesicht war von einem großen Leid bedrückt. Halb für sich selbst flüsterte er ganz langsam die Worte: „Zwei sind g'sallen, einer ist verunglückt und der “ Er sagte den Satz n'cht mehr zu Ende . . . An diesem Karsamstag blieb es ganz ruhig und düster am Hochparegger Hof

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 12 of 22
Date: 30.04.1953
Physical description: 22
?“ Ich be trachtete die Bonbons und deutete dann auf das zweite Glas. „Versuchen wir's einmal mit de nen da.“ Er packte die Bonbons ein und ich zahlte. In diesem Augenblick stürzte schnaubend ein dicker Mann in den Laden. „Da haben Sie!“ schrie er erregt und warf ein Päckchen aufs Ver kaufspult. In dem Päckchen lag eine tote Maus. „Eine tote Maus“, sagte düster der Verkäufer. „Woran ist das arme Tier gestorben?“ „An Ihrer Seife, Herr!“ schrie der Dicke außer sich. „Gestern kaufte ich hier ein Stück Seife. Ganz

. „Sie fragen noch? Ganz grün bin ich geworden! Mein Schädel schaut aus wie eine Wiese . . . Da, schauen Sie selbst.“ Er nahm den Hut ab und ich er schrak. Sein Kopf war wirklich gras grün. Der Verkäufer blickte neugierig unter dem Pult hervor. Das hätte er nicht tun sollen, denn der grüne Mann sah ihn auch und wurde noch wütender. „Du Lump!“ schrie er, „da hast mir ein Haarwuchsmittel ver kauft, und mein Haar ist ganz grün geworden. Du hast mir Rattengift ge geben, an dem sich die Ratten mä sten

Passagierdampfer der Welt kam Ich vor zwei Jahren über den At lantik.“ „Da haben sicher recht viele Menschen am Kai gestanden, als der Dampfer in den Hafen einlief.“ „Du glaubst es nicht. Ganz Harn- Stoffe färben?“ „Wunderbar! Ich habe das Zeug mit einem Handtuch vom Kopf wi schen wollen, jetzt habe ich ein schö nes grasgrünes Handtuch. Nicht ein mal mit Lauge geht die Farbe her aus.“ „Ja, das ist kein schlechter Ge danke. Ich habe einen grauen Schlaf rock zu Hause, den könnte ich damit färben.“ Die beiden

Alleinflug über die Ostsee, da stürze ich ab und falle ins Meer Ein U-Boot hat mich aufge fischt. Na. da war ich also, wohin ich gewollt hatte. Aber kaum war ich an Bord, da lief das U-Boot auf eine Mine und flog in die Luft. Da war ich wieder dort, wohin ich auf Be fehl der Militärbehörde gehörte. Ich pendelte so zwischen Himmel und See, aber es war doch nicht ganz das richtige. Nach dem Krieg bin ich dann Drogist geworden und habe al lerhand erfunden, lauter gute Dinge, nur haben sie nie dazu gepaßt

, wozu ich sie bestimmen wollte. Ich habe eine neue Seife zusammengesetzt — sie wurde ein unfehlbares Ratten- und Mäusegift. Mein neuestes Haar wuchsmittel wurde die beste Farbe der Welt. Ein anderer würde reich bürg war auf den Beinen. Eine un übersehbare Menge.“ „Wenn du nun denkst, Hannes, wie viele Großstädte die Erde hat, ich meine, es sind wohl an die sechs hundert —" „Weiß ich!“ „— und fast in jeder dieser Städte solche Menschenmassen wohnen —" „Ja. ja.“ „— da kommt doch eine ganz nette Summe

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 5 of 16
Date: 30.04.1954
Physical description: 16
? Viel ist er schon gereist. Helle, bunte Bil der sind es, die aufleuchten und immer wie der ein wenig sehnsüchtig machen nach dem Rausch der Ferne und dem Gefühl ungebun dener Freiheit. Freiheit, das ist es. Wie an ders wäre alles mit einem Schlage, wenn er geheiratet hätte. Am Anfang vielleicht wäre es ganz nett und gemütlich gewesen, zugege ben. Dann aber? Mußte dieses ständige Rück- «ichtnehmen nicht eine Last werden, quälend und nicht mehr abzuschütteln? Ein Lieblingswort seiner Mutter fällt

! Ob sie seinen Brief mit der Nachricht, daß er sie morgen in Znaim besuchen wird- rechtzeitig bekommen hat? Wenn sie ihn doch nur mit Annemarie verschonen wollte und endlich auf ihren Herzenswunsch, sie ihm zuzufüh ren, verzichten könnte! Annemarie ist brav und geduldig, gewiß, und vielleicht ist sie auch sonst ein ganz netter Kerl. Aber ge nügt das für eine Ehe? Im Nebenabteil rufen Kinderstimmen laut den Namen Marlies Wahrscheinlich gehört dieser hübsche Name zu der jungen Dame, die vorhin in jenem Abteil

, hier unten im Süden? Jemand steht hinter ihm. Fred fängt einen glitzernden Blick aus dunklen Augen, über denen sich eine rötliche Haarvolke türmt. Oh, wie er diese Blicke kennt! Ganz gut gebaut ist die Kleine übrigens. Wo kam sie nur so plötz lich her? Fred hat den Blick mit undurch dringlicher Miene auf die Landschaft gerich tet und sieht doch genau, wie das Mädel den Kopf an den Fensterrahmen schmiegt und ihrem recht gewöhnlichen Gesicht einen lok- kenden Ausdruck zu verleihen sucht. Wie leicht

wieder, sie zu beobachten. Sie hat den Kopf jetzt halb zur Seite gedreht. Der schmale Haaransatz mit den bemsteinhellen, seidig schimmernden Locken bildet mit den kleinen Ohren und freien Schläfen zusammen eine rührende Linie, die doch etwas Eigenwilliges und sehr Persönliches hat. Kein ganz junges Mädchen mehr, schätzt Fred. Sehr selbstbewußt, wahr scheinlich eher berufstätig als verheiratet. Er versucht zu ergründen, was an ihr fesselt, ohne doch eigentlich besonders schön zu sein. Marlies war auf den Gang getreten

Haar sitzt glatt und ordentlich um den schön geformten Kopf. Wie er aus- sehen müßte, wenn man dieses Haar ganz zer zaust und zerstrubbelt, denkt Marlies, schämt sich und schaut wieder zum Fenster hinaus. Marlies hat plötzlich unwiderstehliche Lust, eine Zigarette zu rauchen. Ebenso leichtsinnig, wie ärztlich streng verboten ist dieser Wunsch, und sie hat ihn in den letzten Wo chen oft genug heldenhaft niedergekämpft. Jetzt aber siegt die Verlockung, etwas Ver rücktes zu tun. Sie kramt

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 7 of 10
Date: 24.11.1951
Physical description: 10
und Trauer sind so Ur quellen der Musik, und ganz besonders der Liebe. Wiegenlieder gehören zum frühesten Gesang der Menschheit, und wir finden sie heute als eine der charakteristischesten Musikformen aller Völker und Rassen. Später kommen dann Heimatlieder, und da scheinen sich ganz seltsame Unterschiede herauszu bilden: Die Völker der großen Ebenen singen anders als die Völker, die in den Bergen wohnen, ruhiger die ersteren, bewegter die letzteren. Es gibt da ganz seltsame Dinge

für ein paar Ferzen!“ jammerte sie. „Wenn nur der Wasserfall endlich wieder auf taute!“ „Ja, wenn nur der Wasserfall endlich wieder auftaute“, wieder holte Frost lächelnd. Sobald die Frau aber den Laden verlassen hatte, lachte er ganz laut auf. Da könnt ihr lange warten, dachte er. Der Wasserfall taut so bald nicht auf. Solange ich noch eine einzige Kerze auf Lager habe — solange das Geld für mein Schloß nicht bei sammen. ist — taut euer Wasser fall nicht auf! „Der Wasserfall taut nicht auf“, sagte Otto

. Uenn wir die Sache nicht in die Hand neh men, bleibt der Wasserfall für ewige Zeiten gefroren.“ „Ja, aber was können wir denn tun?“ fragte Lotte. „Das einfachste wäre, den Was serfall zu fragen, was denn eigent lich mit ihm geschehen ist“, schlug Peter vor. Otto sah ihn verächtlich an. „Den Wasserfall fragen? Bist du verrückt? Wasserfälle können doch nicht reden.“ „Und eingefrorene Wasserfälle schon gar nicht“, fügte Lotte hinzu. „Die sind ganz stumm.“ Peter schwieg und auch die an deren schwiegen

er, „seit du eingefroren bist, haben wir kein Licht und keine Straßen- 1 bahn und die Mutter kann nicht I kochen und wir können nicht ins Kino gehen. Was ist denn mit dir geschehen? Warum stehst du still? Warum bist du gefroren — jetzt im Sommer?“ Es war ganz stille, keines der Kinder wagte zu sprechen. Otto zuckte verächtlich mit den Mund winkeln und sagte nach einer Weile: „Keine Antwort. Ich habe dir ja gesagt, Wasserfälle können nicht reden.“ Da zog ihn Lotte am Aermel. „Still“, flüsterte

der Wasserfall. „Wie zwischen zwei dicke Glaswände eingezwängt, daß ich mich gar nicht rühren kann. Jetzt, im Sommer, wo ich so gern über die Steine setze und mit tau send Purzelbäumen in die Tiefe springe. Ganz steif bin ich. Ver zaubert, verzaubert.“ Die Kinder schwiegen und sahen einander an. Dann fragte Peter: „Wie können wir dich wieder entzaubern, Wasserfall?“ „Nur wer mich verzaubert hat, hat Macht über mich. Nur er kann mich aus meiner Starrheit zu neuem Leben erwecken.“ „Und wer ist es, der dich ver

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 5 of 12
Date: 31.05.1952
Physical description: 12
aber genießt das Wasser gerade zu Pfing sten in unserem Volksleben hohe Be deutung. Ist doch das fließende Was ser, vorab dessen Ursprung, Quelle oder Brunnen, im Kreise primitiver Weltanschauung Gegenstand kulti scher Verehrung. Mit »Pfingstmaien“ werden vielenorts die Brunnen an Pfingsten geschmückt. In ganz Ober- kärnten wird der laufende Brunnen mit einem im Schmucke buntfarbiger Bändchen prangenden Fichtenbäum chen oder aus der Hand des jüngsten Hausgenossen mit einem Kranz ge ziert

der weise Dichter und antwortete: «Ich brauche nur noch taub zu werden, dann bin ich die beste Partie in ganz England!“ am Abend des Pfingstsamstags als Abwehrzauber gegen das Wachstun gefährdende Mächte, böse Geister unc Hexen oft bis Mitternacht hinzieht In einigen Gegenden widerhallen Berg und Tal auch am Pfingstmorgen stun denlang vom Peitschengeknall. Da der Pfingstmorgen im Rufe einer wundertätigen Zeit steht, er wählt man ihn im österreichischen Alpengebiet besonders für eine Berg Wanderung

auf die Armbanduhr, denn der Photo graph hatte gesagt, sie müsse ganz pünktlich sein. Marion stellte fest, daß sie nur zehn Minuten zu spät kam. Trotzdem mußte sie warten, denn das Baby, das gerade photo graphiert wurde, wollte nicht lachen. Geist-Fängen“ nennt. Im Kärntnerland ziehen an diesem Morgen Burschen und Mädchen aut verschiedenen We gen auf eine Anhöhe. Die jungen Leute, die sich in den Strahlen der aufgehenden Pfingstsonne am Höhen ziele treffen sind auf ein Jahr zu Spiel und Tanz für einander

herab und wickelte ein buntes Seidentuch in malerischen Falten um die Schultern. „Sehen Sie dort oben den großen Nagel? Bitte — blicken Sie dorthin.“ Gehorsam wandte Ma rion den Blick zur Decke. „Schreck lich“, stöhnte der Photograph „ganz schrecklich — so geht es nicht. Sie wirken wie eine Holzpuppe. Denken Sie doch an etwas Rührendes — an ein kleines Baby.“ „Baby? Ich bin ja überhaupt noch nicht verheiratet . . .“ Dem Photographen traten die Schweißperlen auf die Stirn. „Es braucht

ja nicht Ihr Kind zu sein — denken Sie an einen kleinen Hund, ein kleines, hilfloses Tier das Sie lieben . . .“ Marion blickte den großen Nagel an der Decke an und stellte sich vor, daß dort oben ein kleines Pekineser hündchen baumelte — sie hatte ein mal einen Pekineser gehabt — er wurde überfahren — das war traurig. „Ausgezeichnet. Ganz ausgezeich net. Bleiben Sie so “ Ein Photo für den Liebsten Eine lustige Pfingstnovelle von Barbro Ritlander . und immer wieder erneuert sich die Natur Photo G. Schneider

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Page 6 of 8
Date: 17.07.1947
Physical description: 8
auch von auswärtigen Ländern. Diese importierten Kartoffeln kommen pro Kilo auf 70 — 90 Groschen zu stehen. Zum Ausgleich dieses großen Preisunterschiedes muß daher der Käufer auch für die heimischen Kartoffeln einen höheren Preis zahlen. hielten sie wieder ganz ein. dann machten sie wie der ein, zwei Schritte. Als er näher kam, entdeckte der Wast, daß sie alle hinter einer Kuh hergingen. Sogar ein Po- lizist mar dabei, der die Leut schön in der Ein teilung hielt und für die richtige Ordnung sorgte

. Denn wenn die Kuh bloß ein bißl mit dem Schwanz zuckte, dann wurde auch der ganze Menschenschwarm ganz aufgeregt und jeder um klammerte mit beiden Händen sein Geschirr. Aber es durfte immer nur der nächste hintreten und die Butter aufsangen. Die übrigen jedoch murr ten, daß es viel zu langsam ginge und daß man der Kuh einfach Rizinusöl eingeben müßte. Eine richtige Regierung hätte das schon längst getan. Der Polizist beschwichtigte die Menge mit gu ten Worten und meinte, in Bälde werde alles ge regelt

aber hatte ein ganz findi ger Kovt eia« Milchiabrik einaericktet. Da wa. Der Kiadla und der Deutsch Kaiser Nacherzählt non HW. sen-. Hart Der landbekannte Vieh- und Bauerndoktor ward bei seinen großen Erfolgen in späteren Jahren auch von auswärts in Anspruch genom j men, so daß der Vormittagszug der Zillertalbahn j „der Kiadiazug" genannt wurde. Er war aber i auch von zsinpferüchen Stadtdmnen ziemlich ge fürchtet wegen seiner „rauhen Schale", wenn auch ein goldener Kern in derselben enthalten

lächelte und fragte den Kiadla: „Kennst du mich?" Der Kiadla-Bart. welcher den Hut auf dem Kopfe belassen hatte, antwortete: „I woaß nit. wos du für a Morakopf bist!" — — Der Kaiser verstand auch den Mohrenkopf. Er krümmte sich vor Lachen, denn mit solch einem Titel und dem Hut auf dem Kopf hat ihm noch keiner geschmeichelt — und er ja bestimmt an nahm. daß er unerkannt sei. was aber scheinbar doch nicht der Fall war ? Seine Majestät ließ seinem ganz ergebensten .Dienernden" Diener durch einen Herrn

, sondern, daß man in oan selber alles oteatet, was schlecht isch und beas. Es ifch völlig gwöfn wia a Predigt, aber decht ganz onderfcht. 's nächste Mal soll a Doktor redn, afo oaner, wia der Steiner isch, über die Fragn, dö junge Leit bsunders intereffiern." „Alfa! Guate Rächt!" Der Herr Dundespräsident hat den Herrn Re- gierungsoberforstrat Ing. Hubert Rieder zum Regierungsforstdirektor ernannt. — Wir gratulie- ren zur Auszeichnung dieses verdienstvollen Be- amten! Bitte der Pradler Musikkapelle Die Pradler

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 5 of 12
Date: 27.11.1954
Physical description: 12
als zehntausend Dollar in der ganzen Welt, Gott steh uns bei!“ Einen Augenblick lang war das Stampfen des Rumba der einzige Laut im Zimmer. „Willst du das Ding nicht abstel- lenT"Liebe? Ich möchte heute abend mit dir allein sein.“ Ein Stück weiter herunter in der Nähe der Hochbahnstation, in der 2. Straße, stand eine junge Frau in einer karierten Schürze über den Gasherd gebeugt. Sie war sich nicht ganz schlüssig, ob sie die Steaks jetzt schon in die Pfanne legen oder noch ein bißchen damit war ten

sollte, bis Bob kam. Heute dauerte das wirklich schrecklich lange! Hoffentlich war nichts pas siert mit ihm. „Mabel! Mabel!“ Er war bei ihr. Er hielt sie in den Armen. „Liebste, Süße! Wir haben es ge schafft! Wir sind reiche Leute! Ich habe zehntausend Dollar bekom men!“ „Zehn . . .“ Im Departement du Gard — ganz richtig, da, wo Nimes liegt und der Pont du Gard: im südlichen Frank reich —, da saß in einem Postbüro ein älteres Fräulein als Beamtin, die hatte eine böse Angewohnheit: sie machte ein bißchen

, daß sie weinten und küßten sich. „Kannst du den dummen Rumba nicht abdrehen? Ich möchte heute abend mit dir allein sein.“ So drehte Mabel das Radio ab und sie waren ganz allein. (Uebertragung aus dem Engli schen von Sybill Schönfeldt.) schrieb in seiner Gegenwart an einen Freund: Lieber Freund! Da ich weiß, daß das Postfräulein Emilie Dupont dauernd unsere Briefe öffnet und sie liest, weil sie vor lauter Neugierde platzt, so sende ich Dir anliegend, um ihr einmal das Handwerk zu legen, einen lebendigen Floh

. 34. Am. 36. De. Als sich Mittag die Familie Hu ber zum Essen setzen wollte, da hatte der Spediteur der Firma Kehrli & Oehler eine große Kiste ins Haus gebracht, die mit der Auf schrift: „An Familie Huber-Greub“ versehen war. Da sagten die Eltern sofort, wie aus einem Munde und mit einem Blick auf den Wandka lender: „Aha, die hat Onkel Gott fried Stutz gesandt!“ Und die drei Kinder meinten zustimmend: „Selbstverständlich — die kommt ganz bestimmt vom Onkel Gott fried.“ Und alle fünf sprachen im Chor: „Was mag wohl darin

wir zuerst!“ schlug Vater Huber vor. Aber jetzt wollte die Hausfrau nichts davon wissen. Oho — jetzt wollte sie erst einmal sehen, was in der für sie bestimmten Kiste sich befand! Und auf die Karpfen komme es nun ja auch gar nicht mehr an, diese seien doch schon ganz zerfallen! — Also gingen Vater und Sohn an die zweite Kiste heran, das gleiche Verfahren wie vorhin anwendend. Aber sie verstanden es diesmal schon etwas besser; nach zehn Mi nuten war der ebenfalls fest ver nagelte und sehr dicke Deckel

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Neueste Zeitung
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Page 3 of 4
Date: 23.01.1941
Physical description: 4
unsere Maschine. In einem weiten Bogen bringt sie uns immer höher und höher. Leise schaukelt sie. — Ich sehe in die Gesichter meiner Kameraden. Ganz apathisch sind sie, ruhig und doch wieder aufgeregt. Ein unbestimmtes Etwas spiegelt sich in ihren Mienen. Da ertönt das Kommando: Fertigmachen. Die ersten drei stehen auf, geben die Aufziehleine dem begleitenden Seb! oute Ntiüm tfir unirre Soldaten! Anreiz zu einem kühnen Handstreich bot die Erfahrung mit dem Gegner. Gibraltar war außer

in einem kleinen Kreis der Offiziere rasch. Aber die eigentliche Aufgabe hätte dann erst be gonnen. Ein wesentlicher Teil des befestigten Gibraltar liegt unterirdisch in den Bergen und entzog sich ganz unseren Augen. (Fortsetzung folgt.) Lehrer. Er hängt den Schnapphacken in das Drahtseil. Wir stehen jetzt ganz vorne bei der Türöffnung. Mein Herz klopft sehr stark, ich bin also doch aufgeregt. So ganz im Innern regt sich sogar eine Stimme, wenn auch nur für kurze Zeit, die sagt: Spring nicht. Schnell

aber ist der Wille da — der Wille zum Sprung. Das Kommando: „Fertigmachen zum Sprung" ertönt. Luis, der als erster springt, stellt sich in die Tür, die Hände an den Griffen, die Füße fest eingestemmt in die Türecken. Ich stehe knapp neben der Tür. Und wieder fällt mir sein Gesicht auf. Es ist jetzt ganz geistesabwesend, Angst und wieder Todesverachtung spiegeln sich darin. Man sieht, Luis kämpft gegen seinen inneren'Schweinehund, wie die Soldaten sagen. Das Hupenzeichen ertönt, das Zeichen zum Sprung. Luis hört

. Gleich drauf merkte ich schon den Entfaltungsstoß des Fall schirms, doch empinde ich dabei keine Schmerzen, keinerlei Druck in die Nippen. Ich sehe um mich. Nun erst merke ich so richtig, daß ich hänge, ganz sicher hänge. Riesige Freude, wahre Lebensfreude erfaßt mich. Sachte gleite ich in die Tiefe, leise schaukle ich am Fallschirm, meinem jetzt besten Kameraden. Er ist ja auch so treu, so verläßlich. Wunderbar ist das Gefühl des vollkommen freien, unbeschwerten Hängens in der Lust. Immer näher

glückstrahlend den Salat an. Ihre Wangen sind rot überhaucht — jung und reizend sieht sie aus in ihrer Freude auf den heutigen Abend. „Geben S' vier Schüsseln her, Gusti", sagt sie lachend. „Ein jedes mag den Paradeissalat anders. — Paul mit Rahm und a klein wenig Zucker — Felix mit viel Schnittlauch und noch mehr Essig — Walter mit Zitrone — Franzi ohne Salz und Pfeffer, ganz nüchtern, aber mit a bisserl hart gekochtem Ei ~ bloß das Weiße, vor dem Gelben graust sie sich . . ." Gusti hat grade heute

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Page 3 of 8
Date: 06.06.1946
Physical description: 8
sein nichts wissen! Der Glanz der Stadt hat ihn ganz in Bann geschlagen! Er wollte nur fort von daheim, nur fort! So kam es ihm ge rade recht, sich freiwillig zu melden, und ehe er es merkte und verstand, war er sogar in die SS. eingereiht worden! Ihm war alles gleich, Freude am Hof hatte er keine, dort lebten ja noch zwei Brüder und fein alter Vater! Und der Krieg wäre auch bald aus, hat man ihm gesagt, dann könnte er den Herrn spielen!' Aber wie es ge kommen ist, welch furchtbare Zeit er während des Krieges

werden in eitler, nie geahnter Freude. Wie sangen sie doch damals am Abend im Lager! Aus der Fremde öder Weite Denk ich an mein Heimatland. Einsam und allein ich schreite Durch den staubigen Dünensand. Und mein Aug schaut in die Ferne, Wo ganz weit die Heimat winkt. In den Bergen schimmern Sterne, Vor dem Haus ein Lichtlein blinkt... Ohne es zu merken, hatte er wieder laut das Lied gesungen und immer noch lauter erklang es nun, als er über Wiesen und Matten hinunter hetzte ins Tal. Noch lauter aber hallte

aus der Alm? Wasser! Wasser ! Und wieder starrte er in dies abgemagerte Ge sicht, das ihm ganz fremd schien und doch sein eigenes war. Es schien ihm, als wäre es erst ge stern gewesen, wie er einmal in schweren Wun den nach Wasser lechzte! Es schien ihm, als hätte er eben noch im Gefangenenlager um Wasser ge schaut — wie damals — ach, verflucht! — als er mitten unter Tausenden und aber Tausenden auf die Suche nach Wasser gegangen war. Aber sein Kochgeschirr war ihm am selben Tag gestohlen worden

! Und wieder trank er das eisige Quellwaster, als könnte er nicht genug bekommen. Dazu ko stete er einige Blätter von dem herben scharfen Bergkreß. Langsam schritt er hernach hinüber zur Alm und trat in die schwarze Rauchkuchel ein. Alles war leer und still. Gespenstig hallte sein Schritt unter dem niederen Gebälk. Don irgendwoher schien ein Widerhall zu kommen, nun knisterte und krachte es. Da fühlte der ein same Besucher so ernst und seltsam. Ganz plötz lich schien es ihm. als hätt er nun wirklich Schritte

gehört, und sie klangen wie Schritte sei nes Vaters. Unwillkürlich schaute er um. Aber alles blieb still und er war ganz allein. Bedrückt dachte er an seinen Vater. — Lebt er wohl noch? Fast ersurchtsvoll griff er nun mit den Fingern in das ausgetrocknete Weichbrunnkrüglein am Eingang der Stube. Im selben Augenblick er tönt von traumhafter Ferne das Läuten von Glocken. Mit einem Ruck wurde er in die Wirk lichkeit zurückversetzt. Heut ist ja Festtag! Bei einem Bauern jen seits vom Joch, wo er heute

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Neueste Zeitung
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Page 3 of 4
Date: 20.10.1942
Physical description: 4
er, „das wird jetzt unser Garten. Der Fleck hier, wo du sitzst, das ist unser Haus, in dem du wohnst. Und diese Kastanie, die ich hier ein grabe, die wird ein Baum werden und Früchte tragen. Und wenn der Baum groß sein wird, dann bin ich auch groß —" „Und dann —?" „Dann?" Er nahm etwas Laub auf und verstreute^es ver legen in die vier Winde. v „Dann —?" sagte er noch einmal, während sein Gesicht sich vor Anstrengung und Begeisterung ganz rot färbte, — „wenn der Kastanienbaum an deinem Hause groß ist, dann wirst du meine Frau

, nie geschlossene Bresche im Zaun und trug dem Witwer Peter das Vesper hinüber und das Mittag brot und den Morgentrank. Und er war gar nicht verwundert darum und ging seine alten Tage. Doch eines Morgens, im zeitigen Jahr, kam Peter mit einer Bitte zu Marei herüber. Er kam mit einem Herrn im dunklen Rocke, und der machte eine ganz ernsthafte Miene. Und als sie beide wieder gingen, da war es abgemacht, daß der Zaun nun fiele, denn auch der Garten Mareis gehörte jetzt dem Peter. Und Marei freute

sich. Sie hielt Peters Hand ganz lange. (Viel zu lange, wie sie plötzlich jäh errötend dachte.) Aber des Peters erster Sohn kam ja jetzt zurück, und der sollte das Grundstück ja erben, denn er konnte gärtnern wie sein Vater und verstand viel von Bäumen, von Blumen und Früchten. Gleich am nächsten Tage machte sich Peter an die Arbeit. Er schritt die Beete ab, verurteilte alles Grünende zum Leben oder Sterben. — Und vor kleine klnekcloten Ganz einfach „Ich habe einen so bekannten Namen, mein Fräu lein

, daß er tatsächlich in aller Mund ist!" „Wirklich?" tat sie überrascht dem Dichter gegen über. „Doch, er ist in aller Mund!" „Jetzt schneiden Sie aber tüchtig auf!" wollte sie ihre Verlegenheit bemänteln. „Wie heißen Sie also?" „Ganz einfach Zahn!" war die Antwort. Mit Humor getragen Einmal wur.de ein Lustspiel Nestroys ausgepfiffen. Er eilte sofort nach der Vorstellung mit seiner Frau nach Hause. Da ging der Nachtwächter vorbei und tat einen lauten Pfiff. „Ach, jetzt weiß mans da auch schon!" stöhnte der Komiker

, und als diese fassungslos vor die Schwelle trat; hieß er mit lauter Stimme, hier dicht vor ihrem Fenster eine Grube auswerfen. Und schickte sie alle weg und sagte: „Auf Morgen! Feierabend!" Und dann —? Dann saß die Marei auf dem schwankenden Stamme und kriegte feurig-rote Backen. Denn sie wußte, was der Peter mit all diesem sagen wollte. — Und sie sah in Gedanken den Kastanienbaum ganz groß an ihrem kleinen Hause aufgerichtet. Ganz still hielt sie, als der große Junge nun ihre Hand nahm. Sie sagte

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Page 4 of 8
Date: 10.07.1947
Physical description: 8
Grünland ruhen und darauf warten, bis wirtschaftliche Einsicht, richtige Erkenntnis und die Notlage der Zeit den Bauern den Schlüssel in die Hand zwingen, diese Reserven auszu schöpfen. Es muß allen Bauern zu denken geben, wenn in den letzten 50 Jahren (ganz abgesehen von den Jahren des Krieges und der Nachkriegszeit) die Erträge des Grünlandes nicht mehr zugenommen haben, während die Erträge der Äckerfrüchte be deutende Steigerungen erfuhren. Die Naturegart, das Sorgenkind gewisser Gebiete

und Bearbeitung zu erwarten wäre. Die Ursache dieser Erscheinungen ist in der Verwendung von nicht einwandfreiem oder, wie man es nennt, ab gebautem Pflanzgut zu suchen, welches äußerlich meistens ganz gesund aussieht. Die Abbaukrank- heiten werden durch einen im Zellfaft vorhan denen Erreger, dem sogenannten Virus, verur sacht, der noch nicht zur Gänze erforscht ist. Die Übertragung des Krankheitsstoffes erfolgt durch saugende Insekten, vor allem durch die Pfirsich blattläuse

die stärker erkrankten Pflanzen erkennen lernen und wissen, wie es um die Gesundheit und damit Ertragsfähigkeit deines Kartoffelbestandes steht. Wenn du es ganz richtig machen willst, dann merke dir die schönsten und gesündesten Stauden mit einem Stückchen an und nimm von diesen das Pflanzgut für das kom mende Jahr. (Die gekennzeichneten Stauden wer den etwas vor der allgemeinen Kartoffelernte ge graben.) Durch diese Maßnahme würdest du dir und der Allgemeinheit einen großen Dienst er weisen

und rutschte und patschte und rauschte der Schnee vom Ge äste der Bäume. Es hallte so stark und dumpf, als würden Schritte von Riesen unter den Bäu men huschen. Der ganze Bannwald kam auf ein mal in Aufruhr. Die weißen Schneehauben sie- len von den Wipfeln und vom Geäste und dann schaute der Wald ernst und schwarz und stumm aus. Da traten die Bauern vor die Haustür und schauten auf Wind und Wetter. Sie sahen ganz matt und fern wie in einem dünnen Wolken- schleier die Berge am Alberer und am Fuirstein

man nach dem Dunkelwerden nicht mehr aus dem Haus. Da braust und donnert ja das Martasgestampfe über die Berge. Aber dreimal geht man vor dem Dunkelwerden ums Haus und hat laut gebetet. Am selben Abend geschah es, daß eine mächtige Gestalt vom Waldrand her gegen den Hof wa tete. Mehr als knietief lag der weiche, bröfelige Schnee. Der lange Bauernmantel, der wie ein Pilgerrock über seine Schultern hing, drückte den Schnee wie eine Pflugschar zur Seite, so daß eine' tief aufgewühlte Furche hinten blieb. Und langsam, ganz

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Page 4 of 8
Date: 13.03.1947
Physical description: 8
, die auf das Schloß da unten ging, um dort eine ganz besonders Sorte zu trinken ..." „Ah, den .Napoleon' meinen Sie? Hören Sie mir auf mit dem! A verteuxelt gut's Tröpfl ist er schon. I geh selber hinawieder obi und schaug. daß i a Glasl Verwisch ... Aber dö Stadtlinger, dö Gauk ler, dö rennen oan ja die Hütten ein, bald sie a gutes Tröpfl ummer wissen. Dö mit ihrem G'surbel und ihre Tanz, und gar erst die Weiberleut mit ihrem Getue, bald f a Lack! zu viel im Hirn haben, ... naa, naa! I will mein Ruah! Sonst hätt

über Pu dästers! Kannst mir glauben, ich weiß es bestimmt!" Da kam neugierig die Dirn herein, mit einem Korb voll Eier in der Hand. Nun be- ann wieder die Arbeit, die fast die ganze lacht durch dauerte. Denn der Hof mußte für Handschlag und Morgensuppe aufkommen. Und das junge Volk träumte dann einen kur zen Schlaf von der Hochzeit am Echtarhos! — Dann leuchtete ein herrlicher, wolkenloser Sonntag über Berg und Tal. Glühend schlug die Sonne an den Bergen an, die ganz rot leuchtenden und mit dem Steigen

ihr das Seltsamste, wie sie es noch bei keinem Men schen gesehn. Nun waren sie einander ganz nahe gekom men und die Elsbeth war ihr noch die weni gen Schritte entgegengekommen. da sie in der ersten Überraschung schon ein Stück vor ihr stehengeblieben war. Die Sigrid aber stand gen, daß man vor lauter Kummer no die Maiser Krankheit (Delirium) kriagt.. I und mein Grützl, wir bleiben, wie wir sein." „Vielleicht mehr Ziegen", ließ der Namenspatron nicht locker, wenn er auch in seinen Angeboten im mer bescheidener

wurde. „Mehr Ziegen könnten Sie doch eintun." „Sie haben a Ahnung, was so a Goaß für a wild's Luader ist! Extra ein' Hirt müßt i dazua- stellen bei dem Wald da. Dös zahlt si nit aus." „Aber heutzutage, wo so großer Fettbedarf ist, täte sich auch eine vermehrte Schweinezucht ren tieren". bohrte der Heilige weiter. „Marandjosef! Jetzt Hab'i ganz vergessen, Ihnen a Bröckl Speck aberzuschneiden zum Brot, vor lau ter daß Sie mir 's Maul wässerig machen wölln mit Sachen, nach dö mi gar nit g'lustet

." Er eilte da von, das Versäumte gutzumachen. Der verkappte Kapuziner schüttelte den Kopf und seufzte. Er war wohl ganz umsonst vom Himmel herunter- und diesen Berg heraufgestiegen. Doch vielleicht hielt das verschmitzte Bäuerle alle die gut gemeinten Anträge nur für windige „Gaukelei"? Vielleicht war dem Manne beizukommen, wenn er sich so nach und nach als heiligen Josef zu erkennen gab, der die Macht hat, seine Versprechen zu ver wirklichen. So ganz vergebens wollte er den wei ten

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Page 4 of 8
Date: 18.04.1946
Physical description: 8
hatte man .es zwar nicht, daß er es war, aber man hatte ihn doch stark in Verdacht. Ein anderes Mal fuhr ein Fuhr mann mit schwerbeladenem Wagen dorfauf- wärts. Grad bei der Kirche, wo die Steigung be ginnt, muhte er stecken bleiben. Und nun be gann ein Fluchen und Geiselknallen, daß es grad eine Freud war — für die Buben wenig stens, die zuschauten, nicht aber für die Rösser und für den Kaplan. Der konnte nämlich den Fuhrmann schon gar nicht leiden. Bis in die Seele zuwider war ihm dies Geschlage und die Flucherei. So schlich er sich aus dem Widum, stand ganz

war ihm näm lich etwas ganz Z'wideres untergekommen. Da her dachte er schon mit Ängsten an den Por- tiunkula-Sunntig, wenn er wieder beichten sollte. Teufel, Teufel — wie käm er nur gut draus! Dem Obernberger Pfarrer tät er solches schon nit gern sagen...! Und in dieser Not dachte er an den Kaplan Honsile. Als dann der Portiunkula-Sunntig kam, verschwand er schon vor dem Tagwerden und schlich sich hinaus nach Gries. Werden doch die andern nichts dagegen haben . . . Heunt wär eh ein' Aushilf da...? Wegen

hatte ihm also heunt der Himmel beschert! Und als sie endlich ihr Zwiegespräch mit Müh und Not beendet hatten, wankte der Christler ganz dertattert davon. Aber der Kaplan schrie ihm nach: „Mit einer solchen Schweinerei brauchst mir schon nimmer zu kemmen! Da kannst schun auf Obernberg bleiben!" Fuchsteufelswild wurde der Christler. Grim mig murmelte er etwas daher. Seine buschigen Brauen fuhren wie rasend auf und nieder. Die schmalen Lippen hatte er zusammengepreßt. Die Äuglein kniff er verlegen

. Am End, am End —? Was sagt denn der Pfarrer so lang . . .? Iatz käm doch er einmal dran zu reden...? Der Pfarrer braucht ja nit ihm zu beichten...? In seiner Aufregung und Schwerhörigkeit glaubte er, der Pfarrer hätte ihn nun was g'fragt — aber er konnte es nicht verstehen. So kam er auf einmal ganz aus dem Häusl. Laut und un sicher stottete er in wirrem Durcheinander alles Mögliche daher. Bald schrie er stotternd ja. dann wieder — „na, na, na ! Na — so nit! So nit! Ganz g'wiß nit

!" Aber was er eigentlich hätte Vorbringen wollen, das hatte er ganz ver gessen! Da wurde der Pfarrer wild und ungeduldig. Ja —was er denn eigentlich tan Hab' . . .? Ob er denn nit alt genug wär, daß er weiß, wie's beim Beichten zugeht...! Nun erst verstand ihn der Christler. Richtig — iatz fiel's ihm wieder ein. Bald hätt er drauf vergessen! Ganz vergessen! Und es wär doch s'Wichtigste! Deswegen ist er ja b'sunders beich ten gangen! So gestand er froh und reumütig ein: „Stroah g'schnitten hun i am Sunntig! Vor zwoa

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Tiroler Grenzbote
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Page 7 of 10
Date: 06.02.1942
Physical description: 10
lebens. Und sie kamen, Boot um Boot, etwas vorsichtig zu nächst gegenüber dem ungewohnten Element des ^Was sers, und staunten mit großen Augen über all das Neue, das ganz jenseits ihrer Welt lag. Da fand schon das elektrische Licht, das in Hunderten von Flammen in den Decks und Messen, Waschräumen und Durchgängen erstrahlte, ihre Helle Begeisterung, die sich die winterliche Nacht des Polars nur durch kümmerliche, seltene Kerzen sparsamst erleuchtet denken konnten. Daß man hier oben, mitten

- ftaschen in Batterien auf der Back, richtiges deutsches Bier, dessen Geschmack der Zunge schon längst aus der Erinnerung geschwunden war, das man Monate nicht mehr genossen hatte! Bald wurde gesungen und geschun- kelt: einmal wieder fast ausgelassen, ganz an die Freude hingegeben sein dürfen unter deutschen Kameraden, welche Herrlichkeit! Andere Lieder kennt der Seemann, Lieder der Fah rensmänner, denen die Welt nur See bedeutet und Häfen — anders sind die Lieder der Jäger, die von den Bergen singen

aus jede Bewegung zu achten, die sich in der Ferne zeigt. Ganz klar, daß der Feind unsere Absicht, auch heute die Verminung fortzusetzen, erkannt hat. Er wendet alles auf. um uns Panzerpioniere daran zu hindern. Nun liegen schon sechs Stunden harten Schaffens hinter uns. Die Kälte, die der heraufdämmernde Morgen mit sich bringt, kann uns nichts anhaben. Richtig heiß ist es uns bei dieser Arbeit geworden. Obgleich die meisten von uns alte, in vielen Feldzügen bewährte Pioniere sind, muß jeder mit äußerster

zu bieten hat. Die Tommys sollen ruhig vorstürmen. Sie werden schon ihr blaues Wunder erleben. Unsere Höhe kriegen sie nicht so ohne weiteres in die Hand. Dafür sorgen schon all die Teufelsdinger, die im Sande versteckt sind. In der Ferne hören wir wieder das grollende Don nern der britischen Artillerie. Da steigt irgendwo eine hohe Rauchsäule empor. Plötzlich Einschläge neben Ein schlägen, ganz nahe vor uns. Fünf unserer Kameraden hat es erwischt. Zum Glück nur leicht verwundet. Schnell

klingt. Sie lieben sich alle in- und miteinander: Eltern und Kinder. Und sie lieben in dieser Einheit auch ihren Hof, ihre Aecker und Wiesen, ihren Wald, das Endchen See, das eigentlich nur ein Teich ist, lieben es alles mit einer Leidenschaft, die Bewunderung erregt und Achtung ab nötigt. Sie würden es nicht minder leidenschaftlich lie ben, wenn es auch nur ein kleines Gut wäre, und nicht so in die Weite und Breite ginge wie der Neichsgrafen- hof. Frau Christa ist aus einem ganz anderem Hause

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Page 1 of 8
Date: 03.06.1948
Physical description: 8
des Staatsbürgers Licht vereinen. Dieser Zwang hat daher ganz naturgemäß Abneigung und Widexstand zur Folge. Der Mensch der Wirtschaft will frei sein und muß frei sein. Die Wirtschaft ist ein viel zu lebendiges und viel zu kompliziertes Ge bilde, als daß sie auf die Dauer in ein enges Zwangssystem eingeschlossen werden könnte. Dies hat wirtschaftliche Nachteile zur Folge, die aus die Dauer verhängnisvoll werden können. Wie faul daher dies System geworden ist, welch ver hängnisvolle Folgen schon herausgekommen

(bloßgestellt), daß auf Grund ge nauer statistischer Erhebungen in ganz Österreich ungefähr 38 Millionen abgelieferter Eier den „Verbrauchern nur hintenherum zugeführt" wor den seien? Der Verfasser schließt mit der Folge rung: „Die Bewirtschaftung der Eier ist nicht mehr zeitgemäß!" Die Gesundung der österreichischen Wirtschaft zeigt sich auch in vielen andern Artikeln, die früher ausgesprochen als Mangelware gegolten haben. Trotzdem aber will das Wirtschaftsamt in eiserner Konsequenz nicht die Hände davon

heilige Kartensystem. . .? Nein — hier ist uns der Staat nicht mit gu tem Beispiel vorangegangen! Hier ist er zum Be trüger des eigenen Volkes geworden! Der Schwindel und Schwarzhandel mit den Zi garetten fällt von selbst, sobald das Kartensystem aufhört. Dann kauft nur derjenige Zigaretten, der wirklich raucht, der andere stellt das Tauschen ein! Ganz ähnliche Verhältnisse bieten verschiedene andere Bedarfsgegenstände des Lebens: In ganz Innsbruck wird herrliche amerikani sche Rasierseife verkauft

werden kann. In den zentralen Stellen wäre die Übersicht verlorengegangen. Die Pla nung wird zum Versuch. Das Verhältnis zwischen Bezugschein und Ware ist unhaltbar geworden. Die Schaufenster sind voll von Waren, der Kauf mann will und muß einmal verkaufen kön nen. Dieser Wall von papierenen Bezug scheinen muß daher einmal erniedrigt oder — für manche Waren — ganz beseitigt werden. Nur dann kann endlich einmal die Kriegswirtschaft allmählich in eine Friedenswirt schaft übergehen! Daß dies möglich ist, das zeigte Italien

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Tiroler Grenzbote
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Page 5 of 8
Date: 18.07.1941
Physical description: 8
Zeitun gen einen geharnischten Ausruf an dieOeffentlichkeit, m der er namens der von ihm geführten Organisation gegen solche Ausartungen sommerlichen Treibens in der herrlichen Bergnatur energisch auftritt unv die Oeffentlichkeit zur Gegen wehr auffordert. Ec sagt ganz mit Recht: „Der Badeanzug ist keinesfalls die passende Bekleidung in den Bergen, ganz abgesehen von den schweren gesundheitlichen Schäden, welche durch die überaus kräftige Bestrahlung durch die Sonne der Höhen entstehen. Wer

und Zeigefinger leicht umspannt werden kann. Von voll kommen geschützten Pflanzen darf kein einziges Stück igepflückt werden. * Eine neue Bergungstechnik im Hochgebirge. Der stell vertretende Landesführer der Alpenvereins-Bergwacht München, Ludwig Gramminger, führte vor kurzem an der Mizzi-Langer- wand in Rodaun (Wien) sein neues Abseilgerät und Abseilver fahren vor. Dieses bedeutet einen ganz wesentlichen Fortschritt in der Technik der Bergung aus steilem Gelände, da es erstens nur eines hinreichend langen

Seiles bedarf und ganz wenige Helfer, 1 bis 3 Mann, auch bei sehr schwierigen Bergungen genügen. Zudem ist das Gerät sehr schonend für den Verun glückten, der auf dem Rücken eines Helfers getragen wird, aber so, daß sein Gewicht den Helfer in keiner Weise am Gebrauch der Arme und Beine behindert. Mit diesem Gerät und Verfahren kann nicht nur das unmittelbare Abseilen in die Tiefe, sondern auch Quergänge, ja sogar das Aufseilen vorgenommen werden. * Vom deutschen Alpenverein. Von allen Großstädten

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Neueste Zeitung
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Page 3 of 4
Date: 20.08.1943
Physical description: 4
, wenn nicht... ja, wenn nicht.. * „Erzähl'!" Ho-Shi holte Atem. „Ich war ganz glücklich", begann sie mit leiser Stimme, „du weißt, daß seine Eltern uns das Tee haus der .Tausend grünen Blätter' in Kanton ge kauft hatten. Und es ging die erste Zeit ganz gut. Wir verdienten ordentlich. Der'Jammer kam erst, als einige englische Matrosen unser Techaus ent deckten. Wir versuchten, sie fernzuhalten, aber wie konnten wir das durchführen! Erst kamen wenige, dann sprach es sich herum, wie hübsch wir alles hat ten, und dann kamen sie zu Haufen

. Natürlich tran ken sie nicht Tee, sie verlangten Reisschnaps bester Sorte. Wir verschafften uns welchen von der teuren Sorte, und du kannst dir denken, Tai, daß wir nicht so viel Geld hatten, um uns so viel Schnaps zu kau fen, wir mußten ihn auf Kredit nehmen. Das ging auch ganz gut, bis einmal auch einer der Matrosen auf die Idee kam, auch für sich bei uns Kredit zu beanspruchen. Was konnten wir machen, wir mußten es tun. Und dann ließen beinahe alle bei uns an schreiben. Das dauerte eine Zeit

Matrosen rauchten bei uns ihren Tschandu. Ich sah das Unglück kom men. Ich sah es sogar ganz genau kommen und ich sah auch das Schrecklichste voraus: mein Mann, der genau so unglücklich wre ich war, begann auch zu rauchen. Seine guten Augen verloren ihren warmen Schimmer, sein glattes gesundes Gesicht begann sich blaß zu verfärben und seine Wangen fielen ein. Was hast du?" Sie sah erschrocken auf Tai, der eine Zigaretten spitze zwischen seinen Fingern zerbrochen hatte. „Weiter", murmelte

. „Es ist noch nicht alles", flüsterte sie. „Weißt du, daß man die .Amsterdam' aus der Höhe von Macao überfallen haL?" Tai kniff die Augen zusammen. „Ich war auf der Amsterdam'", flüsterte Ho-Shi atemlos und starrte Tai aus ausgerissenen Augen an, als ob sie etwas erwarte, aber Tai verzog keine Miene seines Gesichts, das so glatt blieb wie Elfen bein. Ho-Shi lehnte sich zurück und sagte mit gleich mütiger Stimme: „Die Piraten haben zwei Baum- wollbyllen über Bord geworfen. Sie holten sie aus dem Laderaum und sie machten einen ganz

von meinem Kind aus Köln da ist. Nannerl und der Ehestand Eine Mozart-Anekdote von Erich Limmert Wolfgang Amadeus Mozart schrieb eines Ta ges an einer Sonate für die berühmte Mantuaner Geigerin Regina Strinasacchi, die gerade in Wien weilte. Da kam seine Frau Konstanze mit einigen Briefen zu ihm ins Zimmer und sagte: „Sicher hast du über der dringenden Arbeit ganz vergessen, daß heute Posttag ist!" Der Musikus nahm die Briefe, besah sie einzeln und entsiegelte zunächst ein Schrei ben seiner Schwester Maria

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Page 3 of 8
Date: 09.06.1949
Physical description: 8
gefügt und es eigentlich ganz gemütlich auf ihrer Erde eingerichtet. E r kannte noch kein Wirtshaus und s i e noch keine Mode warengeschäfte. Jedenfalls war’s eine gute Ka meradschaft auf Gedeih und Verderb, wie s sein soll. Jeder ging seiner Arbeit nach und abends schlüpften sie zusammen ins Bett und wärmten sich. Nun gebar Eva nach einiger Zeit einen Sohn. Die Freude war groß. Aber da es damals ja noch keine Heiligen gab, wußten die Eltern keinen Namen für ihn. Die Schlange

“. Kein Wunder, daß die heranwachsenden Brü der ganz versessen auf ihre kleine Schwester wa ren. Immer, wenn einer von ihnen etwas ange stellt hatte, mußte sie als Fürsprecherin zu den Eltern. Dann standen die Burschen mit ihren Dummheiten und Launen im verklärten Licht der Liebe da und mit der Zeit dünkten sie sich dazu noch ganz einzigartig begabt. Das war natürlich auf die Dauer auch nicht gut. Sie wurden so eitel und eingebildet auf ihre schlechten Eigenschaf ten, daß es kaum mehr auszuhalten

war. Da war es dann gut, daß Adam auf die glorreiche Idee der Brautschau mit den Fässern und den Tieren verfiel. So hatten wenigstens sechs von den selbstherrlichen Lötern einen Dämpfer an ihren Frauen, daß die Bäume nicht in den Himmel wuchsen. Sie sind dadurch ganz brave und brauchbare Ehemänner geworden. Der 7. aller dings, der die wahre und wirkliche Liebe er wischte , wurde dadurch leider verdorben fürs ganze Leben. Denn das sieht man noch heutigen tags überall: Wenn eine allzu gute und liebe Frau als Nachkommin

der Liebe im Hause ist. Das erträgt auf die Dauer kein Mann. Er wird so verwöhnt, daß seine Einbildung auf sich und seine Eigenart keine Grenzen mehr kennt. Rosemarie Distelfink. | Vorteil, ein Fortschritt und außerordentlich be grüßenswert. Es kann aber auch mit der Gewohnheit, so zu handeln, „weil‘s halt so der Brauch ist“, außer ordentlich schwer irr gegangen werden, und zwar ganz besonders in kulturellen Fragen. Wenn wir Gebirgsbaueni nur deswegen unse ren Herrgott in der Kirche suchen, weil‘s halt

gefunden hat, diesem gegenüber seine Pflichten erfüllen, ganz gleichgültig, ob das zufällig jetzt der Brauch ist oder nicht. Er hat diese seine Verpflichtung dem Herrgott gegenüber erkannt, auf sich genommen und wird sie tragen. Wer braucht notwendiger den Segen des Him mels als der Bauer, und gerade der Gebirgsbauer, der mehr noch wie sein Berufskollege im flachen Lande von den Katastrophen in der Natur ab hängig erscheint. Daher soll und muß er aus in nerem Verpflichtungsgefühl heraus Schutz und beit

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Tiroler Grenzbote
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Page 5 of 6
Date: 03.05.1940
Physical description: 6
die oberste Pflicht jedes Deutschen geworden. Ganz Deutsch land sei heute durch seine Arbeit eine einzige, große, un einnehmbare Festung. — Nach der Rede weihte der Gauleiter Fahnen der DAF. Hierauf fand ein strammer Vorbeimarsch des Polizei-Ausbildungsbataillons statt. — Am Nachmittag begab sich der Gauleiter zum Landes- Hauptschießstand, wo seit den Morgenstunden das I.-Mai- Schießen im Gange war. ondrielflta. Aus meinem Kriegstagebuch. Nach den schweren Gefechtstagen im Eis und Schnee des Asolone

sich durch rotblonde Haare, blaue oder graue Augen und jenen kräftigen Wuchs aus, der ganz eindeutig auf die germa nische, longobardische oder gotische Abstammung hinwies. Sie stellten jenen oberitalienischen Frauentypus dar, den der unsterbliche Meister Tizian in vielen seiner Gemälde verewigt hatte. Daß gar manche unserer Kriegshelden „Stielaugen" machten, das konnte fürwahr nicht ver wunderlich erscheinen. * Im einzigen Wirtshaus des Ortes, wo ich, der Ba- taillonsadjutant und der Proviantoffizier unterge

, in Trient, verlor ich ihn, der einen längeren Er holungsurlaub erhalten hatte, aber aus den Augen und vergaß über dem weiteren Kriegsgeschehen gar bald auf Sorriva. * In den Septembertagen des Jahres 1918, gleichfalls auf Erholungsurlaub in Abbazia am blauen Adria- gestade weilend, traf ich sie wiederum: Mariella war, das hatten sie noch in Sorriva verabredet, ganz einfach durch- gebrannt, als sie sich Mutter gefühlt, und hatte sich zu den Eltern N.'s nach Graz begeben. Wie sie das ange stellt

. Verkehrsamt Kufstein. M- niio «Mer sowie einige Platzarbeiter und Sagerlehr- linge zum sofortigen Eintritt gesucht von Sägewerk Pir- moser in Kufstein. 61 ®/5i In Kufstein oder näherer Um gebung wird unmöblierte mit Küche und Zubehör zu mie ten gesucht. Angebote unter Nr. 544 an die Verw. d. Bl. Der Stöger verzog den Mund. Die Falten zwischen seinen Brauen verschärften sich. Breit und schwer legte er die Hand auf den Tisch. „Es freut mich, Peter, daß du Nachfragen kommst. Das ist mir eine Ehre, ganz gewiß

würde. Und keiner wird sie haben. Nur er, er ganz allein. Dieses stolze Vorgefühl eines Glückes überdeckte die heim liche Angst in ihm, daß die Iula ihn schließlich nicht mögen könnte. Nein, er wollte es sich nicht eingestehen, aber sein Herz klopfte in Wahrheit etwas kleinmütig, eine fremde Aengstlichkeit hockte in seinem Hirn. Ach was — ich habe das Jawort des Stögers, und das ist die Hauptsache, sagte er laut vor sich hin und beschleunigte den Schritt, denn vom Wald herüber zog ein heftiges Schneegestöber, und der Peter konnte

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